Aber es gibt auch Möglichkeiten, für das gemobbte Kind, das Mobbing zu brechen oder sich zu wehren, besonders im Frühstadium. Wenn es hier erst seit den Herbstferien so läuft, dann ist das zum Glück noch Frühstadium. Hilfe bei Erwachsenen holen ist ein guter Schritt dahin. Schön, dass ihr ein solches Vertrauensverhältnis habt. Noch hilfreicher ist, wenn man einen Freundeskreis hat, der in solchen Situationen hilft, also bereits wenn Mobbing in den Anfangszügen liegt. Wenn man gute Beziehungen hat zu den Klassenkameraden. Nicht mit allen Freundschaften, aber mit möglichst vielen einen freundschaftlichen Umgang, so dass sie eben nicht mitmachen. Nochmals: das Hauptproblem bei Mobbing ist nicht der Anführer, sondern die Mitläufer. Wenn also der Junge deiner Tochter den Stift wegnimmt und so tut, als sei nichts, dann ist nicht die Anstifterin daran Schuld, sondern dieser Junge. Freunde könnten auch helfen und intervenieren, wenn sich sowas anbahnt, bzw. dem Opfer den Rücken stärken, damit es sich selber wehrt. Starke Beziehungen zu Klassenkameraden passieren nicht einfach so; man baut sie auf. Im Klartext: Im Prinzip ist jeder ein potentielles Mobbing-Opfer, aber man kann dazu beitragen, es nicht zu werden bzw. sich frühzeitig dagegen zu wehren. Natürlich gibt es Ausnahmen, z. Bsp. bei einem Umzug, wenn das Kind noch gar nicht die Gelegenheit hatte, Beziehungen aufzubauen. Also: gute Beziehungen stärken. Und nicht die ganze Aufmerksamkeit auf die Anstifterin, denn jeder, der mitmacht, ist Täter.
Nicht dass ich falsch verstanden werde: Mobbing in der Schule ist ganz schlimm. Die Lehrpersonen müssen auf jeden Fall mithelfen, die Situation zu brechen. Tun sie ja aber offenbar (Stifte-Aktion). Mobbing muss aber auf jeden Fall da gelöst werden, wo es passiert. Nicht lösen und Klasse/Schule wechseln ist oft eben keine Lösung, weil die Gefahr besteht, dass das Opfer irgendwann wieder zum Opfer wird.
@l-p: Ein Streit zwischen zwei Kindern ist kein Mobbing. Das sind ganz andere Abläufe.