Mein Sohn (12) bringt mich zur Weissglut :-(

Sonnenblume
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 10.07.2009
Beiträge: 78
Mein Sohn wird im Frühling 13 Jahre alt. Schon immer hatte er extrem Mühe ein "Nein" zu akzeptieren. Ein "Nein" geht für ihn gar nicht. Er kann dann hartnäckig dranbleiben und nicht selten provoziert er wo er kann, wird verletzend und ungerecht. Es gibt Situationen da kann ich ruhig und cool bleichen und dann gibt es wieder Tage, da könnte ich ausflippen weil er meine Nerven so strapaziert mit seiner "Stürmerei". Obwohl er weiss, dass bei mir das Nein zu 98% zählt, erstaunt mich immer wieder, dass er so hartnäckig dranbleibt. Wenn er dann merkt, da geht wirklich gar nichts mehr, dann bockt er und sieht sich als "armer" Junge, der nie etwas darf und dies auf eine ziemliche verletzende und ungerechte Art.

Mein Sohn ist sehr freiheitsliebend und die grösste Freude ist für ihn, mit Freunden Zeit zu verbringen und draussen zu sein. Seit ein paar Wochen hat er eine Freundin, was mich auch ein bisschen unsicher macht. Sie ist zwar lieb und alles, aber wie die Mädchen in diesem Alter halt sind, am liebsten möchten sie jede freie Minute mit dem Freund verbringen. Dementsprechend habe ich seit 3 Wochen regelmässig Stunk mit meinem Sohn, weil meine Regeln in keiner Weise mit denen seiner Freundin zu vergleichen sind. Sie darf immer und jederzeit, relativ ohne Kontrolle und egal ob Samstag oder Sonntag. Heute meinte er sogar, er wolle am liebsten mit seinem Sporttraining auffhören, dann hätte er noch mehr Zeit zum Abmachen, vorallem samstags.

Irgendwie überrumpelt mich diese ganze Situation und ich bin nicht ganz sicher, was ich davon halten soll. Erstens wie umgehen wenn es ein "Nein" gibt, damit es nicht ausartet und ich die Ruhe bewahren kann. Da wäre ich für vieeele Tipps sehr dankbar!!!! Zweitens eine Freundin mit 12 Jahren icon_eek.gif!!! Wie weit darf ich was verbieten, wieviel Freiheit ist angemessen für einen 12-jährigen?
cucuseli
Dabei seit: 12.03.2005
Beiträge: 687
Liebe Sonnenblume
da kann ich ja nur von Glück reden, dass mein Jüngster noch nicht so weit ist!
Überlege dir doch, ob du ihm in irgendeiner Form mehr Freiheit geben kannst. Du kannst es ja an Bedingungen knüpfen. Z.B. wenn die Noten gut bleiben und die Ämtli Zuhause weiterhin erledigt werden, darf er am Wochenende auch mal Abends länger weg.
Das Sporttraining aufgeben wegen der Freundin würde ich ihm glaub auch nicht erlauben, er braucht das als Ausgleich.

Hast du meine Lagereinladung erhalten? Meine Jungs würden sich freuen wenn deine Jungs wieder dabei wären! So käme dein Kleiner wieder auf andere Ideen!!




Geniesse dein Leben jeden Tag
kaye
Dabei seit: 25.11.2009
Beiträge: 963
ui, da bist Du aber mit einem Plumps in der Pubertät gelandet! Ich kann Dir nur meine Meinung, meinen Senf dazugeben. Aber eigentlich kann Dir niemand sagen, was da die Regeln sein sollen. Es gibt ja zum Glück keine allgemeingültigen Regeln für 12 Jahre, für 15 und so weiter.
Meine Meinung ist, dass Du ganz schnell umlernen solltest. Und auf jeden Fall soviel Freiheit geben solltest, wie Dein Sohn damit umgehen kann. Dh. immer ein bisschen Freiheit auf Vorschuss, mit ganz klaren Ansagen, was die Konsequenzen sind, falls er es nicht im Griff hat. Also, ich finde zB. es ist seine Sache und sein gutes Recht, selbst zu entscheiden, womit er seine freie Zeit verbringt, auch am Wochenende. Sport oder Freundin, das hast nicht Du zu bestimmen, sondern er. Du kannst höchstens verlangen, dass er zB. das Semester noch fertig macht, sich rechtzeitig abmeldet oder so. Oder mit dem Trainer eine Auszeit vereinbart (denn die Begestierung für die Freundin könnte auch wieder abflachen). Klar, eine gewisse "Familienzeit" für Euch soll auch noch drinliegen, aber ich glaube jetzt nicht, dass dies ganze Tage oder gar Wochenenden sein müssen. Noch besser integrierst Du sie einfach, wenn ihr zB. einen Ausflug machen wollt.
Mit Konsequenzen meine ich zB. dass er zu einer bestimmten Zeit zu Hause sein muss, oder die Schulaufgaben erledigt sein müssen, oder so etwas. Falls das nicht klappt, dh. er es nicht selber so organisieren kann, dass es klappt, mischst Du Dich wieder ein in die Zeitplanung.
Wegen dem "Nein": meiner Erfahrung nach entstehen die wirklich grossen Konflikte dann, wenn die Mutter noch nicht eingesehen hat, was dem Kind nun neuederings einfach sehr sehr wichtig geworden ist. Er kann dann nicht nachgeben, weil es ihm einfach unheimlich wichtig ist, diesen nächsten Entwicklungsschritt jetzt zu machen. Es ist nicht an Dir, da einen Zeitplan vorzugeben (mach das erst mit 15 oder mit 20). Hingegen wird ein "nein" sehr gut akzeptiert, wenn das Kind eigentlich weiss, dass es jenseits liegt mit einer Forderung. Also besteht die Kunst nun darin, nur noch "nein" zu sagen, wenn es für Dich wirklich auf gar keinen Fall denkbar ist, was er will. Und wie gesagt, Du musst dich umstellen, und zwar schleunigst! Du hast kein kleines Kind mehr, sondern einen zunehmend selbständigen Jugendlichen.
Sonnenblume
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 10.07.2009
Beiträge: 78
Hallo cucuseli icon_smile.gif ja danke für die Einladung, die habe ich erhalten. Leider haben wir für diesen Sommer schon andere Pläne, aber trotzdem danke.

Ja so wie es aussieht, muss ich wirklich umdenken. Aber trotzdem..... ich finde für sein Alter hat er relativ viele Freiheiten auch deswegen, weil er gute Noten macht und die Schule nicht darunter leidet und er zu Hause gut mithilft. Ihm ist halt "viel" enorm wichtig, aber deswegen kann ich nicht immer ja sagen. Und der Vergleich mit seinem Bruder der fast 3 Jahre älter ist, zählt bei mir auch nicht.

Mal schauen und eine Nacht darüber schlafen. Und in den nächsten Tagen nochmals das Gespräch mit ihm suchen und eine gute Lösung für beide finden.

Danke Euch!
cucuseli
Dabei seit: 12.03.2005
Beiträge: 687
Du kannst ihm ruhig auch sagen, was dir Angst macht.
Bleibt im Gespräch, dann weiss er, dass es dir wichtig ist.
Grüss ihn und deinen Grossen von mir!

Geniesse dein Leben jeden Tag
Blue64
Dabei seit: 20.08.2003
Beiträge: 1456
Sonnenblume, ich würde das "meine Regeln" mal überdenken.

Mach daraus "eure Regeln" : beide verhandelt über das, was euch wichtig ist -lässt du dich auf Kompromisse ein, wird er es auch tun. Wenn er spürt, du respektierst, was ihm wichtig ist und gehst ein Stückchen ihm entgegen, dann wird er es bei den Dingen, die dir wichtig sind, auch tun. Und an gemeinsame Regeln hält er sich! Also lass ihn über die Regeln, an die er sich (aber auch du) halten soll, mit entscheiden.



Ich denke, also bin ich hier falsch !
dibidaebi
Dabei seit: 22.09.2012
Beiträge: 80
Wir hatten auch solche schwierigkeiten mit unserem ältesten.
Wir haben uns einen Familien Termin gemacht d.h. das wir uns zum vereinbarten Zeitpunkt an den Tisch gesetzt haben und wir mussten beide eine Liste schreiben, wass wir vom jeweils anderen erwarten, also wass wir als Eltern und was er von uns erwartet oder wünscht. Daraus haben wir eine art Vertrag gemacht, den wir je nach Situation oder nach einer gewissen Zeit überarbeitet haben. Diesen haben auch alle die es betraf Unterschrieben und er hat eine Kopie bekommen, den er im Zimmer aufgehänkt hatte. So fühlte er sich ernst genommen und "erwachsener". Es hat kaum noch auseinandersetzungen gegeben, und wenn war es nicht mehr so Intensiv.

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 28.01.2013 um 06:49.]
Sonnenblume
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 10.07.2009
Beiträge: 78
Ihr habt Recht! Ich werde diese Regeln nochmals mit ihm durchgehen.Obwohl wir in den letzten Jahren immer wieder solche Gespräche hatten, gerade weil ich weiss, dass er viel mehr Freiheiten braucht, damit er ausgeglichen ist. Und trotzdem fällt es mir schwer, diese Freiheit in Form von Zeit und Ausgang festzulegen, da er trotzdem erst 12 Jahre alt ist.

Wir haben im Nachbarsdorf einen Jugendraum, der Freitagabend offen ist. Findet ihr es früh, wenn wir ihn um 22.00h abholen?
Paxxie
Dabei seit: 04.01.2002
Beiträge: 594
Wie ist es denn bei euch geregelt in diesem Jugendraum? Dürfen da 12 Jährige überhaupt so lange bleiben? Wer hat Aufsicht da? usw.

Bei uns gibt es so jeden zweiten Freitag einen Anlass der von der Kirche aus organisiert ist, für die 12 - 15 Jährigen, aber da weiss ich, dass Erwachsene und ältere Jugendliche present sind, und wir holen sie so ab 22h bis spätestens 22h30 ab. Dann ist es auch offiziel fertig icon_wink.gif

JossCommunications
Dabei seit: 13.05.2013
Beiträge: 1
«Von verkappten Helden und gekränkten Primadonnen: Jugendliche auf der Suche nach sich selbst»

Das Zimmer ist ein totales Chaos, vernünftige Gespräche sind kaum möglich und nur die Kollegen und Kolleginnen sind wichtig. Die Pubertät ist eine Lebensphase, die sowohl für die Eltern wie auch für die Jugendlichen grosse Herausforderungen mit sich bringen. Eltern verstehen oft ihre Söhne und Töchter nicht mehr, Lehrpersonen sind den Launen der Jugendlichen ausgeliefert und befremdet über ihre Freizeitaktivitäten und Kleidung.
Im Workshop werden nach einem Input über die typischen Verhaltensweisen und ihre psychologischen Hintergründe Strategien vorgestellt und diskutiert, wie man als Vater, Mutter oder Lehrperson mit pubertierenden Jugendlichen umgehen kann.


Referat inkl. Diskussion: Prof. Dr. Allan Guggenbühl, IKM
Ort: AQA Aeschbach Quartier Aarau, Buchserstrasse 27, 5000 Aarau
Datum: Mittwoch, 19. Juni 2013
Zeit: 17:00 – 19:00
Kosten für Zuhörer: gratis
Anmeldung: dussWe do not like spam..@.. so please: No spamming!frankjossWe do not like spam..... so please: No spamming!ch