Mein Sohn (13) macht sich immer gleich Sorgen und Gedanken

Sonnenblume
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Wie bereits geschrieben, war er immer schon eher kopflastig und macht sich viele Gedanken. Aber er war bis jetzt immer ein aufgestellter, lebensfroher Bub. So extrem wie jetzt erlebte ich ihn noch nie. Aus diesem Grund wäre es für mich jetzt noch zu früh, aussenstehende Hilfe in Anspruch zu nehmen. Denn einerseits verstehe ich ihn sehr gut, es prasselt ja auch wahnsinnig viel auf diese Jungen Menschen ein, die sie zu verarbeiten haben. Seine Ängste sind ja nicht unbegründet, ich kann ihm keine Garantie geben, dass er kein Krebs bekommt, auch keine Garantie, dass es nie ein Erdbeben geben wird, es sind ja reale Ängste, der Tod begleitet uns immer, man hat keine Garantie für ein langes gesundes Leben. Es ist auch für uns Erwachsene manchmal schwer, mit diesen vielen negativen und traurigen Nachrichten umzugehen, die man hört und liest. Wie muss es denn für ein Kind sein, dass Erwachsen wird? Einerseits sollen solche Gedanken Platz haben dürfen, dass man darüber redet und erklärt, dass alle Mensche solche Ängste haben und er deswegen nicht "krank" ist. Und doch gibt es diese Grenze, dass es ungesund werden kann. Finde es so schwierig...
Sonnenblume
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Wie würdet ihr reagieren bzw. antworten: Mein Sohn kommt zum Beispiel heute einige Male zu mir und meint, dass diese Gedanken wie nicht verschwinden und er immer daran denken muss, er will sie zwar verdrängen, aber es gelinge ihm nicht. Er kann sich nicht einmal richtig auf den morgigen Schulausflug deswegen freuen. Dabei konnte er diesen Tag kaum erwarten. Ich weiss einfach nicht, wie ich reagieren soll, nach einem langem Gespräch mit mir ist er zwar für den Moment beruhigt, aber ich kann doch jetzt nicht alle 3 Stunden wieder über dieses Thema reden, ihn beruhigen und motivieren. Oder was meint ihr? Wie würdet ihr reagieren? Es ist auch nicht, dass er so die Aufmerksamkeit von mir sucht, ich sehe, dass es ihn wirklich stresst. Aber anderseits möchte ich diesen Gedanken jetzt zuviel Raum geben und sie noch mehr aufpauschen. Wie würdet ihr reagieren, wenn es euer Kind wäre?
Sonnenblume
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Sonnenblume
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Jetzt war es ein paar Wochen wieder besser, es waren Ferien und mein Sohn konnte seine Freizeit so richtig geniessen. Seine Ängste waren auch kein Thema mehr, bis jetzt. Diese ganzen AKW-Fragen beschäftigen ihn extrem und könnte es nicht auch bei uns ein starkes Erdbeben geben, Fragen über Fragen. Heute lass er im K-Tipp einen Bericht über Radonbelastung. Suchte im Internet gleich unsere Gemeinde heraus, unsere Belastung ist "mittel" und mein Sohn macht sich wieder Sorgen, dass er Lungenkrebs bekommen könnte. Ich rede ja viel mit ihm, probiere zu erklären, ihn zu beruhigen und trotzdem kann man ihm nicht die Garantie geben, dass er 100 Jahre alt wird und alles 1000% sicher ist. Diese Gespräche mit ihm finde ich auch anstrengend, weil es nie aufhört und am meisten beschäftigt es mich halt, wo führt das hin, wohin führt es ihn, braucht er professionelle Hilfe, oder sind das normale Fragen eines Jugendlichen? Fragen, die mich im Moment extrem belasten. Oder mache ich mir zuviel Sorgen, kennt ihr das auch bei euren älteren Kindern?
Sonnenblume
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@Sonnenblume
Pn
milano
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Ich würde Kontakt aufnehmen zu einem Kinderpsychiater. zuerstmal muss dein Sohn noch gar nichts davon wissen. Ich würde mich erst einmal beraten lassen was da zu tun ist. Manchmal kann ein Gespräch mit einer Fachperson enorm viel bringen. Man fühlt sich dann auch als Mutter nicht mehr so hilflos und unsicher und denkt immer daran ob dies Verhalten normal ist oder nicht. Eine Fachperson stellt oftmals auch ganz andere Fragen und lässt so ganz andere Schlüsse zu. Dann kannst du immer noch entscheiden was du tun willst. Einige Sitzungen mit dem Kind, eine Therapie oder doch was ganz anderes.
Alles aus Erfahrung mit einem ganz anderen Problem.
Viel Glück !
Sonnenblume
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Im Moment ist es wieder etwas mühsamer, praktisch jeden zweiten Tag kommt er mit irgendwas, dass ihn belastet. Er selber ist einfach überzeugt, dass er nicht normal sei und ich kann ihm diesen Gedanken einfach nicht nehmen. Er findet es nicht normal, dass er sich nicht für Mädchen interessiert, dass er bei Mädchen so schüchtern ist, dass er sich immer Sorgen über Krankheiten macht und und und....er sagt selber, er mache sich manchmal so viele Sorgen und Gedanken über alles, dass es ihm manchmal zuviel werde. Ich hatte ein Gespräch mit der Psychologin und sie meinte, er sei im Moment in der Pubertät und da können solche Gefühlsschwankungen normal sein. Ich weiss es einfach nicht und mache mir so grosse Sorgen. Habe einfach eine Riesenangst, dass er einmal total durch den Wind ist. Gedanken können viel mit einem anrichten icon_frown.gif. Ich schätze es, dass mein Sohn so offen mit mir über alles redet, wirklich alles, auch ganz intime Dinge, die ich nie meinen Eltern erzählt hätte. Einerseits bin ich froh, aber anderseits belastet es micht auch extrem. Wie findet ihr das Verhalten? Wie sind eure Kinder in diesem Alter?
Gelöschter Benutzer
vielleicht ist es das erwachen aus der kindheit, wo man die zusammenhänge noch nicht sieht, und dass das leben eben wirklich lebensgefährlich ist? dass er nun erkennt, wie komplex und wie unsicher die welt ist und dies eine übergangsphase ist? dass es nicht eine hormonelle umstellung ist (von wegen pubertät), sondern die sichtweise auf die welt, er wird langsam erwachsener und muss sich damit auseinandersetzen.

ich weiss noch, wie ich es übel fand, wenn man mir als teenie nicht die wahrheit sagte. möglicherweise beruhigt er sich mehr, wenn man statt alles zu erklären und beschwichtigen versucht, ehrlich ist, und vielleicht - falls das der fall ist - zugibt, dass es zwar so viele gefahren gibt, aber du als mutter dir gar nicht ständig den kopf zerbrichst darüber. es nützt einem ja nichts, sich aller gefahren bewusst zu sein und sich schützen zu wollen, und darüber das leben nicht zu geniessen.

wenn man entschlossen ist, sich trotz all der realen gefahren den tag nicht vermiesen zu lassen (nützt ja keinem etwas), kann man themen wie krebs, psychische störungen usw konkret durchkauen. als teenie habe ich vieles in allen aspekten und nuancen durchgekaut in gedanken, um meine haltung zu finden.
OlaLoa
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Einfach ein Tip: dein Sohn könnte durch einen (guten!) Homöopathen enorm profitieren. Scheint mir ein "systemisches" Problem bei ihm zu sein. Ein Versuch wäre es auf jeden Fall wert und verlieren könnt ihr gar nichts.