Lernstrategien Deutsch 3. Klasse

anna_stesia
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 25.10.2007
Beiträge: 2623
hallo allerseits

unser sohn (9 jahre, 3. klasse) hat seine liebe mühe mit der rechtschreibung. das eine ist sicher dass es nicht gerade sein lieblingsfach ist und er deswegen oft flüchtigkeitsfehler macht (zb. gross- kleinschreibung).

persönlich kenne ich es so, dass man durch lesen und auch hören der wörter intuitiv weiss wie man etwas schreibt. oder aber, man lernt die wörter einfach drillmässig. etwas anderes kommt mir gerade nicht in den sinn und deswegen eröffne ich auch dieses thema.

lesen tut unser sohn täglich. da er aber eher ein schnell- bzw. querleser ist (wie sein vater) schaut er die wörter nicht sooo genau an und die rechtschreibung bleibt nicht hängen (nehme ich an).

auch übt er täglich seine wochenwörter, übt diktate immer sehr gut bis jedes wort sitzt. oft bekommen sie eine wörterliste die sie lernen müssen. für das diktat werden die wörter dann in einem text verpackt.

beim diktat schreibt er aber dann viele wörter falsch die er vorher konnte. er ist immer mega unsicher wie man etwas schreibt und verschlimmbessert oft wörter nachträglich.

gerne würde ich eure tipps zu diesem thema lesen. habt ihr ideen was man noch tun könnte dass er sich sicherer fühlt oder wie er die rechtschreibung verinnerlichen kann?

oder kommt das (hoffentlich bald) von selbst? er ist unser ältestes kind, deswegen habe ich keine vergleichsmöglichkeiten.

merci.

doof bleibt doof, da helfen keine pillen.
Co-71
Dabei seit: 29.05.2012
Beiträge: 168
Was Du schreibst, kenne ich auch von meinem Sohn. Er ist jetzt 11 und in der 5. Klasse. Sie üben jetzt mehr Franz und Englisch, Deutsch wird in meinen Augen vernachlässigt. Die Rechtschreibung ist wirklich noch nirgends. Doch heute war ich sehr erstaunt. Ich habe meinem Sohn ein Diktat diktiert (was sie sehr selten machen). Da er drei Tage krank war, hat er den Stoff und das Üben in der Schule verpasst. Also haben wir einfach mal so ohne Vorbereitung mit dem Diktat angefangen um zu schauen, wie es so steht. Er machte nur einen einzigen kleinen Fehler. Ich war sehr überrascht. Es geht anscheinend plötzlich doch von selbst.

Mach Dir mal keine Sorgen, in der 3. Klasse muss man noch nicht perfekt schreiben können.
anna_stesia
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 25.10.2007
Beiträge: 2623
sorgen mache ich mir nicht wirklich. ich wäre einfach froh wenn ich wüsste wie er sich die rechtschreibung besser merken kann.
klar kann man sagen, in der 3. klasse muss er es noch nicht perfekt können ... aber trotzdem bringt er schlechte noten nach hause wenn er eben fehler macht. das ist doch das dilemma.

es ist aber auch schwierig. die ersten zwei schuljahre wird kaum bis gar nicht auf die rechtschreibung geschaut und ab der dritten klasse wird knallhart jeder fehler gezählt.

doof bleibt doof, da helfen keine pillen.
ocean26
Dabei seit: 20.02.2004
Beiträge: 69
ich wäre froh wenn in der 3. klasse auf die rechtschreibng geschaut wird, leider ist das bei uns nicht so! noch nie ein diktat gehabt, nichtsicon_rolleyes.gif

Wenn Du keinen Mut zu träumen hast, so hast Du auch keinen Mut zu Leben!
kaye
Dabei seit: 25.11.2009
Beiträge: 963
der Anfang Deines Textes könnte von mir sein, vor drei Jahren. Lesen konnte meine Tochter allerdings auch nicht. Sie hatten nie ein Diktat und keine Lernwörter. Nachdem sie dann gegen Ende der Dritten eine regelrechte Panik vor Rechtschreibetests entwickelte, durfte sie in der Vierten in die Logopädie. Dort lernte sie mit Hilfe des Marburger Rechtschreibe-Programms ein paar einfache Regeln, mit denen man einen Grossteil der Wörter richtig schreiben kann. Es wäre so einfach, diese Regeln allen Kindern beizubringen! Eine Kollegin von ihr lernte es zuhause auch mit diesem Programm. Es ist ein dicker Ordner, der etwa 150Fr. kostet.
Danach machte sie noch ein halbes Jahr lang Dybuster zuhause… das war aber eher mühsam. Da sie mit dem Marburger Programm solche raschen Fortschritte gemacht hatte, war sie nicht mehr Logopädie-berechtigt (keine Lese-rechtschreib-Schwäche, sondern "nur" Versagen der normalen, dh. ungenügenden Lehrmethoden im Unterricht).
Im Moment kann sie es schon einigermassen… die perfekte Rechtschreibung ist glaub nicht so ein Unterrichtsziel.
Ich würde Dir zwei Sachen raten: erstens, hab Geduld, das dauert Jahre, egal ob mit oder ohne Methode. zweitens: mach Dich schlau und bring ihm die paar Regeln bei, die es gibt. Ich würde in dem Alter auf keinen Fall Wörter pauken.
anna_stesia
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 25.10.2007
Beiträge: 2623
merci kaye!
ich hab mich mal ein bisschen schalu gemacht. diese einfachen marburger-regeln hab ich zwar bisher noch nicht gefunden. aber ich finde sicher noch kindgerechte regeln. es wäre nämlich praktisch wenn er für die wichtigsten dinge einfache regeln lernen könnte.

es geht vor allem um "i" oder "ie"
kommt ein "h" oder keiner
"k" oder "ck"
und doppelkonsonanten oder nicht
......................................................................
so, nach ein bisschern herumsurfen bin ich auf folgenden link gestossen: http://tinyurl.com/q3vpv6z

ich erkenne uns sehr darin wieder:
"Wenn sich Kinder in diesem Stadium befinden, Rechtschreibregeln also verstanden haben und bewusst anwenden können, können sie richtig schreiben, wenn Sie sich ganz auf die Regel konzentrieren können. Sie machen dann beispielsweise kaum Fehler in einem Übungsblatt zur Grossschreibung. Sobald sie aber einen Aufsatz oder ein Diktat schreiben und sich deswegen noch auf den Inhalt oder andere Regeln konzentrieren müssen, sind sie überfordert und die Fehler tauchen wieder auf. Wenn Sie sich als Eltern also sagen hören: "Gestern konnte er/sie es doch noch, ich weiss auch nicht, wieso im Aufsatz wieder alles falsch ist?" - dann befindet sich Ihr Kind bezüglich dieser Regeln genau in diesem Stadium."



[Dieser Beitrag wurde 2mal bearbeitet, zuletzt am 30.01.2014 um 13:24.]

doof bleibt doof, da helfen keine pillen.
kaye
Dabei seit: 25.11.2009
Beiträge: 963
ja genau. Das Stadium kann allerdings ziemlich lange dauern…
Also die Regeln (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):
Doppelkonsonanten (im Fall von k ist das ck, im Fall von z ein tz) müssen nach einem kurz gesprochenen Vokal geschrieben werden, ausser es kommt danach noch ein anderer Konsonant. (zB. essen, aber Esel, Ast; ausharren, aber hart, Tanne, aber Tank). Man kann es einem Kind so erklären: wenn da schon zwei Konsonanten sitzen, sind die beiden Plätze im Zügli schon voll, da hat es keine Platz für noch einen Konsonanten.
(Zusatz dazu: Man muss dabei den Wortstamm betrachten, am besten geht das zB. bei Verben bei der Grundform: zB. kommen, also auch kommt, obwohl es da ein t hat. Zusammengesetzte Wörter müssen einzeln betrachtet werden. Doppelvokale wie au, eu, ei zählen immer als lange Vokale.)
Ein h zur Dehnung des Vokals gibt es nie bei Wörtern, die mit Sch, Sp oder Q anfangen, auch wenn den Vokal lang ist (zB. Schal, Spore, Qual).
Zum i oder ie gibt es keine allgemein gültige Regel. Ein lang gesprochenes i am Wortende ist immer ein ie (zB. Harmonie), es gibt aber Wörter, die trotz lang gesprochenen i kein ie haben (zB. Musik, gibt, ging).
Franz Josef Neffe
Dabei seit: 17.11.2006
Beiträge: 1021
Lass uns doch mal genau hinschauen:
Übt man wirklich rechtschreiben, wenn man die "Wochenwörter" täglich schreiubt und dabei Angst hat?
Oder übt man dabei nur mit Hilfe des Wochenwörterschreibens, immer besser Angst zu haben, dass man es nicht kann?
Bei meinen jahrzehntelangen Studien für die neue Ich-kann-Schule ist mir sehr drastisch aufgefallen, dass Rechtschreibversager gar nicht Rechtschreiben üben; sie üben mit Hilfe von Rechtschreibübungen, immer bessere Versager zu werden.
Alle Details lassen sich hier natürlich nicht anführen, aber entscheidend ist es zu erkennen, was das tatsächliche Problem ist.
Jeder Mensch hat eine EINSTELLUNG zu sich selbst und seinen Kräften & Talenten. Dadurch ist er quasi auf einem bestimmten Gleis.

Versager sind Neinsager zu sich selbst. Wo andere "Ich kann" sagen, sagen sie - auch wenn sie es nicht sagen - "Ich kann nicht". Sie sind auf dem "Ich-kann-nicht-Gleis" und, egal was immer sie tun, sie kommen hierauf nur in ihrem "Ich kann nicht" weiter.

Die Lösung liegst auf der Hand: Es geht nicht ohne neue Einstellung zu sich selbst, ohne neue innere Weichenstellung auf "Ich kann". Bei niemand kann man es so einfach nachlesen und lernen wie bei E.COUÉ. Es geht kinderleicht.

Im Coué Brief 9 findest Du dazu noch eine einfache und wirksame Hilfe, die Schlafsuggestion. Wenn dein Kind schläft, lenkt nichts ab. Da kannst Du die tatsächlich zuständigen Kräfte stärken und neu am Erfolg ausrichten.

Ich freue mich auf Euren Erfolg.

Franz Josef Neffe

"Wenn ich Sie in dem Irrtum lasse, dass ich es bin, der Sie gesund macht, dann mindere ich Ihre Persönlichkeit!" Émile Coué
Chiquilla
Dabei seit: 24.11.2003
Beiträge: 158
auch meine 5. und mein 3. Klässler hatten bis jetzt nie Diktate... beide tun sich schwer mit der Rechtschreibung sodass wir uns nun entschieden haben zuhause jeden Tag kleine Diktate zu machen.

la SENCILLEZ es la forma de la verdadera GRANDEZA