Immer dieses buhlen um die Liebe....

barbalala
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 19.12.2005
Beiträge: 38
Hallo Zusammen
Wir haben 3 Kinder, 8, 6, 4 Jahre.
Bei uns ist das ein ständiges Theater mit der Grössten. Sie buhlt ständig um unsere Liebe. Erwartet dass wir vieles mit ihr alleine machen, die anderen sollen das aber nicht bekommen.

Mir sind die Umstände die sie als erst Geborene hat auch bewusst, trotzdem bekommen bei uns alle gleich viel Liebe, keines mehr oder weniger.

Situation:
Ich bin im Garten, wir pflanzen Blumen, plötzlich hat sie das Gefühl sie will das nun mit mir alleine machen. Ohne bestimmten Vorfall mit den Geschwistern. Nun fängt das Theater an und dauert mindestens eine Stunde. Sie ist dann auch resistent gegen jegliche versuche ihr zu erklären wieso das eben gerade NICHT geht.

Sie fordert immer viel mehr Körperkontakt, das ist ok, ich mag das auch sehr. Aber sie fordert so viel dass dann meist die anderen zu kurz kommen. Wenn wir am Abend zusammen TV schauen, sitzt sie immer zwischen Mama und Papa. Da darf kein anders Geschwister hin. Wenn doch... naja, ihr könnt es euch denken, der Abend endet mit Geschrei und "Zettermordio".

Ich bin schon so auf dem Zack dass ich jegliche Forderung von Ihr, dass ich das doch jetzt mit ihr auch machen so überhaupt nicht mehr wahrnehmen kann. Springe ich der 4 jährigen hinterher und fange sie, dann muss ich dass unmittelbar danach mir ihr auch machen, wenn ich es vergesse wirft sie mir vor, ich liebe sie weniger als die anderen. Mir bleibt im Umgang und Spiel mit ihr oftmals keine Spontanität, weil ich einfach alles genau gleich machen soll wie bei den Kleinen.
Mittlerweile nehmen Ihre Ansprüche in unserem gemeinsamen Alltag soviel Platz ein, dass ich die anderen beide fast vernachlässigen muss, nur damit wir nicht immer ihr Theater mitanhören müssen. Ich kann nicht entspannt mit allen dreien spielen.

Habt ihr Vorschläge?
abraxas
Dabei seit: 29.01.2005
Beiträge: 298
Sie ist ja schon 8, red mit ihr. Und zwar mal abends alleine, nicht "aus der Situation raus".
Erklär ihr, dass ihr zwei wohl eine Wahrnehmung vom "lieb haben" habt, erklär ihr, dass Du sie sehr liebst, auch wenn Du nicht immer genau das tust, was sie von Dir erwartet.
Und um den Alltag zu entlasten, macht eine Tagesbesprechung, vorgegebener Zeitrahmen, zum gegenseitigen Verständnis (dort kann sie deponieren, was in eurer Beziehung heute für sie gut gelaufen ist und wo sie weider das Gefühl hatte, zuwenig geliebt zu werden).
abraxas
Dabei seit: 29.01.2005
Beiträge: 298
eine UNTERSCHIEDLICHE Wahrnehmung
Franz Josef Neffe
Dabei seit: 17.11.2006
Beiträge: 1021
Wenn Du einen Storch, eine Katze und ein Pferd füttern sollst, dann stellst Du ja auch nicht allen dreien eine Schale hin und behauptest, Du hättest sie nun alle drei gleich lieb.
Was Du "Bihlen nach Liebe" nennst, heißt bei mir in der neuen Ich-kann-Schule: HUNGER von Geist und Seele. Nicht nur der Körper braucht Essen und Pflege.
Nicht nur Mamas sind starke SENDER. Was sie denken und fühlen, das strahlen sie aus und tief in das Kind hinein. DAS UNBEWUSSTE - die Instanz, die alle Lebensfunktionen lernkt - nimmt jede Deiner Regungen WAHR. Du aber versuchst, das Problem mit Fleißaufgaben auf der bewussten Ebene zu lösen, die in krassen Widerspruch zu allem stehen, was Du ausstrahlst. Du schickst ständig zwei sich widersprechende Botschaften und programmierst damit den Konflikt. Du meinst, es gehe nur um das, was Du gesagt hast, aber die Wirkung machst Du sehr viel stärker mit dem, was Du ausstrahlst. Wenn es anders werden soll, musst Du anders wirken. Dein Sendeprogramm - was Du fühlst und denkst - in Dir drin ändern.
Du siehst ja, dass sie a) nicht mit ihren Kräften umgehen kann und b) dass sie b) die einseitige Überbeanspruchung auf der einen und Unterbeanspruchung auf der anderen Ebene immer noch mehr drausbringt; da solltest Du nicht auch mit ihren Kräften noch schlechter umgehen als sie.
Um Einfluss zu bekommen, muss t Du a) zuerst Deine eigenen Kräfte gut versorgen, stärken und lenken lernen, damit Du b) eine andere Ausstrahlung und Tiefenwirkung bekommst und Dir die Wirkung Deiner Worte nicht selber boykottierst. Über besseren Einfluss auf Deine Kräfte bekommst Du besseren Einfluss auf ihre Kräfte. Guten Erfolg!
Franz Josef Neffe

"Wenn ich Sie in dem Irrtum lasse, dass ich es bin, der Sie gesund macht, dann mindere ich Ihre Persönlichkeit!" Émile Coué
anita-cornelia
Dabei seit: 18.09.2004
Beiträge: 826
in deinem profil stehen ganz andere kinder?
Blumerl
Dabei seit: 25.10.2007
Beiträge: 1497
FJN hat Dir ja schon viel hilfreiches geschrieben.

Wie wäre es, wenn Du Dich in solchen Momenten auf Augenhöhe mit Deinem Kind begibst, es ansiehst, Hallo liebes XXX sagst, ihm innerlich dafür dankst, dass es da ist, und es einfach liebevoll umarmst, bis es von selber loslässt? Dann sagst Du ihm, dass Du jetzt noch dieses und jenes erledigen möchtest, und fährst mit Deinem Programm weiter.

Ausserdem würde ich mich auf keine Diskussionen betreffend wer liebt wen am meisten einlassen. Stell Dir vor, Dein Mann schaut betroffen und schuldbewusst und versichert Dir vehement das Gegenteil und überschüttet Dich mit Aufmerksamkeit, wenn Du ihm sagst, er liebe doch jemand anderen viel mehr. Sag einfach leichthin "so ein Quatsch", und belasse es dabei.
Chantilly4
Dabei seit: 15.11.2006
Beiträge: 172
und wie ich das auch kannte !!!

bei uns hat sich das thema normalisiert seit die kinder jedes einzeln vor dem einschlafen noch sagen dürfen was heute nicht so toll war und was super UND seit jedes Kind auch seine Zeit alleine mit Mami hat.

überigens kam dieser schrei nach mehr mami von der mittleren aus.

Zu Deinem Ziel führen Dich eine klare Absicht, Vertrauen und der Erste mutige Schritt!
barbalala
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 19.12.2005
Beiträge: 38
Danke euch.

Es ist schon so dass ich manchmal einfach wirklich sehr genervt bin und dann bestimmt auch nicht richtig reagiere.
mosaik
Dabei seit: 26.01.2005
Beiträge: 424
Ich habe das manchmal auch. Wenn es Ausmasse annimmt, die nicht mehr tolerierbar sind verweigere ich mich ganz. Das Kind welches zuviel fordert und nicht verstehen will, dass es kein Einzelkind ist, bekommt gar nichts mehr bis es versteht, dass das nicht geht. Denn wenn man dem nachgibt wird es nicht besser, sondern schlimmer. Und es hat dann auch nicht das Gefühl, dass du es mehr liebst, sondern weniger. Speziellerweise haben meine Kinder diese Reaktion immer geschätzt. Sie empfanden schlussendlich meine Reaktion, als das was sie ist, dass sie geliebt werden. Ich habe das nicht in einem hässigen Ton gesagt sondern ganz ruhig und bestimmt. Und eigentlich auch liebevoll.
Kinder haben ihre Strategien. Diese verfolgen sie nur so lange wie sie funktionieren. Meine Reaktion macht jeweils sehr deutlich, dass diese Strategie nicht funktioniert sondern im Gegenteil einen Nachteil bringt. Das ist anscheinend überzeugend.

constant vigilance (Mad-eye-Moody)
marwitt
Dabei seit: 26.10.2007
Beiträge: 282
@anita cornelia
was hat nun deine frage mit dem eingangstext zu tun?