Handy im Lager

fisi
Dabei seit: 05.04.2007
Beiträge: 4066
.. und was das alteR

Der Vorteil der Klugheit besteht darin, daß man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.
Gelöschter Benutzer
nein, du bist nicht zu streng. icon_wink.gif
wenn die schule diese handyverbotsregel aufgestellt hat, dann würde ich kein handy mitgeben.

könnte durchaus sein, dass die mitgenommenen handys eingezogen werden. arme kinderchen....icon_razz.gif
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
@muecke: Möchte Dir kurz erklären . obwohl es Dich gar nichts angeht - wie das war mit dem Geld:
Es war am Tag der Abreise, unmittelbar beim Besammeln, als mich unser Sohn fragte, ob er noch etwas Taschengeld mitnehmen kann. Tja, auf dem Info Blatt stand nichts, was bezahlt würde, ausser das Essen natürlich. Da das Lager verhältnismässig teuer war, er die Woche zuvor erneut in einem Klassen-Lager war, das viel billiger war, die Kinder kaum Geld benötigten, ging ich davon aus, dass er kaum Geld benötigte. Ich kramte mein letztes Geld zusammen, was keine 20.-- mehr waren.

Bereits am ersten Tag ging die Gruppe auf einen Ausflug. Bezahlt wurde z.B. der Eintritt in ein Schwimmbad. Doch eine Glacé, Port.Pommes, etwas zu trinken (generell) wurde nicht bezahlt.
So gingen sie mal Billard spielen, mal Mini-Golf, mal kaufte er ein Souvenirs für die Familie (jedem etwas), einmal eine Glacé, mal was zu Trinken. Das alles war nicht gerade billig. Schon nur Billard und Mini Golf kostete gegen 10.--. Dazu noch alle andern Dinger, die ich aufgezählt habe, merkte er schnell, dass er mit dem wenigen Geld nicht weit kam.
Er bat nicht mal um Geld, sondern erzählte, er hätte fast kein Geld mehr,
aus diesem Grunde.
Für ein anderes mal werde ich ihm einfach mehr Geld mitgeben, denn bei ihm weiss ich, dass er es nicht sinnlos ausgibt.
Beim Jüngeren Sohn wäre die Versuchung gross, alles Geld auszugeben.
Flex
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 02.01.2006
Beiträge: 67
Hallo

Da kam ja schon einiges zusammen

Also es handelt sich um Schullager. Man will eben ,dass die Kids sich mit einander beschäftigen. Musik hören dürfen sie ja, Tischtennis und Töggelikasten sind auch vorhanden. Es geht wohl auch nicht nur ums telefonieren (ein Festnetzanschluss im Haus ist vorhanden,denn können die Kids benutztn), sondern eben auch ums gamen ,das ja bei vielen Handys heutzutage machbar ist.

Meine Kinder gehen auch in die Pfadi. Dort sind alle Elektroniksachen verboten, sogar Uhren (wegen einzelnen Übungen).

Pluto:
Die Eltern und Kinder kannten ja lange vor dem Lager die Bedingungen und mussten ein Teil (Alkohol, Tabak und Benehmen) auch unterschreiben.
Die Mutter ist eine gute Freundin und lustigerweise sind auch die anderen Eltern solche, welche sonst eher streng bei Regeln sind. Was mich ja auch so verblüfft und unsicher machte.

Ein viel gehörts Argument war überigens: Ich will wissen ob sie gut angekommen sind! Ca. 40 Kinder und 8 Leiter gehen wohl nicht alle gleichzeitig verloren und No News are good News, so sehe ich es halt.

Eigentlich ist es für mich traurig , wenn die Eltern kein vertrauen in die Lehrer haben und die aufgestellten Regeln missachten. Warum hat man dann am Elternabend nicht nach gefragt, da wurden die Regeln ja erklärt. Man hätte ja evtl. Vorschläge machen können.
Volare
Dabei seit: 21.07.2004
Beiträge: 526
War auch mal so naiv und glaubte Regeln seien Regeln. Im ersten Skilager war das Handy untersagt, egal, wir hatten sowieso keines und sahen auch keinen Sinn darin.

Der Car mit den Kindern verspätete sich auf der Rückreise und ein paar Doofe wie ich warteten in der Kälte auf die Kinder. Ich wunderte mich noch, wo die anderen Eltern blieben. Auf einmal kam ein Auto nach dem anderen an und kurze Zeit später traf auch der Car mit den Kindern an. Es stelle sich heraus, dass doch sehr viele Kinder, vor allem in den höheren Klassen, ein Handy dabei hatten und ihre Eltern heimlich informierten. Konsequenzen für Handys: keine.

Im darauf folgenden Jahr waren die Handys wieder nicht erlaubt. Auf der Rückreise kam es zu Verspätungen und die Eltern wurde per Telefonkette über das Festnetz informiert. Leider kam ein weiterer Zwischenfall dazu und statt um 20.00 Uhr trafen die Kinder erst nach 22.00 Uhr ein.

Zusätzliche Infos gab es keine. Viele Eltern warteten wie bestellt und nicht abgeholt zur vereinbarten Zeit auf die Kinder, die nicht kamen. Zum Glück konnte eine Frau die kleine Ansammlung an Eltern von ihrem Haus aus sehen, stieg ins Auto und informierte uns über die weitere Verspätung. Woher sie das wisse? Klar doch, ihre Tochter hat ein Handy dabei. Wurde irgend jemand für das Handy bestraft...nein.

Von da an hatten meine Kinder ein Handy mit dabei, Regeln hin oder her. Mittlerweile ist es aber auch erlaubt. Der Grosse meldet sich nie, weder Anruf noch SMS und auch keine Karte. Der Kleine hingegen rief jeden Abend aus dem Skilager an, um von seinen Erlebnissen zu erzählen.

Ein Handyverbot ist heutzutage sinnlos. Es ist besser den Gebrauch in einem Lager zu Regulieren. Das scheint gut zu funktionieren.
fisi
Dabei seit: 05.04.2007
Beiträge: 4066
volare, und wenn z.b. die lagerleiter ein handy dabei hätten, für solche fälle?

Der Vorteil der Klugheit besteht darin, daß man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.
Gelöschter Benutzer
also unsere hatten letztes jahr auch verspätung. da wurde man auch vom lehrer angerufen mit der bitte ein kettentelefon zu starten.

das genügt doch vollends.
Gelöschter Benutzer
genau fisi, die leiter haben ja immer ein handy dabei.
Zoe007
Dabei seit: 28.02.2007
Beiträge: 1663
Ich werde nicht alles machen wie meine Eltern, sicher nicht, aber für ihr Vertrauen bin ich heute noch dankbar. Sie schrieben nie vor, wann wir vom Ausgang wieder zu Hause sein mussten. Wir mussten selber sagen wann, und uns dann auch daran halten. Wir durften schon in der Sek alleine mehrtägige Velotouren mit Kollegen/innen machen, ohne dass wir zum voraus wussten, wo wir übernachten würden. Einmal fanden wir in der Heilsarmee Unterschlupf.
pluto
Dabei seit: 23.10.2002
Beiträge: 2313
Ich sehe mein Veto für korrekte und sinnvolle Handyregeln mehr als ein Chance für Lehrpersonen denn als Zuspruch für Eltern die nicht loslassen können. Lehrpersonen müssen heutzutage ihre Autorität als Vertrauen erarbeiten und bekommen sie nicht mehr einfach mit dem Lehrerpatent per Saldo dazu. Regeln die klar über geltende Kompetenzen und Gesetze hinausgehen untergraben diese Autorität bei Schülern und Eltern jedoch nachhaltig.
Das Problem ist vielschichtig und geht weit über den pädagogischen Aspekt hinaus bis zur Informationspolitik von alltäglichen Ausnahmen wie Verspätungen bis hin zu tragischen Unfällen. Vogelstrauss funktioniert da einfach nicht und die Problematik lässt sich nicht durch eine allgemeine Nachrichtensperre lösen. Bei uns kam es zu einem kleinen Velounfall mit Pflästerlibedarf. Kann es nicht mehr 100% deteilgetreu wieder geben aber in etwa lief es so ab, dass ein Kind aus einer andern Gruppe dies erfuhr, seiner Mutter ein SMS schickte, dass xy einen Unfall hatte und diese in der Migros per Zufall genau neben der Mutter des "verunfallten" stand. Bis diese dann zu Hause war die Lehrertelefonnummer hatte, jedoch nicht im Stande war zurück zurufen und dadurch auch noch den Vater in die unheilvolle Verkettung mit einbezog, stand für die Mutter wahrscheinlich schon lange fest, dass es für ihr Kind wahrscheinlich kaum mehr eine Rettung geben konnte.

So abstrus die Geschichte auch sein mag, sie war Realität und mehr als nur unschön für alle Beteiligten. Auch bei einem wirklich gravierendem Vorfall wäre die Lehrperson meist selber über einige Zeit für wichtigere Dinge gebunden als für die Information an die Eltern, die umher stehenden Schüler hätten jedoch meist alle Zeit für den flinken Daumen. Solche Situationen sind mit Verboten nicht zu meistern, sondern nur durch Information und Schulung über die neuen Medien, sowie der Aufklärung über deren Macht und dem damit eingehenden verantwortungsvollen Umgang.

Der denkende Mensch ändert seine Meinung. (F.N.)