Hochbegabt mit ADS

Sunnäbluämä72
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 05.05.2006
Beiträge: 70
Vermutet habe ich die HB ja eigentlich schon seit 7 Jahren (als mein Sohn mit 2.5 Jahren die Zahlen bis 10 kannte) - nun wurde sie beim Hawik IV auch "offiziell" festgestellt: Unser ältester Sohn gilt nun also als hochbegabt. Gleichzeitig wurde aber auch ein ADS diagnostiziert, jedoch kein ADHS. Die Lehrer empfahlen uns eine Abklärung, damit wir alle mal Facts haben, wo genau sie mit unserem Sohn stehen...

Der Kinderneurologe, welcher die Abklärungen tätigte, empfahl uns, es mal 4 Wochen lang mit Ritalin zu versuchen, um zu schauen, ob das Medi wirkt (Dosierung steigernd), wir sind uns aber ziemlich unschlüssig, ob wir das tatsächlich so angehen sollen oder nicht.

Fakt ist: Unser Sohn (9.5 Jahre alt) ist ein guter Schüler, Notenschnitt ungefähr bei 5 bis 5.5. Er hat aber Mühe, sich zu konzentrieren und "bei der Sache zu bleiben". Zudem stört er öfters den Unterricht, warum kann er selbst auch nicht beantworten. Oft sieht es "von aussen" aus, als habe er nicht zugehört, weil er eben am "rumschwatzen" ist, aber wenn ihm die Lehrerin dann eine Frage stellt, dann kommt fast immer subito die korrekte Antwort... Er geht gerne zur Schule (glücklicherweise) - und ist momentan in der Klasse auch (noch???) recht gut integriert. Allerdings, zum spielen, hat er eigentlich genau einen richtigen Freund, wenn der nicht abmachen kann, bleibt mein Sohn meist zu Hause und liest ein Buch...

Wer hat Erfahrungen und kann mir von eurem Alltag mit euren Kindern berichten, welche sowohl HB als auch ADS haben? Gerne auch per PN, falls ihr euch nicht öffentlich äussern mögt....

Danke!

Möge Gott mir die Kraft geben, anzunehmen was nicht zu ändern ist. Den Mut zu ändern was zu ändern ist und die Weisheit zu unterscheiden.
Smile79
Dabei seit: 07.04.2009
Beiträge: 2397
Was meint dein Sohn dazu?
Wie sieht er sich?
Stört es ihn auch, ohne nur die "anderen"?

gruss
Gelöschter Benutzer
Wo genau liegt das Problem? Welche Besserung versprecht ihr euch vom Ritalin? Ist es das wert? Es ist ja immer ein Abwägen zwischen Vor- und Nachteilen, das ergibt erst den Netto-Nutzen.

Me too, die Ritalin als Segen sieht, aber längst nicht immer als nötig
hoppla
Dabei seit: 06.02.2006
Beiträge: 558
Dein Bericht berührt mich sehr. Sohn ist fast 7 und geht in die erste Klasse, aber mir scheint, du hast IHN beschrieben. Er verhält sich genauso, seine Lehrerinnen haben deshalb grosse Probleme mit ihm. Uns stehen die Abklärungen bevor, die Anmeldung beim Schulpsychologischen Dienst ist erfolgt. Alles in mir sträubt sich dagegen... Ich kann dir natürlich keine Antworten auf deine Fragen geben, werde aber mit sehr grossem Interesse diesen Thread verfolgen.
smaragd*
Dabei seit: 17.08.2010
Beiträge: 426
Leidet denn dein Sohn? Oder weshalb soll er Ritalin nehmen?
dio
Dabei seit: 11.01.2003
Beiträge: 593
Woher wisst ihr das er ADS hat? Habt ihr das an mehreren Orten abklären lassen. Ich hab bei mir aus Spaß auch welche machen lassen. Nur mal so zum sehen was dabei rauskommt. Ich weiß ich habe keines. Aber einmal wurde es diagnostiziert. Und die anderen male nicht. Drum weiß ich wo man besser nicht hingeht in Zürich. icon_wink.gif Einen Moretti sollte man meiden. Mein Prädikat: Flasche! icon_wink.gif
Auch wenn er eine gewisse Reputation genießt. Trotzdem eindeutig nicht zu empfehlen.

kiss my ass
Sunnäbluämä72
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 05.05.2006
Beiträge: 70
Also das wegen dem Ritalin wissen wir ja selbst noch nicht...

Das Problem liegt darin, dass unser Sohn durch seine "zapplige" Art halt ziemlich stört im Unterricht. Dass er in einer Schulklasse ist, die gerne lernt, gerne weiterkommt, sehr motiviert ist. Und die Schüler nicht so gerne abgelenkt werden. Die Lehrerinnen haben einfach Angst (und ich auch!!!!), dass er sich selbst einfach durch sein Verhalten ins Abseits drängt. Und fast nichts ist schlimmer, als ausgeschlossen sein. Ich kenne es selbst aus meiner Schulzeit, ich war 4 ganze Schuljahre lang (von der 6. bis zur 9. Klasse m u t t e r s e e l e n a l l e i n. Es gab keine einzige Person auf der Welt, welche meine seelischen Schmerzen kannte. Ich hatte keinerlei Gspändli, kein Geburtstagsfest, gar nichts. Mein Sohn hat momentan (noch???) einige wenige Freunde/Kollegen.... Aber wir alle - eben auch die Lehrer - haben etwas Sorgen vor der Zukunft. Und man möchte eben nicht warten, bis unser Sohn dann eben alleine dasteht. Aber ob Ritalin das Richtige ist, weiss ich ja selbst auch nicht... Ich kenne nicht einmal die Nachteile von Ritalin? Auf meine entsprechende Frage hat mir der Neurologe keine negative Eigenschaft genannt. Ehrlich gesagt kenn ich noch gar nichts von Ritalin...

Der nächste Schritt wird sein, dass ich die Ergebnisse des Testes mal mit der Lehrerin unseres Sohnes bespreche...

Möge Gott mir die Kraft geben, anzunehmen was nicht zu ändern ist. Den Mut zu ändern was zu ändern ist und die Weisheit zu unterscheiden.
Gelöschter Benutzer
da muss ich dio beipflichten. bei einem unserer kinder stritten sich die fachleute auch. er bekam ein ads diagnostiziert, der schulpsychologe attestierte dann einen hohen iq mit teilhochbegabung. der neuropsychologe im kinderspital verneinte die ads dianose vehement, kam dafür beim iq noch etwas höher.

was willst du mit ritalin bei solchen schulnoten?? wegen angeblicher unkonzentriertheit (bei den noten...) und stören? da würde ich vorher ein verhaltenstraining in betracht ziehen und sonst so laufen lassen.
Gelöschter Benutzer
Deine Erfahrungen sind deine Erfahrungen. Dein Sohn ist ein anderer Mensch und macht andere Erfahrungen. Lass ihn die machen und lass deine Geschichte aussen vor!
Wenn das ADS fest steht und er stört, dann lassen sich auch viele andere Massnahmen treffen bevor man gleich zum Ritalin greift. Indiz für eine medikamentöse Behandlung ist das Leiden des Kindes und wenn andere Massnahmen nicht genügend greifen. Schön Schritt für Schritt, keine Panik. Unterforderte Kinder stören übrigens auch, das muss nicht mal am ADS liegen.
hoppla
Dabei seit: 06.02.2006
Beiträge: 558
Ich verstehe dich gut. Die Lehrerinnen meines Sohnes haben dieselben Bedenken aus denselben Gründen. Und man will ja das Beste für den Sohn, daher macht man sich über mögliche Lösungen viele Gedanken. Wir haben es inzwischen mit Homöopathie probiert, zudem konnte er Psychomotorik beginnen. Ebenfalls empfohlen wurde mir Kinesiologie. Es ist nicht so, dass der Sohn zur Zeit nach Hilfe verlangt, aber es zeichnet sich einfach ab, dass er mit seinem Verhalten auf Probleme stossen wird, also will man als Eltern helfen, nicht erst, wenn der Turm zusammengebrochen ist.