Mobbing 5. Klasse

second2
Dabei seit: 01.06.2012
Beiträge: 815
Ich kann Dir auch nur anraten, das Gespräch mit der Lehrperson, der Schulkommission und/oder der Schulleitung nochmals zu suchen und darauf hinzuweisen, dass die Situation sehr dringend ist, und dass unbedingt gehandelt werden muss (Diskussion in der Klasse, Beobachten der heiklen Situationen, wo die anderen Mädchen mit Deiner Tochter alleine sind, usw.).

Schule wechseln ist ein Davonrennen, das ich auch nicht gut finde; Krankschreiben lassen ist jedoch auch eine Art Davonrennen. Ich denke nicht, dass dies die Lösung ist.

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bimbam
Dabei seit: 29.05.2012
Beiträge: 494
Gib nicht auf und kämpfe für deine Tochter. Ich weiss, es ist momentan ganz schlimm für euch.
Leider ist es traurig aber wahr, dass es meistens erst hilft, wenn das Opfer weg geht, die Täter werden meistens nicht hart angefasst! In der Klasse meiner Tochter war das Problem vor ca. 2 Jahren aktuell. Fachleute wurden beigezogen, Infoveranstaltung für die ganze Schule, extra Elternabend für die ganze Klasse, teilweise Einzelgespräche ect. Leider hat alles nichts genützt! Schlussendlich hat die betroffene Mutter die Notbremse gezogen, sie ist umgezogen, dem Kind geht es jetzt in der neuen Schule sehr gut.
laolala
Dabei seit: 05.11.2014
Beiträge: 11
Hallo Irma,
ja ich kann das nachvollziehen. Es nagt schwer an der Mutters Herz, wenn der eigene Sprössling geplagt wird und nicht selber da raus kann.
Ich wünsche dir viel Kraft und Durchhaltevermögen.
Aber am meisten wünsche ich dir eine Breite Brust und genug Harte Stirn um dich an der Schule für dein Kind durchsetzen zu können! banghead.gif

Gruss

Kind, das Wetter und die Menschen wirst du nie ändern können.....
Universum
Dabei seit: 13.05.2013
Beiträge: 1515
Bei uns im Kt. SG gibt es einen Schulpsychologischen Dienst, der im Notfall 24h erreichbar ist. Leider musste ich das alles auch selber herausfinden als es bei uns brannte. Auf der ganzen Linie haben ALLE sogenannten Fachleute einfach nur VERSAGT!! (Bei uns ging es allerdings nicht um Mobbing)

Versprich nichts, wenn Du glücklich bist.
Antworte nicht, wenn Du wütend bist
und triff keine Entscheidungen wenn Du traurig bist.

Autor unbekannt.
Blue64
Dabei seit: 20.08.2003
Beiträge: 1456
Ich hab damals bei meinem jüngeren Sohn zuerst mal für ihn selbst Hilfe geholt und ihn zu einem Kinderpsychologen geschickt. Mein Junge mochte den von Anfang an - Gott sei Dank - und dieser hat es geschafft, dass mein Sohn sich nicht mehr selbst als Opfer sieht und wieder begonnen hat, aus sich heraus zu gehen, sich wieder als wertvoll zu sehen. Das hat dann auch sein Auftreten in der Klasse beeinflusst ..

Aber vergiss eines nicht: Mobbing ist die Tat einer Gruppe, im Grunde nämlich der schweigenden und duldenden Mehrheit. Ich habe mich damals an diese Gruppe gewandt. Habe die 3 Haupttäter erstmals total aussen vor lassen.

Leider fruchteten die Gespräche mit der Lehrerin nichts, weil diese selbst auf der Seite der Mobber stand und diese auch noch unterstützte. Aber ich konnte erreichen, dass am Ende des Schuljahres mein Sohn 3-4 Kollegen hatte, die auf seiner Seite waren, der Rest der Mehrheit sich zumindest neutral verhielt und somit den Tätern der Wind aus den Segeln genommen wurde. Und er hatte dank des Psychologen wieder sich selbst gefunden.

Da allerdings die Gespräche mit der Schulsozialarbeiterin - sie wollte das Thema "mobbende Lehrerin" nicht aufgreifen und die Gespräche mit der Schulleitung - diese wollte nicht eindeutig öffentlich Stellung beziehen - nichts fruchteten, haben wir dann nach der 5.Klasse das Schulhaus gewechselt und das war die beste Entscheidung, die wir treffen konnte. Heute ist mein Junge wieder das gleiche aufgeweckte - allerdings bereits pubertierendeicon_rolleyes.gificon_lol.gif - Kerlchen wie vor der Mobbing Attacke!

Krankschreiben kam für mich damals nicht in Frage: ich wollte, und konnte davon auch meinen Sohn überzeugen, denen nicht Grund geben, "gesiegt" zu haben, das Signal zu senden, "ihr habt es geschafft, ich bin am Boden"!

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 06.11.2014 um 12:09.]

Ich denke, also bin ich hier falsch !
yucca
Dabei seit: 08.02.2007
Beiträge: 3069
hallo irma, beim lesen deines postings wurde mir ganz "gschmuch, wir erlebten ähnliches mit unserer tochter. es ging soweit dass arbeitsblätter von meiner tochter verschwanden und die lehrperson ihr vorwarf, sie ein chaot und hätte ein puff usw. ich fühlte mich ohnmächtig, hilflos und hatte keine kraft mehr. ich schrieb alle vorkommnisse mit tag und datum auf, um lückenlos genau und bestimmt sagen zu können, wann, welche vorkommnisse statt gefunden haben. in meinem wohnkanton gibt es eine sonderabteilung bei der kantonspolizei, (jugenddienst polizei) die sich nur mit mobbing und jugendlichen befasst die abrutschen oder durch delikte straffällig wurden. eigentlich ist diese abteilung nur für die oberstufe zuständig, aber mittleirweilen wird auch die mittelstufe einbezogen, weil sie zunehmend auch immer häufiger mit ihnen probleme haben.
ich rate dir aus eigener erfahrung, wende dich an die kantnspolizei und frag nach ob es eine abteilung für mobbing usw. gibt. du erhälst dort wirklich hilfe und gegebenenfalls werden alle beteiligten, schulleitung, lehrperson, eltern, jugendliche usw. an einen runden tisch geladen.
unsere tochter wurde vom hausarzt krankgeschrieben dadurch war die schulleitung gezwungen zu handeln. lehrpersonen sind meist überfordert mit mobbing, weil die täter dies nicht offensichtlich machen. deshalb mein rat, schreibe alle auch war vorfällt, so kannst du genau sagen welche vorkommnisse, wann einfetroffen sind. täter suchen sich meistens opfer aus die sich nicht wehren können. durch ihre freche art und weise wenden sie von ihren mitschülern bewundert und unterstützt... ein perverser teufelskreis. wenn dir keine andere möglichkeit bleibt, scheue dich nicht gegebenenfalls, strafanzeige gegen den/die täter einzureichen. warte nicht allzulange ab, die schulleitung handelt bei mobbing nicht gerne (meine erfahrung) erkundige dich bei der polizei und stärke deine tochter.
dein posting geht mir wirklich an die nieren....

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 06.11.2014 um 13:48.]

Auch aus Steinen, die in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.
Vilu
Dabei seit: 18.07.2002
Beiträge: 2006
Oh, wie ich diese Situation kenne! Mein Sohn wurde in der Primarschule von einem Jungen jahrelang geplagt und verleumdet, die Kollegen wurden durch Lügen gegen ihn aufgehetzt. Er konnte zum Teil monatelang mit niemandem abmachen oder in der Pause spielen, weil dieser Junge ihn verleumdet hat.
Er wurde übelst beleidigt, später, als ihm nichts mehr neues in den Sinn kam, hat er gegen mich geschossen (deine Mutter ist dumm / hässlich) und solches Zeug.
Geholfen hat alles nichts. Die Gespräche mit dem Lehrer schon gar nicht. Uns gegenüber war der Lehrer immer verständig und hat gesagt, er redet mit ihnen, aber wenn mein Sohn zu ihm ging wenn es wieder mal schlimm wurde, hat er gesagt, sie müssten selber schauen.
Mein Sohn wollte ausdrücklich nicht, dass ich mit den Eltern des Jungen rede. Diese sind übrigens sehr sympathisch und nett. Trotzdem habe ich mich, aber eher am Anfang, einigen male mit seiner Mutter unterhalten, da wir im selben Kurs waren. Da war es aber noch nicht sooo schlimm. Aber der Junge hatte zuhause sowieso immer mit Engelsmiene alles glaubhaft abgestritten. Ich hatte jedoch genug Zeugen, wurde von Mitschülern und auch deren Eltern auf die Situation angesprochen.

Wir haben vor allem versucht, unseren Sohn zu bestärken, ihm versucht Tips im Umgang mit dem Jungen zu geben und auch mit Kollegen geredet. Irgendwann haben die Mitschüler dann gemerkt, dass der andere generell ein Lügner ist und dass die schlimmen Behauptungen frei erfunden waren! Von da an hatte er seine Kollegen wieder, aber die Plagereien haben nie aufgehört.

Zum grossen Glück ist der andere in die Kanti gegangen, mein Sohn in die Sek. Seither geht es im so gut wie nie zuvor. Er hat mit niemandem in der Klasse Probleme, ist voll integriert, hat gute Freunde. Wir sind dermassen erleichtert. Und jetzt, nach 1,5 Jahren Oberstufe, will der andere unbedingt mit meinem Sohn abmachen! Unser Sohn ist dann aber am Telefon kurz angebunden, sagt er hätte kein Interesse, tschüss.
Offenbar hat der andere keine Kollegen, da er so hartnäckig ist.
Früher hat ihm unser Sohn genügend Chancen gegeben, jetzt ist es vorbei für ihn, er will nichts mehr wissen. Was wir voll und ganz verstehen.

Unsere Geschichte zeigt, dass es offenbar einfach Fälle gibt, wo nichts anderes hilft als eine räumliche Trennung / andere Klasse. Auch wenn es noch so hart ist. Alles Gute!

Leben und leben lassen
Universum
Dabei seit: 13.05.2013
Beiträge: 1515
Warum gibt es eigentlich heutzutage so viele "Arschlochkinder"?? Landauf landab hört man davon. Und überall müssen teure Schulsozialarbeiter eingesetzt werden. Ich kann mich nicht erinnern, dass es zu meiner Zeit derartige Zustände gegeben hat. Natürlich hatten wir auch das übliche Geplänkel. Aber dass Kinder aufs mieseste strategisch fertiggemacht wurden, so was gab es damals wirklich nicht, oder sicher nicht in diesen Ausmassen.
Das wäre mal eine interessante Diskussion, sich auf die Spurensuche nach den Ursachen zu machen. Es heisst immer so schön, die Schule sei halt ein Spiegel der Gesellschaft...

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 06.11.2014 um 19:29.]

Versprich nichts, wenn Du glücklich bist.
Antworte nicht, wenn Du wütend bist
und triff keine Entscheidungen wenn Du traurig bist.

Autor unbekannt.
goodie
Dabei seit: 12.11.2011
Beiträge: 3198
icon_eek.gif Doch auch in meiner Klasse gab es damals ein Mädchen dass mich jahrelang geplagt hat und auch fast die ganze Klasse mit reingezogen hat. Habe auch lange darunter gelitten, aber ich hab mich nicht in eine Opferrolle drängen lassen. Hab ihr immer signalisiert dass es mir sche... egal ist. Ich hab dann mal gehört dass sie gleich nach der Schule schwanger geworden ist und vor ein Paar Jahren hat sie ein Buch veröffentlicht indem sie ihre Lebenskrise bewältigt hat. Offensichtlich ist in ihrem Leben auch nicht alles so toll gewesen, da wurde ich vielleicht zu ihrem Ventil. Mein Glück war damals dass ich 3 Mädchen in der Schule hatte die für mich da waren und mit denen hab ich heute noch mehr oder weniger Kontakt.

Eins meiner Kinder wurde auch im Kindi und Primarklasse von einem Jungen oft gewalttätig angegriffen. Aber wir haben uns auch gewehrt. Der Junge hat dann irgendwann aufgehört und sie sind auch weg gezogen. Aber ich fand würgen und treten das geht gar nicht. Bin oft am Schulweg gestanden (3 min. Schulweg) und hab ihn genau beobachtet, aber so dass er mich auch gesehen hat.

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 06.11.2014 um 19:49.]

„Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg."

Mahatma Gandhi
Irma La Douce
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 06.09.2004
Beiträge: 1394
Ach, es tut mir so gut eure aufmunternden Worte zu lesen. Ich danke euch von Herzen.

Yucca, ich lasse nichts unversucht, und habe heute meine Telefonnummer bei der Stelle die du mir angegeben hast hinterlassen.

Goodie, das mache ich auch. Präsenz markieren. Heute geht es meiner Tochter wesentlich besser. Meine Hartnäckigkeit könnte sich auszahlen. Jedenfalls wurde sie heute in Ruhe gelassen.

Universum, danke! Ich bin froh, dass endlich jemand einen Namen für solche Kinder hat. Arschlochkind trifft es ganz genau.

Ja, ich hatte in der Primarschule auch so ein Arschlochkind. Aber bei uns wurde das anders gelöst. Unser Lehrer hat die ganze Klasse gebeten, mich in Schutz zu nehmen und da war aber ein Judas, der ihr den Plan verraten hat. Trotzdem hat sie mich von da an in Ruhe gelassen. Das gleiche Mädchen hat meine ältere Schwester geplagt, aber bei meiner Schwester war sie an der falschen Adresse, denn sie hat sie so sehr verprügelt, dass sie sie in Ruhe gelassen hat.



[Dieser Beitrag wurde 2mal bearbeitet, zuletzt am 06.11.2014 um 21:06.]