Kopftuchverbot in Heerbrugg/SG - Bericht im 10vor10

KlaraM
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@universum

Das stimmt, aber es wird dennoch Signalwirkung haben.
Malaga1
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Interessanterweise findet die Präsidentin des Forums für einen fortschrittlichn Islam - saida Keller-Messhali - das Urteil besorgniserregend. Es fördere islamistische Tendenzen und setzte Mädchen unter Druck, da kaum ein Mädchen das Kopftuch freiwillig trägt und diese Frau weiss aus eigener Erfahrung, von was sie spricht... Aber hauptsache wir sind tolerant. Dann sollen doch diese Muslimmädchen unterdrückt werde, ist doch egal, Religionsfreiheit ist schliesslich wichtiger wie Gleichberechtigung. An alle Befürworter: Vielleicht solltet ihr mal ein Jahr im Iran leben oder nur schon hier einen Sommer lang mit Kopftuch oder Tschador rumlaufen. Evtl. Findet ihr das Urteil dann auch nicht mehr so toll?
warum
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Naja, wir werden ja sehen, wie viele Kinder nun von ihren Eltern genötigt werden, das Kopftuch "freiwillig" zu tragen...
KlaraM
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@warum

An vielen Schulen ist das Kopftuch längst erlaubt/geduldet und es sind wenige Mädchen, die eins tragen. Also keine Panik!

Nichtsdestotrotz sollten wir aktiv daran arbeiten, dass Mädchen gleiche Rechte haben wie Jungs, auch in ihrem privaten Umfeld. Aufklärung, Aufklärung und nochmals Aufklärung. Und ja, hoffentlich werden die Kopftücher dann weniger. Aber wer glaubt, andere Mädchen seien nicht in dieser Lage, bloss weil sie kein Kopftuch tragen, hat doch keine Ahnung. Bei vielen tamilischen Familien werden die jungen Mädchen beispielsweise sehr stark kontrolliert und auch unter Druck gesetzt.
Aber auch gleiche Rechte für Mädchen von Schweizer Familien! Fördert eure Töchter konsequent genauso wie eure Söhne. Ihre Zukunft und ihre Berufswahl ist genauso wichtig. Da gibt es doch massive Unterschiede zwischen ländlichen, konservativen Gebieten und städtischen Gebieten. Auch das ist Benachteiligung der Frau!
Blue64
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Malaga1 - Das Tragen von Kopftüchern war in Europa vor allem in den ländlichen Gebieten bis in die 1970er und 1980er Jahre allgemein üblich, entsprach der Mode und auch den herrschenden Konventionen.(aus Wikipedia)

Ich kann mich erinnern, dass meine Oma mütterlichseits Zeit ihres Lebens immer mit einem Kopftuch arbeitete. Unter der Woche band sie es hinten zusammen, am Sonntag hatte sie ein besonders schönes, das sie vorne unter dem Kinn zusammenband.

Babys und kleinen Kindern setzt du auch vor allem im Sommer immer einen Hut oder ein Kopftuch (Bandana) auf!

Dieser Präsidentin ihr Emanzenanliegen hat seine Berechtigung, nicht aber die Art, wie sie dieses durchdrücken will - denn sie missbraucht Kinder und deren Elternliebe und Elternloyalität dafür.

Kinder, deren Eltern aus einem männerdominierten islamistischen Land hier her geflüchtet sind, tun das, das ihre Eltern von ihnen verlangen.
Die Eltern wirst du nicht mehr ändern -sie sind verstrickt in ihren anerzogenen Mustern aus Moral, Ethik und Religion.

Gewisse Handlungsweisen dieser Kinder wirst du nur ändern, wenn du Geduld, Toleranz und Überzeugungsarbeit leistest. Denn nur so kann man erreichen, dass sie beginnen, einen kritischeren Blick auf die vorgelebten Werte ihrer Eltern zu werfen und gewisse Dinge zu hinterfragen.

Einfach - wie von dieser Präsidentin gefordert - alles zu verbieten (am Ende auch noch per Strafe) - hat keinen Sinn und bringt auch keinen Erfolg.



[Dieser Beitrag wurde 2mal bearbeitet, zuletzt am 14.07.2013 um 19:26.]

Ich denke, also bin ich hier falsch !