Komplette Bewerbung mit Zeugnissen etc. für Schnuppern?

Viola
Dabei seit: 28.10.2007
Beiträge: 205
Auch unsere Tochter hat fürs Schnuppern komplette Dossiers eingereicht. Viele Betriebe entscheiden dann aufgrund der Zeugnisse schon, ob der Teenager für sie als späterer Lehrling in Frage käme oder nicht und gestützt darauf geschnuppert werden darf oder nicht. So kann dann zum Teil bereits das reine Schnuppern, sprich Kennenlernen, Einblick erhalten in einen Beruf, zum Hürdenlauf werden. Wir stecken in der Bewerbungsphase, es stehen diverse Tage "Probe arbeiten" an und somit verpasster Schulstoff, was sie sich nicht überall leisten kann icon_frown.gif

Schockiert hat mich, wieviele Lehrstellen bereits vergeben sind.
fraulein
Dabei seit: 26.10.2003
Beiträge: 1583
Wo liegt das Problem? Man hat ja die eigentliche Bewerbungsmappe fertig. Muss nach absolvierten Schnupperlehren allenfalls den Lebenslauf ein wenig ergänzen. Der Begleitbrief ist indivduell, aber auch keine grosse Sache.

Hier lernt man einfach, dass man für etwas, was man möchte, ein klein wenig Einsatz eigen muss. Auch schon im Vorfeld.

Partner, 4 Kinder mit teilweise Schwiegerkindern, aktuell 2 Enkel :-)
Stricken, Lesen und immer wieder an meinem Lieblingsplatz sitzen und den Bäumen zuhören.
GabrielaA
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 18.10.2002
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Ich habe nie von einem Problem gesprochen, sondern, dass ICH das GEFÜHL habe, dass es für eine Schnupperlehre übertrieben ist, ein ganzes Dossier einzureichen.

Und nein, unser Sohn, Anfang 8.Klasse, hat noch kein Bewerbungsdossier parat. Er konnte heute in der Schule seine Zeugnisse kopieren, Lebenslauf haben wir noch die Vorlage vom Bruder, die wir abändern und anpassen können.

So ein Dossier ist auch nicht billig. Wenn das nachher im Müll landet, was leider immer wieder passiert, finde ich das eine Frechheit. Ich habe selber auch mal im Personalbüro gearbeitet und habe jede Bewerbung beantwortet. Manche Bewerbungen waren echt nicht mehr als ein Fresszettel icon_redface.gif. Dossiers wurden sowieso retourniert.

Ich werde noch eine Personalverantworliche eines grossen, internationelen Betriebes fragen, ob das bei ihnen auch üblich ist. Sie hat mir mal vor langer Zeit angeboten, falls unser Sohn keine Lehrstelle finden würde, wir uns wieder an sie wenden sollten, dass er da allenfalls eine Ausbildung machen würde. Das wäre die absolute Notlösung, wenn überhaupt. Erstens ist der Weg von hier aus überhaupt nicht ideal mit öV, und zweitens wünsche ich mir, dass unser Sohn eine Lehrstelle erhält, weil der Betrieb ihn als künftiger Lehrling einstellen möchte, und nicht durch Beziehung.

GabrielaA
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Ich kenne mehrere Jugendliche, die haben mehr als 16 Monate vor Lehrbeginn die Zusage für die Lehrstelle erhalten! Das finde ich krass, wieviele Lehrstellen "einfach so" unter der Hand weggehen.

Und zum Thema guter, schlechter Schüler: Ich kannte einen jungen Schüler, der es einfach nicht leicht hatte in der Schule und deshalb sogar die Kleinklasse besuchte. Er wollte unbedingt Landschaftsgärtner werden, wo es doch hiess, ein guter Sek-B-Schüler oder gar Sek-A (hier im AG=Bez). Er schloss die 3 jährige Lehre ab. Alle standen hinter ihm. Sein Lehrmeister sagte selber: Diesem jungen Mann möchten wir helfen, der möchte es schaffen. So helfen wir ihm alle, wo es nur geht". So war es auch, und es freute mich riesig für ihn.

Auch die Tochter einer Bekannten hat mit einer Realschule die Lehre als Gärtnerin oder Floristin abgeschlossen. Als sie diesen Beruf schnuppern wollte, meinte der Lehrer, das sei vergeudete Zeit, denn das würde sie nie schaffen! Sie war eine der beste an der LAP!
Universum
Dabei seit: 13.05.2013
Beiträge: 1515
Ich wünsche deinem Sohn viel Glück auf der Suche nach der Lehrstelle die für ihn passend ist. Mit Betonung auf FÜR IHN passend. Ich kenne nämlich auch die andere Seite. Da haben sich Eltern mit aller Gewalt schon gegen schulische Förderung gewehrt. Besser wäre gewesen, dass der Teenager nach der Schule erst ein EBA gemacht hätte. Aber nein, es musste auf Teufel komm raus in eine EFZ-Ausbildung gepusht werden. Resultat: Nervenzusammenbruch nach kurzer Zeit, sogar Suizidgedanken und dann Lehrabbruch..
Daher muss der Berufsfindungsprozess vor allem bei schwachen Schülern sehr sorgfältig begleitet gemacht werden. Und vor allem mit offen Karten spielen, das sticht immer.

Versprich nichts, wenn Du glücklich bist.
Antworte nicht, wenn Du wütend bist
und triff keine Entscheidungen wenn Du traurig bist.

Autor unbekannt.
GabrielaA
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
@Universum: Danke. Ja, wir denken eben auch, dass wir lieber möchten, dass er erst eine EBA Lehre macht und ggf. nochmals 2 Jahre anhängt und den EFZ Abschluss macht.

Unter Umständen macht er sogar im letzten SJ ein Praktikum, geht aber weiterhin (dort) zur Schule. Wir würden uns überhaupt nicht gegen schulische Förderung stellen, im Gegenteil, wir wären froh, wenn er schulisch mehr gefördert wird.

Ich erachte es als Ziel, dass ihn die Schule so weit fördert, dass er eine EBA Lehre absolvieren kann. Bisher ging er einfach einen Beruf schnuppern, den es zur Zeit nur als EFZ gibt, in Zukunft dann wohl schon auch als EBA.

Erst beim Gespräch beim Schnuppern erzählte ich, dass er in die Sonderschule geht, und jedesmal hiess es, es wäre ihnen nicht aufgefallen, dass er anders ist, als alle andern Schnupperstifte, die sie schon hatten.

Einmal musste er einen Test machen, wo er in einem Bereich alles richtig hatte. Das hätte es noch nie gegeben.

Quest
Dabei seit: 05.11.2002
Beiträge: 975
"GabrielaA" schrieb:

Ich kenne mehrere Jugendliche, die haben mehr als 16 Monate vor Lehrbeginn die Zusage für die Lehrstelle erhalten! Das finde ich krass, wieviele Lehrstellen "einfach so" unter der Hand weggehen.

Und zum Thema guter, schlechter Schüler: Ich kannte einen jungen Schüler, der es einfach nicht leicht hatte in der Schule und deshalb sogar die Kleinklasse besuchte. Er wollte unbedingt Landschaftsgärtner werden, wo es doch hiess, ein guter Sek-B-Schüler oder gar Sek-A (hier im AG=Bez). Er schloss die 3 jährige Lehre ab. Alle standen hinter ihm. Sein Lehrmeister sagte selber: Diesem jungen Mann möchten wir helfen, der möchte es schaffen. So helfen wir ihm alle, wo es nur geht". So war es auch, und es freute mich riesig für ihn.

Auch die Tochter einer Bekannten hat mit einer Realschule die Lehre als Gärtnerin oder Floristin abgeschlossen. Als sie diesen Beruf schnuppern wollte, meinte der Lehrer, das sei vergeudete Zeit, denn das würde sie nie schaffen! Sie war eine der beste an der LAP!


Also ich seh absolut kein Problem darin, mit der Real eine Gärtnerlehre zu machen. Mein Sohn hat gerade angefangen und bei allen Schnupperlehrstellen, war das nie ein Problem oder ein Thema. Ich kenne auch einen Lehrer der Landschaftsgärtner und der sagt er habe viele Schüler aus der Real.
Aber das ist Off Thema.

Zum Thema selber.
Sohnemann hat 5 verschieden Berufe geschnuppert (Unter anderem bei der AMAG). Überlall hat ein Telefon gereicht. Niemand hat je nach dem Zeugnis gefragt (Die hätte ich gegeben).

Aber ich finde es absolut daneben, schon bei der Schnupperlerhe Dossier zu verlangen und hätte das nie unterstützt. Was zum Glück nicht der Fall war.

Aus und vorbei. icon_razz.gificon_razz.gif Er hat seinen Lehrstelle und ist nach 1 Monat immer noch Glücklich
GabrielaA
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
@Quest: ich finde es eben auch übertrieben, das ganze Dossier.

Wegen Gärtner und Real: Der Grund wurde immer mit der Botanik angegeben. Dabei ist das eine Fleiss Sache.

wünsche deinem Sohn weiterhin viel Erfolg!
Quest
Dabei seit: 05.11.2002
Beiträge: 975
"GabrielaA" schrieb:

@Quest: ich finde es eben auch übertrieben, das ganze Dossier.

Wegen Gärtner und Real: Der Grund wurde immer mit der Botanik angegeben. Dabei ist das eine Fleiss Sache.

wünsche deinem Sohn weiterhin viel Erfolg!


Ja die müssen so ungefähr 500 Platzen mit lateinischem Namen lernen.
Aber eben. Fleissarbeit. Oder was wir bei unserem Sohn immer wieder feststellen. Wenn interessiert und Spass macht, dann gehts ganz leicht.

Er musste in der Schnupperlehre (dort wo er jetzt ist) über nacht 12 Namen lernen. Hey ich habe ihn noch nie so gesehen. Und die haben gesagt, er wäre bisher der einzige der das konnte.

Ich bin der Meinung, wenn der Beruf Spass macht, dann klappts auch mit der Schule.
Lorelei
Dabei seit: 26.09.2003
Beiträge: 1
Bei meinen Kindern war das sehr unterschiedlich, von telefonischen Anfragen bis zu Dossier und Motivationsschreiben. Bei handwerklichen Berufen oder kleinen Firmen reichte meist eine telefonische Anfrage. Für die Schnupperlehren als Konstrukteur musste mein Sohn meist vollständige Dossiers einschicken. Die Schnupperlehre war dann auch bereits Teil des Selektionprozesses der Firma. Fürs schnuppern als Fage im Kispi musste meine Tochter auch noch ein Motivationsschreiben machen. Sie wollte da schnuppern also hat sie gemacht wasgrfordert wurde und durfte dann auch zum schnuppern.

Meist ist das schnuppern von Jan/Feb bis Aug in der zweiten Sek und bis dahin sollte auch Lebenslauf etc erstellt sein.