Mit 9 allein in die Stadt?

Mmmocca
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 11.09.2013
Beiträge: 127
Inspiriert von dude:

Unvorsichtigerweise habe ich vor einem Jahr im Beisein meiner jetzt bald neunjährigen Tochter erwähnt, dass ich schon mit neun Jahren allein mit dem Bus in die Stadt Bern durfte.
Seit dann wartet sie auf ihren neunten Geburtstag und fragt mich immer wieder, ob sie ab dann auch allein in die Stadt gehen darf.

Letzten Sommer durfte sie als Kompromiss allein mit dem Zügli die 9-Minuten lange Fahrt in die Stadt machen, wo sie von meinem Mann am Perron abgeholt wurde.

Wir sind immer wieder mal in Bern, mindestens zwei Mal pro Monat, und sie kennt sich ausreichend aus.

Ich traue ihr zu, mit dem Handy ausgestattet in die Stadt zu gehen, bin aber trotzdem unsicher.

Was meint ihr?
KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
Ja, wenn sie sich das zutraut und ihr das Zugfahren geübt habt. Ich würde allerdings fix abmachen, mit welchem Zug sie wieder zurück kommen muss. Am Anfang reichen mal 1.5 oder 2 Stunden Aufenthalt.

Ist doch super, wenn sie so viel Selbstvertrauen hat. Unbedingt weiter stärken!
ibag
Dabei seit: 14.11.2007
Beiträge: 1310
Und was will sie dann alleine in der Stadt mache ? Meine ist acht und ich denke nicht das sie mit neun alleine in die Stadt darf ( luzern) denke aber auch nicht das sie alleine gehen will.

take it easy
Yvonne
Dabei seit: 31.12.2001
Beiträge: 676
Ich bin damals auch schon sehr früh alleine Zug gefahren, dh. mit 7 Jahren, inklusive Umsteigen am Zürich HB. Ich habe mir das zugetraut und wir sind viel Zug gefahren und es war eine andere Zeit.

Wir wohnen in der Pampa, haben keinen Bahnhof, dafür ein Auto. Daher ist die Situation anders und mein Sohn kannte das Zugfahren nicht und hat sich das auch sehr lange nicht zugetraut. Erst mit 14 Jahren, als er mit dem Zug zur Schule musste. Nach einigen Anfangsschwierigkeiten gings dann aber tiptop.

Ich finde, wenn sich deine Tochter das zutraut, würde ich sie auch lassen, bin absolut gleicher Meinung wie KlaraM.

Gruss Yvonne
Boenu
Dabei seit: 04.11.2003
Beiträge: 1330
9 finde ich definitiv zu jung... auch wenn sie es sich zutraut, sie kann die Gefahren noch nicht abschätzen und in Bern sind viele komische Typen unterwegs, denke so mit 12 oder 13 sieht es dann schon etwas anders aus...
KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
Auch hier würde ich ev. einen Zwischenschritt machen. Z. Bsp. gemeinsam in die Stadt und dann 1.5 Std. Freizeit, bis ihr euch wieder trefft.
Kleinere Schritte bewahren die Kids davor, sich selber zu überschätzen bzw. ihren eigenen Mut. So können sie immer wieder von neuem entscheiden, ob sie weiter gehen wollen oder ob es für den Moment reicht.
KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
Ich bin in Frauenfeld aufgewachsen und musste jeweils nach Schaffhausen zum Kieferorthopäden. Ab der 5. Klasse durfte ich alleine zur Kontrolle. Hey, das war mein absolutes Highlight. Ich fühlte mich sowas von erwachsen und selbständig. Wohl gemerkt, mit dem Velo zum Bahnhof, dann mit dem Zug nach Winterthur, dort fast eine halbe Stunde warten (Kiosk...), dann den Zug nach Schaffhausen. Dort zu Fuss zum Zahni (in der Altstadt). Ich habe immer extra einen Zug später genommen und bin noch durch die Altstadt spaziert bzw. zu Manor und habe alles ganz genau angeschaut.
Das waren handylose Zeiten, aber diese (langen!) Mittwochnachmittage habe ich geliebt. NICHT wegen dem Zahnarzt.
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Natürlich wollen das nicht alle Kinder, aber wenn eins das will, dann kann es das auch.
Mmmocca
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 11.09.2013
Beiträge: 127
Merci!

Ihr gefällt es, unabhängig zu sein. Ich weiss auch nicht genau, was sie allein in der Stadt will, aber ich nehme an, dass sie im Bastelzentrum landen und ihr Sackgeld für Farben ausgeben wird.

Ich finde es eine gute Idee, sie in Zwischenschritten Bern entdecken zu lassen. Ich möchte ihr einbläuen, die Spitalgasse beim Loeb nur unterirdisch zu überqueren, der Verkehr macht mir mehr Angst als die komischen Typen, da sie ja schliesslich schon ein Gelbgurt im Karate ist (haha).

Im Ernst, sie muss noch viel lernen.
Boenu
Dabei seit: 04.11.2003
Beiträge: 1330
Wenn schon würde ich es vielleicht an einem Samstag Nachmittag machen, wenn eh viele Leute/Familien unterwegs sind, dann denkt jeder (auch die komischen Typen), dass die Eltern sicher ganz in der Nähe sind.
Mmmocca
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 11.09.2013
Beiträge: 127
KlaraM, ich bin in Bern aufgewachsen (naja, ein wenig ausserhalb, 12 Minuten mit dem Bus entfernt), und bin mit neun Jahren einfach in den Loeb (ähnliches Kaufhaus wie Manor) lädelen gegangen und dann wieder nach Hause. Das hat mir gereicht. Im Sommer habe ich mich durch das Mövenpick-Glace-Sortiment durchgearbeitet, pro Stadtbesuch eine Kugel.

Ich habe damals einige Leute, die in der Stadt gearbeitet haben, gekannt. Ich wusste, dass ich dort vorbei kann wenn ich Hilfe brauche. Ich habe auch immer vierzig Rappen für ein Telefongespräch dabei gehabt (plus zwei Mal achtzig Rappen für die Busfahrt; wenn ich keine zwei Franken hatte, konnte ich konsequenter Weise nicht in die Stadt).

Mir kommt grad in den Sinn, dass das Büro meines Mannes im Bahnhof ist (ja ich weiss, er ist halt meistens auswärts, aber: duh!) und meine Tochter ja dort hin könnte wenn sie ein Problem hat.