Lehrstellenabbruch - wie weiter?

merida
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 19.04.2012
Beiträge: 6
hat jemand von euch auch einen Junior zu hause, der wegen schlechten noten seine lehrstelle am ende des 1. jahres nicht weiterführen konnte.
wo kriegen wir hilfe? wie weiter? was tun?
steh irgendwie grad am berg, und jaja natürlich muss der Junior da hauptsächlich ran, aber mich würde interessieren, wie man in dem fall am besten weitermacht oder so
danke!
fraulein
Dabei seit: 26.10.2003
Beiträge: 1583
Amt für Berufsbildung und Berufsberatung wären für mich erste Anlaufstellen um Infos zu holen. Rücksprache mit der Berufsschule wäre sicher auch nicht schlecht, wenn es vor allem um die Noten geht.

Auch wäre zu überlegen, ob er die Lehre neu beginnen kann oder allenfalls eine Attestlehre das richtige und bei der momentanen Firma auch möglich ist. Das wäre dann mit dem Arbeitgeber zu klären.

Wenn es nur an den Schulnoten liegt, dass die Lehre nicht weitergeführt werden kann, würde ich mich fragen, ob der Stoff wirklich viel zu schwer ist oder mein Kind viel zu faul. Und möglicherweise ist es auch der falsche Beruf?

Viel Glück

Partner, 4 Kinder mit teilweise Schwiegerkindern, aktuell 2 Enkel :-)
Stricken, Lesen und immer wieder an meinem Lieblingsplatz sitzen und den Bäumen zuhören.
Universum
Dabei seit: 13.05.2013
Beiträge: 1515
Mich dünkt es sehr spät, wenn du dich erst darum kümmerst, wenn das "Kind schon in den Brunnen gefallen ist". Das Ganze hat sich doch angebahnt und ist nicht erst seit heute auf morgen so. Musstet ihr als Erziehungsberechtigte keine Noten unterschreiben die aus der Schule gekommen sind? Und wie sehen die Bildungsberichte aus, die aus dem Betrieb kommen?
Was du jetzt noch tun kannst: nimm Kontakt mit der Berufsschullehrperson auf und frag nach deren Einschätzung. An was es gelegen hat mit den schlechten Noten. Und dann ein Gespräch mit dem Ausbildner im Betrieb. Dann bekommst du nämlich ein Bild und weisst wie weiter. Und erst dann kommt die Berufsberatung und allenfalls das Amt für Berufsbildung aufs Tapet.
Das Hauptsächlich dein Sohn ran muss, diese Einschätzung teile ich nur bedingt. Auch ihr als Erziehungsberechtigte habt den Lehrvertrag unterschrieben und müsst mithelfen, dass das Berufsziel erreicht werden kann. Das heisst für mich, dass man im Betrieb mal nachfragt wie es geht und wie man zufrieden ist. Und stellen sich die ersten schlechten Noten aus der Berufsschule ein, nimmt man auch mit der Schule Kontakt auf. Dafür ist man als Eltern Verantwortlich, wenn solches Vorgehen nicht schon vom Betrieb bzw. der Berufsschule aus kommt. Natürlich müssen viele Jugendliche selber Erfahrungen sammeln, aber IHR bezahlt, solange keine erste Ausbildung abgeschlossen ist. Daher würde ich da schon etwas Eigeninitiative an den Tag legen.
Kein Bericht heisst nämlich nicht immer, dass alles in Ordnung ist...leider...
Und was meint denn dein Sohn zum Thema? Was für eine Lehre muss er nun abbrechen?

Versprich nichts, wenn Du glücklich bist.
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und triff keine Entscheidungen wenn Du traurig bist.

Autor unbekannt.
goodie
Dabei seit: 12.11.2011
Beiträge: 3198
Also da gibts doch sicher noch was zu retten. Ich wollte ja meine 4 Jährige Lehre auch schmeissen als Bauzeichnerin, aber ich hab Hilfe bei meinem Chef gesucht. Hab ihm erklärt dass ich in Algebra sehr schlecht sei und dass ich nicht denke dass ich die Lehre mit Erfolg abschliessen werde. Aber ich hatte wirklich das Glück, dass mein Chef an mich geglaubt hat, ich hab jede Woche Nachhilfe bekommen für Mathe und das 2 Jahre lang. Versucht doch zuerst diesen Weg! Es lohnt sich, gerade fürs Selbstwertgefühl etwas geschafft zu haben trotz Schwierigkeiten. Mein Vater wusste allerdings nichts von alle dem.

„Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg."

Mahatma Gandhi
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Da unser Sohn erst im Sommer die Lehre beginnt, kann ich nicht aus Erfahrung sprechen. Mich wundert es aber schon auch, dass Ihr erst, gut 2 Monate vor Schuljahresende, damit konfrontiert wird, bzw. nach einer Lösung geschaut wird. Wurde denn seitens Lehrmeister/Arbeitgeber nie was davon erwähnt? Musste der Sohn die Schulnoten dem Lehrmeister nicht zeigen? Wurde denn bei schlechten Leistungen weder Ihr noch Arbeitgeber informiert? Wie auch Universum schon schrieb, wart Ihr denn bis jetzt ahnungslos?

Wo ich mitreden kann, ist im Bereich Schule (Grundschule, Oberstufe). Dort frag(t)e ich immer wieder nach Prüfungen, alle benoteten Prüfungen mussten wir als Eltern unterschreiben. Ich habe mir diese Noten notiert, damit ich einen ungefähren Überblick über seinen Stand habe. Da bei uns nicht einfach der genaue Zeugnisschnitt errechnet werden kann, gibt mir dies nur ein ungefährer Stand. Errechne ich beispielsweise einen Gesamt-Schnitt von 5.0 in einem Fach, im Zeugnis hat er aber nur 4.0 würde ich spätestens dann mit der Lehrperson das Gespräch suchen.

Hätte mein Sohn in der Lehre oft knapp genügende oder gar ungenügende Noten, würde ich da sicher mal mit dem Lehrlingsausbildner und eben auch der Berufsschule sprechen. Hätte ich nie eine Prüfung zu Gesicht bekommen, hätte ich sicher nachgefragt, und hätte ich mehr oder weniger gute bzw. genügende Noten gesehen, würde ich schon genau wissen wollen, wesalb mein Sohn die Lehre aufgrund mangelnder Schulleistung nicht weiterführen kann.

Die Kinder/Jugendlichen sind für ihre Leistungen (mehr oder weniger) selber verantwortlich. Aber wir Eltern und Erziehungsberechtigten müssen sie dabei unterstützen
Blue64
Dabei seit: 20.08.2003
Beiträge: 1456
"Universum" schrieb:

Mich dünkt es sehr spät, wenn du dich erst darum kümmerst, wenn das "Kind schon in den Brunnen gefallen ist". Das Ganze hat sich doch angebahnt und ist nicht erst seit heute auf morgen so. Musstet ihr als Erziehungsberechtigte keine Noten unterschreiben die aus der Schule gekommen sind? Und wie sehen die Bildungsberichte aus, die aus dem Betrieb kommen?
Was du jetzt noch tun kannst: nimm Kontakt mit der Berufsschullehrperson auf und frag nach deren Einschätzung. An was es gelegen hat mit den schlechten Noten. Und dann ein Gespräch mit dem Ausbildner im Betrieb. Dann bekommst du nämlich ein Bild und weisst wie weiter. Und erst dann kommt die Berufsberatung und allenfalls das Amt für Berufsbildung aufs Tapet.
Das Hauptsächlich dein Sohn ran muss, diese Einschätzung teile ich nur bedingt. Auch ihr als Erziehungsberechtigte habt den Lehrvertrag unterschrieben und müsst mithelfen, dass das Berufsziel erreicht werden kann. Das heisst für mich, dass man im Betrieb mal nachfragt wie es geht und wie man zufrieden ist. Und stellen sich die ersten schlechten Noten aus der Berufsschule ein, nimmt man auch mit der Schule Kontakt auf. Dafür ist man als Eltern Verantwortlich, wenn solches Vorgehen nicht schon vom Betrieb bzw. der Berufsschule aus kommt. Natürlich müssen viele Jugendliche selber Erfahrungen sammeln, aber IHR bezahlt, solange keine erste Ausbildung abgeschlossen ist. Daher würde ich da schon etwas Eigeninitiative an den Tag legen.
Kein Bericht heisst nämlich nicht immer, dass alles in Ordnung ist...leider...
Und was meint denn dein Sohn zum Thema? Was für eine Lehre muss er nun abbrechen?


Die Frage der Themeneröffnerin war "...wie man in dem fall am besten weitermacht oder so.." - Entweder hilfst du oder lässt es ... Vorwürfe und was sie in der Vergangenheit hätte machen sollen, verpackt in einen selbstgerechten Monolog, helfen ihr garantiert nicht.

Ich denke, also bin ich hier falsch !
nela65
Dabei seit: 17.04.2007
Beiträge: 716
- mit der Lehrfirma besprechen, ob eine Möglichkeit besteht, mit einer einfachere Lehre bleiben zu können
- Besprechen, ob ihm ansich der Beruf immer noch gefällt
- Besprechen, was ist er bereit zu leisten, wo sind seine Stärken
- Berufsberatung
- neue Lehrfirma suchen
- Zwischenjahr oder andere Zwischenlösung suchen

Ein Lehrabbruch ist kein Weltuntergang. Aber, die Zeit drängt, wenn ihr eine Anschlusslösung möchtet.
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Danke, Blue, wiedermal so ein konstruktiver und hilfreicher Beitrag von dir icon_redface.gif. Du hast der TE sehr viel geholfen.
KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
Wie sieht er die Situation? Was denkt er, woran es liegt, dass die Noten nicht reichen? Je nachdem betrachtet er diesen Teil als veränderbar oder eben nicht, und das ist entscheidend.

Gespräch mit ihm, Gespräch mit dem Lehrmeister, Gespräch mit dem Klassenlehrer. Obwohl ich davon ausgehe, dass die längst stattgefunden haben.
Kannst auch mal auf dem Berufsbildungsamt anrufen und fragen, wie ihr vorgehen sollt.
marwitt
Dabei seit: 26.10.2007
Beiträge: 282
ähm Gabriela
Blue nervt sich über den beitrag von Universum. ich finde blue hat recht. wir wissen nicht, was war und was gemacht wurde. die themeneröffnerin sucht für jetzt hilfe.