Mündliche Mathi-Prüfungen in der 6. Klasse - was soll das?

Vilu
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 18.07.2002
Beiträge: 2006
Mein Sohn ist in der 6. Klasse und die Lehrerin macht öfters mündliche Mathi-Tests. Jeweils 10 Fragen, bisher waren es die Grundrechenarten, auch mit grösseren Zahlen. Das konnte ich ja grad noch so knapp nachvollziehen. Pro falsche Lösung gibt es jeweils eine halbe Note Abzug. Also 6 von 10 Aufgben richtig, gibt eine 4.

Nun haben sie auf Freitag einen Test zum Bruchrechnen angesagt, auch wieder mündlich. Sie dürfen keine Notizen machen. Sie Die Aufgaben lauten z.B.:
9/10 - 1/3
1/5 + 1/3
5/24 - ? = 1/12
Es macht doch keinen Sinn, solche Aufgaben mündlich zu prüfen! Zumal das jetzt wohl der letzte Mathi-Test sein wird, der noch zur Beurteilung betreffend Oberstufen-Einteilung zählt und die Kids entsprechend nervös sind. In der Schule haben sie es mündlich nicht geübt, sondern haben ein Blatt ausgefüllt.

Ich frage mich, ob das überhaupt zulässig ist und möchte gerne wissen, was ihr davon haltet. Wird es bei euren Kindern auch so geprüft? Danke!

Leben und leben lassen
fisi
Dabei seit: 05.04.2007
Beiträge: 4066
Ich seh nichts abwägiges darin. Immerhin kommt es im Leben oft vor, dass man auch die Schnelle, ohne Papier und Stift etwas ausrechnen oder berechnen muss.

Der Vorteil der Klugheit besteht darin, daß man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.
Podo
Dabei seit: 23.11.2003
Beiträge: 304
wir haben auch einen mündlichen Teil hinter uns und das in der 5. Klasse/12 Augaben plus/minus/mal und durch
Bsp. 61200 : 3/92 700 : 9 oder 20 090 + 80/50004 + 808/8 x 10008/6 x 10050
etc. etc.
Ich finde es ja auch nicht so schlecht, dass man nicht immer den Rechner oder so zücken muss, aber diese hohen Zahlen sich merken plus Prüfungsstress.

Ich finde sowieso, dass heute sehr viel von den Kids verlangt wird? Bei uns kommt noch dazu dass der Klassendurchschnitt sehr hoch ist.

Weiss nicht ob es überall so ist, dass der Schnitt 4,75 sein muss in den Fächern (Mathe/Deutsch und Mensch und Umwelt) damit man in die Sek A kommt.

Leben und leben lassen
tjatja
Dabei seit: 06.12.2008
Beiträge: 329
die lehrperson kann dir sicher kompetent auskunft darüber geben und wenn nicht, dann die schulleitung usw.
Vilu
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 18.07.2002
Beiträge: 2006
Mal eine mündliche Prüfung geht ja noch, aber wenn es gleich mehrere sind pro Semester, dann finde ich schon dass jene benachteiligt sind, die halt nicht ein so tolles Zahlengedächtnis haben. Es geht ja dann nicht mehr darum, ob man weiss wie man es rechnen muss, wen man sich die Zahlen merken muss. Zuerst müssen die Kids den gemeinsamen Nenner berechnen, dann noch beide Zahlen umrechnen auf diesen Nenner und dann noch addieren, subtrahieren oder die fehlende Zahl berechnen. Finde ich etwas gar viel auf einmal, ohne Notiz.
Wer muss denn schon einfach so aus dem Kopf,
ohne Notiz 5/24 - ? = 1/12 oder sowas rechnen? In welcher Situation?
Addieren / Multiplizieren im Kopf oder 1x1 sehe ich ein, aber das finde ich schräg. Ach, Lehrer = Schulleiter. Leider.

Ok wäre es für mich, wenn sie Notizen machen dürften.

@Podo
Bei und gilt: Bei einem Schnitt von 5.0 (Beide Semester 5. Klasse und 1. Semester 6. Klasse) = Sek. A.
Scheint nicht überall gleich zu sein !?

Leben und leben lassen
ocean26
Dabei seit: 20.02.2004
Beiträge: 69
ich finde es nicht schlimm dass mündlich abgefragt wird, aber frag doch einfach die Lehrperson!
bei uns zählt auch der Schnitt von Deutsch, Mathe, Englisch und Franz.
mind. eine 5 im Zeugnis und man kommt ins A!



Wenn Du keinen Mut zu träumen hast, so hast Du auch keinen Mut zu Leben!
Manya
Dabei seit: 30.05.2002
Beiträge: 1707
Sowohl meine Tochter (5. Primar) als auch mein Sohn (2. Progymnasium) haben ständig solche Tests. Sie zählen aber nicht so viel wie eine schriftliche Prüfung, sondern der Schnitt mehrerer Kopfrechentests ergibt eine Note.
Das gehört halt auch zu den "Schulfähigkeiten".Mein Sohn hat z.B. Mühe mit den langen Tests, mit der Konzentration, er holt dafür immer super Noten in diesen Kurzprüfungen.

Bei uns (SO) braucht es einen Schnitt von 5,2 fürs PG, zwischen 5,0 und 5,2 geht es auf Empfehlung der Lehrperson oder evtl. auch auf Antrag der Eltern.
RenaW
Dabei seit: 06.10.2005
Beiträge: 1792
In dem Fall fände ich es auch hilfreich Notizen machen zu dürfen, ansonsten ist es ja sehr schwer.

Bei uns im Kt. Bern braucht es in den Fächern Deutsch, Math und Franz eine 5 für Sek und für s Progymi eine 5,5.
tjatja
Dabei seit: 06.12.2008
Beiträge: 329
ok, lehrer = schulleiter


aber vielleicht reicht es mit dem lehrer als lehrer zu reden? und wenns dann nicht klappt, dann gibts sicher noch eine höhere instanz!

einfach mal probieren mit reden, fragen, verstehen wollen?
Franz Josef Neffe
Dabei seit: 17.11.2006
Beiträge: 1021
Solche "Kopfrechentests" wären viel interessanter, wenn die Lehrerin nicht nur die Schüler der 6.Klasse sondern zugleich mit ihnen auch alle ihre Kollegen testen würde.
Dabei käme heraus, wie überlegen doch 6.Klässler vielen Lehrern sind, selbst wenn sie als nur mittelmäßige Schüler gelten. Und es käme heraus, dass die Schule gut beraten wäre, sich mehr Gedanken über die Lehrer und weniger über die Schüler zu machen.
LEHRER ist man in der Ich-kann-Schule nicht, weil man den Lehrplan vollzieht sondern weil man ein mitreißendes Vorbild im Lernen gibt.
Prüfungen sollten die Talente nicht erschöpfen, ermatten und plattmachen sondern sie vielmehr entwickeln, ermutigen, aufmunter, an ihrer eigenen Entwicklung interessieren und zum Wachsen bringen.
Leider sind allzu viele Prüfungen in den Schulen einfach nur stumpfsinnig. Der Lehrer darf doch beim Prüfen auch mal seine Intelligenz zeigen - vor allem seine pädagogische Intelligenz! Es genügt nicht, wenn der Lehrer die von ihm vorbereiteten Schablonen besser kennt als die Schüler.
Als Ich-kann-Schule-Lehrer macht es mir stets die größte Freude, jemand mit einer Prüfung zu beweisen, dass er besser ist, als er gedacht hat. Das ist überhaupt der höchste zweck von prüfung. Wenn ich nämlich jemand dazu bringe, besser von sich zu DENKEN, WIRD er besser - und das zum größten Vorteil aller.
DENKEN sollten wir in der Pädagogik langsam mal lernen. Guten Erfolg!
Franz Josef Neffe


"Wenn ich Sie in dem Irrtum lasse, dass ich es bin, der Sie gesund macht, dann mindere ich Ihre Persönlichkeit!" Émile Coué