Gemischte Klassen (1.-3.) Erfahrungen gesucht...

Magali
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 26.09.2007
Beiträge: 61
Meine Tochter kommt nächstes Jahr in die 1. Klasse. Da wir genau auf der Grenze, zwischen 2 Schulhäuser wohnen, ist noch nicht sicher wo sie zugeteilt wird. Im einen SH sind alle 1.-3. Klassen gemischt, im anderen wird wie früher üblich, jede Klasse separat unterrichtet.
Nun meine Frage: Wer hat Erfahrungen mit den gemischten Klassen? Ich bin diesem Konzept gegenüber eher skeptisch... Meine Tochter ist in ihrer Psychischen Entwicklung eher weit. Sie rechtnet schon seit längerem, kennt alle Buchstaben, Zahlen usw... Sie ist sehr sportlich aber Physisch liegt sie etwa 2 Jahre zurück. Das heisst, Ihre Körpergrösse entspricht einem 4jährigen Kind...
Löwin
Dabei seit: 27.09.2004
Beiträge: 163
Frag doch die Kindergärtner, ob sie bei den beiden Lehrerinnen nachfragen kann, was in deinem Fall angemessen wäre. Sie kennt dein Kind und kann es genau beschreiben und die Lehrerinnen können dann einschätzen, welches Schulsystem passender wäre.
Gelöschter Benutzer
Bei uns sind alle Klassen altersgemischt (1.-3. sowie 4.-6.). Sagen wir mal so: Es hat alles Vor- und Nachteile, und nicht für jedes Kind ist das gleiche System optimal. Und wie immer steht und fällt es mit der Lehrperson und der Klassengrösse. Starken Schülern kommt ADL grundsätzlich sicher entgegen.

Der Sportunterricht ist in der Tat eine Herausforderung. Schwache Erstklässler machen ein Ballspiel mit starken Drittklässlern. Das kann sich jeder sicher vorstellen. Aber irgendwie ist es beim Lesen nicht anders. In der Mittelstufe ist es für die Kinder ganz normal, dass ein guter Leser in der 4. besser liest als ein schlechter Leser in der 6. Es profitieren doch alle, wenn man von dieser "Was ein Kind in welchem Alter wie gut können soll"-Philosophie abrückt.
Malteserli
Dabei seit: 09.01.2007
Beiträge: 37
Hallo

Meine Tochter und mein Tageskind sind in so einer Misch(t)klasse (1. und 2. Klasse).
Für unser Tochter ist es wirklich der grösste Mist, da sie sehr langsam ist und immer alles nacharbeiten muss. In einer reinen ersten Klasse, wären es mehr 1. Klässler und die Lehrerin könnte sich besser an das Tempo anpassen. Was dann aber wieder gut ist. Falls unsere Tochter es nicht schafft den Stoff in 2 Jahren durchzubringen, kann sie einfach noch ein Jahr länger in der 2. bleiben.
Das Tageskind ist in einer Parallellklasse und für sie ist es super. Sie ist auch in der 1. aber macht schon schön bei den 2. Klässlern mit. Das TK provitiert gewaltsam von diesem System.
Gelöschter Benutzer
Es kommt natürlich darauf an, wie die LP unterrichtet, wie immer icon_smile.gif

Normalerweise finde ich gemischte Klassen für Kinder wie du deines beschreibst total gut! Dann hat sie nämlich die Chance, dort, wo sie weit ist, schon mit den 2. Klässlern mitzumachen. Das heisst nicht, dass sie dann in der 2. Klasse alles schon kann. Aber nehmen wir mal an, dass alle Kinder ihrem Lesestand entsprechend einen Text lesen üben: Da spräche doch nichts dagegen, dass dein Kind den Text der 2. Klässler mitliest? Oftmals gibt es in gemischten Klassen in Deutsch Niveaustufen, wo sowieso altersdurchmischt gelernt wird.
Spargel_2
Dabei seit: 26.10.2007
Beiträge: 1388
Sehe es wie Me too..

Alles hat Vor- und Nachteile.

Nehme jeden Tag wie er kommt!
briki
Dabei seit: 11.06.2004
Beiträge: 234
Unser Sohn geht in eine Gesamtschule, 1. bis 9. Klasse alles dabei in der gleichen Klasse (20 Schüler). Für ihn ist es ein grosser Gewinn. Turnen findet auch mit der ganzen Klasse 1. bis 9. statt - es geht prima. Die Grossen lernen, auf die Kleinen Rücksicht zu nehmen - sie waren ja selber einmal klein und froh, wenn die Grossen ihnen geholfen haben. Die Kleinen können Jahr für Jahr "aufsteigen" und mehr und mehr Verantwortung für die Kleinen übernehmen. Unser Sohn ist jetzt in der 2. Klasse, bisher kann ich nur Gutes berichten.

Immer wieder schön sind für uns die Anlässe der Schule: die Klasse singt und spielt und führt vor, die Erst- und Zweitklässler singen zusammen ein paar Strophen - kein einziger grosser Schüler sitzt da und kichert und tut doof, wie das sonst häufig der Fall ist, wenn Kleine etwas vorzeigen und Grosse zusehen.

Wie überall steht und fällt es mit der Lehrperson. Eine solche Klasse funktioniert nicht mit überforderten Lehrern. Wenn die Lehrerin, der Lehrer engagiert ist und wie in unserem Fall bereit ist, mehr zu geben, dann ist eine Mehrjahrgangsklasse eine tolle Sache, finde ich.
anita-cornelia
Dabei seit: 18.09.2004
Beiträge: 826
meine erfahrung ist, dass man erst weiss, was für ein kind passt, wenn es in einem system ist.

darum würde ich das einfach mal kommen lassen wie es kommt und wenn es dann nicht gut gehen sollte, könnt ihr euch noch immer überlegen, wie es anders gelöst werden könnte.

mit altersdruchmischtem lernen habe ich sehr gute erfahrungen gemacht - BESONDERS im sozialen bereich. ich ziehe dieses modell der jahrgangsklasse vor. in einer jahrgansklasse ist die entwicklungsspanne übrigens auch riesengross - viel zu gross, um allen kindern in einer regelschule gerecht zu werden!
Petzi
Dabei seit: 31.03.2004
Beiträge: 218
Was meinst du mit " physisch liegt sie etwa zwei Jahre zurück"?
Nur aufgrund der Körpergrösse?
Meine Tochter ist die Älteste der Klasse - und mit Abstand die Kleinste. Physisch liegt sie aber trotzdem nicht zurück. Klein aber oho icon_wink.gif
taucherli74
Dabei seit: 19.10.2004
Beiträge: 553
An unserer Schule wurde auf dieses Schuljahr das Mischklassensystem eingeführt - von der 1. bis zur 6. rauf, d.h 1.+2./3.+4./5+6. Die Meinungen dazu sind sehr unterschiedlich - ich kenn es halt auch noch so von meiner Schulzeit. Für die 5.eler und 6.erler war es nicht so toll, denn sie wurden nach 5-7 gemeinsamen Jahren (inkl. Kiga) als Klassen auseinander gerissen was meiner Meinung nach nicht hätte sein müssen. Man hätte ja einfach mal mit der 1.+2. Klasse anfangen können. Anyway - es ist nun so und für unserer Tochter welche nun in der 2. Klasse ist, ist es bis jetzt sehr gut - da sie zu den schwächern gehört - v.a in Math. Also macht sie noch 1. Klass Aufgaben und fällt aber im Klassenverbund deswegen nicht auf. Konzentrationsmässig ist es für sie dafür eher schwierig. Positiv ist aber auch wieder, das die Klassen mit 17-20 Schülern kleiner wurden. Vorher hatten wir halt z.T 25er Klassen.

Die Kleine geht in die Basisstufe, wo 4 Klassen zusammen sind. Dies ist schon sehr bereichernd. Im Schulzimmer nebenan ist eine 3./4. Klasse mit welcher sie sehr eng zusammenarbeiten und auch div. Projekte gemeinsam machen wie Theatervorstellungen, Götti/Gotti System usw. Heute kam die Kleine nach Hause und meinte, sie wären heute mit der Mehrjahrgangsklasse im Turnen gewesen und es habe mega gfägt. Sie ist knapp 6 Jahre alt und ging mit bis zu 11 jährigen ins Turnenicon_smile.gif Dies klappt super!