Hausaufgaben-Stress

hubi
Dabei seit: 06.09.2004
Beiträge: 280
Ich muss jetzt echt mal hier nachfragen:

Wie ist das bei Euch, die Kinder kommen nach Hause, essen zu Mittag, können dann entweder austoben oder arbeiten am abgräumten Tisch an den Ufzgi?!? Was ist denn mit dem Nachmittagsunterricht?

Bei uns ist es so (ZH Oberland, Sohn in der 4. Klasse): ich arbeite 60% = 3 Tage/Woche. An diesen Tagen geht er in den Hort. Wir haben Blockunterricht, d.h. morgens 4 Lektionen 8:10 - 11:50, Nami 2 Lektionen (noch, wird später mehr) 13:40 - 15:20.

Montags und Mittwochs bin ich daheim, dann kommt Junior nach Hause zum Mittagessen. Er braucht (da er mit Freunden trödelt icon_smile.gif) statt den nötigen 10 min. ca. 30 min., bis er daheim ist. Mittagessen, kurze Pause, dann Montags wieder los zur Schule, Mittwochs zum Klavierunterricht. (An den übrigen Tagen muss er nur über die Strasse in den Hort, da bleibt tatsächlich vor dem Nachmittagsunterricht noch etwas Zeit für die Ufzgi.)

Am Montag geht er vormittags statt in den regulären Unterricht in einen Begabten-Förderunterricht. Der Montag ist also echt komplett besetzt, da auch noch der Stoff von Montagmorgen nachgeholt werden muss. Toberei und Frust gabs jeweils, wenn er sich direkt nach dem Nami-Unterricht an den Küchenblock setzte, um die Ufzgi zu machen (eigentlich ja löblich!). Hier habe ich gemerkt, dass ich intervenieren muss und ihn an eine Pause samt Zvieri erinnern muss - im Hort geht das automatisch.

Der Montag ist also ein spezieller Stress-Tag, Mittwoch ist eigentlich o.k. (manchmal etwas schwierig zum Abmachen mit Freunden, da er am frühen Nami Klavier und sie am frühen Abend Jugi haben - lässt sich aber arrangieren). Und im Hort läuft es eigentlich ganz gut.

Generell finde ich, dass die Zeit der Kinder schon in der 4. (gilt auch für die 3.) Klasse recht eingeschränkt ist. Wir hatten damals in Deutschland am Vormittag/Mittag 6 Stunden, in den fortgeschrittenen Klassen (ab Sek. z.B.) auch mal 7, ausnahmsweise 8 Stunden/Lektionen. Dann war man zwar auch "geschlaucht", aber dafür war der restliche Nachmittag "frei". Ich war oft so gegen 14:00, 14:30 zu Hause und damit hatte es sich dann.

Meine Mutter hat darauf bestanden, dass ich die Hausaufgaben erledigte, bevor ich raus durfte. da das bei allen Freunden auch so war, gabs kein Gestürm, sondern wir hatten den restlichen Tag für uns...

Das Wichtigste scheint mir die Zeiteinteilung - wie von vielen hier schon erwähnt. Es gibt Eulen und Nachtigallen - es soll ja sogar Schüler geben (in meiner Familie unbekannt icon_smile.gif), die am Morgen noch am effektivsten die Hausaufgaben erledigen...
(Mein Sohn hat in Englisch grad "different ways of learning"...)
hubi
Dabei seit: 06.09.2004
Beiträge: 280
Ui, sorry für den langen Sermon.
Gamma1
Dabei seit: 21.09.2004
Beiträge: 195
@hubi
Ja, du hast ganz recht.
Das mit dem regelmässig nach dem Mittagessen Ufzgi machen war bei uns in der 1./2. Klasse, wo noch 3 Nachmittage ohne Schule waren. Die Nachmittage mit Schule waren bei ihr damals Freitag (sowieso keine Ufzgi) und Dienstag, wo es zum Glück immer Leseaufgaben gab, die für Sie kein Porblem waren.
Zum Glück hat sie den Rank mit den Ufzgi in diesen 2 Jahren recht gut gefunden.

Jetzt in der 3. Klasse hat sie ausser Mittwoch jeden Nachmittag Schule (3 Mal 2 Lektionen, ein Mal 3). Wir haben jedoch anfangs Schuljahr einen Brief bekommen, dass die Kinder wegen den vielen Lektionen dafür weniger Ufzgi bekommen werden. Meine Tochter hat jetzt tatsächlich häufig keine Ufzgi (ich weiss nicht, ob es für alle Kinder so ist, oder ob sie zum Teil einfach die Ufzgis schon in der Schule fertig wird). Dies ist zwar einerseit schön, hat aber andere Tücken:
- die Ufzgi gehören nicht mehr automatisch beim Tagesablauf dazu und stören deshalb erst recht, wenns denn mal gibt;
- weil ich fast ohne Ufzgi wenig Einblick erhalte, was mein Kind eigentlich kann, merken wir dann häufig erst wenn ein Test angekündigt wird (jeweils anfangs Woche), dass üben nötig wäre. Der Test wird dann häufig so solala und wir üben dann nach dem Test noch weiter...

Eigentlich müsste ich wohl wegen den häufig fehlenden Ufzgis regelmässig selbst testen, was mein Kind kann, um den richtigen Moment zu finden, wenn es wieder mal zu Hause üben sollte. Aber das kann ja auch nicht der Sinn der reduzierten Hausaufgaben sein und zudem belasten die vielen Schullektionen mein Kind stark (sozial, nicht intellektuell).
kaye
Dabei seit: 25.11.2009
Beiträge: 963
also bei uns ist es auch nicht optimal. Ich arbeite, dh. komme erst 18 uhr nach Hause. Meine Tochter (4 Kl.) will, dass ich dabei bin, wenn sie Ufzgi macht, und es ist auch oft nötig (noch was erklären etc.). Um 18 uhr gibt es aber Znacht, danach noch etwas Entspannung, dh. es ist meistens so 19 oder 19:30 wenn sie anfängt. Wenn es nur eine halbe Stunde dauert ist es ok, aber wenn es Probleme gibt oder länger dauert ist sie jeweils völlig verzweifelt.
Also ich finde, es wäre besser nur bis 14 Uhr Schule zu haben, oder dann bis 16 Uhr und dafür keine Ufzgi mehr. Und bitte keine Ufzgi, die ohne Hilfe nicht lösbar sind!
Zum Spielen und abmachen bleibt eigentlich nur der Mittwoch (wo viele Sport oder Musikunterricht haben) und das Wochenende. Wobei, übers Wochenende hat sie auch noch Ufzgi...
Balance
Dabei seit: 08.01.2009
Beiträge: 2951
Geht uns genau gleich wie bei kaye. Arbeite 50 % und komme auch um 18.00 Uhr zu Hause, es wird vorbereitet, gegessen und es wird locker 19.00 Uhr bis wir mal fertig sind. Der Grössere muss danach mind. 1/2 Std. Schlagzeug spielen wenn er das erreichen will, was er vor den Augen hat.

Ich verlasse mich darauf dass die Kids nach der Schule mit Ufzgi beginnen, nur klappt das eben nicht immer. V.a. wenn Tests bevorstehen, ist das Abfragen nötig, damit ich weiss wo sie stehen.

Meistens haben sie dann keinen Bock mehr, um 19.30 oder 20.00 Uhr noch zu lernen; tja was sein muss sein; Ich schreibe es Ihnen auch tagtäglich hinter den Ohren, dass sie es nicht für mich tun die ganze Lernerei, sondern für sich selbst.

Lebe Dein Tag wie es Dein Letzter wäre
hubi
Dabei seit: 06.09.2004
Beiträge: 280
ES, vielleicht könnt Ihr Deinem Sohn ja einen ganz besonderen Platz einrichten, wo er die Aufgaben macht, exclusiv für ihn? Wo er "sicher" vor dem kleinen Bruder ist, und Du trotzdem ab und zu vorbeischaust? Vielleicht sogar ein kleiner Arbeitstisch im Schlafzimmer oder einem anderen Zimmer, das etwas weg ist vom Familienleben (kenne ja Eure Wohnsituation nicht).
Mein Sohn ist hortgewöhntes Einzelkind, im Hort geht er in die Küche oder in den Nebenraum, wenn es ihm zu turbulent ist. Zu Hause sitzt er am Küchenblock, aber wir können bei uns ja alle Störungen ausschalten.
Franz Josef Neffe
Dabei seit: 17.11.2006
Beiträge: 1021
Dein Junge kann überhaupt nicht mit seinen feinen, sensiblen, genialen Geistes- und Seelenkräften umgehen und will mit seiner verkehrten Sichtweise mit dem Kopf durch die Wand. Dabei lernt er schon mal, dass Wände hart sind; seine Lebenserfahrung wächst - das könnten wirt doch schon mal anerkennen.
Als Ich-kann-Schule-Lehrer würde ich natürlich seine Talente bewundern; dann kann ich ihn fragen, weshalb er mit so gescheiten Talenten so unklug umgeht. Wenn er von jemand anderem was will, dann misshandelt er ihn doch auch nicht - weshalb also sollte er damit bei sich Erfolg haben?
Als Mama hast Du einen großen Vorteil: Zu Hause kann man Schlafsuggestion machen. Wenn das Kind schläft, lenkt nichts ab und Du kannst ungestört und mit voller Wirkung direkt mit seinen entscheidenden Lebenskräften sprechen, kannst sie anerkennen und ihnen ihre Güte bestätigen, kannst den Talenten Stärke zusprechen und die gute Entwicklung ihnen ausmalen und schließlich einen klaren Auftrag dafür geben. Im Coué Brief 9 auf der zugehörigen Seite findest Du ggf. weitere Beispiele dazu. Jeden Abend ein paar Minuten für ein gutes Gespräch mit den tatsächlich zuständigen Kräften. Vergiss nicht, auch mit Deinen Kräften zu sprechen, sie aufzurichten und zu stärken, damiut Du starke Wirkung hast! Ich freue mich auf Euren Erfolg.
Franz Josef Neffe

"Wenn ich Sie in dem Irrtum lasse, dass ich es bin, der Sie gesund macht, dann mindere ich Ihre Persönlichkeit!" Émile Coué