Irgendwie ist mein Sohn immer der Dumme...

tjatja
Dabei seit: 06.12.2008
Beiträge: 329
zitat böne; "unser sohn ist feinfühlig, musikalisch begabt, nicht ein 'rüedel', er unterhält sich gern mit mädchen, findet fussball doof und so weiter
und genau damit 'macht' er sich zum 'opfer'"

böne - genau diese beschreibung passt auf alle unsere drei jungs, doch unsere sind nie opfer geworden. sie sind in eine schule gegangen, die sozial sehr durchmischt ist, von verwahrlosten bis überbehüteten, von finanziell sehr schwach gestellten bis sehr reichen, von leistungmässig sehr schwachen bis hochbegabten kindern, von .... usw.

eine patentlösung habe ich dir nicht, denn ich habe mich all die jahre gefragt, wieso sie ein solches "glück"hatten, was es ausgemacht hat, dass sie so gut durch ihre schulzeit kamen.

haben sie einfach nur glück gehabt?

goldfisch - meinst du, wenn die emotionale kompetenz bzw wohl eher soziale kompetenz, erst in der schule vermittelt wird, dies etwas spät ist und die eltern damit wieder mal ihr nichtfähigsein an die schule abschieben können?
Paxxie
Dabei seit: 04.01.2002
Beiträge: 594
"kamira" schrieb:

Das ist vielleicht eine provokative Frage. Aber, ist die Erwartung, dass andere Kinder sich so benehmen, wie man es selber für richtig hält, nicht eine subtile Art der Fremderziehung?


Ich sehe da schon einen Unterschied, wenn es sich darum handelt, wie fremde Kinder sich bei mir im Hause benehmen. Da gelten meine Regeln, ist ja logisch icon_wink.gif
*eineFremde*
Dabei seit: 12.06.2012
Beiträge: 199
Einmal mehr bin ich froh um meine unkomplizierte Nachbarschaft.

Wir haben uns unsere Kinder regelmässig gehütet.
Ein ständiges Hin und Her.
Da konnte es bestimmt auch mal passieren, dass sich ein Kind nicht verabschiedet hat. Was bestimmt nicht böse gemeint war (wieso auch??), sondern halt eben passiert ist, man sieht sich ja am nächsten Tag wieder, oder so.

Dieses "ich muss den Kindern Benehmen beibringen" kann ich nicht ausstehen und wurde auch nie Ernst genommen.

Es gab ganz wenige Kinder, die ich als unhöflich oder sogar frech bezeichnet hätte.
Interessanterweise waren das genau die Kinder, mit denen meine auch nicht so wirklich konnten.

vilu, vielleicht wäre das ein Gedankenanstoss....deine eigen Einstellung zu diesem Jungen...?
Wenn die so negativ ist, wie ich es lese, dann weiss das auch dein Sohn und macht es für ihn kein bisschen einfacher.
Vilu
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 18.07.2002
Beiträge: 2006
Danke euch für eure Antworten. Die Postings von FJN verstehe ich einfach nicht wirklich, ich kann sie nicht praktisch interpretieren.

Dass sich der eine Junge unhöflich gegenüber mir benimmt, ist nicht das Hauptproblem. Auch ER ist nicht das Hauptproblem, er hat diesen Sommer eigentlich nur sehr wenig mit ihm abgemacht. Mein Sohn hat sich gefreut, dass der Kontakt wieder etwas enger wurde und ist nun um so mehr enttäuscht dass es auch gleich wieder fertig ist. Eine Weile lang (frühere Klassen) waren sie mehr zusammen.

Es geht ums Generelle. Ich denke schon, dass mein Sohn oft das "Opfer" ist, weil er nicht mit der Masse geht. Auch er tschuttet nicht gerne und hats dafür gut mit den Mädchen. Er will nicht immer das machen, was die anderen wollen, sagt nicht immer ja und amen. Was ich sogar gut finde, denn irgendwann gehts um Alkohol, Rauchen usw. und dann ist es gut wenn einer auch sagt "da mache ich nicht mit." Es gibt in der Klasse ein oder 2 "Chefs" mit grosser Klappe und ein paar Mitläufer, die sind natürlich gern gesehen. Doch da gehört unser Sohn eben nicht dazu. Seltsamerweise funktioniert es meistens gut, solange er alleine mit einem anderen spielt. Kommt ein dritter dazu, verbünden sich die zwei anderen irgendwann gegen ihn.

Zwischendurch klappts mit den Kollegen wieder ganz gut, doch dann kommt der nächste "Chlapf" und alles fängt wieder von vorne an. Auch wir fragen uns (und auch andere, bzw. ihre Mütter) was wohl das Problem sein könnte, aber denkste, da weiss ja offenbar nie jemand von etwas!

Den heutigen Tag hat Sohni in seinem Tagebuch als "unbeschreiblich cool" beschrieben, er hat den Badetag mit den Jungs meiner Kollegin sowas von genossen! Das freut auch mein Mutterherzicon_razz.gif

Also, euch allen eine gute Nacht!

Leben und leben lassen
Vilu
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 18.07.2002
Beiträge: 2006
Von wegen "Fremderziehung":
Nein, ich erziehe den Kollegen ja nicht, ich habe ja gar nichts zu ihm gesagt.
Seither habe ich ihn auch nicht mehr gesehen. Unhöflich finde ich ihn trotzdem.

Leben und leben lassen
Holzwurm
Dabei seit: 28.12.2008
Beiträge: 2952
vilu, meine erfahrung ist, dass jungs keinen 'besten' freund haben, das gilt unter den jungen nämmli als schwul. nur mädchen haben 'bfe'

jungs haben kumpels. mit dem einem macht man für die schule einen vortrag, der andere ist für den schulweg, mit einem anderen geht man baden, der vierte spielt im selben fussball-team (oder halt schach... icon_biggrin.gif )...

frühestens in der letzten klasse kann man dann zugeben, dass der eine kumpel eigentlich der ist, mit dem man sich am besten versteht.

ich bin froh, dass meiner einen haufen gute kollegen nach hause bringt. wäre es nur einer, dann käme mir dies einwenig suspekt vor. und nicht, weil er eventuell schwul sein könnte...icon_redface.gif eher seine sozialkompetenz würde ich in frage stellen.



have a nice day
Vilu
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 18.07.2002
Beiträge: 2006
@Holzwurm
Ach so, danke für die Aufklärung, so habe ich das bisher nicht gesehen 😉

Stimmt schon, bei uns früher in der Klasse waren es auch v.a. die Mädels, welche ganz dick befreundet waren!

Leben und leben lassen
tjatja
Dabei seit: 06.12.2008
Beiträge: 329
jungs sind eigentlich auch niemals so nachtragend wie mädels...


die streiten sich, verhauen sich manchmal, gehen auseinander und sind am nächsten tag wieder freunde oder ömel kollegen.

von jungs höre ich eigentlich nie den spruch "du bisch nüme min fründ", dieser spruch gehört ausschliesslich den mädchen.

als jungsmutter muss man einiges (um)lernen! umdenken!
*eineFremde*
Dabei seit: 12.06.2012
Beiträge: 199
das stimmt. Jungs haben glaube ich selten einen besten Freund.
Die würden auch nie jemanden als Freund bezeichnen, das sind Kollegen.
Meiner hatte auch immer einen Haufen um sich rum, aber auch den einen, der immer dabei war und es auch heute noch ist, ist nicht sein Freund.
Neeein, es ist sein Kollege.

vilu, ich kann mir schon vorstellen, was du meinst.
Du wirst die Zeit arbeiten lassen müssen, alle älter werden lassen.
Wenn ein Junge so ist, wie von dir beschrieben, hat er es bestimmt in dem Alter unter Jungs etwas schwieriger.

Mein Sohn hätte mit deinem auch nicht gekonnt.
Schon nur, dass er Tagebuch schreibt hätte er überhaupt gar nicht verstanden (ich finde das was ganz tolles, gell, nicht falsch verstehen. Aber viele Jungs ticken halt ganz anders...).
Auch ewig diskutieren war nicht seine Welt, da wurde gerauft, im Wald rumgetollt, Velos zu Bruch gefahren, etc...

Heute - mit 17 - sieht vieles anders aus.

Schön ist, dass ein paar Kollegen geblieben sind. Seit der Spielgruppe.
Aber Freunde? Nein, das sind sie siche nicht icon_smile.gif


Igela
Dabei seit: 24.11.2007
Beiträge: 1229
Vilu: Ich habe nicht alles gelesen von den anderen...habe Deine Beiträge gelesen.Ich würde an Deiner Stelle die Sondereinsätze als Mahlzeitendienst und Uebernachtungsgelegenheit des anderen Jungen per sofort stoppen.Und das nicht nur weil er undankbar ist, sondern auch gemein zu Deinem Sohn.
Ich habe mich lange auch so ausnutzen lassen.Eine Schulkameradin meiner Tochter kam einmal die Woche bei uns Mittagessen und nach der Schule bis halb 7 zu uns. In etwa hat sich das gleiche wie bei euch abgespielt. Seit ich der Mutter des Mädchens gesagt habe, sie solle eine andere Lösung suchen, da wir nicht mehr zur Verfügung stehen aus den oben genannten Gründen, hat sich das Verhältnis der beiden zwar nicht gebessert, aber meine Tochter kann die andere viel besser links liegen lassen und sich abgrenzen, wenn sie gemein ist.Ich denke Deinem Sohn zuliebe musst du klare Verhältnisse schaffen und zeigen , dass er und sein Wohlbefinden wichtiger ist als eine ev. Unstimmigkeit mit einer anderen Mutter.

Es geht immer irgentwo ein Türchen auf!