Kopftuchverbot in Heerbrugg/SG - Bericht im 10vor10

Ihr dreht euch im Kreis. Versucht doch auch mal eine andere Sichtweise:

- Wer gegen das Kopftuch ist, ist nicht automatisch politisch rechts. Im Gegenteil, gerade emanzipierte Frauen (= wohl eher links, oder?) können nicht mitansehen, wie andere Frauen im eigenen Land von ihren männlichen Sippenmitgliedern geknechtet werden.
- Warum schreiben hier in solchen Themen nie Muslimas mit? Nicht mal in diesem geschützten anonymen Forum trauen sie sich.
- Wer von euch weiss wirklich, wovon wir reden? Ich habe lange in einem gemässigten moslemischen Land gelebt. Normale T-Shirts und Hosen/Röcke bis zum Knie waren erlaubt. Ältere Frauen trugen ein Käppchen, um die Haare zu bedecken, wenn sie rausgingen, viele aber nur für die Moschee. Der Zwang zum arabischen Kopftuch wurde aber immer stärker. Junge Frauen ohne Kopftuch wurden auf der Strasse als Huren beschimpft. Also legten sie "freiwillig" das Kopftuch an. Es gibt einen direkten Zusammenhang mit dem Kopftuch als Symbol und dem Gedankengut dahinter, ob ihr das wahrhaben wollt oder nicht.
- Warum sollen wir tolerant sein gegenüber jemand, der uns als Huren bezeichnet?

@warum: gefällt mir!

Ich lebte eine Weile lang in einer mormonischen Familie. Deren Glaube ist nicht sehr gross unterschiedlich, wie der christliche, oder katholische.

Auch da gab es ganz streng gläubige und weniger. Am Sonntag ging die ganze Familie recht lange zur Kirche. Da war nicht nur einfach ein Gottesdienst wie hier, danach fertig. Erst waren alle zusammen, dann kamen die Kinder in die Kindergruppe, die Frauen separat, die Männer, etc. Am Schluss wieder alle zusammen. Für die Kirche durfte eine Frau nur Röcke tragen, und die natürlich auch nicht kurz.

Für den Tempel mussten sie "rein" sein. Streng gläubige Frauen trugen auch nie kurze Hosen, oder nur Röcke. Als Unterwäsche nur so "kurze Hosen" und "kurzärmlige Leibchen". Nikotin und Koffein und Alkohol war verboten. Um das Gesetz zu umgehen, trug meine "Mutter" einfach Bermudas mit solcher Unterwäsche darunter. Getrunken hatten sie Cola ohne Coffein, was genau genommen auch verboten gewesen wäre, doch sie tranken einfach kein Koffein, also war das "erlaubt". Intressanterweise gehörten fast alle Leute, die in diesem Gebiet wohnten den Mormonen an. Sie trafen sich auch im "Begegnungszentrum", wie ich es nenne, um Kaffee zu trinken, die Mütter mit ihren Kindern, die Väter um Sport zu treiben, zum Basteln, etc.

Dafür war meine Familie sehr streng in der Erziehung der Kinder. Ich war ganz erstaunt, dass die Kinder bei nicht gehorchen geschlagen wurden. Je nachdem gabs "nur" einen kleinen Klaps, bei gröberen Verstössen (kam vor) gabs recht heftige Schläge mit Vaters Ledergürtel.

Mir wurde auch gesagt, Mormonen Männer dürften mehrere Frauen haben, was mein "Vater" verneinte. Trotzallem empfand ich das Zusammenleben der Mormen als harmonisch.

nein die meinung anderer wird hier eben nicht toleriert oder akzeptiert das es menschen gibt die weshalb auch immer etwas anders sehen und das betrifft nicht nur dieses thema sondern das forum generell. ich glaube immer weniger das es an den ganzen neuerungen liegt das viele nicht mehr hier mitschreiben....

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Gleichberechtigung der Geschlechter ist dann erreicht, wenn es diesen Begriff nicht mehr braucht.

Aber es geht nicht um uns, sondern um somalische Mädchen, die ja bekanntlich in ihrer Gesellschaft/Familie benachteiligt sind. Anstatt sie davor zu schützen, tun wir dasselbe und ganz viele Leute (ja, auch Frauen!) finden das in Ordnung.

ich vermute mal, würde man diese Mädchen als Erwachsene fragen, wären bestimmt einige froh gewesen, unsere Gesellschaft hätte sie vor dem Kopftuch(zwang) geschützt! Lange wollte man es hier in der Schweiz ja auch nicht wahrhaben, dass Zwangsheiraten vorkommen. Aber jetzt hat man den Puck in Bern gecheckt und es wird rigoroser dagegen vorgegangen. Hier bestehen Parallelgesellschaften und mit einem Kopftuchverbot für Minderjährige könnte man immerhin ein Zeichen setzen, dass in diesem Land Frauen gleichberechtigt sind.

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