"Legasthenie" wird seit über 30 Jahren offiziell gefördert - mit dem Ergebnis, dass wir heute mehr als doppelt soviele Fehler schreiben wie damals. Das bedeutet, dass der allergrößte Teil der aus dieser Schluderei erwachsenen Industriezweige und Arbeitsplätze davon lebt, dass dieses Problem immer größer gemacht wird.
Dass nicht das geringste Interesse an einer Lösung des künstlich groß gemachten Legasthenieproblems besteht, kann jeder sofort selbst prüfen:
Legasthenie - von griech. "legein = lesen" und "astenäs = schwach" - ist das Fachwort für LeseSCHWÄCHE. Als Ich-kann-Schule-Lehrer frage ich seit Jahrzehnten in meinen Vorträgen: "Wie heißt das Fachwort für LeseSTÄRKE?" Jedesmal stellt sich heraus: Es gibt kein Fachwort für LeseSTÄRKE. Und es gibt auch kein Interesse an LeseSTÄRKE. Ja, ich erlebe noch oft genug, dass man für die LeseSCHWÄCHE und GEGEN DIE LESESTÄRKE kämpft. Wer sich sein Problem auch noch erkämpft, der hat es redlich verdient.
"Legasthenie" wird in der neuen Ich-kann-Schule als LEHRschwäche angesehen. Wenn wir bei Kindern, die mit dem Schreiben Probleme haben, uns die Lehrer (und weiteren Bezugspersonen) genau anschauen, dann finden wir häufig denkbar SCHLECHTE VORBILDER, die selber eine belastete Beziehung zum Schreiben (und oft genug auch noch zu sich selbst) haben. Wie soll einen jemand für´s Schreiben begeistern, der es selbst nicht ausstehen kann?
Unser allgemeiner Umgang mit Kindern im Problemfall ist - so haben wir´s gelernt - immer defektorientiert und nicht resourcenorientiert. Das heißt, wir kümmern uns ums Problem aber nicht um die feinen Kräfte, die das Kind für die Lösung hat. Schon wenn ich ein Problem entdecke und mir SORGEN mache, strahle ich diese Sorgen aus und in das Kind hinein. Es ist ein Irrtum, zu glauben, nur unsere Worte hätten Wirkung. Was wir denken und fühlen, wikt sehr viel feiner und dringt viel tiefer, selbst über Entfernungen. So bauen wir oft durch die Atmosphäre, die wir schaffen, das Problem so stark auf, dass wir es nie mit Worten abtragen können. Die neue Ich-kann-Schule zeigt, wie dringend notwendig esn ist, den FEINEN KRÄFTEN und Talenten im Kind und in uns genauere Beachtung zu geben.
Schreiben ist nur zum sehr kleinen Teil ein technisches Problem; entscheidend sind Probleme für uns immer als MENSCHLICHE Probleme. Solange es menschlich nicht stimmt, bewirken alle technischen Bemühungen nur eine Erschöpfung der Kräften und folglich Steigerung des Misserfolgs. Auch hier weise ich auf die Schnellhilfe durch Schlafsuggestion (Beispiele im Coué Brief 9) hin, einer MENSCHLICHEN Kommunikation mit den entscheidenden Geistes- und Seelenkräften.
Alles was wir tun, hat SUGGESTIVE Wirkung. Es ist ein Unterschied, ob ich jemand ein Lernspiel machen lasse in der Atmosphäre "Du kannst es nicht" oder "Du schaffst es gut." Das ist keine Kleinigkeit sondern die grundlegende Weichenstellung. Das macht auch keine Arbeit, nur Sorgfalt und Achtsamkeit erfordert es.
Das griech Wort "therapeuein" heißt übrigens "pflegen, verehren". Auch hier sollte man die Augen aufmachen: Ein "Legasthenietherapeut" ist ein Pfleger und Verehrer der Rechtschreibschwäche. In der neuen Ich-kann-Schule dagegen werden die Schreib- und Persönlichkeitstalente verehrt und gepflegt. Guten, genauen Erfolg!
Franz Josef Neffe
"Wenn ich Sie in dem Irrtum lasse, dass ich es bin, der Sie gesund macht, dann mindere ich Ihre Persönlichkeit!" Émile Coué