Mobbing 5. Klasse

mercedes
Dabei seit: 14.02.2002
Beiträge: 445
"Und nie ist es mir oder meinem Mann in den Sinn gekommen, die "Täterkinder" als Arschlochkinder zu bezeichnen oder diese verbal anzugehen! Wir haben uns an die Eltern gewandt!"

Ich gehe sogar noch weiter, ich bezeichne sie nicht nur als "Arschlochkinder", sondern sie haben meist auch "Arschlocheltern"! Übrigens sollte man als betroffene Eltern eines gemobbten Kindes nie das direkte Gespräch mit den Eltern suchen, das bringt nämlich gar nichts, im Gegenteil. Welche Eltern geben zu, dass ihr Kind ein Täter oder eine Täterin ist? Uns hat auch nur ein Schulwechsel geholfen. Es ist schon richtig, was Filou71 schreibt, man muss sich selber schützen. Wenn an einer Schule solches Mobbing betrieben wird ohne Konsequenzen, dann haben die Schulleitung und die Lehrpersonen versagt. Und das scheint ja immer häufiger der Fall zu sein.... Ein Grund mehr, warum ich mein Kind heute nicht mehr an eine öffentliche Schule schicke.
Spillo
Dabei seit: 08.10.2006
Beiträge: 184
Blöd ist nur, dass wir ein einem Dorf wohnen und es nicht so ohne weiteres einen Schulwechsel geben kann...
Universum
Dabei seit: 13.05.2013
Beiträge: 1515
Das was Spillo mit dieser Mutter erlebt hat, ist der beste Beweis, dass die heutigen "Arschlochkinder" die "Arschlöcher" von Morgen sind, und so weiter. Lest mal das Buch: "Der Arschlochfaktor"

Versprich nichts, wenn Du glücklich bist.
Antworte nicht, wenn Du wütend bist
und triff keine Entscheidungen wenn Du traurig bist.

Autor unbekannt.
yucca
Dabei seit: 08.02.2007
Beiträge: 3069
Genau mercedes, dass wurde mir damals auch vom Jugenddienst der Polizei gesagt. Nie das direkte Gespräch mit den Eltern des Täters suchen.
Blue, dann kann ich dir ja nur gratulieren wenn du das Mobbing-Problem so gelöst hast.... Bist und bleibst eben eine Ausnahme icon_smile.gif

Auch aus Steinen, die in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.
mercedes
Dabei seit: 14.02.2002
Beiträge: 445
Spillo, manchmal gibt es auch unkonventionelle Lösungen.... Als mein Sohn Selbstmordgedanken äusserte, mussten wir schnell handeln.
Irma La Douce
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 06.09.2004
Beiträge: 1394
Ich wollte euch noch kurz informieren wie sich die Sache entwickelt hat. Meine Tochter hat endlich Ruhe von dem Mädchen. Sie hat von ihr abgelassen, wieso weiss ich nicht. Obwohl mir viele von euch gesagt haben, ich solle nicht mit den Eltern der Kinder reden, habe ich es ja doch gemacht. Ich war noch bei dem Mädchen zu Hause, die über meine Tochter geagt hat, sie sei hässlich und dumm. Ich habe auch ihre Eltern gebeten, dass sie mit ihr reden sollen und das Mädchen direkt angesprochen, dass sie meine Tochter in Ruhe lassen soll. Jedenfalls hat das Mädchen meine Tochter zwei Zeichnungen gemacht und geschrieben, es täte ihr soooooo leid. Das finde ich nett. Ich weiss nicht, was das richtige ist bei Mobbing. Ich bin nach nicht zuversichtlich, dass das nun ein Ende hat. Der Facharbeiter von der Stadt wird 4x 2 Stunden mit der ganzen Klasse Workshops durchführen, wohin Mobbing führen kann. Ich hoffe, dass dann auch die hintersten merken, dass ihr Verhalten einfach nur Scheisse ist. Ich werde nicht locker lassen und mich auf meinen Lorbeeren ausruhen. Ich glaube das anführende Mädchen ist eine tickende Zeitbombe.

Ich wurde in der Lehre auch mal gemobbt. Per Zufall hat sich eine Lehrtochter versprochen, indem sie mir an den Kopf geworfen hat, ich hätte ja etwas mit dem Chef, darum hätte ich ja immer frei am Wochenende. Im Hotel arbeitet man auch als Lehrling an den Wochenenden. Eine Zeitlang hatte ich das Glück, dass ich immer frei hatte. Das hat die anderen auf den Plan gerufen, dass ich doch etwas mit dem Chef haben musste icon_rolleyes.gif jedenfalls, als ich das erfahren habe, bin ich sofort zu meiner Chefin und habe ihr das erzählt. Sofort hat es aufgehört. Aber es war eine fürchterliche Zeit. Ich glaube einfach, dass man Mobbing sofort im Keim ersticken muss, vorausgesetzt, man erkennt es als Mobbing.
Drückt mir die Daumen, dass meine Tochter ihre Schulzeit geniessen kann 😉
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
@Irma: Schön, dass es im Moment so ist. Manchmal handelt man einfach nach dem Bauchgefühl, was oft richtig ist.

Unser jüngster Sohn besucht eine Sonderschule. Deshalb ist es uns wichtig, dass er hier im Dorf in Vereinen und andern Aktivitäten mit macht. In seiner Jugendgruppe gab es auch mal einen Jungen, der sagte zu ihm, er sei dumm und besuche die Idioten Schule. Sein Bruder müsse auch immer dorthin in die Therapie. Nachdem sich mein Sohn nicht erfolgreich gegen ihn durchsetzen konnte, traf ich zufällig die Mutter. Ich bat sie, mit ihm zu reden und ihm zu erklären, dass diese Schule nichts im Idioten zu tun hat.

Die Mutter wurde richtig traurig und meinte, gerade er müss es doch besser wissen, er werde sehr oft von andern Kindern wegen etwas anderes ausgelacht und ausgegrenzt. Diese Äusserungen über die Schule hätte er schon mal zu Hause gemacht. Jedenfalls hänselte er meinen Sohn wegen der Schule nicht mehr.

Ich denke, ein Mitschüler zu mobben ist einfach ein Zeichen der Schwäche und Missgunst. Wenn andere mitziehen, dann aus dem Grunde, weil sie so verhindern wollen, dass sie gemobbt werden.
Irma La Douce
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 06.09.2004
Beiträge: 1394
GabrielaA genau so sehe ich das auch. Ich wurde ja nicht nur einmal gemobbt. Ich kenne mich wirklich auch aus. Und wie du sagst, die Mitläufer sind einfach froh, dass sie nicht im Schussfeld sind.

Siehst du, es nützt nämlich schon etwas, wenn man mit den Eltern redet. Viele Eltern sind den ganzen Tag bei der Arbeit und wissen gar nicht, was ihre Kinder machen. Die Kinder leben ihr Leben zwischen Hort und Zuhause und da bleibt nicht viel Zeit sich auszutauschen. Das war bei uns früher auch so.
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Ich wurde in der Oberstufe auch von ein paar gemobbt oder ausgegrenzt, weil ich anders war als ich. Ich rauchte nicht, trank keinen Alkohol und ging nicht in den Ausgang. Ich hörte lieber Schlager, wusste nicht wer Nr. 1 der Hitparade war etc. Dafür war ich eine gute Schülerin. Nicht alle, aber ein paar machten sich über mich lustig, rissen gemeine Sprüche, etc.

Nur: Am ersten Klassentreffen war noch interessant zu hören, was aus diesen wurden. Ich mochte einfach nicht in den Ausgang gehen, z.B. Disco, weil es dort sicher ein paar gegeben hätte, die mich ausgelacht hätten, wegen meines Tanzstils, oder sonst was.

Aber mir war es egal, was sie von mir dachten. Ich lebte mein leben, so wie es für mich stimmte.
yucca
Dabei seit: 08.02.2007
Beiträge: 3069
Irma, es freut mich dass sich die Lage etwas beruhigt hat. Ein fahler Beigeschmack bleit ja trotzdem, weil du nicht sicher bist ob es wieder los geht. Sei einfach auf der hut, damit du handeln kannst.
Das Mädchen, welches meine Tochter damals gemobbt hat, suchte sich nachher ein anderes Opfer, welchem sie sogar todesdrohungen ausgesprochen hat. Als das Mädchen so fertig war, dass sie krankgeschrieben wurde, lies sie wieder von ihr, dann war meine Tochter wieder dran. Sie stahl ihr die Uhr, eine Rolle Stabilo, Amadysli uns viele andere Kleinigkeiten. Am Anfang suchte auch ich den Dialog mit ihren Eltern, gab die Hoffnung aber sehr schnell auf weil es immer nur hies " dass kann ich mir nicht vorstellen, nein, meine Tochter macht so etwas bestimmt nicht, das ist unmöglich" usw.
Ich habe den Eindruck, dass meine Tochter durch diese Vorfälle, stark geworden ist, dass ist das positive,an der ganzen Geschichte icon_smile.gif

Auch aus Steinen, die in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.