Kindergartenkind mit Lebensmittelallergien - wer auch?

menuett
Dabei seit: 15.12.2004
Beiträge: 150
von den vielen kindern, die bei uns am mittagstisch essen kennen wir jede allergie (und andere "heikle" dinge) auswendig. wir lesen jede packung und machen für allergiker immer alles separat. bisher haben wir noch nie etwas vergessen. die besten helfer sind immer die andern kinder am tisch. wir erklären ja auch immer, warum das allergikerkind dieses oder jenes nicht essen darf - und wir reden auch darüber, was es stattdessen bekommen darf.
allergie-kinder sind im kindergarten meistens schon sehr zuverlässig. wichtig wäre, dass die kindergartenlehrerin eine "süsse" reserve für dein kind hat, wenn beim geburtstagskuchen nicht klar ist, ob es nüsse drin hat oder nicht. bei unserem mittagstisch "lagern" wir solche unbedenklichen dinge, die uns die mütter für ihre hochallergischen kinder mitgeben.
im kindergarten finde ich es nicht so gefährlich - meist wird ja auf gesunde znünis geachtet - und die bestehen meist aus früchten und gemüse. da kann man ja locker tauschen.

toi toi toi
menuett
Lindi
Dabei seit: 15.05.2006
Beiträge: 61
Ich habe nicht alles durchgelesen, vielleicht wiederhole ich jetzt also.

Ihr habt sicher bald Elternabend, oder? Dort würde ich es offen allen mitteilen. So kann bei Geburtstagsznüni oder auch bei Besuchen deiner Tochter darauf geachtet werden.
Gelöschter Benutzer
Du kannst nicht erwarten, dass alle darauf Rücksicht nehmen, bei Geburi-Znünis z. Bsp. Schön natürlich, wenn's jemand macht. Ich würde bloss die KiGä informieren und die Eltern, wenn sie irgendwo spielt. Gib doch der KiGä ein paar verpackte Mini-Cakes, für die Male, wo sie den Kuchen nicht essen darf. Damit sie dann auch was Spezielles hat. Und ausserdem muss einfach deine Tochter zuverlässig urteilen und informieren, anders geht's nicht. Das klappt schon!
Me too mit Zöliakie-Tochter
loretta
Dabei seit: 31.05.2003
Beiträge: 68
ich hatte dre Allergikerkinder im KiGa. Allerdings hatte nur der Mittlere richtig starke Reaktionen (Kuhmilch, Ei, Cacao, weisser Zucker, Erdnuss), allerdings nicht lebensbedrohhend. Wobei auf meine Bitte hin Erdnüsse komplett aus dem Kiga verbannt wurden (auch zum Nikolaus) da er bei Erdnüssen die stärkste Testreaktion hatte (und dann noch nie damit in Kontakt kam)
°Die Betreuerinnen haben mit allen Kindern gesprochen und es ihnen erklärt
°Er hatte immer sein eigenes Znüni
°da er mir 3 Monaten diagnostiziert wurde ist er damit aufgewachsen zu wissen, was er essen darf und was nicht. Er hat sich (fast) immer dran gehalten...
°Beim Geburtstagsfeiern anderer Kinder verzichtete er ohne Probleme auf den Kuchen/Torte da ich mir immer extrem Mühe gab sein Znüni lecker zu machen.
°Alle Mütter seiner Freunde waren informiert, damit weder ein Kind etwas verbotenes zu uns bringt noch er dort zu essen bekommt.

Und wenn mein Schlitzohr von Sohn seine Betreuerinnen mal überlistet hatte, konnte ich schon zu Mittag beim Abholen mit ihm und den Betreuerinnen schimpfen, da Bindehautentzündung und Nesselausschlag nicht zu übersehen war....

Wir waren richtig richtig streng mit dem Essen - jetzt ist er fast 9 und kann inzwischen alles Essen ohne Symptome!

Humor ist, wenn man trotzdem lacht
Holzwurm
Dabei seit: 28.12.2008
Beiträge: 2952
in meiner gruppe hat es ein kind mit einer multihistamin-allergie.
für mich klar und logisch, dass ich beim znüni draufschaue, dass es nur solche nahrungsmittel hat die erlaubt sind. von der mutter habe ich eine liste erhalten, die fortlaufend ergänzt wird.
steht ein geburi an, dann informiere ich die mutter und erhalte dann ein muffin uä.
wenn wir mal was besonderes machen, chlaussäckli etc, dann wird die mutter informiert und ich schaue darauf, dass die gefährlichen lebensmittel eingepackt sind.
zum grittibänzbacken, güetzi machen etc weiss ich, welche zutaten ich nehmen darf.


klar ist dies aufwendiger und braucht viel kommunikation zwischen elternhaus und mir. aber das betroffene kind soll möglichst alles mitmachen dürfen. und die strahlenden kinderaugen, der verschwundene kopf in der schlagrahmschüssel und die aussage: darf ich ja alles essen!! sind es mir wert!

have a nice day
Manya
Dabei seit: 30.05.2002
Beiträge: 1707
Bei uns hat es ein Mädchen mit lebensbedrohlicher Erdnssallergie im Kindergarten. Es wurden alle Eltern informiert. Da es nicht wirklich geklappt hat, dass kein Kind Erdnussprodukte mitbringt (geht ja wohl wirklich nicht), wurde jetzt einegeführt dass alle Kinder (Kindergarten und Schule) ihr Znüni im Klassenzimmer essen und erst dann in die Pause gehen.

In der entsprechenden Kindergartenklasse klappt es gut, dass keine Erdnüsse und Sachen, in denen sie drin sein könnten, mitgebracht werden.

Für das Kind reicht es, wenn ein Kind neben ihr eine Erdnuss aufbricht. Etwas Staub davon, der zufällig auf ihre Lippen geriete , reicht für einen lebensbedrohlichen allergischen Schock.

Das Kind wohnt in unserer Nähe. Für meine Kinder ist es selbstverständlich, das Snacks, die mit nach draussen genommen werden, vorher auf Erdnussbestandteile kontrolliert werden.
leonie sophie
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 05.05.2003
Beiträge: 103
Vielen Dank für alle euren Rückmeldungen.

Nein, ich will ganz und gar nicht, dass alle Rücksicht auf unsere Tochter nehmen. Denn sie muss lernen, dass sie nicht alles darf und vorsichtig bei neuem sein muss. Daher weiss ich noch nicht, ob ich wirklich will, dass alle Eltern informiert werden und dann das Gefühl haben, sie dürfen für das Geburi-Festli nicht mehr mitbringen, was das Geburi-Kind sich wünscht. Ich werde aber bestimmt mit der KiGä reden, dass alle Kinder informiert sind und das unsere Tochter bei Geburi-Festli etwas anderes essen darf.

Und wenn denn unsere Tochter zu neuen Gspänli nach Hause geht, werde ich diese Eltern vorher informieren.

Ich merke im Moment, dass mich die Allergiesache sehr beschäftigt, da es wieder eine neue Situation ist und ich halt unsere Tochter nicht mehr immer beschützen kann. Sie war in der Spielgruppe, aber das war nur ein Mal pro Woche und überschaubarer. Obwohl ich bei der Spielgruppenleiterin nie sicher war, dass sie die Allergie ernst nahm und immer daran dachte. Gott sei Dank ging immer alles gut! Aber sogar in unserm Umfeld vergessen die Leute die Allergie manchmal oder denken einfach, "da hat es bestimmt keine Nüsse drin", obwohl sie nicht nachgelesen haben. Das macht mich dann traurig, wütend und nachdenklich...wenn ich dann interveniere, habe ich immer das Gefühl, die Leute denken ich sei hypersensibel um unsere jüngste Tochter... aber das ist wohl eher mein Problem...

Danke euch allen
LS
loretta
Dabei seit: 31.05.2003
Beiträge: 68
@leonie sophie
...wenn ich dann interveniere, habe ich immer das Gefühl, die Leute denken ich sei hypersensibel um unsere jüngste Tochter... aber das ist wohl eher mein Problem...

ha, das Gefühl kenn ich nur zu gut, so nach dem Motto "du erfindest deine Probleme selber.." GRRRRRR
Sogar meine beste Freundin hat mich nicht richtig ernst genommen bis sie einmal live dabei: uii, wie schaut denn dein Kind aus, was ist denn da passiert...!!??!!!!!

Unser Kind ging ja schon mit 3Jahren im KGa (Österreich) und darum war es nötig alle zu informieren.

Für mich bedeutete ESSEN jahrelang Superstress, aufgrund der verschiedenen Allergien und Unverträglichkeiten aller drei Kinder - heute bin ich megafroh, dass ich damals so konsequent war, denn die Allergikerkarriere kann nach der Haut auch zum Asthma führen.

Alles Gute!

Humor ist, wenn man trotzdem lacht
Gelöschter Benutzer
"Ich merke im Moment, dass mich die Allergiesache sehr beschäftigt, da es wieder eine neue Situation ist und ich halt unsere Tochter nicht mehr immer beschützen kann."

Das kann ich auch unterschreiben. Neue Situationen machen mich auch unsicher. Lager z. Bsp. oder jetzt der Übertritt in die Oberstufe mit auswärts Mittagessen. Was isst sie? Findet sie überhaupt etwas? Was, wenn nicht? Ferien sind auch immer eine Herausforderung.