"kaye" schrieb:
Darum dreht sich die ganze Diskussion zur Zeit: die Kinder die ins Gymi wollen brauchen eigentlich extra Unterricht bzw. Eltern, die es ihnen gut erklären können. Kein Wunder gibt es dann den berühmten Bias, Kinder aus reichem, bildungsnahem Elternhaus sind im Gymi überdurchschnittlich oft anzutreffen. Kinder aus einfachem Haus, deren Eltern weder gut Deutsch noch gut Mathe können, aber auch keine teuren Kurse bezahlen können, haben praktisch keine Chance.
Geld ist nur der eine Punkt. Die Fähigkeit, die Kinder am Gymi zu unterstützen (zumindest in der Anfangsphase), ist ein weiterer entscheidender Vorteil. Aber im Grunde fängt es doch bei den Grundwerten der Eltern an (und die spiegeln sich u. a. in der Namensgebung).
Ich vergleiche es gern mit dem Leistungssport: Wie gross ist die Chance, es im Fussball, im Eishockey, im Tennis in eine Regionalauswahl zu schaffen, wenn die Eltern keine Ahnung vom Sport haben, wenn die Eltern keinen Zusatzaufwand leisten, wenn die Eltern den Zugang zum Sport nicht von sich aus bereits fördern? Genau: klein. Ein Blick in die Reihen der jungen Leistungssportler zeigt: Hinter den meisten stehen Eltern, denen der Sport wichtig ist, die mit den Kindern früh (diesen oder einen anderen) Sport betrieben haben, die vielleicht selber sogar in diesem Sport erfolgreich waren und ihr Kind entsprechend fördern. In der Musik sieht das nicht anders aus. Und in der Schule eben auch. Das Gymi ist sozusagen die Regionalauswahl und da schaffen es vor allem die hin, die aus einem bildungsnahen Elternhaus kommen. Dieser Faktor ist viel entscheidender als das Geld für Vorbereitungskurse.
Und genau wie beim Sport und der Musik gilt: Förderung allein reicht natürlich nicht, ein gewisses Talent muss auch da sein. Das Talent allein reicht aber auch nur in ganz wenigen Fällen. IdR ist es eine Mischung von beidem, wobei ich denke, die Förderung ist für den Erfolg gewichtiger. (Das sage ich aber sicher nicht den verbissenen Sportler-Eltern, die denken, ihr Kind sei ein Riesen-Talent...

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