IQ beim Kindergarten-Kind abklären lassen?

sesamnet
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 03.09.2007
Beiträge: 900
Danke euch allen...!

Ja, in der Öffentlichkeit oder eben im Kiga ist er eher der Schüchterne... zu Hause dann das Gegenteil.
Durch die strenge Bébe-Zeit mit ihm und die anschliessende Trotzphase oder wie auch immer man das nennen will, in der wir immer noch stecken, liegen die Nerven wirklich manchmal flach...
Ich habe herausgefunden, dass, wenn man sich an gewissen Tagen mehr mit ihm abgibt, er viel ausgeglichener ist.
Überträgt man ihm aber ein "Ämtli", so ist es jedesmal ein "Knorz" und Theater, dass er es dann auch macht, obwohl er vorgängig bestimmen durfte, welches "Ämtli" er übernehmen will oder wann er es erledigen will.
Macht man mit ihm ein Spiel, so ist er happy, hat man mal grad keine Zeit, kann er total anders reagieren und ist dann nicht mehr sich selbst... Er kann aber auch stundenweise alleine spielen, eben gerade beim LegoCity zusammenbauen...
Er hat beispielsweise als 3-jähriger schon die Quadrillo-Murmelbahn alleine zusammengestellt...
Hingegen hat er eben Mühe, sich mit einem "Nein" zurechtzufinden, es einfach mal zu akzeptieren, dass es so ist, auch wenn es ihm nicht passt.
Ja, ich denke, dass wir die Abklärung machen lassen, wie gesagt, verlieren können wir nichts..

Ja Nebelmond, wir sprechen einander aus der Seele... Habt ihr noch andere Kinder?

Kinder sind eine Bereicherung!
briki
Dabei seit: 11.06.2004
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Dass er nur zu Hause austickt ist für mich logisch. Im Kiga nimmt er sich zusammen, zuhause, wo er aufgehoben ist, kann er seine Anspannung rauslassen.

Unser Mittlerer ist etwas jünger (bald 5) als deiner, aber das Verhalten kommt mir ein wenig bekannt vor. Vorlesen, sich mit ihm beschäftigen (eben auch "Gott und die Welt" besprechen usw.) wirkt Wunder, aber es ist kein Allerheilmittel bei uns. Was sehr viel bringt, wenn er sich gebraucht fühlt. Bei ihm habe ich gemerkt, dass er in seinem und unserem Leben etwas bewirken können muss. Das halte ich mir immer wieder vor Augen: es gibt so viel, wo er spuren muss, wo seine Meinung nicht zählt. Es muss für ihn einfach Dinge geben, wo ER etwas bewirken kann. Verantwortung übernehmen finde ich auch ein gutes Stichwort: gibt ihm etwas, das nur er macht/kann.

Unsere Mittelkinder haben es nicht einfach: sie haben gegen oben Konkurrenz und gegen unten auch. Sie müssen sozusagen auf beide Seiten hin ellbögeln. Unser Kinderarzt hat mir das mal ziemlich einleuchtend erklärt, mir hat das viel geholfen. Manchmal hab ich das Gefühl, dass die Mittelkinder (vielleicht nur die mit ähnlichem Abstand wie bei unseren Kindern?) eine unsägliche Wut im Bauch haben.

Bei unserem hab ich übrigens manchmal auch den Eindruck, dass er unterfordert ist. Er geht noch nicht in den Kindergarten - vielleicht hätte es ihm gutgetan. So bin ich halt momentan noch mehr gefodert, bis er denn gehen kann ...
Lee-Ann
Dabei seit: 29.05.2003
Beiträge: 13
Das kommt mir auch bekannt vor. Nur, dass unser 6jähriger Sohn sich Zuhause nie lange mit was beschäftigen kann. Am liebsten spielt er draussen mit seinen Freunden, dann ist er glücklich.
Im KiGa ist er auch eher der Zurückhaltende und passt sich an, dafür kommt dann Zuhause alles raus.
Auch hat er grosse Mühe ein "Nein" zu akteptieren, auch wenn man ihm ganz genau erklärt, warum es nicht geht. Und am selben Tag kann es wieder genau aus demselben Grund einen Anfall geben.
sesamnet
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 03.09.2007
Beiträge: 900
Und wisst ihr, was dann jeweils am Schlimmsten ist? So gegen 19.00 Uhr wenn er müde wird... dann ist die Situation dann sehr oft schon eskaliert und er musste widerwillig eher ins Bett. Normalerweise essen wir eben erst um 19.00 Uhr und die Kinder gehen dann um 20.00 Uhr ins Bett.
Seine Schwester, die eben etwas älter ist, muss auch um 20.00 Uhr ins Zimmer, kann dann noch bis 20.30 Uhr etwas zeichnen, lesen... Auch deswegen rebelliert er jeden Abend und kann es nicht akzeptieren.

Es ist schön zu sehen, dass es vielen anderen ähnlich oder gleich geht...

Ich weiss, ein "Gewisses schwierig tun" ist in diesem Alter normal, aber sehr viele Situationen sind dann eben auch beängstigend.
Ich habe ihm dadurch schon sehr viel gesagt, was mir dann im Nachhinein leid getan hat. Aber manchmal ist man mit seinem "Latein" am Ende.

Wünsche euch einen schönen Abend.

Kinder sind eine Bereicherung!
nebelmond
Dabei seit: 20.05.2007
Beiträge: 30
@sesamnet

Ja, wir haben noch einen dreijährigen Sohn. Der kommt eben manchmal zu kurz icon_frown.gif


Der Grosse braucht so viel Raum, er redet oder singt und summt den ganzen lieben langen Tag. So das wir anderen einfach ruhig sein "müssen", weil der Geräuschpegel so hoch ist.

Auf der anderen Seite ist er halt einfach im Herzen ein fröhlicher Mensch - wenn es so läuft wie er möchte (wir uns nach seinen Wünschen richten). Wenn nicht, spüre ich sofort, dass er sich ungeliebt fühlt und unsicher wird und dann eben auch agressiv.

Mir tut es grad unheimlich gut zu lesen, dass es anderen ähnlich geht. In unserem Freundeskreis gibt es mehr Mädchen, liebe und angepasste. Wir fallen immer mal wieder negativ auf. Ich richte es schon oft so ein, dass ich meinen grossen Sohn nicht mitnehmen muss, weil ich Angst vor einer Eskalation habe. icon_frown.gif

Aber vielleicht ist es auch ein Gesellschaftsproblem? Die Buben sollen am liebsten ruhig und brav spielen. Vielleicht bleibt einfach zu wenig Platz und vorallem auch Zeit in der sie sich austoben können?!

Auch das was Gabriela schreibt stimmt mich nachdenklich: Jeder Junge, und ich habe das Gefühl es sind fast nur Jungen, der in der Schule nicht so spurt wie der Lehrplan es fordert soll abgeklärt werden. Vielleicht ist es auch das System das für die Jungs in die falsche Richtung läuft?

Was meint ihr?
menuett
Dabei seit: 15.12.2004
Beiträge: 150
uns allen hat die abklärung sehr geholfen. ich würde jederzeit wieder eine abklärung machen.

das schöne war, wir alle (eltern, geschwister, lehrperson und das betroffene kind) haben profitiert. es tat gut, alle sorgen und ängste und bedenken nicht alleine zu tragen - und es gab viel klarheit - was könnte und/oder möchte man tun - oder eben auch nicht. wo kann man fördern, wo muss man fördern und wo fordern (damit keine unterforderung entsteht).

bei unserem kind heisst es: mehr fordern - und bei andern wäre es wieder anders.

es tut gut zu wissen, wenn das kind nie ins bett will, dass man nichts falsch macht - denn dieses kind braucht wenig schlaf - ein anderes kind braucht vielleicht noch mittagsschlaf im kindergarten, damit es ihm gut geht - dann ist es nicht falsch, wenn es einen macht.

letztlich habe ich mein kind von einer weiteren seite (sozusagen wissenschaftlich getestet) kennengelernt. ich weiss jetzt viel mehr über seine starken und seine schwächeren seiten. ich weiss jetzt viel besser, wo ich viel von ihm erwarten und fordern darf und wo ich mit weniger zufrieden sein darf. damit geht es dem kind und mir ein grosses stück besser.

viel erfolg!
Via
Dabei seit: 06.05.2009
Beiträge: 148
Die Rede könnte hier auch von meinem Sohn sein. Er ist 5 sein älterer Bruder auch 20 Monate älter. Sie haben noch eine jüngere Schwester. Also auch der Mittlere.
Auch wir waren vor einigen Tagen bei der Kindergärtnerin zum Gespräch. Obwohl er der Jüngste ist im Kindergarten steht anscheinend schon fest, dass er in die Schule darf (muss!).
Er hat einen genialen Bericht von der Kindergärtnerin bekommen. Wir können sehr stolz auf ihn sein ...
... aber auch er ist zu Hause aggressiv. Seine Stimmung kann sich innert Sekunden ändern und auch er kann sich nicht an Regeln halten und testet immer wieder die Grenzen aus. Manchmal leidet die ganze Familie darunter.
Er spielt auch liebend gerne mit Lego Technics oder Lego Creator. Seine "logischen" Schlussfolgerungen verblüffen mich oft und seine Fragen, stellen mich manchmal vor ein ? weil ich sie nicht beantworten kann. Er vergisst nie etwas. Wenn man ihm etwas erklärt bzw. erzählt, weiss er das und dieses Wissen kann er auch immer wieder einbringen.

Wieso nicht abklären? Dann hat man Gewissheit. Und ändern kann sich viel. Mit entsprechender Förderung oder Hilfe kann ein Kind ausgeglichener werden. Nach einer Abklärung (egal welcher Art) weiss man woran man ist und kann entsprechend handeln.

Für viele ist "Abklären" negativ und aufwändig. Für mich sind Abklärungen eine Chance und es ist immer wieder interessant zu sehen, wie eine Abklärung durchgeführt wird.