Mehr AD(H)S Fälle?

~Tornado~
Dabei seit: 25.01.2005
Beiträge: 1384
solange jeder 0815 arzt eine ads diganose stellen darf, wird es auch immer mehr ads kinder geben....

die wenigsten kinder werden seitens der schule auf ads abgeklärt - der schule diese steigenden zahlen in die schuhe zu schieben finde ich darum unpassend.

gesellschaftlich sehe ich das problem viel mehr. wer nicht passt, soll passend gemacht werden. fängt schon während der ss oder spätestens nach der geburt an icon_frown.gif

www.elterncoach.ch
Gelöschter Benutzer
Ähm, jetzt war hier vermehrt die Rede von neurologischer Abklärung im Zusammenhang mit ADS. Kann man denn ein ADS neurologisch nachweisen? Wenn ja, warum macht man dies denn nicht immer so, sondern mit umständlichen Fragebögen, die hauptsächlich auf Fremdeinschätzung beruhen und deshalb nie unabhängig sein können? Kann mich mal jemand aufklären, bitte? Die Frage scheint jetzt vielleicht ein wenig blöd, aber in meinem Umfeld sind alle ADS-Kinder nur durch Befragungsbögen, Konzentrationstest und Gespräche abgeklärt, nicht neurologisch. Übrigens ohne KiGa-Beteiligung, die wurden erst über das Resultat informiert.
Smile79
Dabei seit: 07.04.2009
Beiträge: 2397
@tornado,
soll sich ändern...
siehe: http://www.beobachter.ch/leben-gesundheit/medizin-krankheit/artikel/ritalin_fehldiagnose-zappelphilipp/

der artikel, finde ich nicht seriös recherchiert, doch finde ich auch, dass adhs nur noch von fachärzten diagnostiziert inkl. ritalinabgabe.

gruss
Smile79
Dabei seit: 07.04.2009
Beiträge: 2397
@me too, warum es nicht gemacht wird, weiss ich nicht, bei mir wurde auch so die adhs diagnostiziert - was mich erstaunt hat mit H.

gruss
jacqueline sommer
Dabei seit: 30.06.2002
Beiträge: 1113
Dass es heute viel mehr AD(H)S-Fälle gibt, liegt wohl einerseits daran, dass das halt früher noch nicht so bekannt war, nicht diagnostiziert wurde und man überhaupt noch nicht sooo viel darüber wusste. Heute wird generell viel mehr abgeklärt (nicht nur AD(H)S), sicher z.T. auch falsch diagnostiziert usw. Unter dem Strich sind es wahrscheinlich ungefähr gleich viele!

Ich mag mich sehr gut an meine Primarschule erinnern, da hatte es einige sehr krasse Jungs und wenn ich deren Verhalten analysiere, waren das bestimmt ADHSler. Das ist fast 40 Jahre her und wie gesagt, das war damals einfach nicht bekannt. Einer dieser Jungs lebt heute nicht mehr, hat sich schon vor Jahren das Leben genommen. Vielleicht würde er noch leben, hätte er seinerzeit eine Therapie bekommen?

Ich finde auch, dass die heutige Zeit einem AD(H)Sler nicht grad entgegenkommt. Die Schule wird zwar interessanter gestaltet, es gibt viel Werkstattunterricht usw. Das ist aber schwieriger und bietet viel mehr Ablenkungsmöglichkeiten für einen ADSler. Dann Fernseher, Computer, Games usw. Wird heute mehr konsumiert bzw. gab es früher noch gar nicht. Ist auch nicht unbedingt das ideale für einen ADSler.

Und ja, generell hat sich unsere Gesellschaft gewandelt, alles muss schnell gehen und jeder hat mindestens gemäss der Norm (was das auch immer ist) zu funktionieren. Das sind natürlich alles Faktoren, die mitspielen.

Ich bin aber durchaus der Meinung, dass nicht jeder Arzt eine Abklärung machen darf/soll. Wünschenswert wären Spezialistenteams, die sich darum kümmern und die dann auch für die Therapien verantwortlich wären (nicht nur medikamentös!).
Gelöschter Benutzer
Unsere Kinder haben beide die Diagonse ADS bekommen. Beide wurden vom Kinderarzt der die dafür notwendige Weiterbildung hat abgeklärt. Die Abklärung ging folgedermassen vor sich: 1. Termin: Gespräch mit BEIDEN Elternteilen, ohne Kind.
2. Termin: Tests mit dem Kind
3. Termin: Tests mit dem Kind
4. Termin: Abschlussgespräch mit den Eltern, über Procedere, IV Anmeldung etc.
Zwischen dem 1. und 2. Termin hat der Kinderarzt Infos bei der Kindergärtnerin bzw. Lehrerin eingeholt.

Bei dem zweiten Kind stritten sich dann sogar noch die Experten über die Richtigkeit der Diagnose! Der Neuropsychologe im Kinderspital verneinte dann diese Diagnose vehement! Statt dessen attestierte er ihm einen IQ von über 150, der Schulpsychologe legte ihn kurz zuvor bei 142 fest..

Beide Kinder sind nun in der Oberstufe und haben NULL Probleme. Das führe ich auf eine sehr gut geführte Schule und sehr engagierte Lehrer zurück.
Das war nicht immer so. In der Mittelstufe hatten wir massive Probleme im ganzen Schulhaus und eine total unfähige Lehrerin die vielen Kindern sehr geschadet hat! Um ihre eigene Unfähigkeit zu überspielen, hat sie kurzerhand alle nicht ganz 0815 Kinder als schwierige ADS Fälle abgestempelt, drängte zu Abklärungen und schlug irgendwelche Therapien vor. Hauptsache die Kinder waren schuld. Aber sich selber mal in Frage zu stellen, weit gefehlt...
Nach dem ich das alles durchschaut habe, und vor allem nach dem Urteil des Neuropsychologen haben wir sämtliche Therapien abgebrochen und unsere ganze Energie dahingehend investiert, unseren Kindern den Rücken zu stärken damit sie diese schwierige Zeit in der Schule einigermassen heil überstehen (auch homöpathisch). Gott sei dank habe ich auch geklemmt, als man uns zu guter Letzt sogar noch zu Ritalin empfehlen wollte, nur weil die SUPERTHERAPIEN nicht den gewünschten Effekt brachten....
Ja und jetzt wo alles so gut läuft, dank einem sehr guten Umfeld in der Schule, hat sich das ADS einfach so in Luft aufgelöst?
magdalena
Dabei seit: 03.01.2009
Beiträge: 581
Laut unserem Kinderarzt sind es heute nicht mehr Kinder mit ADHS, früher war es einfach nicht so bekannt und publik. Klar gibt es Fälle die grenzwertig sind und bei denen leichtfertig diagnostiziert wird.
Ich kann Lahelas Beitrag schon etwas verstehen, manchmal nervt es einfach wenn man in diese Schublade gesteckt wird das Kind ADHS hat und man verurteilt wird, oft von Leuten die einfach keine Ahnung haben.
Gelöschter Benutzer
magdalena, und mich nervt es, dass meine Kinder von Leuten, die eigentlich eine Ahnung haben sollten, in die ADS Schublade gesteckt worden sind! Ich empfinde das sogar als regelrechtes Vergehen an ihnen. Und ich bin froh, habe ich noch einigermassen rechtzeitig die Notbremse gezogen.
Gelöschter Benutzer
Und mich nervt, wenn bei den Cousins und Cousinen meiner Kinder Verhaltensweisen geduldet und entschuldigt werden, weil sie ein ADS haben, während meine Kinder dieselben Verhaltensweisen nicht zeigen dürfen. So im Stil von: Die haben kein ADS, die sollen sich gefälligst zusammen reissen. Wenn zwei dasselbe tun...
magdalena
Dabei seit: 03.01.2009
Beiträge: 581
me too, so etwas habe ich auch schon erlebt. Die Kinder mussten nicht aufräumen weil sie eben ADHS haben... so än seich! Mein Sohn muss trotzdem Ordnung halten und seine Sachen aufräumen und dass trotz ADHS.
Was mich manchmal traurig macht sind solche Aussagen wie ich solle ihn doch nicht so lange TV schauen lassen und Pc Spiele seinen ebenfalls nicht gut für solche Kinder... Ja woher wissen die lieben Leute denn wie viel mein Kind fern sieht oder ob er überhaupt am Pc spielt? Irgendwann habe ich aufgehört mich zu rechtfertigen, weil ich es einfach leid bin. Ich versuche ihm wirklich zu helfen wo es nur geht (ich habe selten über etwas so viel gelesen und mich informiert wie über besagtes ADHS) und dann kommen solche "Besserwisser" und meinen einem Ratschläge geben zu müssen ohne dass sie wirklich Ahnung davon haben.
Zurück zum Thema, ich denke früher gab es auch Kinder die anders waren aber man machte sich nicht so viel daraus oder sie wurden abgeschoben (Sonderschule Heime) Heute ist die Wissenschaft viel weiter. Das entschuldigt nicht das bei manchen etwas diagnostiziert wird was nicht ist.