nach elterngespräch fest traurig :-(

canadasohn
Dabei seit: 14.06.2005
Beiträge: 209
@Sina04: Ich wünschte, es gäbe mehr solcher Lehrer wie Dich, ich finde Deine Einstellung beeindruckend!
la lune
Dabei seit: 23.01.2007
Beiträge: 167
Nur so am Rande:
Ich habe tatsächlich Legasthenie. Diagnostiziert und therpiert ab zweiter Klasse. Es war für mich ein Segen, dass ich von meinen Eltern hören durfte: "Du hast Legasthenie und deswegen gelingt dir das Diktat nicht so gut wie deiner Schwester welche das Gymi macht du bist nicht dümmer als sie." Ich ich bin sehr froh, wussten meine Eltern um mein "Defizit", so rühmten sie mich eher um meinen unermässlichen Fleiss.
Übrigens weiss ich, dass heutzutage die Lega von den Lehrern nur noch als Schwäche abgetan wird (zu unrecht). Ich finde das eine unschöne Entwicklung und würde die Lehrer aufklären.

Und: Mein Sohn hat tatsächlich ADHS. Und was ich geschrieben habe ist nicht hypothetisch sondern es sind Wahrheiten.

Lega und ADHS ist in meinen Augen fast das gleiche Problem. Liest man Fachzeitschriften merkt man dies bald. Mit viel Training kann man mit beidem gut leben, aber es braucht Geduld und das richtige Umfeld (Lehrer, Schule, Eltern der Schüler und Eltern).
Ich finde, auch ich kann heute mit meiner Lega gut leben. Klar ist meine Rechtschreibung schlechter als bei anderen... Aber man kann mein Geschriebenes lesen icon_smile.gif
mosaik
Dabei seit: 26.01.2005
Beiträge: 424
Ronald D. Davis, Legasthenie als Talentsignal
Eine Kollegin wird in Kürze eine Therapie anfangen nach diesem Autor. Ich fand das Buch sehr spannend und informativ. Vielleicht hilft es dir auch weiter.

constant vigilance (Mad-eye-Moody)
mosaik
Dabei seit: 26.01.2005
Beiträge: 424
Ach ja, darin werden die Vorteile der Legasthenie beschrieben. Wirklich beeindruckend. Da wird man fast neidisch. icon_biggrin.gif Meine Kollegin wohnt in Bern und hat da eine Therapeutin gefunden, die sie eine Woche lang therapiert.

constant vigilance (Mad-eye-Moody)
Sina04
Dabei seit: 18.08.2004
Beiträge: 224
Die verschiedenen "Abklärungen" sind für mich als LP immer ein wenig "Fluch und Segen". Einerseits kann es für die Betroffenen (wie von mehreren hier beschrieben) eine Entlastung sein. Andererseits scheint es mir auch, dass dann oft die "Diagnose" schon einmal vorgeschoben wird, und man dem Kind gewisse Dinge gar nicht mehr zutraut ("... er/sie hat ja Legasthenie. Das kann gar nicht gut gehen."icon_wink.gif.

Wenn Eltern gerne eine Abklärung haben wollen (und da liegt der Entscheid meiner Meinung nach zum grossen Teil bei den ELTERN! ... SIE begleiten ihr Kind auch dann weiter, wenn die Lehrperson längst gewechselt hat) ... so ist es einfach wichtig, dass man dann mit diesen beiden "Sichtweisen" lebt. D. h. dem Kind trotzdem ETWAS ZUTRAUEN!!! UNBEDINGT!
Russalka
Dabei seit: 16.02.2002
Beiträge: 716
@sina
für mich ist vor allem der leidensdruck des kindes ausschlaggebend!
la lune
Dabei seit: 23.01.2007
Beiträge: 167
@Russalka
Da kann ich dir nur Recht geben! Genau das ist das Thema!
Gamma1
Dabei seit: 21.09.2004
Beiträge: 195
Wende Dich doch mal an den Schulpsychologischen-Dienst, der für Eure Gemeinde zuständig ist. Bei unserem SPD kann man sich gemäss seinem Flyer als Eltern auch direkt an ihn wenden.
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Als ich Deinen Text gelesen habe, erinnerte ich mich grad an unseren Jüngsten Sohn. Habe hierzu das Thema eröffnet:
http://www.wireltern.ch/community/forum/detail.php?sh=2223027&rf=
Langsamer Schüler - Integration möglich ?

Er besucht (weiterhin) die Sonderschule, wo er seit der Schnupperzeit viel mehr gefördert wird.

Ich finde es enorm schade, dass ein Kind in so ein Schema gedrückt wird. Die Aussage, er wäre bald nicht mehr motiviert zu lernen, finde ich echt daneben.

Unser Ältester hat auch Legasthenie. Er besucht einmal wöchentlich den Legasthenie Unterricht, wo er sehr gerne hingeht. Nun in der OS hat er einen sehr verständnisvollen Deutsch Lehrer, der sagt, er schreibe höchst selten Diktate. Aufsatz darf er nun sogar am Compi schreiben, denn später würde er Texte auch am Compi schreiben, mit Rechtschreibeprogramm. Auf die Benotung sonst wird ihm keine Sonderstellung in D + F gegeben. Auch er macht nicht die "typischen" Legasthenie Fehler, ist einfach schwach in der Rechtschreibung.

Fürs Franz habe ich nun ein Programm im Internet gefunden, wo er gratis täglich die Wörter aus seinem Buch trainieren kann, und fürs Deutsch haben wir das Programm Dybuster. Weiter sollte er täglich Tastaturschreiben üben, dass er das 10-Finger System bald beherrscht, eben für Schreibaufgaben am Compi.

Nur ist es wegen den täglichen Aufgaben + Lernen nicht immer möglich, dies alles zu machen.

Eine Abklärung schadet Deinem Sohn nicht, eine Therapie muss auch nicht zwingend negativ sein. Ich wünsche ihm alles Gute. Viel Kraft-
schnübi
Dabei seit: 13.02.2004
Beiträge: 565
La Lune, ich verstehe was du meinst, dass die Diagnose Legasthenie für dich einfacher zu ertragen war, als es einfach nicht zu können!
Aber was sage ich jetzt meinem Kind welches keine Legasthenie hat? Es sei dumm?
Genau sowas erwähnst du nämlich. zitat:
"dass ich von meinen Eltern hören durfte: "Du hast Legasthenie und deswegen gelingt dir das Diktat nicht so gut wie deiner Schwester welche das Gymi macht du bist nicht dümmer als sie."

Jedes Kind ist anders , man kann doch schwächen nicht mit anderen vergleichen.
Das Eine ist weder besser noch schlechter als das andere.
Aber ich gehe mit dir einig, dass man sicher besser handeln kann wenn man um sein handycap weiss.

Bei meinem Mann war es übrigens genau umgekehrt. Er ist starker Legastheniker und schämt sich auch heute noch sehr dafür. Er hat eben nicht mal ein paar "ie"- oder "b-p" Fehler, sondern wirklich sehr gravierend ziemlich alles falsch. Auch er erhielt in der Schulzeit extra Legaunterricht, geholfen hat es aber kaum was. Und er ist wirklich sehr intelligent. Nur eben die Rechtschreibung, Wortschatz und wortgewandtheit fehlen halt logischerweise.
Und das setzen halt viele menschen mit Intelligenz gleich.
dabei ist das ein riesiger Irrtum.