Komplette Bewerbung mit Zeugnissen etc. für Schnuppern?

Globi
Dabei seit: 30.07.2008
Beiträge: 2774
@Lorelei

Hast du perfekt geschrieben icon_smile.gif

Der Lebenslauf im übrigen ist ja noch das Einfachste. So ändern wird der sich ja nicht mehr. Und wer ein Schnupperlehrdossier hat, der hat auch ein Bewerbungsdossier. Da muss am Schluss nur noch wenig angepasst werden. Auch das Motivationsschreiben, einmal richtig aufgesetzt, kann gut angepasst werden.

An diejenien, die das so entsetzlich finden: Entweder man will Schnuppern oder eben nicht. Und wenn sowas gefordert wird reicht man es ein oder lässt es sein. Genau da fängt die Auswahl schon an: Wer zu faul für sowas ist, soll es sein lassen. Ist völlig unwichtig, ob wir als Eltern so eine Schnupperbewerbung für sinnvoll oder sinnlos halten.

Zudem: Es ist schon ein Privileg, überhaupt wo schnuppern zu dürfen!!! In vielen Bereichen ist das gar nicht erst möglich oder erst im Bewerbungsverfahren. Oder nur grad am Tax X, höchstens dann einen Tag. Da schickt man dann sehr gerne die gewünschten Unterlage!

Nachtrag: Bei uns in der Schule lernen sie es gar nicht anders. Da entsetzt sich niemand, dass eine Schnupperlehre eine Bewerbung braucht. Das wird den Schüler so gesagt. Wenn es ohne geht, natürlich auch sehr gut. Aber der ganze Berufskundeunterricht ist am Anfang aufs Schnuppern ausgerichtet und da eben auch auf so ein Schnupperdossier.

[Dieser Beitrag wurde 2mal bearbeitet, zuletzt am 04.09.2015 um 10:56.]
Yvonne
Dabei seit: 31.12.2001
Beiträge: 676
Wir bieten in 6 verschiedenen Berufen Schnupperlehren/Lehrstellen an.

Will jemand nur den Beruf kennenlernen und einfach mal reinschuppern: Ein kurzer Brief (grad mit Terminwunsch) und das letzte Schulzeugnis, damit wir einfach einen ersten Eindruck haben, wer das Gegenüber ist.

Will jemand Schnuppern und sich gleich für die Lehrstelle bewerben: Da hätten wir es gerne ein bisschen genauer icon_biggrin.gif, dh. ein Bewerbungsdossier im üblichen Rahmen, je nach dem welchen Berufsbildner es betrifft, noch Basic- oder Multicheck.

Wobei wir auch ganze Dossiers bekommen für eine Schnupperlehre.

Und einfachheitshalber erwähne ich immer, dass sie es mir sehr gerne per Mail schicken dürfen (vereinfacht für beide Seiten einiges).
Wir legen die Dossiers auch nur elektronisch ab.

Gruss Yvonne
second2
Dabei seit: 01.06.2012
Beiträge: 815
"GabrielaA" schrieb:


Ich werde noch eine Personalverantworliche eines grossen, internationelen Betriebes fragen, ob das bei ihnen auch üblich ist.



Klar, kannst Du die noch anfragen, doch aus den vielen Antworten kann man ja ganz klar ersehen, dass es alle verschiedenen Praktiken gibt.

In manchen Betrieben reicht ein Telefon, bei anderen braucht es einen Brief, und manche verlangen sogar ein komplettes Dossier für 2 Schnuppertage. Das sind nun mal die betriebsinternen Regeln der verschiedenen Unternehmen, und die muss man so akzeptieren, um seine Chancen zu bewahren.

Ich bin auch HR-Verantwortliche, und unser Betrieb bewegt sich so im Mittelmass (ein Brief, evtl. mit Lebenslauf, reicht für eine Schnupperlehre).

Doch wenn ich das von einem Jugendlichen verlange, und dann bringt mir die Mutter zu verstehen, dass sie das zu kompliziert findet, naja, da ist leider schon ein guter Punkt verloren gegangen ... Auch wenn der Jugendliche ja nichts dafür kann.

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GabrielaA
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Erstes Dossier wurde erstellt und wird eingereicht. Es hiess, sie möchten eine einfache Bewerbung, doch nun haben wir gemeinsam so ein Dossier erstellt.

Dabei erinnerte ich mich wieder an eine Diskussion vor einer Weile. Ein Bekannter von uns half einem jungen Burschen eine Bewerbung für eine Lehrstelle zu schreiben. Als ich fragte, ob sie auch eine Bewerbungs Mappe hätten, verneinte dieser, mit der Begründung, die würden eh gleich im Müll landen. Unser Ältester lernte vor weniger als 2 Jahren in der Schule, dass eine Bewerbung für Lehrstelle einen viel besseren Eindruck mache, wenn die Unterlagen in einem Dossier seien.

Auch ich habe früher immer meine Unterlagen in einer Mappe eingereicht, mit Titelblatt, wo meine Personalien (Name, Adresse, Tel.Nr.) darauf standen.

Diese Dossier sind nicht gerade billig, deshalb hoffe ich doch sehr, dass diese nicht gleich im Müll landen. Das war auch mit ein Grund, weshalb ich es übertrieben finde, für eine Schnupperlehre gleich so ein Dossier zu verlangen.

Nun eben, Dossier erstellt, morgen wirds eingereicht, mal schauen, was die Reaktion darauf ist.

Unser Sohn ist zur Zeit "erst" Anfang 8. Klasse. In der Schule haben sie noch keine Bewerbung geschrieben, dafür setzt sich seine Logopädin extrem für ihn ein und hat auch schon ein Bewerbungsgespräch für eine Schnupperlehre mit ihm geübt (für die letzte Schnupperlehre, wo er sich telefonsich bewerben konnte).
second2
Dabei seit: 01.06.2012
Beiträge: 815
@GabrielaA

Daumen sind gedrückt!

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RenaW
Dabei seit: 06.10.2005
Beiträge: 1792
Meine Tochter hat sich letztes Jahr beim Coop auch als erstes ganz normal beworben und konnte dann schnuppern gehen. Sie wurde zwar in eine andere Abteilung eingeteilt als das sie sich beworben hatte und war etwas enttäsucht. Ich hab ihr dann geraten, das Schnuppern doch durch zuziehen, damit sie sich ein Bild machen kann, sie könne dann besser entscheiden, ob sie das machen will oder nicht. Und nun ist es so, das sie genau da die Lehre macht wo sie geschnuppert hat und es gefällt ihr, trotz des langen Arbeitsweges.
second2
Dabei seit: 01.06.2012
Beiträge: 815
So, jetzt gebe ich als HR-Verantwortliche noch mal meinen Senf dazu ...

Habe eben ein Telefon gekriegt von einer Mutter, die 2-3 Tage Schnupperlehre für ihren Sohn sucht.

Ich habe ihr gesagt, dass das im Prinzip in Ordnung geht, doch der Junge soll uns doch einen Brief schreiben mit den Daten, die für ihn in Frage kommen. Mehr (Lebenslauf, usw.) habe ich für die Schnuppertage nicht verlangt. Wenn er sich danach für eine Lehrstelle interessiert, möchte ich hingegen schon ein kompletteres Dossier.

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Quest
Dabei seit: 05.11.2002
Beiträge: 975
Also wenn man sich für eine Lehrstelle bewirbt, dann ist es ja logisch, dass man ein komplettes Set macht.

Aber es ist halt schon so, dass man so in der 8. Klasse anfängt zu Schnuppern (um Berufe kennen zu lernen). Und dann hatte mein Sohn ganz sicher noch keine Bewerbungsmappe bereit. Die kam dann erst im Frühling.

Aber ich bin der Meinung, dass man unterscheiden sollte, ob Schnuppern zum Beruf kennen lernen und Schnuppern zu schauen, ob einem die Firma gefällt.

Ich finde es kontra produktiv, wenn Firmen nur Schnupperlehrlinge nehmen, die dann auch dort arbeiten wollen. Irgendwo muss ja der Beruf zuerst auch mal kennen gelernt werden.

Darum finde ich bei uns das BIZ super. Praktisch jeden Mittwoch Nachmittag können die Schüler einen Beruf, meistens direkt bei einer Firma, kennen lernen. (z.B: AMAG, Siemens etc.)

Und wenn man die Idee hat, dann kann man sich dort meistens auch gleich für eine Schnupperlehre melden (nicht für einen Lehrstellenbewerbung).

Ach ja, ich als Mutter hätte nie selber angerufen. Ich finde dann schon, dass das der Schüler selber machen muss. Bei meinem Sohn in der Schule haben die das sogar geübt.
GabrielaA
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Da stimme ich quest voll und ganz zu. In unserer Gemeinde finden jährlich an zwei Tagen die sog. Jugendausbildungstage statt. Viele Firmen haben so was wie Tag der offenen Tür für Jugendliche ab 7/8. Klasse. Dies läuft über die Schule, inkl. Anmeldung. Da unser Sohn nicht hier beschult wird, und ich von unserem älteren Sohn herdies kannte, hat er nun auch die Möglichkeit, sich dort über Berufe und Firmen zu informieren. So lernte unser Ältester auch seinen Beruf und Lehrfirma kennen.

Wird so ein Dossier wieder zurückgegeben, ist es eine andere Sache, als wenns nicht mehr zurück kommt.
KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
Zusatzfrage an diejenigen, die beruflich Lehrstellen-Bewerbungs-Dossiers begutachten:

Wenn ein Schüler ein weniger gutes Zeugnis hat (Januar 2. Sek), dann aber ein besseres (Juli 2. Sek), reicht es dann auch, der Bewerbung das zweite Zeugnis beizulegen plus das Resultat des Stellwerktests? Oder ist das von vornherein unvollständig und wird deshalb zurückgewiesen (bzw. nachgehakt)? Eigentlich geht es nur um eine Note, die leider im Halbjahreszeugnis schlecht war und für die Lehre leider relevant ist. Eine Absage gab es schon mit dem Hinweis auf die schlechte Note. icon_cry.gif