Hausaufgaben und Wochenende

leycro
Dabei seit: 05.06.2005
Beiträge: 914
Ich bin sehr überrascht zu lesen,wieviele Kinder schon in der Mittelstufe soo viele Hausaufgaben haben!!! Ich finde das alles andere als gesund.
Aber jetzt einmal eine andere Frage: haben alle eure Kinder soviele Husi? Ist das wirklich das "normale" oder sind das eher die Ausnahmen?
Unser Sohn,8.Klasse Sek hat kaum Aufgaben. Mal unter der Woche was weniges,aber nie am Wochenende. Für meinen Geschmack etwas zu wenig muss ich sagen...
Bin gespannt auf Antworten
hanni6
Dabei seit: 25.03.2004
Beiträge: 669
Unsere Tochter (3.Klasse) hat im Moment "Wochenplan", da kann sie den grössten Teil der Aufgaben in der Schule erledigen. Englisch ist ausserhalb dieses Planes - da gibt es ab und zu Aufgaben zu Hause. Also insgesamt wenig Arbeit neben der Schule.

Unser Sohn (6. Klasse) hat nur wenig Hausaufgaben, muss (müsste) aber sehr viel lernen und den Unterrichtsstoff zu Hause zusätzlich aufarbeiten. Da bekommen die Schüler am Ende einer Lektion schon mal kommentarlos sechs vollgeschriebene Seiten, deren Inhalt dann zum Prüfungsstoff gehört. Dieses Sich-Selbst-Organisieren ist im Moment die grösste Herausforderung. Das Wochenende wird auch oft zum Lernen gebraucht - "freiwillig", weil unter der Woche einfach keine Zeit bleibt oder das Lernen am Abend wegen Müdigkeit ineffizient ist.
cassiopeia
Dabei seit: 11.08.2004
Beiträge: 234
@kaye
Ich hab mich ungeschickt ausgedrückt. Mir tun die Kinder leid, wenn sie nach einem langen Schultag noch lernen und kaum mehr Zeit für die Erholung und für Hobbys bleibt. Da finde ich es sinnvoller, wenn sie am Samstag und / oder Sonntag ausgeruht und frisch lernen und unter der Woche eben auch zu einer humanen Zeit Feierabend haben.
Hausaufgaben finde ich sowieso doof - als Mutter und als Lehrerin. Manchmal sind sie kaum zu vermeiden, aber ich bemühe mich, nicht zu viel zu fordern. Lernen ist was anderes und ohne dies geht es nicht.

Wenn ein Arbeitnehmer die Möglichkeit hat, seine Zeit etwas freier einzuteilen, dann wird er es wohl auch tun. Es gibt Menschen, die dann sehr intensiv arbeiten und dafür auch mal einen zeitlichen Freiraum haben, andere "verteilen" in diesem Fall die Arbeit lieber regelmässiger.
lirumlarum122
Dabei seit: 18.09.2013
Beiträge: 184
Dabei ist es erwiesen, dass man die Hausaufgaben ebenso gut ganz abschaffen könnte und die Schüler wären nicht eine Spur schlechter.
kaye
Dabei seit: 25.11.2009
Beiträge: 963
@cassiopeia: dann sind wir uns ja einig!
Ich bin nicht ganz sicher, ob ich Hausaufgaben gut oder schlecht finde. Gerade zB. in der Mathe wäre die Uebungszeit in der Schule einfach zu kurz, dh. ohne Hausaufgaben würden die Kinder insgesamt weniger gut rechnen lernen. Ich bin aber auf jeden Fall gegen übermässige Mengen an Aufgaben! Ich finde es zB. ok, wenn sie den Auftrag haben, eine halbe Stunde zu rechnen auf Seite sowieso. Nur ist es dann so, dass bis zu einem bestimmten Tag doch alle alles bis Seite sowieso fertig gemacht haben müssen. Ich sehe das Dilemma, dass sonst alle trödeln würden, aber trotzdem… meine Tochter rechnet auf jeden Fall besser in der ersten Stunde (oder übt Zeitformen oder was immer), als abends oder am Wochenende nach einem Haufen anderer Aufgaben.
Vilu
Dabei seit: 18.07.2002
Beiträge: 2006
Die anderen Beiträge habe ich nicht gelesen, aber uns gehts auch so. Kein Wochenende ohne Hausaufgaben und auf Tests lernen. Nicht mal in den Weihnachtsferien konnten sie entspannen, weil gleich für nach den Ferien bereits 2 grosse Prüfungen angesagt waren.

Mal ein paar Tage nicht an die Schule denken zu müssen, zumindest in den Ferien oder ab und zu mal an einem Wochenende, würde mehr bringen als dieser Dauer-Druck! Und für uns Eltern, die leider nicht mit einem Kind "gesegnet" sind das einfach schön von sich aus lernt, ist es auch stressig.

Diese Woche haben sie jeden Tag eine Prüfung, und zwar weder kleine noch einfache. Ich finde den Druck momentan grenzwärtig! Er ist übrigens in der 1. Sek. A. und soeben 13 geworden.

Leben und leben lassen
linlar*
Dabei seit: 01.11.2007
Beiträge: 982
Die Hausaufgaben sind insofern sinnvoll, dass die Kinder dadurch den Stoff vertiefen und sich auf die Tests vorbereiten. Z.B. müssen sie jeweils im Franz. die Lernwörter als Hausaufgaben 6mal abschreiben... Oder eben die Matheaufgaben sind ja auch Übungen um den Stoff zu vertiefen, das wäre ohne schwierig, sich auf die Tests vorzubereiten.
Dagegen finde ich Hausaufgaben, wo sie z.B. etwas ausschneiden und aufkleben müssen, wirklich doof! (da helf ich dann auch)
Und natürlich sollte die Menge angemessen sein, dies ist jedoch so individuell vom Arbeitstempo, dass es wahrscheinlich für die Lehrer sehr schwierig einzuschätzen ist. Deshalb gibt es ja manchmal diese Zeitbegrenzung, z.B. 30 min. am Matheplan arbeiten.
Ich denke, wenn man Hausaufgaben abschaffen wollte, müsste man auch Prüfungen und Noten abschaffen. Und das will ja doch keiner. Die Eltern nicht (die wollen wissen wo ihr Kind steht), die Wirtschaft nicht (da wird an Leistung gemessen und darauf werden die Kinder in unserem Schulsystem gedrillt) und die Lehrer wahrscheinlich auch nicht (kann ich nicht beurteilen).

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 30.01.2014 um 08:07.]

Leben und leben lassen
leycro
Dabei seit: 05.06.2005
Beiträge: 914
Ich finde die Unterschiede gewaltig! Unser Sohn ist in der 2. Sek und hat praktisch nie Hausaufgaben. Schon gar nicht am Wochenende oder in den Ferien. Ich frage mich,wieviel die Kinder von soviel Husi profitieren. Sind sie in der Klasse Stoffmässig weiter? Und ist ihr Wissen ende Schuljahr so viel grösser?
Quest
Dabei seit: 05.11.2002
Beiträge: 975
Das war doch schon so, als ich vor 35 Jahren in die Sek ging.

Ich machte kaum Hausaufgaben. Warum auch, ich war und bin schnell.

Mein Bruder 2 Jahre älter, hatte in der Sek die gleichen Lehrer wie ich (und bei einem sogar in der genau gleichen Woche die gleichen Prüfungen)
Er lernte schon damals jeden Abend bis 10 Uhr plus jedes Wochenende.

Er war sehr langsam und extrem exakt.

Also vielleicht zuerst auch mal auf das Kind schauen.

Wir sind aber nicht direkt davon betroffen, das mein Sohn in eine Privatschule geht und zwar est Abends um halt sieben nach Hause kommt, dafür fast nie Hausaufgaben hat, da alles in der Schule gemacht wird.
kaye
Dabei seit: 25.11.2009
Beiträge: 963
Ja, das hat der Lehrer anfangs der Vierten auch gesagt: einige haben fast keine, andere haben Ewigkeiten für die Hausaufgaben. Aber ich zweifle daran. Mein Kind ist durchschnittlich schnell, Noten so um 5 herum, sorgfältig, aber speditiv am Arbeiten.
Und wenn ich dann hintenrum höre, dass sich mehrere Eltern der Klasse beim Lehrer beschwert haben, weil ihre sehr schnellen, sehr intelligenten Kinder neben den Hausaufgaben keine Zeit mehr für das Ueben auf die Gymiprüfung hätten, frage ich mich schon, ob mein Kind wirklich so besonders lange braucht oder ob nicht eher der Mittelwert schlicht zu hoch ist.