Gestern erzählte mir mein Sohn aus der Schule

bubble36
Dabei seit: 31.01.2003
Beiträge: 730
Wie jeruscha schreibt, ist das Spiel mit dem Feuer bei Jungs im Teenageralter immer wieder beliebt, und zählt wohl zu den Mutproben.
Ich weiss ja nicht wie alt dein Junge ist, aber mein Sohn (14) (oder die Klasse) haben solche Dinge auch ausprobiert. Nur dass sie das Deo in die Faust sprühten und dann anzündeten. Mein Sohn hat sich 2 Finger ziemlich verbrannt, als ihm das Deo über die Finger lief. er wollte es "verheimlichen" und hat in der Nacht die Zähne zusammen gebissen.

Fazit: Er weiss nun wie gefährlich es ist
wir haben ihm aufgezeigt und erklärt, was alles schief gehen kann, und er kann sich nun vorstellen, dass es nicht alle Kinder spassig finden, da sie selbst ev. "gebrannte" Kinder sind.

Nutz die Gelegenheit, diese Dinge mit ihm anzuschauen, ohne die anderen gleich anzuprangern.
Paulina
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 01.01.2002
Beiträge: 157
@bubble

Mein Sohn ist 13-jährig und in der Oberstufe.

Er hat dies mit der Spraydose und dem Feuer schon selber mal ausprobiert. Aber zu Hause (im Freien) und ohne jemand anderen zu gefährden.
Ich weiss dass Jungs in diesem Alter oder schon jünger fasziniert sind von solchen Experimenten. Meiner ist da keine Ausnahme.
Franz Josef Neffe
Dabei seit: 17.11.2006
Beiträge: 1021
Die Abenteuer unserer Kinder zeigen uns doch ziemlich deutlich, wie sehr wir mit unseren eigenen Schulabenteuern noch nicht fertig sind. Wenn die Pädagogik in unserer eigenen Kindheit durch markante Problemlösungen aufgefallen wäre, müsste doch das eine oder andere noch in unserer Erinnerung und zu übertragen sein.
Da ist schon ein ernsthaftes Problem aber Dramatisierung ist nicht die Lösung. Warum denkt und sprecht Ihr eigentlich nicht alle über LÖSUNGSMÖGLICHKEITEN? DIE müssen doch gefunden werden. Und man könnte jede gute Idee belohnen statt zu suchen, was man findet, was man bestrafen könnte. Eure Aufmerksamkeit ist - noch dazu emotional - voll auf das Problem gerichtet; die ganze Energie fließt so ins Problem hinein - davon schrumpfen Probleme nicht. Als Ich-kann-Schule-Lehrer wäre für mich sehr viel interessanter, die Aufmerksamkeit mindestens genauso emotional engagiert auf den Weg in Richtung Lösung und Prophylaxe zu bringen: Was haben wir den Talenten und Kräften der Beteiligten zu bieten, das sie auf eine andere Bahn zieht? Wo kann man in der Schule mehr Mut und Tapferkeit beweisen und damit echte Anerkennung erringen. Von Noten + Üben + Ermahnungen wird die Seele nicht satt! Und von Druck schon gar nicht. Wenn ich Menschen in ihrer Entwicklung zu einem bestimmten Punkt hin bekommen will, brauche ich etwas, was ZIEHT. Guten Erfolg!
Franz Josef Neffe

"Wenn ich Sie in dem Irrtum lasse, dass ich es bin, der Sie gesund macht, dann mindere ich Ihre Persönlichkeit!" Émile Coué
fisi
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Beiträge: 4066
fjn

was würdest denn du nun, in dieser konkreten situation, konkret tun?

Der Vorteil der Klugheit besteht darin, daß man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.
oldboy
Dabei seit: 07.10.2006
Beiträge: 797
Mütter, Frauen nun mal halblang. Das ist absolut normal was da gemacht wurde. Das war vor 50 Jahren schon so und wird hoffentlich in 50 Jahren noch so sein... Der einzige Unterschied: da heute die Erziehung völlig verweiblicht ist, wird aus solchen Mutproben, Hackordnungsspielen ein Riesendrama gemacht, dabei leben die Jungs nur ihr langsam erwachendes Testosteron aus... Also wer da gleich zum Schulleiter rennt... unglaublich. Kommt runter, hört auf zu hyperventilieren.

Im Fussball geht es nicht um Leben und Tod, es geht um mehr.
Gelöschter Benutzer
@oldboy
Da sprichst du mir als Jungsmutter aus dem Herzen. Und es ist tatsächlich ein Problem, dass es nur noch so wenige Männer gibt, die den Lehrerberuf ergreifen. Womit das wohl zu tun hat?
Paulina
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 01.01.2002
Beiträge: 157
oldboy

Mein Mann ist auch deiner Meinung, deshalb zögere ich immer noch etwas zu melden.
Der Junge welcher meinem Sohn nachrannte mit dem Feuer habe sich fast selber angezündet. Jedenfalls habe das T Shirt bereits gebrannt.

In der Zwischenzeit kommen immer mehr Details zum Vorschein. Der Junge muss bis im Januar an seinem freien Nachmittag nachsitzen weil er die Schule geschwänzt hat. Da er regelmässig vor die Türe muss wegen seinem Verhalten, bekam er jetzt schon Verlängerung des Nachsitzens. Mein Sohn erzählte mir, dass er regelmässig am Morgen nach Zigarettenrauch stinke. Als er einmal zu uns nach Hause kam hatte er ein Game dabei, welches ab 18 Jahren zugelassen ist und der Inhalt des Games ist, alles was sich bewegt abzuknallen. Das habe ich dann unterbunden, weil mir das echt zu doof ist.
Da frage ich mich dann schon auch, schaut denn da niemand mehr zu Hause was der Junge sich antut.

Ich habe das Gefühl, alle Massnahmen fruchten nicht mehr. Er macht einfach munter weiter.

Was ist wohl die nächste Lösung? Time-out Klasse?

Vor ein paar Tagen war ein Bericht von der Time-out Klasse von St. Gallen. Zwei Jugendliche erzählten aus ihrem Leben. Ein Satz ist mir besonders geblieben:

Ich hing zu Hause herum oder im Mc. Donalds. Zu Hause war eh nie jemand vorhanden, da beide am arbeiten waren.
Gelöschter Benutzer
was hier die lösung wäre? endlich die eltern dieses jungen in die pflicht nehmen. und wenn die eltern nicht in der lage sind, diesem kind angemessene eltern zu sein, dann brauchen sie unterstützung von aussen.
von daher finde ich es richtig, wenn du diesen vorfall meldest. vielleicht ist es dann genau das was es braucht, "um das fass zum überlaufen zu bringen". und in meinen augen hat sowas nichts mehr mit normalität zu tun. stellt euch mal vor, da wäre einer angekommen...

der schulsozialarbeiter an unserer schule hat mir erzählt, dass das leider eine realität sei, dass sich viele eltern nicht angemessen um ihre kinder kümmern.
@Promedan
Dabei seit: 28.07.2011
Beiträge: 342
Ich sehe das nicht so wie Oldboy. Dass es das schon vor 50 Jahren gab, ja. Dass das in 50 Jahren noch so sein soll? Nein!
Darwin regelts. Idioten sterben weg und wenn nur darum, dass ihnen eine Deodose in der Hand explodiert.

Melden würde ich das aber noch nicht, damit macht man dem eigenen Kind keinen gefallen.
Gelöschter Benutzer
tragisch ist dann halt einfach, wenn neben dem idioten jemand steht der nichts dafür kann aber dann mit ihm in die luft fliegt...
und genau darum würde ich es melden. im nachhinein, wenn wieder mal was schlimmes passiert ist, schnorren sich dann immer mit der oberfaulen ausrede raus, dass man von nichts gewusst habe.