Ich habe nicht ganz alle Antworten gelesen.
Schreibe hier einfach (wieder einmal) meine Erfahrungen rein:
In unserer Wohngemeinde gibt es seit ca. 2 oder 3 Jahren die IHP. Die Schule "musste" diese annehmen, ist aber laut Schulleiter nicht glücklich damit. Wir haben einen heute 12 Jährigen Sohn, der einfach kein "08/15" Kind ist. Als Kleinkind war er vorallem sprachlich sehr auffällig, da er bis ca. 4 Jährig nur ein paar Worte sprach. Er verständigte sich mit Gesten und Geräuschen, die wir Eltern und sein Bruder bestens verstanden. Motorisch fiel er (noch) nicht so gross auf. Mit 3 Jahren hatte er HP-Früherziehung, mit 4 kam Logo dazu, mit 4.5 statt HP-Früherziehung gabs Ergotherapie. Mit 5 kam er in den Sprachheilkindergarten.
Wir hofften, dass er in die ASS (Sprachheilschule) eingeschult würde. Die KIgÄ jedoch stellte nicht mal den Antrag, da nur etwa 40% der Kinder aufgenommen würden. (Sie stand damals kurz vor einem Burnout).
Wir kämpften darum, dass unser Sohn mit HP-Unterstützung hier in der Gemeinde zur Schule kann. Das war nicht möglich. 1. Sie seien keine Integrative Schule, 2. Hätten sie keine Heilpädagogin, 3. Könnte er auch noch nicht in die Logo.
Schlussendlich entschlossen wir uns für die Sonderschule. Dort hat er dafür auch alle Therapien, LP und Therapeuten arbeiten zusammen, jedes Kind wird individuell gefördert, kleine Klassen. Vor 1.5 Jahren versuchten wir es erneut, mit der Einschulung in der Gemeinde, mit HP-Unterstützung. Obwohl er hier 2 Wochen zur Schule ging, es ihm gut lief und er glücklich war, hiess es, er bräuchte zu viel Unterstützung, er wäre überfordert. Die HP kommt 2 Lektionen in der Woche in die Klasse und arbeitet dann immer mit mehrern Kinder zusammen. Dass er quasi eine 1:1 Betreuung (auch nur stundenweise) hätte, das wäre nicht möglich gewesen. LP und HP seien überfordert, hiess es.
Heute haben wir akzeptiert, dass unser Sohn die Sonderschule besucht. Er ist in der 5. Klasse und arbeitet z.Z. noch am 4. Klass-Mathe-Stoff. Wir möchten jedoch, dass er bereits 5.Klasse Stoff erarbeitet, da ich vorallem merke, dass er von diesen Aufgaben auch schon einige könnte. Zurückgreifen auf den 4. Klass-Stoff wäre jederzeit wieder möglich. Doch, wenn er immer wieder dasselbe durcharbeiten muss, bis alles 100% sitzt, befürchte ich, löscht es ihm mal ab. Er selber ist glücklich dort. Wir haben ihn natürlich auch unterstützt und gesagt, es sei das beste für ihn, wenn er dort zur Schule könnte. Hätten wir gejammert, wie schade es ist, dass er hier nicht zur Schule kann, würde es ihm bestimmt nicht so gut gehen.