"GabrielaA" schrieb:
Ich sehe den Unterschied folgendermassen:
Wenn ein Kind ab dem 2.Halbjahr im grossen Kindsgi noch sehr verspielt ist, wird geschaut, wie das Kind einzuschulen ist. Oft wird es auch durch den SPD (schulpsychologischen Dienst) - hier im AG - abgeklärt. Danach gibt es verschiedene Möglichkeiten:
1. es wechselt in die 1.Regelklasse
2. es wechselt in die Einschulungsklasse (2 Jahre für Stoff 1.Klasse)
3. es macht ein 3.Jahr Kindergarten (sehr selten)
4. es besucht eine Sonderschule
Bei den Möglichkeiten 1-3 muss das Kind (ab neuem Schuljahr) etwas erlernen, quasi unter Druck. Bei Punkt 4 ist es sehr individuell.
Ich bin nicht gegen diese Grundstufe. Ich frage mich einfach kritisch, ob die tatsächlich besser fürs Kind ist. Denn das sollte ja der Grund zur Annahme der Initiative sein, eine Verbesserung für das Kind.
Wie ist es dann mit dem Lärmpegel im Klassenraum, wenn die Kleinen und Grossen gemeinsam dort sind? Möchte ein 1.Klass-Kind nicht auch lieber vorwiegend spielen, als zu lernen, kommen solche Kinder mit dem Schulstoff nach, wenn sie mehrheitlich spielen? Wenn ich denke, wieviel bereits schon Erstklässler leisten müssen, habe ich da meine Bedenken.
in der 2. grundstufe sind die kinder noch sehr klein und eine abklärung hier ist sehr früh und das ergebnis kann innert wenigen monaten sehr unterschiedlich ausfallen.
den nachteil sehe ich darin, dass das kind bei punkt 1-2 nebst dem klassenwechsel und lehrpersonenwechsel auch noch vor dieser für ihn grossen aufgabe steht. kinder in diesem alter brauchen erst einmal zeit für einen neuen beziehungsaufbau...erst dann gelingt das lernen auch wieder besser.
punkt 3 wird nur selten gemacht, weil repetitionen nicht so viele erfolge gezeigt haben in der vergangenheit. hier spielt es eine grosse rolle WARUM ein kind wiederholt.
wegen dem lärmpegel rate ich dir mal zu einem besuch in einer grundstufe.
natürlich ist es lebendig in einem raum wo gespielt wird...die thek-kinder (letztes grundstufenjahr) lernen bei uns aber auch oft in halbgruppen in einem der anderen zimmer oder dann, wenn die kleinen frei haben (die haben ja weniger lektionen).
alle kinder sind lernfreudig...einfach ihrem alter oder ihrer entwicklung entsprechend....und thekkinder freuen sich eben auch darauf, die zahlen oder buchstaben kennenzulernen...das passiert also freiwillig und von alleine
natürlich gibt es einen lernplan und die lehrperson muss mit den thekkindern diese lernziele erreichen, bevor sie dann in die 2. klasse wechseln.
die eltern werden immer genau über den lernstand informiert. es gibt schulische standortgespräche wo genau geschaut wird, wo dein kind steht.
wir haben kindergarten und grundstufe und alle kinder machen den übertritt in die 1. oder 2. klasse genau gleich gut. die grundstufenkinder sind sich einfach schon altersdurchmischtes lernen gewohnt.
"Es ist gar nicht so einfach, einen anderen Menschen so zu lieben, dass dieser sich auch geliebt fühlt."
Jesper Juul