HarmoS - brauche Meinungen

Smile79
Dabei seit: 07.04.2009
Beiträge: 2397
@ Fremdsprachen,
Muttersprache, jetzt neu 3. klasse 1 fremdsprache, 4. klasse 2 frsp., Oberstufe kommen dann noch 2 fremdsprachen (!)

romanisch, deutsch, eglisch, französisch/italienisch

für mein Geschmack etwas zuuuuu "lingual"... :0)
eleni
Dabei seit: 02.06.2004
Beiträge: 1380
ich merke selber, wie Sprachen das Tor zur Welt öffnen! Ist vom Besten, was man lernen kann... aber: es muss ja nicht bis zur hinterletzten grammatikalischen Form gehen und eine Quälerei werden wegen solchen "Details". Einen Text verstehen, darüber sprechen können etc ist doch super.
ABER: eine Muttersprache perfekt beherrschen ist ein MUSS und kommt vor weiteren 5 Fremdsprachen.
Ich habe das an meinem Arbeitsort gesehen: ein Lehrling, in allem vif und schnell, aber nicht fähig eine email fehlerfrei zu schreiben... und daher nicht möglich, ihn weiter zu beschäftigen im Büro...
jacqueline sommer
Dabei seit: 30.06.2002
Beiträge: 1113
Unser Kanton hat Harmos angenommen. Da vor ca. drei Jahren unsere kleine Dorfschule mit der Schule vom Nachbarort zusammengelegt wurde, hat man schon mal die wichtigsten Bausteine von Harmos übernommen (Harmos war damals noch nicht angenommen). Ich finde Harmos grundsätzlich gut, ein weiterer Schritt in die gesamtschweizerische Harmonisierung. Als Stichtag für den Kindergarteneintritt hatten wir den 30.4., jetzt neu ist es der 31.7. (andernorts war es bereits der 31.7., das Datum ist also nicht komplett aus der Luft gegriffen). Hätte nicht sein müssen, aber deswegen würde ich Harmos nie ablehnen.

Einheitlich wird das Schulsystem aber leider auch mit Harmos noch nicht. So haben die Kantone immer noch Freiheiten bezüglich der Fremdsprachen. Da unser Kanton zweisprachig ist, wird Französisch ab der 3. Klasse unterrichtet. Die zweite Fremdsprache (Englisch) folgt dann erst in der Oberstufe ab 7. Klasse. Eine weitere Fremdsprache ist fakultativ.

Fremdsprachen früh lernen ist aber schon ein Vorteil, finde ich grundsätzlich gut.

@Christa
Als ich zur Schule ging, hatten wir 4/5, also vier Jahre Primarschule, dann der Übertritt in die Sek. Irgendwann gab es eine Abstimmung, damit das System gesamtschweizerisch gleich sei. So wurde gewechselt auf 6/3. Eigentlich erstaunlich, dass es trotzdem Kantone gibt, die immer noch ein anderes System hatten. Ich persönlich fand 4/5 viel besser. Beim heutigen 6/3 werden die Schüler viel zu lange beieinander gelassen. Die starken Schüler langweilen sich und die schwachen Schüler leiden auch, weil das Gefälle viel zu gross ist, sie "schlecht" in der Schule sind und nicht die nötige Unterstützung bekommen. Ich würde es begrüssen, die Teilung früher vorzunehmen. Doch Harmos sieht ja auch 6/3 vor ....
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Ich habe kürzlich eine Mutter zweier Kinder kennengelernt, die in einem Kanton wohnt, wo sie die IF (integrative Schulungsform) haben.

Der Ältere ist ein sehr guter, problemloser Schüler, besucht auch die Sek A (oder wie es heisst, einfach die beste Stufe).Mit ihm muss sie nicht viel lernen.

Hingegen ist der Jüngere ein starker Legastheniker. Er verwechselt immer Buchstaben und hat grosse Mühe im Lesen. Im Deutsch hat er Lernzielbefreiung, dh, keine Noten, doch er schreibt die selben Prüfungen wie die andern in der Klasse. Unter einem Diktat steht dann vielleicht 30 Fehler und keine Noten, doch die Fehler sind trotzdem da.

Legasthenie erhält er keine, wegen der IF. Die HP kommt (2) mal pro Woche, arbeitet aber vorallem mit Ausländer Kinder, die nicht so gut Deutsch sprechen. Er ist also nie alleine mit ihr. Sie haben nun Privat Nachhilfe gebucht, wo er Unterstützung erhält.

Nun seit der dritten Klasse kommt Englisch dazu. Seine Legasthenie besteht auch hier, er hat grosse Mühe einen Text zu lesen. Somit ist er auch in Englisch schlecht. Ab diesem Schuljahr kommt für ihn noch Franz. dazu.

Manchmal denke ich, es wird einfach zu viel von den Kindern verlangt. Ein Kind, das mit 6 zur Schule geht, lernt ab dem 8. Lebensjahr Englisch, ab dem 10. Franz, ab 12. Geografie, Geschichte, Bio, etc. Bald kommen noch Physik und Chemie dazu.

Niemals kann ein Schüler - oder höchstens ein sehr begabter - all dies in seinem Leben anwenden.

Gut wäre es, wenn die Schwachen, in ihren Schwächen gefördert werden und die Starken zusätzlich Lernmaterial erhalten würden.

Gut fände ich dafür, einheitliche Lehrmittel. Doch, ab wann, welcher Klasse, wird das eingeführt ? Gilt das für die Fremdsprachen ab der Klasse, wo sie mit Fremdsprachen beginnen ? Was ist mit den Grundfächern Deutsch und Mathe ?

Ich weiss, dass in einer Gemeinde gab es ein neues und altes Franz. Buch. Alle OS Klassen 1 +2 arbeiteten mit dem Alten. Danach, erhielten alle neuen 1. OS das neue Buch. Wiederholte ein Schüler die 1. oder 2., musste er mit dem neuen Buch arbeiten, das total anders aufgebaut war, wie das alte.

Daher finde ich das schon noch schwierig, wann erhält welche Klassen die neuen, einheitlichen Lehrmittel, was passiert mit denen, die das nicht erhalten ? Was ist, wenn ein Schüler die Klasse wiederholt, oder einer von "unten" ein Jahr überspringen kann ?

Zuvieles ist noch nicht geklärt.
Flurina
Dabei seit: 04.01.2002
Beiträge: 166
Habe die anderen Meinungen nicht gelesen. Aber denk mal dran, wenn Du in einen anderen Kanton ziehst mit Deinen Kids, kann es sein, dass die dort andere Lehrmittel bzw. ein anderes System haben. Ich finde die Deutschschweiz ist jetzt nicht so riesig, dass jeder Kanton ein anderes Schulsystem braucht. Daher würde ich HarmoS annehmen. Wir im Kanton SG waren schon vor der Abstimmung HarmoS-konform.

leben und leben lassen
hypericum1
Dabei seit: 18.05.2004
Beiträge: 779
Hallo,

ich wohne auch im BL und meines Erachtens ändert sich ausser den Fremdsprachen nicht viel.
Bei uns gehen 99% der Kinder die 2 Jahre in den Kiga.
Ich persönlich finde es super, das sie früher mit Fremdsprachen anfangen würden.

Die Integrierte Schulform wird auch jetzt schon praktiziert. Und ich sehe dass in einer Klasse mit ISF Kindern, eine Heilpädagogische Lehrkraft eng mitarbeitet und zwar mit der ganzen Klasse. Das ist ganz klar ein Pluspunkt für alle Schüler.
hypericum1
Dabei seit: 18.05.2004
Beiträge: 779
@GabrielA
wenn dieser Junge abgeklärt wurde und ISF zugesprochen bekommt, dann hat er meines Wissens das recht auch einzeln mit der heilpädagogischen Lehrkraft Stunden zu bekommen.
Normalerweise verbringen die ISF Kinder Stunden alleine und Stunden mit anderen (in kleinen Gruppen) mit der Heilpädagogischen Lehrperson. Ausserdem kommt die Lehrkraft auch in den Klassenunterricht.
In dem Fall müssen die Eltern dringend mit den Lehrkräften sprechen.
;o)tja
Dabei seit: 11.02.2007
Beiträge: 3402
lisette - kenne einen im kanton bl der ist ganz fest dagegen icon_eek.gif) fdp

eleni - dein argument mit dem kopierer ist so unnütz wie manch anderes was du schreibst! schlimmer gehts nimmer!finde es unnötig und daneben, so unreflektiert über die meinung der lehrer zu schreiben!



integration um jeden preis, alle kinder in die regelklasse? mich selber überzeugt das nicht so ganz. bei uns werden sie sicher bis zur vierten integiert, dann oft wieder umgeschult. kann ich ein taubstummes kind genau so gut fördern wie es eine schule tun kann, die dafür eingerichtet ist? wie fühlt sich ein kind, welches nicht mitkommt? wir wohnen in einem nicht harmoskanton und ich arbeite in einem harmoskanton, so unterschiedlich ist es nicht!

maul halten, land gewinnen, sicherheitabstand!
;o)tja
Dabei seit: 11.02.2007
Beiträge: 3402
hypericum - bei uns kommen die "stützlehrer" in den unterricht. meine kollegin hat bis auf den mittwoch immer jemanden zusätzlicher im raum. das muss harmonieren!

maul halten, land gewinnen, sicherheitabstand!
-Königin-
Dabei seit: 27.06.2009
Beiträge: 968
@hypericum1
doch es ändert noch einiges:

zB. anstatt 5 Jahre Primar dann 6 Jahre

Stichtag wird dann der 31.07. anstatt wie bisher der 30.04.