@ Vilu
Ich weiss nicht mehr, wie alt meine Tochter war, als sie solche Machtkämpfe mit mir führte. Ich denke aber, es begann in der 2. Klasse und hatte auch mit einem anderen Problem zu tun.
Thema Kleider anziehen. Am Anfang liess ich mich auch auf Diskussionen ein (warum machst du nicht vorwärts? willst du nicht mit? was möchtest du denn? was gäbe es für andere Lösungen?), die dann manchmal in Erpresserspiele endeten damit es schneller ging oder wenn es wirklich keine Alternativen gab und fühlte mich total schlecht dabei. Mir war das dann zu blöd. Sie will anscheinden nicht mit, na dann soll sie zu Hause bleiben. Insofern es sich nur um ein paar Stunden handelt. Wenn sie sich nicht anzog, dann ging ich einfach. Hey, kaum hörte sie den Schlüssel im Schloss drehen schrie sie: wart Mami, ich chume doch mit. Und dann war sie im Nu angezogen.
Und heute betreibt ein Stiefsohn mit bald 16 immer noch solche Spiele. Er will einfach unseren Zeitplan bestimmen und hat natürlich immer irgendetwas, dass er erledigen muss. So kam es, dass eben die Familie mal ohne ihn weg gefahren ist, was ihn dann ziemlich ansch...
In den Ferien wollte er einmal nicht für einen abgemachten Ausflug aufstehen, trotz mehrmaligem Weckdienst. Als er dann den Motor starten hörte stand er plötzlich da, in den Unterhosen mit den Kleidern in der Hand und konnte gerade noch ins Auto hüpfen.
Oft ist es auch ein Austesten, ob wir Eltern immer noch stärker sind als sie.
Mir ist einfach wichtig, dass die Kinder genau wissen, wie meine Pläne mit genauen Zeitangaben aussehen und was sie verpassen, wenn sie nicht mitkommen.
Und wer nicht mitkommt, der kann ja in der Zwischenzeit irgendwas erledigen. Beispiel: den Tisch decken bis wir zurück sind oder die Wäsche aufhängen. Es soll nicht als Strafe tönen sondern als wichtige Arbeit, die man als Mitglied einer Gemeinschaft zum Wohle aller machen könnte.
Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut (und Phantasie), Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.