Kopftuchverbot in Heerbrugg/SG - Bericht im 10vor10

RenaW
Dabei seit: 06.10.2005
Beiträge: 1792
Blue, Tatsache ist das die Gentialbeschneidung durch geführt wird vor allem im Islam, unabhänig davon, was im Koran steht.
Was denkst Du, wie weit wir Schweizer kommen würden, wenn wir bei allen Forderungen die gestellt werden immer "Hurra, macht mal" gerufen hätten?
Für mich darf ein Moslem, Hindu oder wer auch immer seinen Glauben gerne leben. Nur wenn ich als Schweizerin aufgefordert bin, tolerant zu sein, dann darf ich von unseren Gästen dasselbe erwarten: nämlich dass sie die Kultur und Gegebenheiten des Gastlandes tolerieren und respektieren.
*Fanta*
Dabei seit: 22.01.2006
Beiträge: 981
"Blue64" schrieb:

*Fanta*, wieviel von der Türkei hast du schon gesehen? Und wieviele Islamisten kennst du hier in der Schweiz?
Oder heisst für dich *Kopftuchträgerin = Islam"? icon_rolleyes.gif


mehr als genug😉

Nein, überhaupt nicht, denn zB. die Aleviten tragen auch kein Kopftuch
*Fanta*
Dabei seit: 22.01.2006
Beiträge: 981
"linda-priska" schrieb:

Nur wenn ich als Schweizerin aufgefordert bin, tolerant zu sein, dann darf ich von unseren Gästen dasselbe erwarten: nämlich dass sie die Kultur und Gegebenheiten des Gastlandes tolerieren und respektieren.


genauicon_cool.gif
Malaga1
Dabei seit: 01.12.2007
Beiträge: 521
Liebe Blue

Zu meinen, ein Verfassungsartikel sei wichtiger als ein anderer, nur weil er vor dem anderen kommt, zeugt nicht gerade von juristischer Sachverständigkeit. Das Bundesgericht wird früher oder später entscheiden müssen, welche Bestimmung den nun wichtiger ist, wenn sich zwei Grundsätze beissen. Und dass viele Praktiken nichts mt dem Islam, sondern mit der Kultur zu tun haben, ist auch mir bewusst. Nur ändert das aus meiner Sicht nichts am Problem. Es ist mir nämlich völlig wurst, ob Frauenverschleierung, Mädchen- (und Jungen-) Beschneidung etc. gemacht wird, weil jemand Moslem, Hindu, Chinese oder was auch immer ist. Es iist aus meiner Sicht einfach nicht mit unsrer Grundwerten vereinbar. Ich finde, da müssen wir klarer Stellung beziehen. Wie ich zum eingangs beschriebenen Fall stehe, kannst du übrigens aud Seite 1 lesen.

Und im übrigen finde ich es bedenklich, wie du hier alle anfährst, die eine andere Meinung haben wie du. Es wird in meiner Wahrnehumg hier sehr differenziert diskutiert. Ähnlich hetzerische Kommentare wie in den grossen Tageszeitungen postet her niemand. Diese finde auch ich äusserst bedenklich.

Gruss

Malage
Blue64
Dabei seit: 20.08.2003
Beiträge: 1456
Malaga1, was du bedenklich findest, sei dir unbenommen.

Aussagen wie "Wollen wir das?" finde ich sehr wohl ketzerisch!

Und erklär mir mal die Grundwerte der Schweiz: es sind nämlich die, die im Grundgesetz verankert sind.
Und die, wie ich so hier lese, von vielen hier nicht vertreten werden.

Nur: deine persönlichen Grundwerte sind mir wurscht - und sie sollen auch Asylanten wurscht sein.
Für sie gelten die Gesetze der Schweiz - und es gibt kein Verbot, öffentlich ein Kopftuch zu tragen.
Dass es Schulen gibt, die es verbieten, ja, die gibt es, es gibt sogar Arbeitgeber, die es verbieten. Aber kein Bundesgesetz verbietet es!

Die Beschneidung ist in der Schweiz verboten - dass sie illegal und im Ausland praktiziert wird, ist Fakt, aber: auch hier merkst auch du vielleicht: ein Schweizer Verbot löst das Problem nicht. Und nein, sie wird nicht hauptsächlich vom Islam praktiziert - auch das lässt sich gut recherchieren.

Und nein, ich gewichte gar kein Verfassungsartikel - ich habe nur kopiert, weil werten tun hier andere - dem wollte ich das Grundgesetz entgegenstellen.

Und last but not least: ich finde bedenklich, wie sich die Diskussion - im übrigen nicht wirklich differenziert geführt, weil Argument willkürlich gemischt werden (Kopftuchverbot und Beschneidung! ) - immer mehr in nach rechts verlagert. Aber dass hier in diesem Forum rechts sehr gut vertreten ist, ist nichts Neues.

Und ich fahre niemanden an, wegen einer anderen Meinung, aber wenn Dinge gepostet werden, die schlicht und einfach falsch sind, die einfach persönliche Wahrnehmungen sind und als allgemein gültig hingestellt werden und wie du, die mir erklären will, sie wüsste die Grundhaltung der Schweiz (oder wie sonst muss ich " ... ist mit UNSEREN Grundwerten ...." interpretieren!), dann kontere ich.







Ich denke, also bin ich hier falsch !
KlaraM
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
@Malaga

Nicht nur Gleichberechtigung, Gleichstellung sollte unser Ziel sein. Indem wir die Mädchen wegen der Einstellung der Eltern von der Schule ausschliessen, die Jungen aber akzeptieren, praktizieren wir aber das Gegenteil.

Gleichstellung und Chancengleichheit lässt sich nicht von heute auf morgen einführen. Wir wachsen mit den Werten unserer Eltern auf und es ist ein langer Weg zum Umdenken. Siehe die Einführung des Schweizer Frauenstimmrechts, das für uns heute selbstverständlich ist.

Ein Beispiel von gelungener Integration, ohne mit der Familie und deren Werten zu brechen. Eine Freundin - ich nenne sie Maria - geboren 1966, ein Bruder, als kleines Mädchen mit der Familie aus Italien eingewandert. Die Eltern waren sehr streng mit ihr und sie war gut behütet. Ihr Bruder genoss viel mehr Freiheiten. So durfte sie in der Jugend und im jungen Erwachsenenalter beispielsweise nie alleine in den Ausgang, immer musste der Bruder sie begleiten. Nach dem Bank-KV hätte sie gerne einen Sprachaufenthalt in England gemacht wie viele ihrer Freundinnen. Undenkbar, obwohl sie das Geld selber zusammen gespart hatte. Die Eltern (der Vater) erlaubten das nicht, viel zu wenig Kontrolle und das gehörte sich einfach nicht für ein anständiges Mädchen. Maria akzeptierte das und heiratete früh ihre Jugendliebe Mario, auch er Secondo. Ein Jahr nach der Heirat reiste sie für vier Monate nach England und besuchte dort eine Sprachschule. Für Mario war das kein Problem, für Marias Eltern auch nicht. Mittlerweile sind 20 Jahre vergangen, die beiden haben Kinder und sprechen zu Hause weiterhin das Secondo-Gemisch, das wir Schweizer so amüsant finden, obwohl mit den Kindern das Schweizerdeutsch sich mehr und mehr durchgesetzt hat. Die Grossmutter spricht übrigens auch heute noch kein Deutsch, lebt aber weiterhin in der Zürcher Stadt. Und die Tochter von Maria und Mario? Für sie (und für ihre Eltern) ist es selbstverständlich, dass sie die gleichen Freiheiten und Wahlmöglichkeiten hat wie ihre zwei Brüder. Sie geht nach den Sommerferien in eine Austauschschuljahr, mit 16 Jahren.
So geht das, ohne Bruch mit der Familie, ohne Verleugnung der eigenen Wurzeln. Integration, die Möglichkeiten sehen und dann für sich entscheiden. Aber dieser Prozess braucht ZEIT, nicht GEWALT.

Das war mein Wort zum Montag.

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 10.06.2013 um 08:57.]
Blue64
Dabei seit: 20.08.2003
Beiträge: 1456
"KlaraM" schrieb:

Integration, die Möglichkeiten sehen und dann für sich entscheiden. Aber dieser Prozess braucht ZEIT, nicht GEWALT.


Ganz genau darum geht es - und hier ist sie gefragt, die vielzitierte Toleranz: die Toleranz, Zeit zu geben!

Ich denke, also bin ich hier falsch !
Smile79
Dabei seit: 07.04.2009
Beiträge: 2397
Hallo? Die Mädchen tragen ein Kopftuch.... dass sie gleich gestellt werden, hängt von UNSERER Gesellschaft ab...

Wenn man es weiter "spinnen" möchte... Jeder der sein "Markenemblem" auf der Kleidung trägt, ist gleich wohl zu verurteilen wie jemand der aus religiösem Grund sich so kleidet wie er sich kleidet.

Man sollte es immer aus verschiedenen Blickwinkeln sehen - ein sich anpassen an die gesellschaftlichen "Trends" / "Werten" hat auch immer mit einem "loslassen" der eigenen zu tun.

Nur mal so, ist unsere Gesellschaft und deren Werten denn wirklich so viel besser? Wir sind ein Konsumgesellschaft, wir nenne uns "Modern" doch frönen wir nicht auch etwas zu sehr den "Materialistischen" Werten?

Ehrlich - bevor man verurteilt - sollte man doch auf einen selbst schauen. Wenn wir alles "richtig" machen würden - hätten wir, wie letztens bekannt gemacht, nicht eine Zuname von 40% an Depression leidenden Kindern.

Diese Mädchen brauchen keine "Anfeindungen" - sondern echte "Vorbilder" - wie die Eltern Hilfe sich hier, bei uns, zu recht zu finden. Und sicherlich keine Verbote.

lg
Universum
Dabei seit: 13.05.2013
Beiträge: 1515
An unserer Schule gilt ein Dresscode: angemessene Kleidung, d.h. keine Trainerhosen in den Schulstunden, kein Bauchfrei, U-Hosen dürfen nicht sichtbar sein und keine Kopfbedeckungen. Das gilt für alle und wer sich nicht daran hält, kriegt erst einen Verweis- das könnte dann bis zum Schulrat weitergehen bei nicht befolgen.
Ich weiss jetzt aber nicht, wie das mit Kopftüchern aus religiösen Gründen gehandhabt würde, bis jetzt habe ich noch von keinen Problemen in diese Richtung gehört bei uns.

Versprich nichts, wenn Du glücklich bist.
Antworte nicht, wenn Du wütend bist
und triff keine Entscheidungen wenn Du traurig bist.

Autor unbekannt.
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
@Universum: Unser jüngster Sohn trug schon seit immer eine Mütze auf dem Kopf. Als er vor einem Jahr den ersten Schnuppermorgen bei seiner neuen LP hatte, wies sie ihn gleich darauf hin, dass sie es nicht toleriere, dass ein Kind eine Kopfbedeckung im Schulzimmer trage. Sie selber trägt oft so eine Art Mütze. Er akzeptierte das und zog seine Mütze immer draussen an der Garderobe ab, gleich wie die Schuhe und Jacken auszuziehen sind.

Nun stellt sich die Frage, was wäre, wenn ein Kind in seiner Klasse ein Kopftuch trägt? Gäbe es für dieses einen Ausnahme?

Grundsätzlich stimmt es schon, ein Kopftuch alleine hindert nicht am Lernen. Es geht einfach ums Prinzip. Vorallem wenn ich sehe, wie beim Sportunterricht ein Mädchen mit Kopftuch Weitsprung, Ballweitwurf, einen Lauf macht, frage ich mich, ob das bequem ist, mit dem Kopftuch? Trägt sie es wirklich absolut freiwillig? Wie sieht es beim Schwimmunterricht aus? Kopftuch und lange Kleider im Wasser? Oder Badekappe und Kopftuch?

Und zum Thema Toleranz: Wie tolerant wären die Menschen in ihrem Land, wenn wir Schweizer mit kurzen Hosen, Träger Shirt, ohne Kopftuch herumliefen? Überhaupt nicht.

Alle schreien, wir müssen toleranter sein, doch im Ausland ist niemand tolerant mit uns!

Kürzlich beim Joggen kommt mir eine Frau mit Kopftuch und langem Kleid (nicht gerade Burka, aber wohl in der Art) entgegen, begleitet von ihrem Mann, der in Turnhose, Shirt und Sportschuhen war. Gleichberichtigung?