Ich kann vielleicht kurz berichten, was ich für Erfahrungen gemacht habe mit meinem Kind.
Unser Kind hat seit Geburt Sprachstörungen wie auch Defizite in der Motorik. Er besuchte den Sprachheilkindergarten und als es um die Einschulung ging, klärten wir wohl alles ab, was möglich war.
Unsere Gemeinde Schule war nicht bereit ihn aufzunehmen, dh. sie hätten ihm (damals) keine Unterstützung im Sinne einer HP anbieten können.
Aufgrund seiner motorischen Defizite wurde er in eine Schule für körperbehinderte Kinder eingeschult, wo er auch mehrere Therapien hat, die im Stundenplan integriert sind.
Er ist, wie Dein Kind nicht dumm, doch er hat oft Mühe sich zu konzentrieren.
Auch er arbeitet eher langsam, dh. wenn er schneller arbeitet, ist die Fehlerquelle viel höher.
In seiner Klasse sind 10 Kinder, wovon 3 das 2. und 7 das 3. Schuljahr besuchen.
Seit diesem Schuljahr wird in unserer Gemeinde die Integrative Heilpädagogische Schule angeboten (IHP). Theorie wäre, wie Eva Luna geschrieben hat, dass jedes Kind seine eigene Wurst brät.
Kleinklassen für Leistungsschwachere Kinder, oder solche, die mehr Zeit benötigen, gibt es nicht mehr. Diese Kinder wurden nun auf die Regelklasse aufgeteilt.
Ich denke, das was Eva Luna beschreibt ist leider in vielen Schulgemeinden ein Wunschdenken. Es ist auch kaum möglich, allen Kindern in einer Klasse mit 20 Kindern gerecht zu werden.
Unser Sohn ist in seiner Klasse etwa in der Mitte. Ich habe keinen direkten Vergleich zu den andern Kindern, weiss nur dass sie einen Jungen haben, dessen Eltern beide aus dem Balkan stammen, der super gut im Rechnen ist. Wie er in Sprache ist, weiss ich nicht.
Falls Ihr tatsächlich in die Schweiz zurückkehren möchtet, wäre es bestimmt sinnvoll, sich auch verschiedene Schulen, auch Sonderschulen, anzusehen. Es gibt auch noch die HP Schule (HP = heilpädagogische). Hier hat es vom lernschwächeren Kind bis zum schwer geistig und auch teilweise körperlich behinderten Kind alles.
In der Klasse unseres Sohnes wechselten 2 Kinder in die HPS, beide sind nicht sehr glücklich dort, auch die Eltern nicht über den Wechsel.
Leider ist es in seiner Schule so, dass die Schule nicht mehr (alleine) bestimmen kann, wen sie aufnimmt und wen nicht.
Am besten Du befasst Dich erstmals, so wie jetzt, was für Möglichkeiten es für Deinen Sohn gibt.