Kleinklasse - Für welche Kinder?

Gelöschter Benutzer
@bernerin
Klemmt deine Fragezeichentaste?

Integration oder Separation - darüber gibt es verschiedene Meinungen und Studien.

Ich kann nur davon berichten, wie es bei uns läuft:

Der Entscheid, ein Kind in die KK zu schicken wird nicht von einem Tag auf den andern gefällt. Es gehen diesem Entscheid unzählige Abklärungen, Gespräche und leider meist auch eine erfolglose Repetition hervor. Bei uns wird sowohl integrativ als auch in Kleinklassen gearbeitet. Die Möglichkeiten der integrativen Beschulung ist begrenzt. Es gibt Kinder, die man ohne Probleme mit Lernzielbefreiung "mitziehen" kann. Manchmal funktioniert das aber nicht mehr. Für diese Kinder kann ein geschützter Rahmen ein Segen sein.

Ich kann bei uns nicht beobachten, dass Kinder ausländischer Eltern häufiger in die KK kommen. Vielleicht ist es einfach eine Tatsache, dass wir prozentual gesehen mehr "bildungsferne" Ausländer bei uns haben. Natürlich ist es nicht gerecht, dass Kinder sogenannnter bildungsferner Familien öfter in KK kommen, diese Tatsache entspricht aber schlichtweg der Realität und wird sich auch nur schwer ändern lassen.

Kinder, die in eine KK kommen, sind nicht "dumm", wie du das so abwertend formulierst. Sie haben wie alle Kinder auch ihre liebenswerten und anstrengenden Eigenschaften. Aber sie haben eine Lernbehinderung, Lernschwierigkeiten, möge man es nennen wie man will. Diese Kinder merken das. Auch wenn sie integrativ beschult werden. Und selbstverständlich merken das auch die anderen Kindern der Klasse. Denn auch bei integrativer Beschulung fällt auf, dass immer das Kind xy zur Schulischen Heilpädagogin geht bzw. von ihr im Schulzimmer separat betreut wird, dass es immer xy ist, die weniger weit kommt, dass xy immer die Letzte ist. Es ist also durchaus nicht so, dass das nicht auffällt.

Auch die Kleinklassen stehen und fallen mit den Lehrpersonen, wie auch alle anderen Klassen. Ich habe sowohl negative, wie auch positive Beispiele erlebt - an beiden Orten. Ich wage aber zu behaupten, dass sich Ausbildung,
Ansprüche und Ansichten in diesem Bereich der Pädagogik in den letzten Jahren extrem verbessert haben.
Gelöschter Benutzer
voran, nicht hervor
Manya
Dabei seit: 30.05.2002
Beiträge: 1707
Ich kenne auch einen Bub, der sehr zufrieden in der Kleinklasse ist, weil er endlich nicht mehr der ewig Schlechteste ist weil er Fortschritte macht und unterstützt wird.

Für mich persönlich gebe ich ehrlich zu: würde es mein Kind betreffen , käme es in eine Steiner oder andere Privatschule.
Carmen100
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 27.05.2003
Beiträge: 293
@Eva-Luna
Ich hoffe, ich kann dir jetzt deine Fragen endlich zufriedenstellend beantworten. Mein Kind wurde abgeklärt und da kam ganz klar Dyskalkulie daraus hervor. In den anderen Bereichen ist sie normal, bei anderen Dingen sogar überdurchschnittlich.

Die Lerntherapie-Kosten hat meines Erachtens der Kanton oder die Gemeinde zu tragen und dies zu 100%, genau wie bei Legasthenie!!

Die KK kam aus diesem Grund auf den Tisch, weil sie angefangen hat, auch in anderen Fächern zu schwächeln. Jetzt habe ich aber gemerkt, dass bei intensiverer Lernweise sie den Stoff drin hat und sich dies auch notenmässig zeigt.

Und nein, mir geht es nicht um "Mein Kind gehört nicht in eine KK" weil ich ihre Schwächen nicht wahr haben möchte, sondern weil sie nicht solche Probleme hat, sondern faul ist und sich nicht richtig auf eine Prüfung vorbereitet und sich das von den Noten her bemerkbar macht!!

Das Glas ist immer halbvoll....
Gelöschter Benutzer
@carmen
Ich fasse mal zusammen:

Mathematik ungenügend wegen Dyskalkulie, andere Fächer durchschnittlich bis überdurchschnittlich = Kleinklasse.
Sorry, das nehme ich dir nicht ab! Das passt nicht zusammen, da verschweigst du doch etwas?
Gelöschter Benutzer
"sondern faul ist und sich nicht richtig auf eine Prüfung vorbereitet"

Vielleicht kann sie das einfach noch nicht allein und bräuchte dabei eure Unterstützung. Hilf ihr doch dabei, dann seht ihr bald, ob es an der Vorbereitung liegt.
lalai
Dabei seit: 12.10.2003
Beiträge: 225
@carmen, bei uns hat die Kleinklasse einen sehr guten Namen, 4 schwache schüler mit 8 mittel bis sehr guten Schülern.
Heisst bei uns gemischte Kleinklasse.
Unser BUb sehr grosse Klasse 24, haben sehr vile Mühe, glaubs 7 Kinder, die sehr knapp sind.Da geht man eben unter.
Und nein meiner gehört nicht dazu, ist ein sehr guter Schüler.Abber bei so einer grossen Klasse ist hier sehr viel Selbstkompetenz gefragt.

da deine Tochter so Mühe hat, musst du sie halt momentan"zwingen "zu lernen, wnn sie nicht in die Kleinklasse will.

Manchmal wollen Eltern nicht wahrhaben, wenns nicht mehr so geht.
Diktate vorbereiten gibts bei uns zb nicht, da gibts eine ganze Seite zu schreiben, unvorbereitet, und pro Fehler 3 Zehntel Abzug. Es gibt da bei einzelnen Kinder also viel 2 er.

Von mir aus, wenn ein Kind schon mal repetiert hat, und jetzt immer noch knapp über 4 ist, reichts einfach nicht für Regelklasse mehr, meine Meinung.
taucherli74
Dabei seit: 19.10.2004
Beiträge: 553
@carmen100, aber es kann ja nicht sein, das deine Tochter "nur" wegen Rechenschwäche/Dyskalkulie in eine KK soll oder? Gibts bei euch keine Reduzierten Lernziele? Ich hab am Montag bei unserem runden Tisch gefragt, ob unserer Tochter (ADS, Sprachentwicklungsverzögerung, Rechenschwäche...) in die Kleinklasse gekommen wäre, würde es diese noch geben bei uns (da hätte sie nämlich 100% heilpädagosische Betreuung). Alle meinten, nein - sie kann gut in der Regelklasse bleiben aber eben mit red. Lernzielen. Haben uns auch schon die Sprachheilschule angeschaut aber das wäre nicht der richtige Ort für sie zudem wäre es für sie ganz schlimm, müsste sie die Schule wechslen.
Solange die LP die Integration auch leben (sehr grosser Mehraufwand) und diese nicht nur in der Theorie besteht, stehen die Chancen für unsere Tochter in einer Regelklasse sehr gut (mir ist bewusst das die leider nicht überall so ist und wir bis jetzt sehr grosses Glück hatten). Unsere Tochter wird sehr engmaschig kontrolliert und wir haben alle 3-4 Monate ein Gespräch, damit nichts verpasst wird.

Was macht ihr mit ihrer Dysskalkulie? Geht sie in eine Lerntherapie?
Carmen100
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 27.05.2003
Beiträge: 293
@taucherli
Ja, sie geht in die Lerntherapie (habe ich alles schon erzählt)

@Eva-Luna
Was würde es mir bringen, hier nach Rat zu fragen, wenn ich, deiner Meinung nach, Dinge verschweige?? Glaub' doch was du willst!

Ich habe die Tatsachen beschrieben so wie sie sind und leider werden die gleichen Probleme nicht in jedem Kanton gleich behandelt.

Ich vermute, die KK ist auf dem Tisch gekommen, weil sie bereits schon einmal repetiert hat. Der jetzige Stand ist der, das sie auch nicht ungenügend ist (nur in Mathe) und trotzdem schwebt die KK wie ein Damoklesschwert über sie. Meine Angst ist die, dass sie sich in der KK zurücklehnt und es erst recht easy nimmt und wie schon mal erwähnt, eher Rückschritte als Fortschritte macht.

Ausserdem lese ich hier auch viel von Sprachentwicklungsstörungen etc....Das hat meine Tochter alles nicht. Deswegen wollte ich mit diesem Thema wissen, welche Kriterien man "erfüllen" muss, um in eine KK zu kommen. ABer so wie mir scheint, ist es auch sehr LP-abhängig!!

Das Glas ist immer halbvoll....