Kinder am Elterngespräch dabei?

Quest
Dabei seit: 05.11.2002
Beiträge: 975
Ich würde nie ein solches Gespräch hinter dem Rücken meines Kindes machen...... Es betrifft mein Kind und es soll wissen, was für Probleme anstehen.

Bei uns war es aber auch immer schon so, dass es immer mit dem Kind stattfand...... (jetzt ist er ja auch schon 15....)

Zuerst hat die Lehrerin das ganze mit den Kind besprochen. Beide habem einen Bogen ausgefüllt (als er dann alt genug war, vorher hat er es zusammen mit der Lehrerin gemacht).

Dann mit den Eltern zusammen wurde das ganze nochmals angeschaut. Für Probleme suchte man Lösungen und die Lehrerin hat erzählt, was man schon versucht hat.

Ich sehe keinen Grund, warum man irgend ein Thema von Kind verheimlichen sollte. Es betrifft ja das Kind, also soll es informiert sein.

yucca
Dabei seit: 08.02.2007
Beiträge: 3069
Bei uns waren die Kinder in der Primar nicht bei den Gespeächen dabei. Ebenso nicht beim ersten Gespräch in der 1Klasse der OS. Jetzt in der 3OS, wo es um die Berufswahl oder weiterführende Schulen geht, sind die Jugendlichen dabei. Bei uns war es auch so dass die LP hauptsächlich mit dem Schüler/in spricht und klare abmachungen bezgl. Berufswahl, Schnupperlehre usw. trifft. Bei uns gehen die Gespräche jeweils 40-45 Min.

Auch aus Steinen, die in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.
RenaW
Dabei seit: 06.10.2005
Beiträge: 1792
Cassiopeia, ich finde es sehr interessant, welche klaren Vorstellungen Lehrpersonen haben, wenn es um das Verhalten der Eltern geht. Eigentlich sollte dann zu diesen Vorstellungen gehören, dass auch Eltern ein Berufs- und Privatleben haben, dass es zu organisieren gilt.
cassiopeia
Dabei seit: 11.08.2004
Beiträge: 234
@linda-priska
Ich verstehe dein Statement nicht.
Ja, logisch. Eltern und Lehrpersonen haben ein Berufs- und ein Privatleben. Was meinst du?
RenaW
Dabei seit: 06.10.2005
Beiträge: 1792
Cassipeia, lies mal Deinen eigenen Eintrag vom 11.2 um 10.03h durch..........dass sich Eltern nicht alles erlauben sollen/können, versteht sich irgendwie von selbst.
Nur habe ich Mühe damit, dass wir Eltern für sämtliche Belange der LP's Verständnis aufbringen sollen/müssen, im Gegenzug oft das Verständnis für die Eltern nicht aufgebracht werden will. Kannst Du Dir vorstellen, dass ein Elternteil wo Mittags im Klassenzimmer auftaucht, ein Problem hat das beschäftigt? Ich jedenfalls geh nicht grundlos in die Schule oder ruf grundlos die LP an.
Bestimmt gibt es Eltern wo wegen allem kommen oder anrufen, wo eigentlich nicht der Rede wert ist oder wo Eltern und Kind alleine lösen könnten (oder das Kind selber mit der LP bespricht). Da bin ich der Meinung, dass die LP das den Eltern freundlich und bestimmt sagt, dass es dies nicht braucht und dass das als mühsam empfunden wird.



[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 13.02.2015 um 09:49.]
taraxacum
Dabei seit: 27.01.2004
Beiträge: 1317
@Quest

Wenn das Kind am Gespräch nicht dabei ist, heisst dies nicht per se, dass dem Kind etwas verheimlicht wird.

Es gibt sehr wohl Themen, die NICHT vor dem Kind besprochen werden (sollten). So können z.B. die Eltern in einer schwierigen familiären oder beruflichen Situation stehen. Es kann für sie entlastend sein, wenn sie dies - ohne Rücksicht auf ihr Kind - mal bei der LP deponieren können. Wäre das Kind dabei, könnten die Eltern nicht in der gleichen Freiheit erzählen. Das heisst aber nicht, dass das Kind von diesem Thema ausgeschlossen ist.
Anderes Beispiel: Wenn Eltern während einem Gespräch ihr Kind "fertigmachen", stets in den Fordergrund stellen, was das Kind alles immer noch nicht kann, dann finde ich es als Gesprächsführer sehr schwierig a)einzugreifen und b)das Kind zu schützen. Da bevorzuge ich ein Gespräch mit den Eltern alleine!

Ich führe als Therapeutin Eltern-/Familiengespräche. Da gibt es immer wieder Themen, die die Eltern mit mir persönlich - ohne Kind - besprechen möchten. Ich biete den Eltern diese Plattform gerne, da ihr Vertrauen mir gegenüber und die Möglichkeit, einfach mal zu erzählen, sich sofort wieder auf die therapeutische Begleitung des Kindes auswirkt. Ich bin überzeugt, dass dies bei bestimmten Themen auch in der Schule der Fall ist. Auch gibt es die Variante, bei denen ich die Eltern explizit ohne Kind einlade.

Wisse immer was du sagst, aber sage nicht immer, was du weisst.
cassiopeia
Dabei seit: 11.08.2004
Beiträge: 234
@linda-priska
Es tut mir leid, dass es so klingt, als ob du schlechte Erfahrungen gemacht hättest.
Klar kann eine Situation eine Mutter beschäftigen. Ich bin auch Mutter zweier schulpflichtiger Kinder. Dennoch: unangemeldet in der Schule auftauchen geht gar nicht. Dazu stehe ich.

Verallgemeinere bitte nicht. Nicht alle Lehrpersonen sind gleich.
Universum
Dabei seit: 13.05.2013
Beiträge: 1515
@cassiopeia: als wir noch schulpflichtige Kinder hatten, hat es vom Kindergarten bis in die Oberstufe immer geheissen, dass wir jederzeit vorbeikommen könnten, auch ohne Voranmeldung.
Natürlich bin ich nie unangemeldet erschienen, wir hatten aber auch schon Vorfälle unglaublichster Natur, da musste ich sogar über die Mittagszeit die Schulleitung anrufen, ob ich das Kind nach den Vorfällen vor dem Mittag überhaupt noch in die Schule schicken kann (Thema Sicherheit).
So ist es halt überall unterschiedlich. Und ich finde, wo man mit Menschen zu tun hat, kann man nicht alles nach dem Schema X abhandeln. Ich konnte in meinem Beruf wo ich mit Menschen zu tun hatte, auch nicht "Punkt 12 die Maurerkelle" an den Hacken hängen wie auf dem Bau😉

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 13.02.2015 um 15:53.]

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 13.02.2015 um 15:53.]

Versprich nichts, wenn Du glücklich bist.
Antworte nicht, wenn Du wütend bist
und triff keine Entscheidungen wenn Du traurig bist.

Autor unbekannt.
RenaW
Dabei seit: 06.10.2005
Beiträge: 1792
Cassiopeia, ich sehe es genau wie Universum: es gibt viele Berufe, da kannst Du nicht einfach um Punkt 12 den "Bettel" hinschmeissen und Mittagspause machen. Oder geh mal Nachts in ein Krankenhaus, da ist teilweise der Teufel los (mach ja seit etwas über einem halben Jahr Sitzwachen, sehe also was da teilweise abgeht und die diplomierten Pflegefachleute sind teilweise ALLEINE oder höchstens zu zweit mit x Patienten).
Im übrigen hat das nicht nur mit schlechten Erfahrungen zu tun. Sondern auch damit dass ich Lehrpersonen oft jammern höre: zu wenig Ferien, wieviele Wochenstunden sie hätten, sich mit Kindern und Eltern herumschlagen müssen. Wenn ich dann noch Sachen lese, dass unangemeldet in der Schule auftauchen gar nicht geht, dann Frage ich mich einfach schon ein bisschen.
In den meisten Berufen haben die Angestellten um die 40 Wochenstunden und maximal 6 Wochen Ferien (ich denke 4 bis 6 Wochen Ferien bekommt auch eine Lehrperson hin, wenn sie in der restlichen schulfreien Zeit Vorbereitungen trifft oder Kurse besucht und diese Zeit halt auch wirklich nutzt).
Das eine Lehrperson es mit Kindern und Eltern zu tun hat, das merkt man spätestens im Studium.
Entschuldige, wenn ich das so sage, aber mir fehlt bei Dir das Einfühlungsvermögen. Ich find, Du kannst trotzdem freundlich bleiben, wenn Mittags jemand unangemeldet vorbei kommt. Du kannst erklären, dass dieses Problem mehr Zeit braucht zum Besprechen, Du rufst am Nachmittag an und gibst mögliche Termine durch. Oder vielleicht hat jemand nur eine oranisatorische Frage, die sich in zwei Minuten erledigt hat. Beidseitig hat man die Ansicht des anderen zu respektieren, dann kommt man besser mit einander klar als wenn man immer alles als no go ansieht.
cassiopeia
Dabei seit: 11.08.2004
Beiträge: 234
@linda-priska
Nun hast du mich offenbar deutlich missverstanden.

Natürlich bleibe ich freundlich, wenn jemand unerwartet auftaucht. Lässt es sich in zwei Minuten regeln, ist alles okay. Ich möchte mir aber für die Bedürfnisse der Eltern Zeit nehmen können, also ist es wahrscheinlicher, dass wir etwas mehr Zeit brauchen und deshalb einen Gesprächstermin vereinbaren. Und da denke ich mir dann eben, dass die Mutter / der Vater sich den Weg in die Schule hätte sparen können und besser mit mir telefonisch oder per Mail einen Termin hätte vereinbaren können.

Wir starten am Montag ins neue Semester. Ich freue mich darauf, ich liebe meinen Beruf. Das Schönste ist, die Jugendlichen ein Stück auf ihrem Weg begleiten zu dürfen. Ja, unser Beruf hat auch Schattenseiten, aber die gibt es überall. Ich jammere nicht, höchstens, wenn Leute alle Lehrpersonen in denselben Topf schmeissen.

Dass du mir Einfühlungsvermögen absprichst, finde ich ein starkes Stück. Du kennst mich ja überhaupt nicht.