lernen, aber nicht begreifen ?

pilgrim
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 13.01.2005
Beiträge: 49
Unsere 14-jh. Tochter ist in der Spez-Sek. und hatte bis anhin keine nennenswerte Probleme in der Schule und hat sehr gute Noten.
In der letzten Zeit bekundet sie aber Mühe mit Franz. und Englisch. Sie lernt recht viel, erklärt mir sogar die Grammatik etc. aber in der Prüfung ist dann sehr viel falsch. In der Arbeitstechnik bzw. bei den Prüfungsvorbereitungen habe ich bemerkt, dass sie nicht mehr so viel schriftlich fixiert wie vorher.
Wo ist der "Knoten" zwischen lernen und begreifen ?
Prüfungsangst verneint sie oder lässt die Pubertät grüssen ?
Danke für Erfahrungen und Hilfestellungen, vielleicht auch FJN ?
Shanti
Dabei seit: 30.04.2010
Beiträge: 1489
Ich kenne das Problem insofern, als ich mir nichts merken kann. ich lese und lese und lese, schreibe und schreibe und schreibe - und es bleibt nicht hängen. Für Tipps wäre ich auch dankbar.

Der Weg ist das Ziel
RenaW
Dabei seit: 06.10.2005
Beiträge: 1792
Ist gerade ein interessanter Zufall, dass Du dieses Thema eröffnest. Ich habe gerade den Eindruck, dass es meiner 12jährigen Tochter teilweise gleich geht.
Habe zwar noch nicht daran gedacht, hier nach zu fragen, nur kommen mir die Tipps gerade gelegen. Evtl. helfen sie meiner Tochter auch.
Holzwurm
Dabei seit: 28.12.2008
Beiträge: 2952
ui so was kennen wir!!!!!!

bei uns war der lehrer 'schuld', der kam nämlich in die erste schulstunde und quatschte mal eine viertelstunde auf franz drauflos. daraufhin ging erst mal nix mehr. denn, wie um himmelswillen kann man auf französisch leben, atmen, reden, essen, träumen, denken....das versteht ja keiner!!
kann es sein dass deine tochter visualisiert beim lernen? und drum zb. eine geschichtsprüfung besser geht als trockene wörtli?

unsere darf nun privat bei jemandem feststellen dass sie das ganze ja kann und versteht und gar nicht so eine niete ist wie sie immer dachte.

have a nice day
*savita*
Dabei seit: 22.06.2010
Beiträge: 1481
würmli
ich kann das, hehehehehe icon_smile.gif))
*savita*
Dabei seit: 22.06.2010
Beiträge: 1481
so, und das noch zum Thema :
Meiner Tochter geht es genau gleich. Wir haben verschiedene Arten ausprobiert, wie es am einfachsten ist für sie zum lernen. Visuell, laut aufsagen, stehend, sitzend, mit oder ohne Musik (ja, das gibt es !) etc etc. Wir haben die ideale Lernform auch noch nicht rausgefunden.
Holzwurm
Dabei seit: 28.12.2008
Beiträge: 2952
ja dänk savita!!
und unser franzkämpfer (nicht mehr franzfruster, gellicon_wink.gif) konnte sich das einfach nicht vorstellen!

have a nice day
Traumeel
Dabei seit: 30.10.2007
Beiträge: 546
Hier in der Romandie gibt Kurse "Lernen zu lernen", habt ihr auch sowas? Meiner Tochter brachte es sehr viel und ich verstehe in der Zwischenzeit auch viel besser wie so ein Hirn speichern kann und was ich für Hilfsmitteli habe icon_wink.gif

Die wahren Optimisten sind nicht davon überzeugt, das alles gutgehen wird, aber sie sind überzeugt, dass nicht alles schiefgehen wird (Friedrich Schiller)
Holzwurm
Dabei seit: 28.12.2008
Beiträge: 2952
@traumeel
ja bei uns an der oberstufe wird im ersten jahr eine ganze projektwoche dafür aufgewendet und dann nach einem halben jahr gibts einen halbtägigen wiederholungs'kurs'.
der bringt viele inputs, nur muss man halt trotzdem zeit aufwenden um rauszufinden was einem liegt.

wir haben gemerkt, dass die konzentration bei unserer tochter nach ca 35min nachlässt. dann hockt sie sich auf den hometrainer, knuddelt mit den mäusen, spielt auf ihrem instrument etc. nachher kann sie wieder gut und effizient arbeiten.

have a nice day
Franz Josef Neffe
Dabei seit: 17.11.2006
Beiträge: 1021
Nun, ist es nicht so, dass wir "in der Schule" immer nur auf unseren BEWUSSTEN Verstand fixiert werden und lernen? Wir werden an den Wahn gewöhnt, mit dem könne und müsse man alles machen.
Tatsächlich verdanken wir aber unser Überleben einer ganz anderen Instanz. Müssten wir mit dem bewussten Verstand auch nur unsere Verdauung steuern, wir hätten keine Überlebenschance. Die Instanz, die unsere Lebensfunktionen steuert, ist das UNBEWUSSTE.
Kinder leben weitgehend UNBEWUSST, bis sie in die Pubertät kommen. Dann kommt in der Regel die Krise, weil wir nicht lernen, BEWUSST das UNBEWUSSTE zu verstehen und mit ihm umzugehen. Im Gegenteil, die Pädagogik manövriert uns noch in die Sackgasse des "Du musst Dir nur Mühe geben". Damit zeigt sie völliges Lebensunverständnis. Mühe haben wir ja bereits bekommen, weil wir eine wichtige Lektion des Lebens nicht gelernt haben. Und nun muss doch wohl die Konsequenz heißen, dass wir endlich LERNEN und nicht dass wir selbst noch mehr Mühe für uns verursachen.
Ich finde die Situation Deiner Tochter hoch interessant. Sie birgt die großartige Chance, wirklich LEBEN zu lernen und nicht bloß päd. Papierschablonen.
Unsere bewussten Kräfte sind begrenzt, die unbewussten sind unbegrenzt. Was wir nicht im Bewusstsein haben, hat das Unbewusste für uns. Was wir also lernen müssen, ist ein guter Umgang mit unserem UNBEWUSSTEN. Das ist ja für uns da, aber mit ihm Mühegeben und es Anstrengen werden wir es wohl kaum zu einer guten Zusammenarbeit gewinnen. Würde der Lehrer alles für uns tun, wenn wir ihm Mühe geben und ihn anstrengen? Wenn wir von dem was wollen, sind wir doch auch freundlich und voller Respekt. Warum also nicht genauso klug mit seinem UNBEWUSSTEN und seinen dort schlummernden Talenten umgehen? Coués Autosuggestion ist eine sehr praktische Lernmöglichkeit, in so hoher Qualität mit den eigenen Kräften zu verkehren. Man kann sie aber auch einfach so so gut behandeln, dass sie gerne alles für einen tun. Und wenn die Mama helfen will, wäre auch die Schlafsuggestion (kann man durchaus vorher gemeinsam besprechen) eine Hilfe, die Kräfte aufzutanken, ihnen ungestört und voll konzentriert ihre gute Entwicklung zu sagen und den klaren Auftrag dafür zu geben.
Ich denke, es ist eindeutig: In der Pubertät kommt der zunächst natürlich funktionierende aber nie bewusst erkannte und gepflegte Austausch mit den existentiellen Kräften im Unbewussten in die Krise. Nun muss der Mensch lernen, seine eigene Großartigkeit zu erkennen und BEWUSST zu pflegen. Nun ist es seine Aufgabe, BEWUSST Stärker und Lenker seiner Kräfte zu werden. Dass es bei uns die Kinder so schwer damit haben, liegt daran, dass die Erwachsenen es selber nicht können und folglich auch nicht vormachen. Unsere größte Chance wäre, wir würden es endlich alle miteinander lernen. Lernen tut gut.
Ich freue mich auf Euren Erfolg.
Franz Josef Neffe

"Wenn ich Sie in dem Irrtum lasse, dass ich es bin, der Sie gesund macht, dann mindere ich Ihre Persönlichkeit!" Émile Coué