Hausaufgaben und Wochenende

Sina05
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 15.11.2011
Beiträge: 38
Unser Sohn besucht seit einem halben Jahr die Oberstufe und hat sehr viele Hausaufgaben. Oft reicht die Zeit nicht, um alles unter der Woche zu erledigen. So muss er auch am Samstag oder Sonntag arbeiten. Weil wir dann aber gerne etwas mit der Famile unternehmen, wird es dann sehr hektisch. Manchmal habe ich deshalb auch gar keine Lust mehr mit Freunden abzumachen. Ich finde es aber unbefriedigend, wenn sich das halbe Familienleben nach der Menge der Hausaufgaben richten muss. Möchte gerne wissen, wie das so bei Euch aussieht oder wie ihr Euch organisiert?
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Das kenne ich von meinem Ältesten, seit er etwa in der 4.Klasse war. So kam es vor, dass er halt mal an einem Abend noch daran arbeiten musste, oder zu Hause blieb und arbeitete. Fuhren wir übers Wochenende weg, so nahm er halt die Hausaufgaben mit und erledigte sie dort. Wir waren ja nie von Freitag Abend bis Sonntag Abend IMMER unterwegs. Irgendwann waren wir wieder zu Hause, entweder hier oder an einem andern Ort.
kaye
Dabei seit: 25.11.2009
Beiträge: 963
meine Tochter ist in der 6. Klasse. Sie hat immer Hausaufgaben übers Wochenende (also oft bis Dienstag, aber so viel dass es unmöglich am Montagabend erledigt werden kann). Dh. pro Woche hat sie total ungefähr 8-10h Hausaufgaben. Es haben sich schon mehrere Eltern beim Lehrer beschwert, weil ihre Kinder keine Zeit mehr für die Gymi-Prüfungsvorbereitung hatten! Eine Weile war es besser, aber jetzt gegen Semesterende zieht es wieder massiv an. Dazu noch mindestens 3-4 Tests jede Woche.
Dh. unsere Wochenenden sind leider mit Schularbeiten verplant, nicht mit Familienaktivitäten. Denn ein bisschen ganz freie Zeit zum einfach mal faulenzen und ausruhen finde ich auch sehr wichtig…
linlar*
Dabei seit: 01.11.2007
Beiträge: 982
Meine Kids (5. Kl. und 1. Sek.) sind öfters am Wochenende am lernen. Die Hausaufgaben müssen sie normalerweise jeweils bis Freitag alle gemacht haben und abgeben, aber wenn sie Tests haben in der folgenden Woche, lernen sie dann am Wochenende. Jedenfalls war das in der Primar so, bei der Tochter habe ich nun nicht mehr so den Überblick, wann sie was macht, da sie alles so selbständig erledigt (und auch selber will, ich darf mich da auch nicht einmischen). Sie hat an den Wochentagen 3mal abends und am Mittwochnachmittag ein Hobby, am Freitagabend geht sie oft ins Jugi, also ist sie sonst wenn sie daheim ist eigentlich fast immer was am machen für die Schule.
Wir sind aber am Wochenende oft zuhause, haben selten mehr als einen festen Termin als Familie zusammen. Wie bei GabrielaA, nimmt die Tochter manchmal auch was zum lernen mit, wenn wir z.B. eingeladen sind bei Grosseltern oder so, dann macht sie was im Auto oder dort.


Leben und leben lassen
Altfrank
Dabei seit: 03.11.2007
Beiträge: 227
Wir machen immer noch viel "en famille". Sehr oft nützen wir die Öv's, dort kann sehr gut gelernt werden 😉 . Es ist so, dass die kids das Lernen unter der Woche einplanen müssen, wenn wir am Wochenende weg sind. Ist manchmal streng, denn alle haben Hobbies und Musikunterricht. Dann gibt's halt einmal weniger abmachen oder gamen. Selten bleibt wegen der Schule eines der Kinder zuhause.
taraxacum
Dabei seit: 27.01.2004
Beiträge: 1317
Und wir sind am Wochenende oft zu Hause, evtl. stundenweise weg, nicht mehr so oft tageweise oder Wochenendweise. Wir Eltern geniessen das Wochenende genauso wie die Kinder mit Zeit für sich haben, auf die neue Arbeitswoche vorbereiten, mal abmachen, hängen, spörtlen,....

Ausgebuchte Wochenenden (Sa und So) versuchen wir zu verhindern! Das ist uns allen schlicht zu stressig icon_smile.gif. Vielmehr genissen wir die ruhigen Tage. Beim Schreiben wird mir gerade bewusst, dass bei uns eigentlich die ganze Familie so tickt - wir schätzen und geniessen immer wieder "stressfreie" Zeiten. Dies kann auch heissen, dass mal an einem Abend unter der Woche alle bis spätabends zusammensitzen, plaudern, diskutieren......und dann auch mal Lernen zu kurz kommen.

Wisse immer was du sagst, aber sage nicht immer, was du weisst.
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
@taraxcum spricht einen Punkt an: Wir geniessen es oft, auch mal keine fixen Termine zu haben. In meinem Bekanntenkreis gibt es auch Familien, die eigentlich immer Leute um sie herum mögen, sei es "einfach so" in der Freizeit, in den Ferien, eben Wochenende. Naja, für sie ist das o.k. so, die geniessen es einfach, sich mit Freunden oder der Familie zu treffen.

Ich mag nicht so sehr nach Zeitplan zu funktionieren. Daher gibt es oft am Sonntag, wenn wir zu Hause sind, so einen Hang-around-Tag. Wir haben einen Hund, den führe ich natürlich auch immer aus. Der Älteste kommt schon lange nicht mehr mit laufen, der Jüngere auch ganz selten. Dafür geniessen wir auch mal, mit Freunden oder der Familie abzumachen. Ich möchte einfach nicht noch Stress im Sinne von immer zur Zeit irgendwo sein, am WE. Unsere Jungs gehen noch in die Jungschi, die jetzt fast jeden Samstag stattfindet. Sie müssen selbständig einkaufen, Kleider richten und Rucksack planen.

Schade ist es, wenn wie bei Linlar, die Hausaufgaben einen so grossen Zeitaufwand einnehmen.
cassiopeia
Dabei seit: 11.08.2004
Beiträge: 234
Ich unterrichte an der Oberstufe und ich bin Mutter von zwei schulpflichtigen Kindern.
Ab Oberstufe ist es unrealistisch, dass die Kinder am Samstag UND am Sonntag gar nichts für die Schule machen. Tun sie dies, haben sie unter der Woche eine unglaubliche Belastung.
Hausaufgaben übers Wochenende finde ich doof. Als Lehrerin und als Mutter. Aber bei unseren Kindern sehe ich, dass es - wenn es denn wirklich am Wochenende gemacht werden muss - oft daran liegt, dass sie unter der Woche entweder in der Schule trödelten, wenn sie Zeit dafür hatten und/oder die Arbeit schlecht eingeteilt wurde.
Lernen am Wochenende muss schon oft sein, aber sicher nicht stundenlang. Und ich denke, das liegt auch drin. Non-stop Action und unterwegs von Freitag bis Sonntagabend ist wohl wirklich ganz selten.
Wir geniessen es, als Familie etwas zusammen zu machen. Aber das muss nichts Grosses sein, total zugeplante Wochenende mögen wir (nicht) mehr. Denn fürs Ausspannen und für die individuellen Bedürfnisse soll auch Zeit sein, dann sind alle viel zufriedener.
Sina05
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 15.11.2011
Beiträge: 38
Vielen Dank für Eure Antworten, es tut gut, zu wissen, dass es in anderen Familien auch so ist. Ich werde wohl etwas umdenken müssen. Es ist halt nicht immer ganz einfach, den unsere Tochter ist noch in der Primarschule und muss nur selten Aufgaben machen am Wochenende, sie möchte dann gerne was unternehmen.
kaye
Dabei seit: 25.11.2009
Beiträge: 963
@cassiopeia: Stell Dir mal vor, das würde ein Arbeitgeber zu einem Erwachsenen sagen: "Wenn Sie am Wochenende keine Arbeit mit nach Hause nehmen, haben Sie halt unter der Woche eine unglaubliche Belastung!"
Für mich ist es so definitiv jenseits der Schmerzgrenze, es sein schliesslich noch Kinder. Ich möchte, dass das Wochenende, oder mindestens 1.5 Tage davon, wirklich der Erholung und den anderen, komplementären Interessen zur Verfügung stehen. Ich glaube, die übertriebene Menge an Hausaufgaben ist ein ganz wesentlicher Grund, weshalb meine Tochter schon jetzt meint, sie wolle so schnell wie möglich aus der Schule raus. Wenn einmal etwas Spezielles ist, eine Praktikantin, eine Projektwoche, mit genausoviel Schule, aber keinen oder wenig Hausaufgaben, ist sie viel glücklicher und entspannter.
Dazu kommt: Kann ich mich beim Lehrer beschweren? Ich traue mich nicht. Er meint nämlich auch, dass Kinder, die so lange brauchen, halt getrödelt hätten oder halt nicht die Sek A gehören. Also sage ich lieber nichts. Ich weiss aber von anderen Eltern, deren sehr begabte Kinder auch (fast) so lange arbeiten.
Ich bin sehr froh, dass meine Tochter trotzdem immer noch alles perfekt machen will, und sorgfältig arbeitet. Das braucht unglaubliches Durchhaltevermögen.