@Co71
das frage ich mich auch, was da passiert ist....
Unser Sohn, damals Erstklässler, hochbegabt, Asperger-Autist, hätte sehr gerne die Klasse übersprungen.
Deshalb kam es "zum Gespräch in grosser Runde", Lehrerin, Schulpsychologe, Eltern, Schulpräsident: die Lehrin beschrieb das Verhalten unseres Sohnes: er strecke oft auf, wenn er das tue, dann mit geradem Rücken, hochgestrecktem Arm, er zapple nicht, rutsche nicht auf dem Stuhl, er rufe nicht drein, er warte bis er dran genommen werde.
Meine elterliche Brust schwoll vor Stolz auf meinen wohlerzogenen, reifen Sohn, die "Fachleute" hingegen zogen lange Gesichter und erklärten uns verblüfften Eltern, dass unser Sohn in der heutigen Gesellschaft keine Chance habe, kein Durchsetzungsvermögen, kein "Ellenböglen".
Seine Restschulzeit in der dortigen Schule war entsprechend schlimm, für ihn. Nun besucht er in Deutschland ein traditionelles Gymnasium, es wird aufgestanden wenn der Lehrer ins Zimmer kommt, es wird aufgestreckt, es gibt Disziplin, Respekt, auch untereinander, Mobbing wird geahndet. 30 quietschlebendige, fröhliche (mittlerweile pubertierende) Schüler und mehr in einer Klasse und es funktioniert besser als in der Dorfschule mit 6 bis 12 Schülern.
An unserem jetzigen Wohnort wird intensiv integrativ gearbeitet, dennoch gibt es weiterhin EK, Sprachheilschule usw. Ich finde in den Klassen meiner beiden jüngsten Söhne läuft es mit der integrativen Schulform super, zumindest wäre meinen Kindern noch nie etwas Negatives aufgefallen.