Kindergartenkind soll in Ergotherapie.

ANGU
ThemenerstellerIn
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Hallo liebe Mamis

Ich hatte vor einem halben Jahr mein Kind in den Kiga gegeben, sie wurde im Juni 12, vier Jahre alt. Viele unteranderem auch die Spielgruppenlehrerinnen sagten ich soll den Schritt wagen sie geht ihren Weg. Nun muss mein Kind in die Ergotherapie, Gründe dafür sind das sie einfach ein eher Junges Kind ist und so jung im Kiga nicht standhalten kann. Finde das schlimm.
Sie kann noch nicht so schön malen und auch nicht ausmalen sie kennt die Farben erst jetzt und noch nicht alle. Aber sie ist sehr ehrgeizig, Beweglich, macht Memorie, spielt gerne für sich alleine, ist aber schon immer so auch zuhause ist sie viel alleine trotz mehreren Geschwister. Das wird ihr jetzt angeschwärzt. Es wir jetzt so ausgelegt das sie in der Wahrnehmung ein Problem hat aber nur weil sie ja noch so jung ist. Sie kann aber schon sehr viel, Schuhebinden, sich alleine an und ausziehen, schneiden, basteln halt wie eine vierjährige, Sie fährt Velo wie eine grosse das sind doch alles plus Punkte und zeigt auch das sie normal weit entwickelt ist.
Was würded Ihr tun? Sie zur Ergo bringen oder würded ihr euch weigern? Auch war die Rede das sie nochmal mit dem kleinen Kiga beginnt und dann schlussendlich drei Jahre Kiga macht das wäre vom alter her besser für sie. Ich finde das für die psyche nicht wirklich gut, wäre da nicht die besser lösung die Einschulungsklasse? Man weiss ja nie wie weit das Kind in zwei Jahren ist.
Hmm helft mit was soll ich tun? Ich weiss es jetzt echt nicht.
Liebe Grüsse an alle Mamis
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Wer bezahlt denn die Ergo Therapie? Wer hat abgeklärt und diese verordnet?

Unser 2.Geborener hat(te) auch einige Defizite. Bemerkt wurde dies mit gut 2.5 Jährig. Erst hatte er ca. 1.5 Jahre lang (ab 3) Heilpädagogische Früherziehung, später dann Logopädie und eben Ergotherapie. Finanziert wurde diese durch die KK, da die IV nicht bezahlen wollte, lange Zeit. Heute ist er 12.5 Jahre alt und hat noch immer Ergo und Logopädie. Ergo wird nun endlich durch die IV bezahlt, dank einer aufmerksamen Ärztin.

Dass ein Kind in die Ergo muss, weil es die Farben nicht kennt und sie einfach ein eher junges Kind ist und so jung im Kiga nicht standhalten kann, ist mir nicht bekannt. Was genau bedeutet, sie kann im Kiga nicht standhalten? Wer sagt das und wie wirkt sich das aus? Und was heisst "ein junges Kind" - jünger als alle andern, früher eingeschult?

Wenn ein Kind Mühe mit Ausmalen und allgemein Malen, ist dies oft ein Zeichen von einer Entwicklungsverzögerung der Feinmotorik. Habt ihr 2 Jahre Kindergarten? Oder muss sie im Sommer in die Schule?

Schlimm finde ich es nicht, dass sie in die Ergotherapie muss. Die ist sehr spielerisch aufgebaut, und die Kinder gehen gerne hin. Eine Kindergarten LP kann keine Ergotherapie verordnen, sie kann höchstens eine Abklärung empfehlen. Abklären macht der Kinderarzt oder sonst eine Fachperson. Oft sind das nur einige Sitzungen in der Ergo, dann reicht es schon. Wichtig ist einfach, dass du das nicht negativ siehst. Schau doch erst mal, wie dein Kind das (unbelastet) aufnimmt. Vielleicht kann sie dadurch in kurzer Zeit die Lücke aufholen.
ANGU
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 18.07.2008
Beiträge: 18
Hallo Gabriela
hmm verdorndet hat das die LP. Ich soll zum Kinderarzt und er soll meine kleine Anmelden. Nicht standhalten heisst die anderen sind leider alle 5 und 6 Jahre alt, der Stichtag wurde auf ende Juni gesetzt und sie kam mit genau vier Jahren rein. Sie ist nicht so weit wie die 5 jährigen also sie malt noch nicht so klare kreise. das meinte ich mit standhalten das sie nicht gleich auf anweisung zb. eine katze zeichnen kann. oder man diese nicht so gut erkennt. Mein Gott ist doch nicht schlimm oder? Klar merkt jeder den unterschied eines 5 jährigen und eines 4 jährigen. Die ältesten im KIGA werden schon 7 Jahre alt. Das ist ein gewaltiger unterschied.
.Malen kann sie nicht so schön, eben noch keine wirklichen Bilder. Aber die LP sagt ja das sei ihr alter. Sie hätten leider zuwenig Zeit um sich mehr mit Ihr ran zu setzten und man müsse Ihr vieles noch zeigen. Das sind die Gründe. Aber sie mal sogar auch männchen mit ohren augen mund finger bauchnabel. Ich finde das gut.

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 04.03.2013 um 21:04.]
anna_stesia
Dabei seit: 25.10.2007
Beiträge: 2623
zum thema alter: da seh ich das problem nicht so ganz!?
unsere tochter ist knapp ein jahr älter (wird im nächsten juli 6) und kommt einen monat später, im august in die 1. klasse. es hat sogar noch jüngere kinder. ein nachbarsmädchen wurde im oktober 6 und wurde somit noch mit 5 jahren eingeschult. was bis heute kei problem darstellt. man kann nciht immer alles am alter festmachen.

ich denke du kennst dein kind am besten und wirst auch richtig entscheiden. was ICH tun würde hilft dir nichts, ich würde wohl tun was ich eben für MEINE tochter für richtig halten würde.

doof bleibt doof, da helfen keine pillen.
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Ich würde auf jeden Fall zum Kinderarzt gehen. Der wird (hoffentlich) richtig abklären und entscheiden. Falls auch er findet, dass dein Kind Ergo Therapie braucht, muss erst irgendwo ein Antrag auf eine gewisse Anzahl Stunden gestellt werden. Bei uns war es die KK. Erst gab es 3x9 Sitzungen, die immer wieder durch einen Antrag vom Ki-Arzt bewilligt/verlängert wurden.

Mit 7 kam er in die Schule, die sich dann glücklicherweise darum kümmerte. Ich war sehr froh um diese Therapien.

Vielleicht findet dein Ki-Arzt sie einfach noch etwas verzögert, doch dies brauche (noch) nicht therapiert werden. In beiden Fällen kannst du dich auf die Meinung einer Fachperson verlassen. Im zweiten Fall kannst du der LP sagen, dass die Ergo laut Arzt (noch) nicht nötig sind. Im ersten Fall musst du eh erst die Kostengutsprache der KK/IV abwarten und einen freien Therapieplatz erhalten, die sind nämlich bei uns recht rar. Geht sie dann schlussendlich in die Ergo, schau wie es ihr geht, wie es ihr gefällt. Wie gesagt, sie könnte evtl. gar profitieren. Wenn nicht, wenn es ihr nicht gefällt, sie auch keine Fortschritte macht, brichst du die Therapie ab.
So oder so, kann dir später niemand zum Vorwurf machen, dass du nicht gehandelt hast.

Kopf hoch, das kommt schon gut.
kaye
Dabei seit: 25.11.2009
Beiträge: 963
Ich glaube Du bist einfach erschrocken über die vielleicht wenig einfühlsame Vorgehensweise der Kindergärtnerin. Ich finde, so ein bisschen Therapie ist DIE Chance für ein Kind, eigentlich fast für jedes Kind. Es bekommt Aufmerksamkeit ganz alleine für sich!
Meine Tochter war jetzt ein Jahr lang in der Logopädie, weil sie extrem Mühe mit der Rechtschreibung hatte und auch nicht gut lesen kann (dh. in der 4. Klasse). Zuerst war ich auch erschrocken, ui, hat sie Legasthenie? Wird sie ihr Leben lang darunter leiden? Aber das hast ihr SOO gut getan! Sie hat geradezu unglaubliche Fortschritte gemacht. Und sie hat viel mehr Selbstvertrauen jetzt. Kurz gesagt, ich bin so froh, dass sie diese Chance hatte. Ich habe es ihr aber auch immer so gesagt, nämlich dass es eine Extra-Vergünstigung ist, dorthin gehen zu dürfen, keine Strafe.
Also ich würd Deine Tochter gehen lassen. Es wird ihr bestimmt gefallen. Und die Kindergärtnerin kann sicher einschätzen, wo sie im Vergliech mit den anderen steht, und auch, ob sie mehr Zeit für den Chindsgi braucht. Auch das finde ich jetzt nicht so schlimm. Chindsgi ist die schönste Zeit der Schullaufbahn, und solange sie gern geht, sind auch 3 Jahre ok. Ausserdem muss man das ja noch nicht jetzt entscheiden, sondern man kann es in einem Jahr, oder?
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Ich muss auch sagen, dass unser Sohn trotz aller Defizite, auch in gewissen Bereichen weit war. So konnte er mit 3.5 jährig 2 Rad fahren, mit 2 Jahren war er Tag und Nacht trocken, mit 3 lernte er Skifahren...
Nur eben, die feinmotorischen Defizite blieben bis heute.

Ich hatte vor einigen Jahren eine gute Freundin, deren älterer Sohn 6 Monate älter ist als mein 2.Geborener. Dieser Junge wies in meinen Augen einige Defizite auf. Er kam bereits mit 4 in den KiGa. Ich riet ihr, ihn 1 Jahr länger zu Hause zu behalten, wollte sie nicht.
Anfang 2.KiGa musste er im Programm der Grossen mithalten und war absolut überfordert. So kam es, dass er einfach aus dem Kindergarten weg lief.

Danach folgte eine lange Prozessur mit Jungendpsychiater und sonstigen Abklärungen. Mit dem Ergebnis, dass er in einen andern KigA, ins 1.Jahr versetzt wurde.

Auch später in der Schule, so ab 2./3. Klasse kamen wieder Schwierigkeiten dazu. Nach einigen Jahren "Kampf" schickten sie ihn in eine Sonderschule, wo er seinen Weg gehen kann, wo er seine individuellen Lernziele hat. Die Eltern versuchten mit Druck und Nachhilfe, dass er so mithalten konnte, doch dadurch war er noch mehr überfordert.

Mit meinem Sohn ging ein Kind in den KiGa, das machte 3 Jahre und anschliessend die Einführungsklase. Also 5 Jahre anstelle von 3 Jahren.

Der Kinderarzt kann dich sicher auch hierzu beraten. Vielleicht kann deine Tochter im Sommer mit den Grossen mitmachen. Falls es sich herausstellt, dass sie tatsächlich nicht so weit ist, würde sie mit den Kleinen mitmachen und halt noch 1 Jahr länger. Später fragt niemand mehr danach. Oder wurdest du beim Vorstellen/Bewerben gefragt wieviele Jahre Kindergarten du gemacht hast?


RenaW
Dabei seit: 06.10.2005
Beiträge: 1792
Grundsätzlich finde ich eine Therapie gut, wenn ein Kind wirklich offensichtliche Probleme hat.

Doch bei Deiner Tochter finde ich, kannst Du ihr ruhig Zeit lassen. Sie ist noch jung und hat bis Ende Kindergarten noch viel Zeit. Das Deine Tochter in den Kindergarten geht ist gut, trotzdem sollte die Kindergärtnerin akzeptieren dass die Jüngste in der Klasse ist und gewisse Entwicklungsschritte von selber kommen müssen. Das Deine Tochter die Schuhe binden kann, zeigt ja dass sie Feinmotorisch "da" ist, sonst würde sie dass auch nicht können.
Natürlich kannst Du sie zu Hause viel malen lassen, damit sie Routine darin bekommt. Das reicht aber auch schon.

Als meine ältere Tochter im grossen Kindergarten war, empfahl die Kindergärterin kurz vor der Einschulung Psychomotorik. Es war "schon" aufgefallen, dass meine Tochter nicht so schön zeichnen konnte und immer noch Strichmännchen machte. Die Kindergärtnerin war der Meinung, dass meine Tochter dadurch Feinmotorische Probleme haben könnte. Wir haben es dann gelassen, weil: ausser dem Zeichnen gab es keinen Grund, sie konnte Schuhe binden (selber bei gebracht), an-/ausziehen war nie ein Problem, Fahrradfahren, klettern usw. (heute ist sie in der 7 Klasse und schreibt sehr schön, also funktioniert die Feinmotorik ja). Ausserdem mein Mann und ich können auch überhaupt nicht zeichnen, hingegen meine Schwester hat seit Kindheit ein Talent dafür, manchmal würde ich gerne eine Scheibe abschneiden.
Mein Mann hat mal unserem Hausarzt erzählt, dass unsere Tochter in die Psychomotorik hätte sollen wegen der Strichmännchen. Der Arzt hat dann nur laut gelacht und gemeint, er selber male noch heute nur Strichmännchen.


Meine jüngere Tochter ist auch die Jüngste in der Klasse. Sie kam auch mit 4 Jahren in den Kindergarten. Da hat mir die Kindergärterin auch mal ein paar Übungssachen mit nach Hause gegeben für meine Tochter, am Anfang fand sie es lustig, aber bald blieb es liegen. Heute ist sie in der zweiten Klasse und es geht ihr sehr gut. Die Klassenlehrerin meinte mal, es gäbe schon Sachen gerade im Verhalten wo sie den älteren Kindern noch etwas hinterher sei. Nur das würde mit dem Altersunterschied zusammen hängen und würde sich von selber erledigen. Man müsste sich nur bewusst sein, dass sie eben halt die Jüngste sei und sie halt vielleicht einmal mehr auf gewisse Dinge hinweisen als andere Kinder.

Lass Deiner Tochter noch Zeit, denn die Gründe wo die Kindergärtnerin für die Ergo anführt finde ich etwas dünn. Du kannst immer noch die EK ins Auge fassen, falls Du den Eindruck hast, Deine Tochter brauche ein Jahr mehr.
Einen Teil im Zeichnen, in der Musik oder Sport kann man sicher antrainieren, doch ein Teil ist auch Begabung. Sonst hätten wir ja alle kleine Picassos, Motzarts oder Feder zu Hause.

[Dieser Beitrag wurde 2mal bearbeitet, zuletzt am 05.03.2013 um 07:09.]
Gatto
Dabei seit: 11.08.2008
Beiträge: 117
Uns wurde im KiGa auch Ergoterapie für den junior vorgeschlagen, obwohl eigentlich nichts offensichtliches da war.
Zuerst wollten wir das Abklären lassen, da aber der Kleine bei der Ergoterapie einen riesen Spass hatte, haben wir es gelassen. Geschadet hat es ihm sicher nicht, er hatte spass daran und Nachteile hatte er auch keine davon.


Nicht alles ist so wie es scheint
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
@Gatto: Du schreibst, ihr hättet es nicht abklären lassen.
Wie konnte er dann in die Ergo? Bei uns muss das ein Arzt abklären und anmelden. Privat ist es wohl auch möglich, nur muss es dann selber bezahlt werden.

Im Normalfall sind diese Therapien spielerisch aufgebaut, und das Kind kann in vielen Hinsichten davon profitieren, so wie kaye es beschrieben hat.

Wir hatten beim Erstgeborenen eine sehr spezielle Kindergarten LP. Als ich ihn am ersten Tag abholte und fragte wie es ging, seufzte sie und meinte, die Kinder müssen halt schon noch viel lernen... Hallo? Dafür gehen sie ja auch in den Kindergarten, 2 Jahre lang.
Naja, sie hat immer viel Negatives über ihn berichtet, vieles war schlecht, usw.
Als ich mit ihr einen Termin fürs Übertrittsgespräch Einschulung abmachen wollte, meinte sie, er wäre noch nicht reif für die Schule, evtl. ein 3.Jahr Kindergarten oder EK. Dabei ist zu sagen, dass er der Älteste (von seinem Jahrgang) war und ein ganz aufgeweckter Junge, der in vielen Bereichen sehr weit war. Er war halt ein sehr lebhaftes, lautes Kind, das nicht immer genau das machte, was die KigA LP wollte.Auch kann er heute noch nicht so gut malen. Er malte auch nie ganz exakt aus, vorallem weil er keine Lust hatte, es musste schnell gehen.

Naja, für mich war klar, er gehört in die Schule, Regelklasse. Trotzdem liess ich ihn abklären. Es kam heraus, dass er ein typisches Regelklassen Kind sei. Später meinte die Schulpsychologin, da hätte sich die Kiga LP ganz gewaltig getäuscht. Es war nur ihre persönliche Abneigung ihm gegenüber.

Damit will ich sagen, dass es auch vorkommt, dass eine LP zuwenig objektiv ist, und sich zu fest von eigenen Impressionen/Gefühlen (Sympathie/Antiepathie) lenken lässt. Im Normalfall hingegen, können die LP die Kinder nach jahrelanger Erfahrung sehr gut einschätzen. (Spreche da aus Erfahrung).