Konkurrenz unter besten Freundinnen

Niamh
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 07.02.2006
Beiträge: 188
Hallo miteinander.
Meine älteste Tochter (7) hat seit Kiga eine beste Freundin. Nun leidet sie vermehrt darunter, dass diese alles besser kann als sie und besser hat als sie. Bis vor kurzem war das kein Problem, doch nun beginnt sie sich an diesem Mächen zu messen und vergleichen und das macht sie unglücklich.
Das Mädchen ist schulisch sehr gut, auch im Sport, Zeichnen, Musik. Meine Tochter einfach "nur" oberer Durchschnitt.
Ich rede viel mit ihr, versuche ihr zu erklären, dass Vergleichen nur unglücklich macht, ihr auf zu zeigen, was sie alles gut kann (ihre Antwort ist dann nur, dass xxx es noch besser könne).
Ich denke, es wäre schön, wenn sie sich besser abgrenzen könnte, ein Hobby hätte, das das andere Mädchen nicht hat, doch sie möchte vor allem reiten lernen, wie ihre Freundin und zeigt kein Interesse an etwas anderem.
Wie verhält ihr Euch in solchen Situationen? Habt Ihr mir noch Tips? Manchmal scheint es mir, ich rede an eine Wand, und dabei möchte ich ihr doch so gerne ein positives Lebensgefühl vermitteln...

Leben und Leben lassen
Gufechnopf
Dabei seit: 18.03.2007
Beiträge: 3509
Vielleicht kannst du ihr auch mal erzählen, dass es umgekehrt auch anstrengend ist, überall super gut zu sein. O.k, es gibt Naturtalente, die vieles einfachso sehr gut können.
Dann gibt es aber auch solche, die einen riesen Aufwand leisten, um ständig Top zu sein. Und wer hoch oben steht, der kann auch tief fallen.

Insofern kann es auch sehr entspannend sein, wenn man "nur" Mittelmass ist.

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut (und Phantasie), Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Smilelynn
Dabei seit: 25.10.2007
Beiträge: 749
Unsere Tochter (icon_cool.gif steht wohl in der Position von XXX!

Für sie ist das auch unheimlich anstrengend.
Letzten Sommer hat sie mit KungFu angefangen, nach und nach kam zuerst ihre Freundin, dann ein anderes Mädchen und dann auch noch eine Dritte.
Jetzt macht sie seit 1 Monat noch zusätzlich Tennis, ich glaubte es kaum als letzte Woche ihre Freundin auch in dem Kurs war!

Das Mädchen (und übrigens noch 2-3 andere die so sein möchten) machen ihr alles nach. Sie finden alles toll und möchten alles was sie hat auch haben. Ihr wird das oft zuviel. Klar, sie geniesst das auch... aber es ist schwierig immer als Vorbild da zu stehen und es ist noch schwieriger so ein Individuum zu werden... einzigartigkeit, das möchte unsere Tochter... kommt sie aber mit einem pinken Shirt in die Schule haben es am nächsten Tag 2 andere auch icon_frown.gif

Stärke deine Tochter in ihrem Sein! Sie wird dem Konkurenzkampf ihr ganzes Leben lang ausgesetzt sein!

Spinne am Morgen, dann hast du es hinter dir!!
Smilelynn
Dabei seit: 25.10.2007
Beiträge: 749
Unsere Tochter (icon_cool.gif steht wohl in der Position von XXX!

Für sie ist das auch unheimlich anstrengend.
Letzten Sommer hat sie mit KungFu angefangen, nach und nach kam zuerst ihre Freundin, dann ein anderes Mädchen und dann auch noch eine Dritte.
Jetzt macht sie seit 1 Monat noch zusätzlich Tennis, ich glaubte es kaum als letzte Woche ihre Freundin auch in dem Kurs war!

Das Mädchen (und übrigens noch 2-3 andere die so sein möchten) machen ihr alles nach. Sie finden alles toll und möchten alles was sie hat auch haben. Ihr wird das oft zuviel. Klar, sie geniesst das auch... aber es ist schwierig immer als Vorbild da zu stehen und es ist noch schwieriger so ein Individuum zu werden... einzigartigkeit, das möchte unsere Tochter... kommt sie aber mit einem pinken Shirt in die Schule haben es am nächsten Tag 2 andere auch icon_frown.gif

Stärke deine Tochter in ihrem Sein! Sie wird dem Konkurenzkampf ihr ganzes Leben lang ausgesetzt sein!

Spinne am Morgen, dann hast du es hinter dir!!
neugier
Dabei seit: 21.01.2011
Beiträge: 97
Das war bei meiner Tochter vor ein paar Jahren genau gleich.
Die Mädchen gingen zusammen in die Schule und ich "hütete" das Mädchen auch 1x in der Woche. Der Konkurrenzkampf und die Dominanz war so gross, dass wir schlussendlich entschieden haben, die Mädchen nicht mehr zusammen in die Schule zu schicken. (beim Wechsel von der Unter zur Mittelstufe). Es war zu Beginn ziemlich "hart", da sie meine Tochter "neue" Freundinnen suchen musste, aber wir bereuen es nicht. Sie hat sich extrem entwickelt und ist selbstbewusster geworden. Mit der damalige beste Freundin hat sich jetzt kein Kontakt mehr, da sie nicht mehr ins gleiche Schulhaus gehen.
Smile79
Dabei seit: 07.04.2009
Beiträge: 2397
Hallo icon_smile.gif

ich hatte mal das gefühl (es hat sich wieder eingependelt), das
mein sohn sich immer unterstellt - nie das macht was ER will, sondern
was die anderen gerne hätten.
er hatte zwar keine probleme damit, (es gibt immer alpha-tierchen in der gruppe - er ist aber keiner) - p.s. und ich habe auch kein problem daraus gemacht.

doch um sein selbstwertgefühl etwas zu unterstützen, habe ich aus einem märchenbuch (speziell für die stärkung (ängste/konkurrenz/abgrenzung)) vorgelesen.

ich habe das gefühl, das es ihm gut getan hat.

p.s. ev. ist weniger das problem, das sich deine tochter sich misst... sondern mehr, das sie es schwer hat, zu wissen, was SIE gerne macht... was SIE gut kann.... sie orientiert sich mehr an dem wunsch, so zu sein wie ihre kollegin und weniger was ihr zusagt.

gruss
Franz Josef Neffe
Dabei seit: 17.11.2006
Beiträge: 1021
Sie kann mit ihren feinen, sensiblen, UNBEWUSSTEN Kräften nicht umgehen und Du redest mit ihrem BEWUSSTEN Verstand. Der ist der verkehrte Gesprächspartner, er ist für die Lösung nicht zuständig. Das einfachste und schnellste Mittel zur Lösung dürfte die sog. Schlafsuggestion sein. Wenn sie schläft hat ihr bewusster, eitler Verstand Pause und Du kannst direkt und ungestört ihren irritierten Kräften a) eine neue Orientierung geben und ihnen die mögliche Lösung ausmalen und Du kannst ihnen b) Stärkung für ihre gute Entwicklung zusprechen und c) ihnen einen klaren Auftrag dafür geben. Ein paar Abende ein paar Minuten für ein einfaches, klares Gespräch mit den tatsächlich zuständigen Kräften & Talenten im Unbewussten unter so günstigen Bedingungen sollte genügen. Im Coué Brief 9 auf der Coué Seite findest ggf. weitere Beispiele dafür.
Für die grund sätzliche Kommunikation solltest Du Dir noch bewusst werden, dass Mütter starke SENDER sind. Was Du denkst und fühlst, das strahlst Du aus und ungehindert tief in Dein Kind hinein. Wenn Du also ständig "Problem" denkst und fühlst, dann strahlst Du es in Dein Kind hinein; wenn Du stattdessen "Lösung" denkst und ausstrahlst hast Du eine gute, tiefe Wirkung ohne großen Aufwand. Ich freue mich auf Euren Erfolg.
Franz Josef Neffe

"Wenn ich Sie in dem Irrtum lasse, dass ich es bin, der Sie gesund macht, dann mindere ich Ihre Persönlichkeit!" Émile Coué
Sinalco
Dabei seit: 23.04.2003
Beiträge: 1255
Ich würde meinter Tochter evtl. mal anbieten, jemand anderst zu uns einzuladen, um die Aufmerksamkeit von diesem Mädchen etwas wegzunehmen. Wenn sie aber nicht möchte, ist es ihr Ding und nicht meines. Wenn es ihr zuviel wird, wird sie sich schon wehren oder anderst orientieren. Frust gehört zum gross werden genau wie Freude - und beides darf sie haben! Ich kann meiner Tochter auch ein gutes Gefühl geben, ohne dass sie irgendwo No. 1 sein muss.
Gruss
S.

You don't get always what you want - you get what you need!
paul&shark
Dabei seit: 21.07.2008
Beiträge: 227
nur ein kleiner Beitrag am Rande- oft geht es mir genauso- noch als Erwachsene, beide Positionen... Dazu jetzt nicht mehr Infos.

Wir haben soeben diesbezüglich ein Erlebnis gehabt- und- Lieber Franz Josef Neffe- ich verehre deine Ansichten weiterhin, glaube mir- bin ich motiviert mit meinen Kindern am Zvieritisch gesessen. Und habe gesendet. So. Und dann- kam der entspannende Lachanfall. Von mir. Vollgas... Weisst du/ihr weswegen? Vor lauter senden und Antennen usw. waren plötzlich die Teletubbies im Vordergrund.
Bussi
Chantilly4
Dabei seit: 15.11.2006
Beiträge: 172
ich weiss jetzt nicht genau was besser Wirkung gezeigt hat, ob, die Schlafsuggestion oder ganz einfach, dass ich meine Tochter in ihrem Tun und Können unterstützt, motiviert und mit ihr ihre kleinen Schritte gefeiert habe oder beides miteinander.

ich habe meiner Tochter erklärt, dass nun mal alle Menschen verschieden sind, manchen läuft dieses oder jenes besser von der Hand, dafür können sie vom Können und Wissen anderer profitieren und umgekehrt.
Auch habe ich ihr erklärt, dass sie das Können ihrer Freundin als positiv erachten kann und mit ihr, weils sie ja ihre Freundin ist, gerade gewisse Problematiken in bestimmten Fächern ansehen kann, ich sei mir sicher ihre Freundin würde sie nicht auslachen, sie würde ihr helfen. Denn auch Helfen dürfen sei ein positives Gut, es zeige einem, dass man gebraucht wird, gebe auch Verlässlichkeit und binde die Freundschaft noch mehr zusammen.

Jedenfalls, die zwei sind immer noch dickste Freundinnen und es kommt schon ab und an mal vor, dass meine Tochter ihrer Freundin bei irgendetwas helfen kann und darf. icon_wink.gif

Zu Deinem Ziel führen Dich eine klare Absicht, Vertrauen und der Erste mutige Schritt!