Heutiges Schulsystem

dude
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 20.05.2003
Beiträge: 1275
Wenn meine Tochter einen 3 Lektionen Nachmittag hat, zudem noch mind. 1/2 Hausaufgaben, dann finde ich schon, gerade in den kürzeren Jahreszeiten, sind die Tage einfach grausam kurz. Ich wünschte mir für mind. die Unterstufe, dass es gar keine so langen Tage gäbe.

You can judge the character of a person by the way they treat those who can do nothing for them
Veza
Dabei seit: 09.02.2004
Beiträge: 148
na ja, das sehe ich nicht ganz so: also ich war zwar erst mit 6 im Kindergarten (dafür nur 1 Jahr), hatte aber einen mind. halbstündigen Weg den Berg hoch durch Wald und so, das würde man heute keinem Kind mehr zumuten. Was die Stundenzahl betrifft, bin ich auch nicht einverstanden: Wir hatten zwar teilweise nur 2 Std. am Morgen, aber eben 2 Std., die heutigen Lektionen dauern 40 Min., zudem hatten wir auch am Samstag Schule, die Schulzeit war nicht weniger, sie war einfach mehr verteilt - bei mehreren Kinder mit unterschiedlichen Unterrichtszeiten ziemlich mühsam. Da lob ich mir die heutigen Blockzeiten. Auch der Unterricht ist ja nicht mehr so stur wir früher: Lehrer erzählt vorne, Schüler hocken ruhig am Tisch und hören zu, das ist auch weniger anstrengender und viel attaktiver. Klar, meine Kids sind noch jung, wer weiss, was da noch kommt, aber bis jetzt habe ich definitiv nicht den Eindruck, dass sie überfordert sind oder zuwenig Zeit zum Spielen und für Kollegen haben.
waldchutz
Dabei seit: 10.04.2008
Beiträge: 211
ich finde ebenfalls das viel verlangt wird von den Kids. Mein Junge (1 Klässler) hat an 4 Morgen 4 Lektionen 1 Morgen 2 Lektionen (Blockzeiten Adeeeeee) und an drei Nachmittagen noch je zwei Lektionen gibt sumerusklausus 24 Lektionen.

Ich hatte in der ersten Klasse (jg 69) sechs Morgen an 3 Lektionen und 1 Nachmittag mit 2 Lektionen sumerusklausus 20 Lektionen.

Mein Junge (1 KIGAjahr / 4 jährig) hat drei Morgen 4 Lektionen und ein Nachmittag zwei Lektionen

Grundlegend sage ich, dass in der Schule nicht mehr verlangt wird als zu unseren Zeiten. Es ist einfach ein anderes System, wir leben ja auch nicht mehr in der gleichen Zeit. Hier wo ich wohne, wird schon fast verlangt, das ein eintretender Erstklässer bereits lesen und schreiben kann. Wir gingen für dies in die 1. Klasse!!!!

Jedoch hat das Rahmenprogramm der heutigen Kids extrem zugenommen. Dies geht von Frühförderung bis zu Balletunterricht. Manchmal denke ich ob wir Eltern das Gefühl haben, je mehr das Kind macht, desto erfolgreicher wird es. Finde ein Termin pro Woche neben der Schultermine genügen vollends. Aber ich weiss, das ich da wohl etwas aussenrum stehe. Ich denke einfach, das mit dem Zweijahres KIGA dem Kind viel Freiheit genommen wird zum sich spielerisch zu entdecken.

Jedoch bin auch ich als Berufstätige AE froh für jede Minute wo meine Kids betreut sind, somit fallen für mich keine Betreuungskosten an. Aber obs eine gute Lösung ist???? Wissen wir wohl erst in 15 Jahren wenn sie erwachsen sind, und uns sagen wie sie es empfunden haben. Und sehen wir es doch so, die Zeit läuft, wird Neues eingeführt ist es schon alt. Und im Schulsystem schauen glaube ich im Moment nicht mal mehr die Lehrer durch. Heute gilt dies, Morgen schon wieder was Neues. Aber wir sind ja flexibel in der heutigen Welt.

So ich gehe jetzt schlafen.

wer nicht wagt, gewinnt nichts
jeruscha
Dabei seit: 30.12.2003
Beiträge: 1196
@Traumeel

naja, das mit den Rechenaufgaben der Folgeklasse: wenn das Kind bereits den Mathematikstoff der folgenden 3 bis 6 Jahre beherrscht, dann können Aufgaben der Folgeklasse ebenso zur stupiden Quälerei werden. Dann streicht man die Mathematik lieber ganz aus dem Programm, lässt das Kind nur die Prüfungen mitschreiben und gibt ihm ansonsten Zugang zur Bibliothek und lässt es einfach lesen, oder wenns dann doch unbedingt Mathe sein soll: Logicals lösen.
Bei unserem Zweitjüngsten hat das gut geklappt, beim Jüngsten kommen leider wieder die "Extrablätter der Folgeklasse" ins Spiel.
donald
Dabei seit: 01.03.2004
Beiträge: 464
@ dude

also was willst du minimieren? Einfach so die Stundenzahl reduzieren ohne die Lernziele zu kürzen geht sicher nicht auf. In kleineren Gruppen arbeiten bedeutet mehr Lehrkräfte: finanzielles Problem.

Vielleicht liegt das Problem von zu wenig Freizeit ja an den Eltern. Nicht jeden Nachmittag vollpacken mit Programm (von Frühenglisch über FC bis hin zum "mit-einkaufen-kommen-müssen"icon_wink.gif. Für viele Kinder sind 2-3 wöchentliche Termine kein Problem, aber für die anderen schon. Auch spiele ich nicht Eltentaxi. Ich bringe meine Kinder überall hin und hole sie auch wieder ab, aber zu Fuss oder mit dem Velo, auch wenns schüttet wie aus Kübeln. Meist ist der Stress der Mütter den Kindern zuviel. Meine müssen seit sie in der 1. Klasse sind nicht mehr mit mir kommen wenn ich einen Termin habe oder einkaufen gehe. Sie geniessen diese Stunde zuhause zum spielen. Auch planen wir ab und zu faule Tage am Wochenende ein, wo sie den ganzen Tag im Pischi spielen können.

Ich bin der Meinung, dass Kinder heute genug Freizeit haben wenn es die Eltern zulassen.

Nur wer gegen der Strom schwimmt kommt aufwärts
dude
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 20.05.2003
Beiträge: 1275
@donald
ich habe ja bereits geschrieben, dass wir KEIN Programm haben. Unter der Woche ist Mittwochs der einzige Tag wo wir etwas unternehmen, falls die Kids nicht sowieso abgemacht haben. Ansonsten hat meine Tochter 1 x die Woche Blockflöte im Stundenplan integriert aber nicht zu den 26 Lektionen dazugezählt und sie geht 1x die Woche in die Jugi. Finde das jetzt nicht übermässig viel ehrlich gesagt.

Wenn ich bezüglich minimieren eine Lösung hätte, ginge ich wohl tatsächlich in die Politik :0))))))

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Blue64
Dabei seit: 20.08.2003
Beiträge: 1456
Fida, ich bin der Überzeugung, dass Kinder, die Futter brauchen, dies nicht unbedingt durch längere Schulanwesenheit bekommen.

Qualität vor Quantität.

Und hier sieht man wieder mal, dass das SchulSYSTEM wirklich einige Schwachpunkte hat: in der Lehrerausbildung, der Verwaltung, etc..

Gut ausgebildete Lehrer in einem gut verwalteten System finden in der Unterrichtszeit genügend Mittel und Wege, die "hungrigen" Kinder genauso zufrieden zu stellen wie die "satten". Dass keine Lösung für alle 100%ig sein kann, versteht sich wohl, aber wenigstens kann man gut akzeptable Lösungen finden, ohne dass die Kinds noch mehr Stunden in der Schule absitzen müssen.

Aber hier kommen dann wohl die politischen Dünkel ins Spiel .......

Ich denke, also bin ich hier falsch !
schneeberge
Dabei seit: 25.10.2007
Beiträge: 317
Ich finde die Unterschiede der Schulstunden in den verschiedenen Kantonen einfach extrem. Im Kanton GR gehen Schüler während der 9 obligatorischen Schuljahre fast 1000 Stunden mehr in die Schule als in den Kantonen mit den wenigsten Schulstunden. Ich bezweifle aber, dass unsere Kinder letztendlich "gescheiter" aus der Schule kommen wie die anderen. Oder sind Bündner-Kinder dümmer und müssen deshalb länger lernen als die anderen? Ich würde klar für 10 Schuljahre mit reduzierter Stundenzahl pro Woche plädieren. Dann kommen auch früh eingeschulte Kinder nicht schon 14 aus der Schule. Man kann doch nicht davon ausgehen, dass alle vorzeitig eingeschulten Kinder ins Gymnasium gehen. Schulreife hat ja nicht nur mit kognitiven Fähigkeiten (oder Intelligenz) zu tun, sondern ist einfach ein etwas über dem Durchschnitt liegender Entwicklungsstand. Wenn der Entwicklungsstand bei 1. Klässlern bis zu 2 1/2 Jahre auseinander liegt, so muss doch auch den stärkeren Kindern die Möglichkeit geboten werden, in der Schule etwas lernen zu können. Die Schulzeit "einfach abzusitzen" nur weil man vom Jahrgang her in eine Klasse gehört, kann sehr demotivierend sein. Ich kenne Kinder, die die Schule hassen, obwohl sie immer die Klassenbesten waren. Einfach deshalb, weil sie sich nur immer langweilten und warten mussten.
Christa
Dabei seit: 01.01.2002
Beiträge: 422
@ donald

Also bei uns ist es so das mein Sohn in der 3.Klasse nur noch den
Mittwochnachmittag frei hat. In der 4. KLasse sogar noch zwei mal in der
Woche bis 16.15 Uhr Schule.Da beleibt ihm nebst den Hausaufgaben wirklich nicht viel Freizeit. Klar schau ich das er wenn möglich den Mittwochnachmittag zur verfügung hat zum Abmachen.Aber da gibt es auch Termine wo er zum Coiffeur oder Augenarztmuss.Oder er braucht neue Schuhe, da muss ich ihn halt mitnehmen.Meiner macht daneben nur Schlagzeug und einmal pro Woche Judo.Finde ich jetzt nicht viel.Er könnte noch in die Jungmusig ,die wäre aber zwei Dörfer weiter und nicht mit dem
Velo machbar.Müsste ihn da auch immer bringen und holen.Das ist ihm im moment zuviel.Wobei es aber auch wichtig wäre das er nicht nur alleine spielt.Er müsste wennn er dies möchte aufs Judo verzichten.ALso kein Sport.
Bei uns ist es so das er 3 Lektionen Englisch obligatorisch,ab der 3. Klasse hat.Ich frage mich wirklich würden 2. Lektionen nicht auch reichen,
dafür noch einen Nachmittag mehr frei.Meine Tochter in der6.Klasse kam
noch darum herum und sie haben nur 2 Lektionen Französisch ab der 5.KLasse.SIe hat im Gegensatz zu ihrem Bruder noch einen Nachmittag frei.
Unser Nachbarsbube im grosssen Kindergarten muss am morgen 12o. min eher zur Türe raus als meine KInder, die den weg mit dem Velo fahren dürfen.Finde ich auch übertrieben.Blockzeiten ja aber nicht schon im Kinderkarten so früh.
Clajas
Dabei seit: 08.03.2004
Beiträge: 43
Wie Dude beschreibt, früher war es wirklich ganz anders.
Ich bin vor 37 Jahren mit 5 in der Stadt Zürich in den 1. KIGA gegangen (Jahrg.6icon_cool.gif

Damals hatten wir von morgens 09.00 Uhr - 11.00 Uhr Kindergarten, deshalb auch das Lied (s Elfi Glöggli lüütet scho, jetzt isch Ziit zum heiga...)
Schwimmen hatten wir noch lange nicht, erst in der Unterstufe, glaube ich ab der 3. Klasse.

In die 1. Klasse kam ich mit 7. Schulreisen gab es auch erst ab der 2. 3. Klasse, kurz es wurde einfach alles dem Alter und dem kindlichen Körper angepasst, was ich auch in Ordnung fand, heute werden zum Teil die Kinder zu früh auf Lesen, Schreiben, Rechnen u.s.w. gepusht.
Sie sollen doch noch ein wenig Kinder sein dürfen, Erwachsen werden sie dann noch früh genug.
Fernsehen gab es für uns erst ab der 3.4. Klasse (Wicki) (Sindbad) (Dick und Doof) (Väter der Klamotte) alles lustige, harmlose Sachen.
Auf dem KIKA muss ich zum Teil recht aufpassen, was meine beiden Mädchen 2 1/2 und 7 Jahre so schauen am abend. Zuviel TV macht die Kinder nur nervös und unkonzentriert, weil die Bilder sich viel zu schnell bewegen, für so ein kleines Kinderhirn sehr schwer zu verarbeiten.

Mit dem Stundenplan meiner Grossen (7J.) bin ich sehr zufrieden
Montag, Mittwoch, Freitag 08.20 - 11.55 Pausen
09.05-09.10/09.55-10.15/11.00-11.10
Dienstag und Donnerstag 13.30 - 15.05 Pausen
14.15-14.20
Samstags hatten wir damals noch Kiga und Schule, weil die Eltern es so wollten, kaum zu glauben, nicht?

alles hat seinen Sinn