Integrative Schulform - die andere Seite

Smilelynn
Dabei seit: 25.10.2007
Beiträge: 749
... und vor allem will keiner betroffen sein. Integriert werden sollen die Kinder anderswo.

Spinne am Morgen, dann hast du es hinter dir!!
kleine hexe5
Dabei seit: 07.10.2006
Beiträge: 255
ich bin trotz allem für sonderklassen. was nützt es einem kind, wenns immer hinterherhinkt und das schlechteste Kind (Noten) ist? und vielleicht täte es diesen beiden "störenfrieden" gut, wenn sie in kleinen klassen wären, die z.b. öfters rauskönnen. vielleicht "stören" sie nur, weil sie mehr bewegung brauchen als in der "regelschule" machbar ist? und hallo, bevor ich kritik einstecken muss: meine kinder waren in der ek (=1. schuljahr in 2 jahren), konnten dann in die 2. regelklasse. und ein kind (3. klasse) hinkt etwas in der schule. ist auf für das kind nicht lustig, wenns fast alle checken, nur es nicht... integration ist ja gut und recht, aber es geht nicht immer. und das ist nicht intolerant oder so...
*Turmalin*
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 31.07.2008
Beiträge: 29
@Smilelynn

ja, genau. Weil die Praxis eben auch die andere Seite zeigt.
Babs
Dabei seit: 16.11.2007
Beiträge: 265
Viele ehemalige Kleinklassenschüler sind gar keine "Störenfriede", sondern einfach Kinder mit Lerndefiziten oder Lernschwächen. In meiner Klasse habe ich zwei Jungs, die nun zwar von der SHP begleitet werden, weil sie fast nicht tragbar sind, vor IHP aber nicht in der Kleinklasse waren. Die wurden also über Jahre hinweg in einer Regelklasse unterrichtet, denn sie kamen mit dem Stoff mit, stören aber teilweise massiv den Unterricht.

Ich finde es daneben, IHP jetzt generell runterzumachen, denn die meisten Kinder der ehemaligen Kleinklassen sind angepasste und total liebe Schüler. Störenfriede gibt es leider überall icon_frown.gif

Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel.
~Tornado~
Dabei seit: 25.01.2005
Beiträge: 1384
danke Babs


...ich mache mir noch grössere sorgen um die kinder, die ganz still dasitzen und sich nicht lautstark bemerkbar machen, dass sie vielleicht auch noch hilfe nötig hätten icon_frown.gif

www.elterncoach.ch
Tri21Mami
Dabei seit: 06.03.2008
Beiträge: 120
Danke Babs!

Mal schnell alle in einen Topf werfen... solche pauschalisierende Aussagen finde ich immer wieder traurig. Genau so macht man schlechte Stimmung auf breiter Ebene und erschwert all denen, die sich mit viel Einsatz für eine gute Integration einsetzen, das Leben.
Wichtig ist, dass Integration nicht als Sparmassnahme missbraucht wird. Sondern dass die integrierten Schüler und die Lehrpersonen genügend Unterstützung erhalten.

www.unserbaby.ch/laurin04
dio
Dabei seit: 11.01.2003
Beiträge: 593
teilweise super beispiel für verbaltheoretiker mit einer festgefahrenen und landläufig von dubiosen quellen übernommenen meinung. denen auch nicht in den sinn kommen wird, dass sie vielleicht das grössere problem darstellen. icon_wink.gif
zumindest ein grösseres als ein kind, das vielleicht diese vorgegeben festsitzaufdemstuhlzeiten in der klasse halt nicht einhalten kann. es sind nicht immer nur dieser stereotyp von pöbelnden balkani und türken die in einer klasse stören.
als es die noch nicht so gab, dann waren die störenfriede schweizer. und die waren und sind weiters auch nicht besser. icon_wink.gif

kiss my ass
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Ich habe einen 10 Jährigen Sohn mit gewissen Defiziten. Die sind teilweise i Wahrnehmung, Motorik und somit auch in der Sprache.

Er besuchte zwei Jahre den Sprachheilkindergarten. Danach klärten wir ab, welche Schulungsform für ihn ideal wäre. Wir als Eltern hätten ihn sehr gerne bei uns in der Gemeinde in der EK (2 Jahre für die 1. Klasse) integriert. Doch die Schule lehnte es ab, mit den Worten, sie seien schliesslich keine Integrative Schule.

Er wurde nun in eine Tagesschule für Körperbehinderte Kinder eingeschult. Seit diesem Schuljahr gibt es bei uns in der Gemeinde die IHP (integrative Heilpädagogik). Hier wurde "nur" die Kleinklasse aufgelöst, EK gibt es immer noch. Vor knapp einem Jahr prüften wir erneut eine Integration, doch die Schule wollte ihm nicht mal eine Schnupperzeit ermöglichen, sie seien nicht auf Kinder wie er eingerichtet.

Tja, nun prüfen wir abermals eine Integration in die Regelklasse, nur teilte mir die LP der Sonderschule mit, er wäre nach über 3 Schuljahren noch nicht auf dem Stand eines 3. Klässlers. Somit wird eine Integration für ihn noch schwieriger.

Es ist für uns so ein Abwägen: Wenn er mit "starken" Kindern zur Schule geht, spornt es ihn erst recht an, oder spürt er, dass er nicht so gut ist, wie die andern Schüler und resigniert.

In der Sonderschule wird er in seinem Tempo unterrichtet, doch dort befürchten wir, dass er zu wenig Druck hat.

Anfang dieses Schuljahres hat die LP das Tempo und vorallem die Hausaufgaben massiv erhöht. Unser Sohn hatte Krise. Jetzt heisst es, der Druck wäre zu gross gewesen.

Unser Sohn ist bestimmt kein Störenfried. Wie es ihm ginge in der Regelklasse, kann niemand mit Gewissheit sagen. Dazu kommt, dass ab diesem Schuljahr im Kt.AG die neue Promotions.Verordnung gilt. Dh. er muss in den Hautpfächern wie MAthe, Sprache und Heimatkunde (ab 4.) mind. eine 4 erbringen, in allen andern Fächern wie Zeichnen, Turnen, Musik, etc. ebenfalls mind. eine 4 !

Von der Motorik her, ist für ihn Zeichnen und Turnen sehr schwierig.

Damit möchte ich einfach sagen, bei allem, gesunder Menschenverstand.

Bei meinem Aeltesten Sohn in der Klasse war auch ein Kind, welches gestört hat, doch das erbrachte sehr gute Leistungen. Vielleicht war es ihm einfach zu langweilig.

Es stellt sich auch die Frage, weshalb stört das Kind. Es möchte ja beachtet werden, was kann man dagegen tun, ausser nur Strafen.
Gelöschter Benutzer
Ist es wirklich so, dass störende, laute Kinder früher in die Kleinkasse gingen?

Und was zum Teufel hat dies mit integrativem Unterricht zu tun?

Hat ein Kind mit z.B. motorischen Schwierigkeiten durchs Band weg schlechte Noten und hinkt hinterher?

Was für Vorbilder seid ihr eigentlich? Alles was nicht in den vorgegebenen "Rahmen" passt wird weggesperrt? Ist das die Erziehung, die wir uns für alle wünschen? Und wer nicht passt soll dankbar sein, dass er überhaupt irgendwo in die Schule gehen darf?

Hilft diese Unterdrückung weiter, später eine Integration ins Berufsleben zu vollziehen?

Sind nur tolle, perfekte, ruhige, strebsame Kinder "richtige" Kinder?
nicolinetta
Dabei seit: 31.01.2004
Beiträge: 55
@gabriela A
pn für dich