[Geschlossen] Instrument ja/nein

Altfrank
Dabei seit: 03.11.2007
Beiträge: 227
Ich habe die anderen Antworten nicht gelesen.
Unser Kind hört jetzt mit Beginn der Oberstufe mit dem Musizieren auf. Wir haben es für dieses Schuljahr schon überredet - aber die Freude ist in diesem Schuljahr nicht zurückgekommen. Leider hat sich auch die LP nicht sehr für die Interessen des Kindes sondern mehr für die eigenen Interessen eingesetzt (trotzdem wir immer wieder in Gespräch waren). Ich bin überzeugt, dass wenn unser Kind "erhört" worden wäre, es wieder Freude am Instrument bekommen hätte - aber eben.
Das tönt jetzt sehr, als gäbe ich nur der LP die Schuld, ich weiss - ich möchte aber damit sagen, dass die Freude nicht nur am Instrument liegt sondern auch an den Liedern, die gespielt werden (müssen).
Ich würde deshalb mit der LP und dem Kind reden - vielleicht könnt ihr es nochmals überzeugen. Ein Jahr würde ich noch durchhalten (wenn du die Konfrontationen nicht scheust), wenn dann aber keine Besserung in Sicht ist, ist es wohl nicht mehr das Richtige.
Smile79
Dabei seit: 07.04.2009
Beiträge: 2397
manchmal übertreiben es die musiklehrer.... finde ich....
musik - üben üben üben
schule - üben üben üben (der druck in der 5/6 ist sowieso gross)
sport - training training training

ich glaube, deine tochter möchte prioritäten setzen - und das finde ich
doch gut.
kann sie nicht einfach mal ein jahr aus setzen - und später wieder ein steigen.... sie verliert doch nichts -

hand kehr um - verstehe ich es.... manchmal muss man "im leben" mal
durchbeissen.....

lg
mosaik1
Dabei seit: 23.07.2012
Beiträge: 116
Für uns ist Musik in der Familie enorm wichtig. Wir sind beide in einem Chor und mein Mann spielt Klavier.
Ich habe als Kind 1 Jahr Blockflöte gespielt und dann erst wieder mit ca. 15 Jahren versucht Gitarre anzufangen. Da ich aber nie richtig Noten lesen gelernt habe, kam ich beim Gitarre spielen nicht weiter und hörte nach kurzer Zeit auf. Als Erwachsener so etwas noch von Grund auf zu lernen ist sehr schwierig, merke ich. Mir ist es zumindest nicht gelungen. Deshalb unterstütze ich meine Kinder darin, dass sie ein Instrument und vorallem dass sie die Theorie lernen. Sie haben mit Flöte und Xylophon angefangen und sind jetzt bei Posaune und Klavier. Und obwohl es jeden Tag ein Kampf ist, möchten sie trotzdem weitermachen. Die einzige Zeit wo sie stark motiviert sind, ist vor den Konzerten. da brauche ich sie nicht anzutreiben. Deshalb denke ich, dass bluenote's Anmerkungen richtig sind. Sobald man mit anderen musiziert steigt die Motivation drastisch an. Wenn mein Sohn mit dem Vater spielen kann, hat er jedenfalls endlos Geduld, während es beim alleine üben ganz etwas anderes ist.
Deshalb werden wir den musikalischen Unterricht, auch wenn es relativ teuer ist, weiter unterstützen.

Für uns zumindest gehört es wie das Schwimmen und Ski fahren zu denjenigen Sachen, die man mit Vorteil als Kind lernt, da es als Erwachsener sehr viel schwieriger ist.

Life is like a box of chocolates. You never know what you get. (Forrest gump)
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
@Mosaik: Das ist doch bei allem so: Sei es sprachen, ein Instrument, sportliche Aktivität, etc. Müssen wir denn ALLES können?

Ich kann z.B. weder Rad noch Spagat. Ich habe mal mit einem Trainer zusammen, ewig lange Rad schlagen geübt, konnte es schlussendlich doch nicht. Ist nicht schlimm, aber viele konnten das schon als Kind, ich eben nicht. Da gäbe es noch zig Sachen aufzuzählen.

Grundsätzlich finde ich es auch gut, wenn Kinder lernen, nicht gleich bei der ersten krise alles hinzuwerfen. Auf den Titel bezogen, wäre für mich ausschlaggebend, wie lange die Krise schon weilt, wie lange der Unterricht mindestens noch besucht (und bezahlt) werden muss, ob noch andere Aktivitäten vorhanden sind, die vielleicht wichtiger sind.

Unser Jüngster ging seit er 6 Jahre alt war, also über 6 1/2 Jahre lang, in die Jugi. Aufgrund der Defizite ging er einfach nicht mehr gerne hin. Er war zwischenzeitlich der Älteste und einer der schlechtesten.
Inzwischen spielt er Tennis. Jugi pausiert er mal. Für mich ist wichtig, dass meine Kinder neben der Schule auch etwas sportliches machen. Zudem gehen beide in die Jungschi, was vorallem von der Kameradschaft und vielem mehr ganz gut tut.

Am Ende ist es doch überall dasselbe: Es soll Spass machen.
bluenote
Dabei seit: 22.05.2013
Beiträge: 24
Ja, es sollte Spass machen und wir müssen nicht alles können. Ich bin der Meinung dass man etwas machen muss. Aber nicht Fussball, Musik, Pfadi, Jugi, Tanzen zusammen. Aber etwas von dem. Am Besten etwas, wo das Kind keine Pfeife darin ist, das bringt nichts. Zur Freude die vorhanden sein müsste, finde ich wichtig, dass auch ein gewisses Talent vorhanden ist. Ohne Talent gehts nicht, dann fehlen die Erfolgsmomente und somit die Motivation.
mosaik1
Dabei seit: 23.07.2012
Beiträge: 116
Gabriela

Ne, alles können muss man nicht, da hast du recht. Ich merke gerade, dass meine Prioritäten da liegen wo ich selber etwas als Kind nicht gelernt habe ( Instrument spielen, Noten lesen) oder wo Bekannte von mir etwas im Erwachsenenalter nicht mehr geschafft haben obwohl sie extra Kurse genommen haben (Schwimmen, Skifahren). Wobei das Schwimmen lebensrettend sein kann.
Und ich merke jetzt bei mir wie es mir fehlt, dass ich kein Instrument spielen kann. Ich liebe es in der Familie zu musizieren.
Da hat wohl jeder andere Sachen, die er wichtig findet. Spagat und Rad drehen finde ich jetzt nicht so wichtig. Das Rad drehen konnte ich früher und jetzt ist es mit zunehmendem Gewicht ein Ding der Unmöglichkeit geworden. ;o)


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Kaante
Dabei seit: 14.08.2014
Beiträge: 6
Ein Instrument ist eine wirklich tolle Investition, die auch in pädagogischer Hinsicht förderlich für das Kind ist. Allerdings sollte es nur angeschafft, wenn das Kind auch wirklich Interesse an der Musik zeigt. In autoritären Familien werden Kleinkinder schon regelrecht gedrillt, Piano zu spielen. Doch Kreativität und Freigeist spielen bei der Musik eine wichtige Rolle. Mein 8jähriger Sohn fängt schon mit dem Klavierspielen an und ich habe ihn schon einige interessante Musiktheorien beigebracht, die hier auf http://einsteiger-keyboard.de/keyboard-lernen-tutorial/ auch im Tutorial vermittelt werden.
Yacuma
Dabei seit: 21.07.2014
Beiträge: 9
Wir haben bei unseren grösseren Kinder das übliche, in der Grundschule flötelt man, durchgezogen. Es war von Anfang an bei jedem ein Kampf. Nach einem Jahr wurden die Flöten ad akta gelegt, andere Instrumente waren nie ein Thema. Ganz plötzlich mit 13 Jahren kam eines der Kinder und wollte Klavier spielen lernen. In nur einem Jahr hat er unglaubliche Fortschritte gemacht. Aufforderungen zum üben fallen ganz weg. Er spielt mehrmals täglich von ganz allein, sucht sich auch im Internet Stücke zusammen, die er dann übt.
Jetzt hat er sich die Gitarre als 2.Instrument ausgesucht und letzte Woche mit dem Unterricht begonnen. Auch hier zeigt sich dasselbe Bild. Wir hören ihn immer wieder von sich aus üben

Ich glaube, es lohnt sich wirklich darauf zu warten, dass sie wollen.
dekii1
Dabei seit: 21.03.2018
Beiträge: 31
Ich bin absolut dafür, das man ein Instrument spielen lernen sollte! Aber ich bin dann auch der Meinung, das der Wunsch vom Kind aus kommen sollte! Wenn es jedoch keine Lust auf ein Instrument hat, dann sollte man nicht drauf bestehen! So wird es nichts icon_wink.gif Nicht jeder ist eben dafür geschaffen ein Instrument spielen zu können... wie auch immer, soll jeder so machen wie er mag!

Ich habe als Kind auch kein Instrument spielen gelernt, weil ich einfach keine Lust zu hatte! Dass aber hole ich jetzt nach icon_wink.gif Aus dem nichts, kam der Wunsch, ich möchte Klavier spielen lernen! Dank dieser Seite http!!net klappt schon wunderbar! Viel besser als gedacht!

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 11.02.2020 um 08:45.]
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