Mein Sohn der Einzelgänger :-(

leaj
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 21.12.2005
Beiträge: 45
Ich spazierte heute zufällig bei der Schule vorbei als sie Pause hatten. Mein Sohn stand ganz alleine da. Als ich ihn fragte, warum er denn alleine sei, meinte er nur, er sei immer alleine. Das macht mich sehr traurig. Wie kann ich ihm helfen? Das Problem ist wahrscheinlich auch, dass er Fussball nicht mag und die anderen Jungs wahrscheinlich miteinander Fussball spielen. Zudem ist er sehr scheu...
RenaW
Dabei seit: 06.10.2005
Beiträge: 1792
Meine ältere Tochter ist auch viel alleine. Wobei es schon besser geworden ist. Ich merke einfach, je mehr ICH als Mutter ihr helfen will um Kontakte zu finden, je weniger geht's gut. Meine Tochter muss sich ihre Gspännli selber aussuchen. Es sind ja IHRE Gspännli und SIE muss sich mit denen verstehen. Je mehr ich sie selber machen lasse, je besser geht's. Sie weiss einfach, wenn sie mal ein Problem mit einem Kind hat, kann sie zu mir kommen und mich fragen. Jetzt wo sie grösser ist, gebe ich ihr oft einfach einen Rat wie sie sich verhalten soll. Erst wenn sie dann gar nicht mehr klar kommt, rede ich dann mit dem Kind (nur das Problem muss dan schon sehr gross sein).
Gufechnopf
Dabei seit: 18.03.2007
Beiträge: 3509
Und warum spielt er nicht mit den Mädchen? Die sind etwas ruhiger und spielen weniger Fussball. Hat er Angst, dass man ihn dann als Softie, Schwul oder so bezeichnen würde?

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut (und Phantasie), Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Igela
Dabei seit: 24.11.2007
Beiträge: 1229
Ufff...mir würde es das Herz brechen...ich verstehe Dich,dass Dich das traurig macht.Ladet er ab und zu Schulkameraden ein zum Spielen? Hat es noch einen "ruhigeren"Buben in der Klasse?Wenn ja,würde ich ein bischen "kuppeln".Ihn dazu animieren,den mal zum Spielen einzuladen.Einen anderen Rat habe ich Dir leider auch nicht.Mein sohn spielt auch nicht gerne Fussball.Ich habe ihm beigebracht,dass er halt auch ab und zu mitspielen muss...Die anderen spielen dafür dann auch mal Fanggis oder so.

Es geht immer irgentwo ein Türchen auf!
Traumeel
Dabei seit: 30.10.2007
Beiträge: 546
Ja, ist er denn traurig deswegen? Mein Sohn ist auch Einzelgänger, hätte jedoch durchaus schon Kollegen... aber hat am Liebsten einfach seine Ruhe und ist halt alleine. Sitzt alleine an einem Pult, macht den Schulweg vielmals selber. Er ist jedoch ausgeglichen und in einem Sportclub aktiv und sehr gerne mit dabei icon_eek.gif)
Es langweilt ihn vielmals mit was die andern Gleichaltrigen spielen und für was die sich interessieren. Denke, das wird sich dann mit der Zeit ausgleichen.

Die wahren Optimisten sind nicht davon überzeugt, das alles gutgehen wird, aber sie sind überzeugt, dass nicht alles schiefgehen wird (Friedrich Schiller)
vegan
Dabei seit: 19.06.2007
Beiträge: 284
Wie alt ist denn dein sohn?

meiner spielt auch nicht gerne fussball und die vielen ausländer in der klasse (sie sind nur 2 schweizer) sowie deren verhalten/kultur/ aussprache/erziehung bereiten ihm mühe.

sprich mit der lehrerin, wir haben das getan und sie hat sich echt mühe gegeben. 2 kollegen hat er nun und mit dem rest, verstehe ich ihn, dass er mit denen nichts anfangen kann: wie ist die klasse deines sohnes?

einerseits weiss ich auch nicht ob es an der mangelnden sozialkompetenz der knaben bzw. männer (sorry ihr lieben männer, es ist leider mehrheitlich so) oder an den genen liegt. sein vater ist der ideale mann für eine beziehung, jedoch absolut kein vereinstyp. vielleicht ist der vater deines sohnes auch eher kein rudel- und Cliquentyp!?
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Kommt darauf an, ob es Deinem Sohn wohl ist damit.
Mein Jüngster ist auch öfters in der Pause alleine. Im Schulbericht hiess es, er sei gerne alleine, verliere jedoch dabei nie die andern Kindern aus den Augen.

Wenn ER möchte, geht ER zu den andern, wenn er lieber alleine spielt, so spielt ER gerne alleine.

Habe auch eine Kollegin, deren Sohn ein absoluter Einzelgänger ist, und sich dabei auch wohl fühlt. Sie organisiert sehr oft, dass er jemanden einladen kann (versucht es), sobald sie jemanden kennenlernen, gleich Telefon-Nummer austauschen, Kontakte mit den Eltern knüpfen, etc.

Wir können die Kinder ermutigen und untertützen, doch die Freunde müssen sie selber finden.
leaj
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 21.12.2005
Beiträge: 45
Bis jetzt habe ich ja gar nichts davon gewusst. Sicher ist er nicht der "offene" Typ und geht von sich aus auf andere zu, doch die Lehrerin meinte beim letzten Gespräch, er sei gut integriert. Er ist übrigens 8 Jahre alt.

In einen Verein will er auf keinen Fall - egal was.

Sicher ist er in einer schwierigen Klasse. Vor allem die Mädchen sind sehr schwierig. Er hat eine gute Freundin, doch die geht ihren Weg in der Schule, weil sie sonst von den anderen ausgelacht wird. Ihm wäre das egal, er steht darüber... Zuhause spielt er auch oft alleine, aber eben auch viel mit dem Mädchen oder mit einem Jungen in der Nachbarschaft.

Ich habe noch nicht mit ihm darüber gesprochen, weiss also ehrlich gesagt gar nicht, wie er sich dabei fühlt.
Franz Josef Neffe
Dabei seit: 17.11.2006
Beiträge: 1021
Die beste Schnellhilfe wäre sicher, wenn Du mit Dir so umgehst, dass Du wieder froh und zuversichtlich wirst. Mütter sind starke SENDER. Was sie denken + fühlen strahlen sie aus und ganz ungehindert und tief in das Kind hinein. Also ändere doch Dein Sendeprogramm gezielt und strahle genau das aus, was seine Kräfte + zuständigen Talente wachsen macht!
Als Ich-kann-Schule-Lehrer würde ich in größter Achtung und mit feinem Interesse seinen noch nicht voll entwickelten Kräften begegnen. Und ich fände es vollkommen in Ordnung, dass er heute so ist, wie er heute ist. Das ist die Basis dafür, dass wir den nächsten Schritt machen können und es ab morgen anders wird.
Wenn ich jemand an einem bestimmten Punkt erleben will, muss ich mir was einfallen lassen, was ZIEHT. Noch so wohlmeinender Druck bewirkt genau das Gegenteil. Kinder mit ihren Problem sind in der Hauptsache vom Leben dafür gedacht, dass wir uns selbst neu überdenken und FÜR UNS was dazulernen. Damit haben wir dann SOG-Wirkung. Guten Erfolg!
Franz Josef Neffe

"Wenn ich Sie in dem Irrtum lasse, dass ich es bin, der Sie gesund macht, dann mindere ich Ihre Persönlichkeit!" Émile Coué
Paulina
Dabei seit: 01.01.2002
Beiträge: 157
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