Hund ja/ oder nein?

Becky
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 05.06.2010
Beiträge: 401
Hallo zusammen

Seit Jahren liegt mir meine Tochter in den Ohren, das sie so gerne einen Hund möchte. Mittlerweile ist sie 10 Jahre alt und ihr sehnlichster Wunsch ist es einen Hund zu haben. Ich weiss, dass wir als Eltern in der nächster Zeit eine Entscheidung fällen müssen und sie nicht ewig vertrösten können. ( Wir sagten, wenn der Jüngste 4 Jahre alt ist, entscheiden wir- und das ist bald).


Vieles spricht dafür: die Wohnsituation, wir haben alle gerne Tiere, es ist immer jemand zu Hause, Ferien könnten wir entsprechend planen usw.

Anderseits macht es mir manchmal auch bange: die Erziehung des Hundes- angebundener zu sein.....

Ich habe schon viele Hunderassen studiert und für mich wäre entweder ein Havaneser oder ein Bolonka zwetna die Favoriten wenn wir uns für einen Hund entscheiden würden.

Jetzt an alle Hundebesitzer oder diejenigen die sich gegen einen Hund entschieden haben: Was waren eure Punkte die ausschlaggebend waren?

Würdet ihr euch wieder so entscheiden oder was ist anders als ihr gedacht hattet mit einem Hund?

Vielen Dank für eure Erfahrungsberichte- vielleicht hilft es uns bei der Entscheidungsfindung!

"Willst du die Welt verändern, gehe drei Mal durch dein eigenes Haus"
Chinesisches Sprichwort
Quest
Dabei seit: 05.11.2002
Beiträge: 975
Ihr müsst auf jeden Fall die Zeit haben, den Hund richtig zu erziehen. Das finde ich extrem wichtig.

Ja man ist angebunden. Sucht also ev. schon mal jemanden der den Hund auch mal ein paar Tage nimmt, wenns nötig ist. Denn hie und dann braucht man auch mal was ohne Hund.

Dann nicht vergessen, jeden Tag raus mit dem Hund. Nicht einfach 2 mal um das Haus, sondern raus und spielen mit dem Tier.

Und einfach nicht zu vergessen. Das finanzielle. Könnt Ihr euch z.B. einen Notfall beim Tierarzt leisten. Das kostet schnell mal Fr. 500.--. Ich finde das eben auch sehr wichtig, da das Tier ja richtig versorg werden muss, auch ärtzlich.

"Unser" Hund hat mein Freund mit in die Beziehung gebracht. Er ist selbständig und hat den Hund immer bei sich.
Manchmal ist er schon eine Last, das muss ich ehrlich sagen.

Und gerade die Kombination Kind und Hund ist nicht immer leicht.
Mein Sohn war 8 als wir ihne "bekamen" Der Hund war 5. Er ist ein extrem lieber und kann auch stundenlang zu Hause alleine sein. Also können wir auch am Abend ohne den Hund essen gehen.
Aber dann wollte Sohnemann in ein Museum, geht nicht mit Hund. Zoo, geht nicht mit Hund. Kino, geht nicht mit Hund. In die Berge mit Sessellift, geht nicht mit Hund. Immer wieder kommt man an Situationen wo Kind und Hund nicht gehen und dann muss man meistens dem Hund den Vortritt gegen und das Kind steht hinten an.

Ich weiss ehrlich nicht, ob ich danach wieder einen Hund möchte. Es ist zwar schon schön aber es gibt halt einfach auch Nachteile.



GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Mein und ich wuchsen beide mit Hund auf. Da meine Eltern immer einen Hund hatten, hütete ich den jeweils, wenn sie weg waren. Der letzte wohnte für immer bei uns, 10 Monate lang, da meine Mutter schwer erkrankte und sich die Eltern nicht mehr um ihn kümmern konnten.
Leider musste ich ihn im Alter von 9 Jahren einschläfern lassen. 2 Monate später stand mein Entschluss fest: Ich möchte wieder einen Hund. Mein Mann, erst skeptisch, unterstützte mich. Wir entschieden uns für einen Englisch Springer Spaniel, der 1 Monat später im Alter von 5 Monaten bei uns einzog. Die Kinder waren damals 6+4 Jahre alt.

Da ich zu dieser Zeit nur 4 h pro Monat arbeitete, und die ersten 2 Wochen Ferien hatte, hatte ich Zeit für den Hund. Rückblicken muss ich sagen, die ersten Monate waren sehr anspruchsvoll. Er hat vieles kaputt gemacht. Alles, was nicht weggeräumt wurde, wurde angenagt, er war nicht stubenrein, der ganze Grundgehorchsam brauchte auch seine Zeit, die Hundeschule etc.

So mit gut Jährig gings schon viel besser. Heute ist sie 9 Jahre alt und ein absolut sensationeller Hund. Er gehorcht sehr gut, ist anhänglich, sehr lieb zu den Kindern, würde, wenns sein muss, stundenlang alleine sein, etc.

Wir stehen nun vor einer neuen Entscheidung:
Ich (und die Kinder) möchten einen 2.Hund. Heute gehen wir mal die Welpen besuchen.

Ein Welpe braucht sehr viel Zeit. Es ist eine Investition für später. Die ganze Erziehung, die vielen „Lebenserfahrungen“, stubenrein, alleine sein, bei Fuss laufen, und und und. Auch bis sich Hund und Halter gut aneinander gewöhnt hatten, quasi ein eingespieltes Team sind, brauchts seine Zeit. Der weitere Punkt ist, das Angebunden sein. Einen Tagesausflug ohne Hund kann nicht spontan gemacht werden. Ferien müssen immer auf den Hund abgestimmt werden. Was ist, wenn ein Hund krank wird. Unsere Hündin kränkelt seit längerem. Wir haben schon sehr viel Geld für Tierarztkosten und Medikamente ausgegeben. Doch, wer sich dessen bewusst ist, und das gerne auf sich nimmt, wird dafür (im Normalfall) auch mit sehr vielen belohnt. Unser Hund ist ein Familienmitglied, er gehört einfach dazu.

Auch müssen Kurse belegt, Prüfungen abgelegt, die Hundeschule besucht werden, etc. Es ist also eine Entscheidung, die sehr gut überlegt und geplant werden muss. Auch daran denken, in weniger als 10 Jahren ist das älteste Kind erwachsen, das Jüngste 14. Wie toll ist dann der Hund noch? Was ist, wenn beide Elternteile später mal arbeiten gehen?

Ich kannte eine Familie, die hatten erst eine Katze, danach einen Hund. Später gaben sie die Katze weg, wegen dem Hund. Ein Jahr später gaben sie den Hund auch wieder weg, da die ganze Arbeit an der Mutter hängen blieb. Ein Hund ist kein Gegenstand, der wieder verkauft werden kann, bei Nichtgebrauch. Es ist eine grosse Verantwortung, und der Hund kann bis 15 Jahre alt werden. Dies solltet Ihr auch mitbedenken.
Zumba
Dabei seit: 30.10.2011
Beiträge: 6
Wir haben von drei Monaten einen Bolonka Welpen bekommen. Wir haben es uns sehr gut überlegt, welche Rasse etc. Klar braucht er Zeit, aber schon nach drei Monaten können wir uns ein Leben ohne ihn gar nicht mehr vorstellen. Er gehört nun einfach dazu. Bolonkas sind totale Familienhunde und möchten immer und überall dabei sein. Wir haben uns für diese Rasse entschieden, weil auch die kleineren Kinder gut mit ihnen klar kommen. Also unsere Kinder gehen auch raus mit ihm, ohne dass wir Angst haben müssen. Die Hundeschule besuchen wir auch mit ihm.

Man muss sich aber schon vorher überlegen, wie man es macht, wenn man mal weggehen möchte oder Ferien. Wir haben das Glück, dass wir in unserem Umfeld sehr viele Leute haben, die ihn gerne nehmen. Dann habe ich noch eine Person, die wenn mal nichts mehr geht einspringen kann und ihn nimmt.

Bolonkas sind auch gut verträglich für Alergiker, also sie haaren nicht. Was für mich sehr wichtig war, da ich auf Katzen alergisch bin. Wir hatten sehr viel Glück mit unserem kleinen Hund, er ist ein sehr lieber kleiner Kerl. Wenn wir mit ihm spazieren gehen, bleiben die Leute oft stehen. Ihm fliegen die Herzen nun so zu. Also ich kann die Rasse Bolonka nur empfehlen.
Becky
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 05.06.2010
Beiträge: 401
@Quest
Danke für dein Posting! Wir sind uns sehr bewusst, dass wir raus müssen mit dem Hund und zwar täglich mehrmals und der Hund auch geistig gefördert werden will. An die Kosten haben wir auch gedacht ( Tierarzt, Hundeschule....)
Und eben, Kino, Zoo, Museum- an solche Sachen denke ich auch....

@Gabriela
Darum ist für mich klar: wenn wir uns für einen Hund entscheiden, dann wird es auch vor allem mein Hund sein- ich werde die Hauptverantwortung tragen-gerade auch, wenn die Kinder dann langsam erwachsen werden.

@zumba
Ihr habt einen Bolonka? Meine Tochter geht momentan so einmal die Woche mit einer Frau und ihrem Hund, der auch Bolonka ist spazieren. Durch sie lernte ich diese Rasse etwas kennen-sie ist begeistert.

Wie alt sind deine Kinder?

"Willst du die Welt verändern, gehe drei Mal durch dein eigenes Haus"
Chinesisches Sprichwort
bubble36
Dabei seit: 31.01.2003
Beiträge: 730
Du schreibst, deine Tochter liegt dir in den Ohren... Was ist wenn sie 14/15 ist?
Vieles wurde schon genannt
Meine Überlegungen waren damals:
Kannst du dir vorstellen für den Hund die nä. 10-15 Jahre "allein" zuständig zu sein? Denn das wird vermutlich so sein, da du ev. zuhause bist.
Was für Ferientypen seid ihr? Was plant ihr jeweils in der Freizeit?
Bist du gerne "uneingeschränkt" frei und kannst dir vorstellen die Freizeit auf den Hund abzustimmen?
Ist das Auto Hundetauglich, gross genug? Ist die Umgebung geeignet?


Xenia2
Dabei seit: 26.04.2004
Beiträge: 953
Erst mal ein Bravo an dich, dass du dich so befasst mit dem Thema!

Ich habe schon mal jemandem ins Gesicht gesagt, dass ich ihr nur einen Welpen verkaufe, wenn SIE bereit ist, für den Hund da zu sein.
Sie hat sich dann def. gegen den Hund entschieden und im Hintergrund hatte sie einen enttäuschten Mann mit drei enttäuschten Töchtern...

Ein auch wichtiger Gedanke zur Anschaffung: Was, wenn der Hund wirklich krank ist? Wie weit gehe ich dann? "Reut" mich dann das Geld?

Das ist zur Zeit bei uns grad das Thema... meine jährige Hündin, noch nicht geröntgt, nicht angekört hat eine Blutanämie...

Therapiekosten wären Fr. 1000.- wenn's gut kommt, Fr. 5000.- wenn's schlecht kommt... Überlebt sie das? Investiere ich die 1000.- obwohl sie mir mit 18mt. dann stirbt?

Was ich dir als Stammbaumzüchterin unbedingt rate: Investier das Geld in eine SKG Zuchtstätte. Denn ich spür mittlerweile eine riesige Rückendeckung von der Zuchtkommission. Die machen sich auch schlau und suchen Erfahrungsberichte. Das ist mit ein Grund, weshalb diese Hunde "ihren Preis" haben.
Nicht ein Stammbaumhund, weil er dann reinrassig ist, sondern weil gewisse Krankheiten schon minimer sind...
Auch ich wuchs mit Mischlingen auf, aber als Käufer eines Stammbaumhundes bin ich froh, über die Zuchtinfos etc.


In jeder Minute, die du mit Ärger verbringst, verschwendest du 60 glückliche Sekunden deines Lebens!
Becky
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 05.06.2010
Beiträge: 401
@blubble36
Meine Tochter liegt mir in den Ohren seit sie 6 Jahre alt ist. Und ich kenne sie so, dass ihr etwas dass sich so sehr wünscht dann nicht verleidet und sie sich mit ganzer Kraft mit ihren Möglichkeiten um den Hund kümmern würde.

Wir sind die" wir fahren mit dem Auto in die Ferien-Typen" meist in ein Ferienhäuschen-dass würde glaub ich nicht so Probleme machen, die Freizeit- da sind wir viel in unserem tollen Garten- und bei Museums,- Zoo-und anderen Aktivitäten ( nicht oft) die ohne Hund stattfinden müssten-da müsste ich mir noch ein paar Gedanken machen.
Aber danke für deine Anregungen!

@Xenia2
Ich finde es nur richtig, wenn ich mir viel Gedanken zum Thema Hund mache- es ist ein Lebewesen und wäre dann für die nächsten 10-15 Jahre ein Familienmitglied.
Und ich habe mir das "Veto-Recht" herausgenommen- da ich die Hauptverantwortliche Person für den Hund wäre.

Tierarztkosten und Krankheiten- da habe ich schon etwas Erfahrung mit unserer Katze die eine Gebärmutterentzündung hatte und das am Karfreitag- Operation zu Sonntagstarif notfallmässig und dann nicht mehr fressen wollte und beim Tierarzt über Tage an der Infusion aufgepäppelt werden musste. Da konnten wir uns ein paar Gedanken machen zu" wieviel ist mir unsere Katze wert"!

Sie ist heute wieder putzmuntericon_smile.gif

Ja- für mich käme nur ein Hund aus einer SKG Zuchtstätte ( Bolonkas sind aber glaub dort nicht anerkannt) in Frage.

"Willst du die Welt verändern, gehe drei Mal durch dein eigenes Haus"
Chinesisches Sprichwort
linlar*
Dabei seit: 01.11.2007
Beiträge: 982
Ich habe die andern Antworten nicht gelesen...

Wir haben selber keinen Hund (hatten auch nie einen), aber kennen einige Familien, die in den letzten Jahren einen angeschafft haben. Was ich von restlos ALLEN gehört habe, ist:

-Du musst dir bewusst sein, dass ein Hund wie ein weiteres Kind ist, vor allem wenn du einen Welpen zutust. DU als Elternteil bist für den Hund verantwortlich, es ist DEIN Hund, eine zu grosse Aufgabe für ein Kind, allein verantwortlich dafür zu sein. Und alle Kinder finden anfangs das Gassi gehen lustig, aber die anfängliche Begeisterung verfliegt meist schnell. Der kleine Hund ist wie ein Baby, anfangs musst du damit rechnen, dass du nachts mehrmals mit ihm raus musst, da er noch nicht so lange "halten" kann. Meist ist das aber eine kurze Zeit. Sie zahnen auch, also müssen alle Gegenstände (Schuhe!) in Reichweite aus dem Weg geschafft werden, da gerne genagt wird. Die Erziehung braucht Geduld, Nerven, Konsequenz. Aber es lohnt sich! Man ist in den Unternehmungen eingeschränkter, der Hund kann nicht überall mitkommen. Frühzeitig für Pflegeplatz schauen und frühzeitig dran gewöhnen, ein paar Stunden allein zuhause zu bleiben.

-Alle haben gesagt, dass sie ihr neues Familienmitglied nie wieder hergeben würden, auch wenn sie dadurch jetzt eingeschränkter sind.

Für mich wären vor allem diese Punkte wichtig:
genügend Platz
eigene Bereitschaft, ein weiteres "Kind" zu erziehen und pflegen
volle Befürwortung ALLER Familienmitglieder
gute Lösung für Ferien / guter Betreuungsplatz für Notfälle

Unsere Tochter hatte übrigens auch schon seit dem Kindergartenalter den sehnlichsten Wunsch nach einem Hund. Nun ist sie 12, und der Wunsch ist nicht mehr ganz so aktuell. Sie geht oft mit diversen Nachbarshunden spazieren. Wenn sie aber mal keine Lust hat, muss sie nicht. Für meinen Mann wäre ein Hund nie in Frage gekommen, aber wir haben (und hatten schon als Kinder und zu zweit bevor wir Eltern wurden) immer Haustiere. Momentan eine Katze und zwei Ratten. Wenn sie wieder mal sagt, es wäre doch schön, einen Hund zu haben ist unsere Antwort stets: Du kannst selber einen zutun wenn du ausgezogen bist.

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 06.06.2013 um 15:53.]

Leben und leben lassen
Xenia2
Dabei seit: 26.04.2004
Beiträge: 953
Das mit der anerkannten Zucht stimmt nur bedingt:
http://www.zwerghundeclub.ch/index.php?id=26

In jeder Minute, die du mit Ärger verbringst, verschwendest du 60 glückliche Sekunden deines Lebens!