Lektionenabbau Kanton Bern

mjz
ThemenerstellerIn
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mal einige datails...
http://www.gr.be.ch/etc/designs/gr/media.cdwsbinary.DOKUMENTE.acq/d990f3b6bf494806b9f1a435e89b4e57-332/8/PDF/2011.1342-Vorstossantwort-D-43640.pdf

Der Regierungsrat wird aufgefordert, im Voranschlag 2012 sowie im Finanz- und Aufgabenplan der Jahre 2013 bis 2015 die Reduktion des Unterrichtspensums in der Volkschule zu verzichten.

Begründung
Alle namhaften Verbände der Wirtschaft sowie die politischen Parteien werden nicht müde festzuhalten, dass die Bildung die zentrale Ressource für die Schweizer Wirtschaft ist. Eine gute Schulbildung ist der Schlüssel für die Zukunft der einzelnen Menschen, für die wirtschaftliche Entwicklung und den sozialen Zusammenhalt unserer Gesellschaft.

Vor diesem Hintergrund erstaunt, dass die vorgeschlagenen Sparmassnahmen nicht vor der Schulstube Halt machen. Die Löcher, welche in der Kantonskasse durch die Steuersenkungspolitik gerissen wurden, sollen ausgerechnet durch einen Abbau in der Schulbildung gestopft werden.
Aus ökonomischer Sicht kann diese Rechnung nicht aufgehen: Die Schweizer Wirtschaft ist in hohem Grad auf gut ausgebildete Fachkräfte angewiesen. Die wichtigste Grundlage dafür bildet eine gute Schulbildung während der obligatorischen Schulzeit.

Studien, wie u.a. die Pisa Studie, belegen, dass die Schweiz und der Kanton Bern nicht zu den Spitzenreitern gehören, was den Bildungsstand angeht, und dass es noch weitere Anstrengungen braucht, um das Bildungspotential in der Schweiz und im Kanton Bern auszuschöpfen. Beispielsweise gibt es nach wie vor einen eklatanten Mangel an Fachkräften in technischen Berufen, was u.a. dazu führt, dass Stellen nicht besetzt werden können. In der Folge vermag der Kanton Bern, das Potential in innovativen Technologien zurzeit beim weitem nicht auszuschöpfen, was sich wiederum negativ auf die wirtschaftliche Entwicklung auswirkt. Die Reduktion des Unterrichtspensums steht also völlig quer in der Landschaft und ist kontraproduktiv.

Da es zudem unvorstellbar ist, den Unterrichtsstoff zu reduzieren – in Mathematik muss der Kanton Bern aufgrund vergleichbarer Studien beispielsweise sogar noch zulegen – wird die Konsequenz dieser Sparmassnahme sein, dass den Kindern eine Verdichtung des Unterrichtsstoffs droht. Dem werden jedoch längstens nicht alle Kinder gewachsen sein – schon heute sind eine Vielfalt von begleitenden Massnahmen möglich, damit die Kinder dem steigenden Ansprüchen in der Schule gewachsen sind. Mit der vorgeschlagenen Sparmassnahme drohen weitere solche Massnahmen, welche die eingesparten Mittel wohl mindestens wieder fordern oder sogar übersteigen werden

eis nach em andere...
Gelöschter Benutzer
"Könnten sie diese Stunde nicht zB nutzen um einem Hobby nachzugehen bei dem sie auch etwas (und vielleicht fürs Leben sinnvolleres) lernen?"

Wohne ja nicht im Kanton BE, denke aber, dass gerade NMM und Textiles Werken schon "Fächer fürs Leben" sind. Eigentlich alle Fächer, ist doch Sinn und Zweck der Schule.
mjz
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 27.01.2011
Beiträge: 136
natürlich gönne ich unseren kids auch freistunden..... ( 1. und 5. klasse)
sie haben das glück das sie in einer schule sind mit einem genialen stundeplan. 1kl. 5 mäörgen a 4 lektionen und 1 nami mit 3 lektionen.
stundenplan 5, kl. 2 mörgen 4 lektionen, 3 mörgen 5 lektionen. 1 nami 4 lektionen 1 nami 3 lektionen, (ohne zusatlektionen)

ich find es nicht gut wenn wir auf dem rücken der kinder sparen.

eis nach em andere...
lisa*
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Beiträge: 535
@linda-priska & zürcherlis: ok, danke. bei uns heisst das M&U (mensch und umwelt).
lisi69
Dabei seit: 21.08.2008
Beiträge: 144
Also ich bin auch froh für die Kids das sie nicht noch mehr in die Schule müssen. Sie haben bereits zweimal bis 16.00 und einmal bis 15.00h Schule. Dazu noch Hausaufgaben von mind einer halben bis ganzen Stunde. Sie sind echt gefordert. Und es werden ja nicht nur Stunden abgebaut, zB das Französisch ist neu ab der 3. Klasse und da haben sie auch mehr Schule.
RenaW
Dabei seit: 06.10.2005
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@lisi, klar wird es nicht weniger, im Gegenteil: mit zunehmender Klasse werden es mehr Lektionen. Trotzdem finde ich es nicht so toll, wenn auf dem Rücken der Kinder zu sparen. Und gerade was @myz über das Fach Mathe geschrieben hat, ist ein wichtiger Punkt: im Vergleich zu NMM hat meine Tochter vergleichsweise wenige Mathelektionen. Also anstatt eine Lektion zu streichen, würde man an der 6 Klasse besser eine Mathelektion mehr durchführen anstelle von NMM.
Gelöschter Benutzer
@lisi

Franz ab der 3. Klasse? Ab wann haben sie denn Englisch?

Hier (Kanton ZH) E ab der 2. Klasse, F ab der 5. Klasse.
orcas
Dabei seit: 28.05.2004
Beiträge: 340
Wegen den Steuersenkungen droht im Kanton Bern ein Abbau bei der Bildung. Letzten Freitag hat der Regierungsrat bekannt gegeben, dass im 2. bis 4. Schuljahr je eine Lektion im technischen und textilen Gestalten und im 5. und 6. Schuljahr je eine Lektion im Fach Natur, Mensch, Mitwelt (NMM) gestrichen werden soll. Dabei bewegt sich der Kanton Bern bereits heute bei den Anzahl Lektionen im hinteren Mittelfeld der Kantone. Siehe auch Artikel: Kanton Bern streicht Lektionen bei Primarschülern und spart 10 Millionen, unter: http://bit.ly/s3yHZA

Damit wird der Rückstand für Berner Kinder noch grösser und für viele Lehrpersonen bedeutet diese Massnahme eine weitere Lohnkürzung, weil ihr Pensum reduziert wird.

der von viele Eltern als eng empfundene Stundenplan hat auch damit zu tun, dass unsere Kinder am Samstag nicht mehr, wie wir, in die Schule müssen. Diese Stunden werden dann eben auf die ganze Woche verteilt.
Wir haben darüber abgestimmt, zugestimmt.
Ich finde es nicht gut, Stunden der Fächer NMN und Gestalten zu streichen, den dies sind Fächer, welche nicht nur den Intelekt der Kinder fordert, sondern eben auch die anderen Fähigkeiten und Franz, Math und Deutsch sind Fleisfächer - NMN und Gestalten nicht.

es chunnt nid guet, es isch scho guet, me mues es nume gseh
Zoe007
Dabei seit: 28.02.2007
Beiträge: 1663
Offensichtlich macht der Kanton Bern doch einiges richtig, im Gegensatz zu anderen Kantonen. Vor allem der deutschsprachige Teil des Kantons Bern schneidet in der PISA-Studie fast so gut ab wie der Kanton St. Gallen, obwohl wir im SG anderthalb mal so viele Schulstunden haben! Und obwohl für die Berner hochdeutsch viel schwieriger ist als für uns St. Galler.
orcas
Dabei seit: 28.05.2004
Beiträge: 340
smile, danke Zoe007
aber warum ist für uns Berner Hochdeutsch schwieriger - das wär mir bis jetzt nicht aufgefallen ;o)

es chunnt nid guet, es isch scho guet, me mues es nume gseh