Mangelnder Arbeitswille bei 1.Klässlerin

Fida
Dabei seit: 12.12.2002
Beiträge: 979
fragt sich hier, ob die lehrerin einen vorwurfsvollen oder eher geduldigen ton angeschlagen hat. es liest sich so, als wurde das gespräch zwischen tür ung angel geführt worden. vielleicht meinte sie ja, dass man auf das "klick" warten kann, zumal die erste klasse ja kaum richtig begonnen hat. mach mit ihr einen termin ab, bei dem ihr in ruhe und ausführlich darüber sprechen könnt.

Man kennt mich oder man kann mich!
smaragd*
Dabei seit: 17.08.2010
Beiträge: 426
Jo hei, dieses Verhalten ist doch bei 1. Klässlern völlig NORMAL! Sie haben jetzt mindestens neun Schuljahre Zeit, um alles zu lernen, auch Arbeitswille, Durchhalten, Konzentration usw. usw. Ich hoffe schwer, die Lehrerin hat das auch so gemeint mit dem Klick, aber offensichtlich hat sie es nicht so drauf, es auch rüberzubringen - ohne die Eltern zu beunruhigen. Regt mich auf, sowas!
Gelöschter Benutzer
@chelsea
Du schreibst, dass du nicht weisst, was die anderen Kinder können. Mach doch mal einen Schulbesuch. Und wenn dich die Aussage der Lehrerin so beschäftigt, würde ich unbedingt nochmals mit ihr sprechen. Gespräche zwischen Tür und Angel verlaufen meist unbefriedigend.

LG Eva Luna
talina
Dabei seit: 05.06.2009
Beiträge: 45
ich würde dieses verhalten auf keinen fall als mangelnden arbeitswille bezeichnen. in meinen jahren als lehrerin hab ich noch kein unterstufenkiind mit mangelndem arbeitswillen getroffen...

vielleicht hat dein kind mühe, sich zu organisieren oder mühe, sich die arbeitszeit einzuteilen.

eine hilfe wäre zum beispiel eine optische unterstützung (schild oder so) zum daran denken, dass sie grad anfangen soll
~Tornado~
Dabei seit: 25.01.2005
Beiträge: 1384
danke talina für dein posting - wie wahr!

ich finde "mangelnder arbeitswille" ein fürchterlicher begriff der einfach nicht in die schule gehört!
kinder lernen selbst und ständig und es gilt ihnen lernfreude zu vermitteln, mögliche und unterschiedliche lernwege aufzuzeigen, erfolge (ich-kann-es) feiern, individualität zulassen, sie zu begleiten und nicht ihnen einen "mangelnder arbeitswille"-stempel aufzudrücken!

ich lese aber auch, dass die LP deinem kind zeit geben will - es soll "klick" machen.....wäre schön, wenn sie deiner tochter hilft auf ihrem weg zum klick icon_wink.gif

ich denke du kannst deine tochter am besten dabei unterstützen, wenn und mit ihr die freude an ihren erfolgen (zb bei hausaufgaben) teilst. lieber ein herzlicher stupser "hey, schau mal wie schnell dir das gelungen ist" als zu lange diskussionen über die dinge, wo sie sich nach der erwachsenen-wahrnehmung zu lange aufhält....

www.elterncoach.ch
Carbonara
Dabei seit: 23.03.2004
Beiträge: 136
Ich fasse die Aussage der Lehrerin so auf, dass sie dem Kind Zeit lassen will.
Ich würde noch überlegen/beobachten, ob deine Tochter evt. unterfordert und gelangweilt ist und deshalb wenig Lust hat, die gestellten Aufgaben zu erledigen.
Barbabottine
Dabei seit: 02.06.2010
Beiträge: 1387
Finde es auch grauenhaft, diese Formulierung! Also nicht als Vorwurf an Dich, chelsea. Wie schon Talina und Tornado sagten, es gibt kein Kind mit "mangelndem Arbeitswillen".

Hoffe Deine Kleine kann sich bald einfügen, in des System und dies mit Freude und Motivation.

An it harm none do what ye will
Maya1
Dabei seit: 05.11.2007
Beiträge: 626
"es gibt kein Kind mit "mangelndem Arbeitswillen"."

Also das würde ich so nicht unterschreiben, ich habe zwei solche Exemplare daheim,die sind allerdings ein paar Jährchen älter icon_wink.gif.

So wie es chelsea allerdings beschreibt, handelt es sich eher um eine kleine Träumerin und das hat dann tatsächlich nichts mit mangelndem Arbeitswille zu tun. Lass ihr etwas Zeit, sie steht ja erst am Anfang ihrer Schulkarriere, hilf ihr, sich besser zu organisieren, in dem Alter brauchen das die meisten Kinder.
chelsea
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 25.03.2004
Beiträge: 23
Herzlichen Dank für eure interessanten Postings. Das Prädikat "mangelnder Arbeitswille" kam von der Lehrerin. Das wäre mir nie in den Sinn gekommen und hat mich zugegeben völlig aus den Socken gehauen.

Ich kann mir vorstellen, dass es evtl. eine (leichte) auditive Wahrnehmungsstörung sein könnte. Andererseits habe ich mit ihr zu Hause gesprochen und ihr erklärt, was von der Lehrerin verlangt wird (zuhören, ausführen). Bei den Hausaufgaben hat sie dann so extrem gut kooperiert, dass sie innert weniger Minuten fertig war. Also könnte sie es.

Sie liegt, was das Emotionale anbelangt, etwas hinter Gleichaltrigen zurück. Deshalb spüre ich einfach, dass sie es schaffen wird - halt etwas später.

Sie sind eine grosse Klasse (1. und 2. Klasse zusammen) mit 23 Schülern in einem kleinen Zimmer, wo sonst höchstens die Hälfte Kinder drin waren. Das ist nicht einfach. Sie sitzt neben ihrer Freundin, die ein Plappermaul ist. Aber sie dort weg zu nehmen, würde ihr Herz brechen und wie eine Strafe aussehen.

Im Kindergarten war lediglich der emotionale Teil etwas bemängelt worden, alles andere war immer sehr gut. Sie hatten dort auch Wochenaufgaben, die sie selbständig erledigen mussten und das hat sie - nach anfänglichen Schwierigkeiten - geschafft.

Unterfordert sein könnte auch eine Möglichkeit sein.

Ach, mir schwirrt der Kopf. Jedenfalls nochmals Danke für die vielen Inputs! Ich jedenfalls glaube an meine Tochter. Sie ist super!
chelsea
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 25.03.2004
Beiträge: 23
Ach ja, die Lehrerin machte auch Äusserungen wie "das geht GAR nicht" und "das MUSS sich ändern". Deshalb dachte ich, dass es überhaupt nicht normal ist, wie sich meine Tochter in der Schule zeigt.