Mein Sohn (12) bringt mich zur Weissglut :-(

taraxacum
Dabei seit: 27.01.2004
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@Sonnenblume

Meine Tochter hat seit einem Jahr einen Freund. Obwohl sie Ende Monat bereits 18 wird, war für mich diese Tatsache "schwierig". Zum einen freute ich mich riesig für sie - zum anderen machte es mir Angst. Es ist wunderschön die beiden zusammen zu sehen, ihr liebevoller Umgang, ihr Strahlen und ihre Liebe zueinander mitzuerleben. Gleichzeitig.....ja, meine Tochter ist erwachsen. Sie ist eine junge Frau. Sie geht ihren Weg. Bei alldem braucht und sucht sie meine Unterstützung immer weniger, immer wichtiger wird ihr Freund. So soll es sein, ich bin stolz auf sie...und gleichzeitig mit Wehmut besetzt.

Zu Beginn ihrer Freundschaft war ich seeeeeehr unsicher! Ich hatte Schiss vor einer ungeplanten Schwangerschaft. Ich hatte Schiss davor, dass sie ihre Hobbys aufgibt. Schiss davor, dass sie das Nest plötzlich verlässt. Schiss davor, ich könnte etwas falsch machen.......Sie auf der anderen Seite fand, sie wolle mal bei ihm übernachten, mit ihm ein Wochenende wegfahren, wir seien streng, etc.....

Ich habe ihr mitgeteilt, dass ich mich freue, dass sie eine so tollen Freund hat, dass ich ihr alles Gute wünsche - und dass ich sehr unsicher sei. Es ist ja auch für mich das erste Mal, dass ich das erlebe icon_smile.gif. Es tat mir gut, diese Unsicherheit zu kommunizieren. Ich fühlte mich befreiter.
Heute machen wir es noch immer so, dass wenn sie einen Wunsch äussert, wir nachfragen, wie sie sich das (genau) vorstelle. Meist hat sie es sich genaustens überlegt, und es ist ok so. Es gibt dann aber auch Momente, in denen wir klar mitteilen, dass wir es so oder so möchten oder eben nicht möchten.

Die beiden machen es super toll! Beide haben ihre Hobbys, die ihnen wichtig sind. Es gibt Zeiten, da sehen sie sich ein paar Tage nicht - Tochter ist dann viel zu Hause, kocht und bäckt icon_smile.gif. Gewisses wird aber auch vernachlässigt, an das wir sie mal erinnern müssen.....ihre Pflichten zu Hause. Und die hat sie und muss sie auch erledigen. Nicht immer grad sofort, aber sie muss. Sie ist ein Teil unserer Familien-Gemeinschaft und hat ihren Beitrag zu leisten. In diesem Punkt hat sie des öftern taube Ohren *g.

Wie du mit deinem Sohn die Situation meisterst - das liegt in deinem Ermessen. Die Jugendlichen müssen ihre Erfahrungen machen - genau so wie wir Eltern auch. Vielleicht macht ihr einen Versuch....der sich bewährt oder scheitert...im Voraus weiss man das selten. Ist der Vater auch in der Familie? Das ist für uns immer wieder wichtig, dass wir Eltern uns austauschen können und gemeinsam auftreten. Manchmal findet auch der Papa....Mutter, lass sie doch icon_smile.gif (umgekehrt ist das selten der Fall).

Ich wünsche euch viel Mut und Zuversicht für diesen neuen Weg. Dir wünsche ich die Gelassenheit, deinen Sohn Erfahrungen sammeln zu lassen. Deinem Sohn wünsche ich zwischendurch einen klaren Blick um zu erkennen, was IHM wichtig ist.

Wisse immer was du sagst, aber sage nicht immer, was du weisst.