ISF und Förderunterricht ??

hypericum1
ThemenerstellerIn
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unser Kind hatte ISF im mathematischen Bereich. Nun wurde uns letzten Januar gesagt das der Unterricht im ISF Stil bei ihr nicht mehr nötig sei, da sie den Anschluss an die Klasse "fast" schafft. Seit Sommer wurde der beendet und nun hat sie gar nichts...auch nicht Förderunterricht. Ist das normal? Sollte sie nicht wenigstens noch Föderunterricht Unterstützung bekommen?
Meiner Meinung nach wäre es dringend nötig..die Probleme häufen sich banghead.gif

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 19.10.2012 um 12:38.]
cucuseli
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Wie alt ist sie denn? Kannst du sie nicht selber ein wenig unterstützen? Die Lehrerin könnte dir ja erklären was sie durchnehmen.
Ev. ist sie einfach noch nicht reif. Ein Jahr wiederholen kann Wunder bewirken. Habe ich selber bei meinem Sohn erlebt.

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Nita
Dabei seit: 01.06.2012
Beiträge: 49

du musst in der schule nach dem "warum" fragen!
hier können wir dir wenig helfen.

ISF ist mir unklar.
dein kind wurde integrativ von einer IF -lehrperson unterstützt?

wie kam es dazu? aufgrund eines schulischen standortgespräches oder nach einer abklärung im schulpsychologischen dienst?

eine massnahme kann nicht einfach so beendet werden. sie sollte ordentlich abgeschlossen sein mit einem bericht der IF-lehrperson in einem schulischen standortgespräch oder einem gutachten der schulpsychologin.

was sagt die lehrperson? was sagt die schulleitung?


"Es ist gar nicht so einfach, einen anderen Menschen so zu lieben, dass dieser sich auch geliebt fühlt."

Jesper Juul
hypericum1
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sie wurde damals vom SPD abgeklärt und hat daraufhin auf ISF Stufe im Mathe Unterricht bekommen.D.h. in kleiner Gruppe und unterstützt in den Schulstunden.

Die Lehrpersonen hatten uns in einem Standortbgespräch empfohlen mit dem ISF audzuhörenr. Da unser Kind praktisch am Standort der Klasse angeschlossen hat. Nun hat sie aber gar keine Unterstützung mehr. Also von ISF zu Nullunterstützung.

Unterdessen hatten wie auch nochmals ein Gespräch mit dem Lehrer, und er findet sie kann im Unterricht fragen wenn sie Hilfe braucht. Und die braucht immer noch sehr oft.
Ich finde es nicht ganz befriedigend so.
Franz Josef Neffe
Dabei seit: 17.11.2006
Beiträge: 1021
Den möchte ich mal sehen, der - wenn er ein Problem mit seinem Kollegen oder gar seinem Chef hat - das Problem durch Förderunterricht oder IF-Maßnahmen zu lösen sucht.
Was würden wir sagen, wenn unsere geförderten Kinder den Spieß morgen umdrehen und uns in Förderkurse schicken und stecken, damit wir unsere Pädagogik endlich auf einen praktikablen Stand bringen?
Was ist denn bitte "ISF im mathematischen Bereich"?
In der 1.Klasse rechnet man bis 20, in der 2.Klasse bis 100, in der 3.Klasse bis 1.000 und in der 4.Klasse geht es in den Millionenraum: Plus, Minus, Mal, Geteilt.
In der Sonderschule fing ich als junger Lehrer mit einer 2.Klasse L an - da soll es nach 40 Wochen á 5 = 200 Mathestunden im Zahlenraum 1 bis 6 endlich in den 20er-Raum gehen. Ein Jahr lang von 1 bis 6 und zurück, wer hält so etwas aus, ohne nicht wenigstens neurotisch zu werden? Wenn wir die Schulinspektoren eines Kantons in einen Saal sperrten und zwängen, 200 Stunden lang mit den Zahlen von 1 - 6 zu rechnen, gäbe es da nicht schon vor der 100.Stunde die ersten Mord- und Selbstmordversuche?
Als Ich-kann-Schule-Lehrer vertrete ich die begründbare Ansicht, dass die Schwierigkeiten unserer Kinder in der Schule auf das Engste mit der Pädagogik zusammenhängen. Es ist ja nicht auszuhalten, was da alles an Verkrückung und Verunselbständigung und weiteren DEgenerativen Entwicklungen verursacht und vorangetrieben wird.
Ich sagte meinen 10 Kindern aus dem Zahlenraum 1 - 6 damals: "Das muss Euch doch langweilen." und schlug ihnen vor, ich zeige ihnen zu 100 % auf MEIN Risiko, dass sie alle schwere Aufgaben aus der 4.Klasse Grundschule richtig rechnen können. In einer halben Stunde konnten sie alle bis zu 10 Millionenbeträge richtig addieren. Sie wollten gar nicht mehr aufhören damit. Endlich gab es eine Chance, in diesem Saftladen Schule zu zeigen, wie weit sie über dem Niveau dieser Schule Potentiale hatten. Endlich konnten sie wenigstens einmal zeigen, wer sie wirklich sind. Daran hatte Schule NIE Interesse. Schule lebt in dem Wahn, dass Kinder so sein müssen, wie es im Lehrplan steht, und sie versucht ständig, sie so zu machen.
Wie können 10 Kinder zu Beginn der 2.Klasse Sonderschule in einer halben Stunde lernen, richtig Millionenbeträge zu addieren?
Das Wichtigste, was man dafür verstehen muss, ist dass dieses Problem fast überhaupt nicht mit Rechnen zu tun hat. Ich habe mit meinen Kindern nicht geübt, ich habe ihnen nur kurz an wenigen Beispielen erklärt, worauf zu achten ist. Alles übrige haben sie selbst konnt und gemacht. Sie taten es als IHR WERK, ja, sie waren ganz begierig darauf, es zu tun. Sie waren von Anfang an FÜR SICH SELBST BEGEISTERT. Zuvor war keines auf die Idee gekommen, sich selbst als Rechengenie zu sehen. Ich weckte ihr GENIE, ich stärkte es, ich stellte mich verbindlich auf seine Seite, ich feuerte es an und zeigte ihm den Erfolgsweg. Das genügte für das Ergebnis.
Hätte ich mit meinen 10 "Sonderschülern" all die Übungen gemacht, die für sie auf dem Weg vom Zahlenraum 1 bis 6 in den Millionenraum hinein vorgesehen sind, ich hätte sie damit MATT & PLATT gemacht.
Rechnenlernen ist eine LEBENSAUFGABE und Lebensaufgaben löst man nicht durch Üben, Üben, Üben sondern dadurch, dass man die zuständigen Kräfte achtet und stärkt und zum Wachsen bringt, damit man mit ihnen dem Leben GEWACHSEN ist.
Wenn Du für Persönlichkeitswachstum sorgst, fühlt sich Dein Kind seinen Aufgaben GEWACHSEN und geht ganz anders an sie heran.
Wie gehst DU an Deine Lebensaufgaben heran?
Fühlst Du Dich ihnen gewachsen?
Stärkst Du Dich, wenn Du Dich etwas nicht gewachsen fühlst?
Was für ein Vorbild bist Du Deinem Kind?
Ich habe immer am schönsten gefunden, dass ich zusammen mit meinen Schülern etwas Neues über das Leben lernen konnte. Gemeinsam lernen verbindet.
Ich freue mich auf Euren Erfolg.
Franz Josef Neffe



"Wenn ich Sie in dem Irrtum lasse, dass ich es bin, der Sie gesund macht, dann mindere ich Ihre Persönlichkeit!" Émile Coué
Nita
Dabei seit: 01.06.2012
Beiträge: 49
dann würde ich mich wieder an den SPD wenden und eure bedenken äussern. sie können zu einem runten tisch einladen und von der schule die berichte anfragen. dann sollten die änderungen besprochen werden.

"Es ist gar nicht so einfach, einen anderen Menschen so zu lieben, dass dieser sich auch geliebt fühlt."

Jesper Juul
hypericum1
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 18.05.2004
Beiträge: 779
danke Nita, wir haben nun auch mal den Bericht des SPD angefordert weil ich nicht mal mehr ganz genau weiss welche Lernschwächen bei unserem Kind damals aufgezeigt wurden.
Es war nicht nur im Mathematischen Bereich problematisch.
Ich habe den Eindruck das es einfach an Zeit und Personal mangelt...in der Schule.


FJN
sorry, aber diesmal komm ich mit deinem Text nicht ganz mit.
Unser Kind hat schon in der ersten Klasse ganz massiv Schwierigkeiten mit Zahlen/Rechnen und Konzentration gezeigt. und die Hilfe mit ISF hat gute Unterstützung geboten.

Es nutzt mir ja nichts wenn ich deine Theorie zu ich/kann/selbst kenne...unser Kind ist nunmal in der öffentlichen Schule und hat kein FJN zu Seite . Und in der Schule verbringt sie etwa gleich viel Zeit wie zu Hause.

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 24.10.2012 um 14:04.]
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
@hypericum1: Schön geschrieben. Mir gefallen oft die Beiträge von FJN. Vieles ist jedoch einfach Theorie. Nicht jeder Mensch ist gleich begabt. Auch ich habe einen Sohn, mit Teilleistungsschwächen. Nur bei ihm war es nicht möglich gewesen, ihn in der öffentlichen Schule einzuschulen, da es damals noch keine IF gab und heute sagen sie, sie würden nur die Kinder integrieren, die bereits hier zur Schule gegangen sind, also die Kleinklassenkinder und nicht solche wie unser Sohn. Wir haben uns damit abgefunden.
Christa
Dabei seit: 01.01.2002
Beiträge: 422
Weiss zwar keine rat,aber ich schildere dir wie es bei unserer Tochter abgelaufen ist.
Nach einem ca. 2 Std. Abklärung beim Schulpsychologischen Dienst, wurde
ein Standortgespräch zusammen mit uns Eltern und der Lehrperson gemacht.Danach bekamen wir es noch schriftlich nach Hause.SIe bekam
damm ca. 2 Jahre Förderunterricht (Mal eine Saison zu Zweit mal zwei Lektionen alleine.mal eine Lektion alleine), je nach bedarf.Dies wurde immer mit der Lehrerin die Förderunterricht gab im Gespräch mit mir abgemacht.
Ich wurde auch immer mal wieder eingeladen eine Stunde zuzusehen und es wurde mir erklärt was gemacht wird etc.
Der Förderrunterricht ist so hat es mir diese Lehrerin erklärt meist begrenzt auf ca. 2 Jahre und danach wird aufgehört.So war es auch bei uns.Danach war sie natürlich nicht plötzlich eine Super Schülerin aber sie wusste mit den Problemen umzugehen.Fall dies auf die länge nicht klappte,hätte ich jederzeit die Förderlehrerin anfragen können was wie weiter.

Bei uns bestehen auch Wartelisten auf die Förderstunde.
kaye
Dabei seit: 25.11.2009
Beiträge: 963
Bei uns war es so: Nach knapp einem Jahr hat meine Tochter soviel gelernt in der Förderstunde, dass sie keine mehr bekommt. Dh. es gibt Kinder, die es nötiger bruachen, und die Anzahl Stunden sind halt beschränkt. Aber die Logopädin hat angeboten, dass sie ihr ein Uebungsprogramm gibt, das sie zuhause machen kann, und sie wird es dann alle paar Wochen kontrollieren. Das finde ich eine Super Lösung, denn so hoffe ich, dass die enormen Verbesserungen des Selbstwertgefühls etc. noch anhalten.
Ich als Mutter kann und will mein Kind nicht drillen, aber sie macht die Uebungen gern, wenn sie von der Schule kommen. Frag doch mal, ob so etwas möglich wäre?