nach elterngespräch fest traurig :-(

GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
@schübi: Das ist leider tatsächlich oft der Fall. Finde es selber auch immer etwas eigenartig, von einem erwachsenen Menschen ein Mail zu erhalten, welches fast in jedem Wort einen Fehler hat. Selbst unser Lega-Kind wäre wohl noch besser in der Rechtschreibung.

Leider verurteilen wir die Leute viel zu sehr nach Äusserlichkeiten.
Franz Josef Neffe
Dabei seit: 17.11.2006
Beiträge: 1021
Der Kollege, der Dir das gesagt hat, ist eine Pfeife. Wenn ich als Lehrer nichts anderes kann als Eltern das Herz schwermachen, schweige ich. Als Ich-kann-Schule-Lehrer sehe ich die Aufgabe des wirklichen Profis darin, den Eltern über erreichte Erfolge zu berichten und sie dadurch für die gute Entwicklung ihres Kindes zu begeistern. Wer nichts anderes kann, als anderen Schwierigkeiten zu machen, der hat selber mehr als genug und keine Ahnung von Problemlösung. Was er sagte, ist nur eine Aussage über seine eigene große Hilfsbedürftigkeit.
Auf Deinen Jungen setze ich voll. Sag es ihm bitte. Mich interessiert, wie gut er schreiben kann. Ich versichere Dir, dass er sich gut verbessern kann. Dafür sind im Wesentlichen nur zwei Dinge notwendig: erstens eine Stärkung und Lenkung des Persönlichkeitswachstum und zweitens ein Überblick über das jeweilige Lernfeld. Immer wenn ich ein Kind frage, ob es das Inhaltsverzeichnis seines Sprachbuches kennt, höre ich: "Nein." Dann schauen wir nach und finden darin zehn bis 15 Rechtschreibfälle. Dann frage ich: "Kannst Du in 1 Jahr 15 Dinge lernen?" Wenn das Kind nicht weiß, was es auf die ungewohnte Frage sagen soll, lache ich vergnügt und sage: "Das kannst Du doch an 1 Tag! Was willst Du nur den Rest des Jahres machen?" Dann verschaffen wir und den konkreten Überblick und sehen, dass das kinderleicht zu bewältigen ist. Ich verstehe nicht, wie man Kinder eine ganze Schulzeit lang mit Rechtschreibübungen quälen kann und ihnen weder einen Anfang noch ein Ende zeigt. Ich schließe daraus, dass die meisten Lehrer selbst nicht wissen, was Rechtschreiben eigentlich ist.
Dann lernt Ihr es eben zu Hause.
Zuerst baust Du die Talente inclusive Lernlust Deines Kindes auf, wenn es schläft. Da kannst Du sie so richtig auftanken mit Deiner Bewunderung und der Zusicherung, dass sie sich entwickeln und wachsen werden wie verrückt. Alle werden noch staunen. Male es den Talenten aus! Stelle Dich klar auf ihre Seite! Lass nichts auf sie kommen! SDei und bleibe ihr verlässlicher Freund! Das richtet Talente auf und lässt sie oft ganz rasant wachsen. Jeden Abend ein paar Minuten; im Coué Brief 9 findest Du praktische beispiele dafür.
Und am Tag setzt Ihr Euch voll Zuversicht hin, stimmt Euch bitte erst mal auf Erfolg ein und erst dann schaut Ihr Euch mit Interesse und Glaube an die gute Entwicklung den "Stoff" an und verschafft Euch einen ersten Überblick. Danach bestätigst Du Deinem Jungen, dass sein Gedächtnis das jetzt weiß. Nun müsst ihr dieses Gedächtnis aber auch stärken und gut behandeln, damit es sich voll entwickeln kann. Dann hat es statt der Angst und den Nöten die Aussicht auf Erfolg und das gute Gefühl, geachtet zu sein. Da geht alles leichter und besser.
Und Du gehst bitte auch mit Deinen Kräften anders um. Wenn Du schwarz siehst und resignierst und traurig bist, strahlst Du ihm das in die Seele. Wenn Du aber schon einmal Dir zusprichst, dass Deine Kräfte erstarken und einen Weg finden, wenn Du Deine Zuversicht stärkst, dann strahlst Du zuversichtliche Kraft aus und stärkst damit Dein Kind.
Und vergiss nicht, dem Kollegen und seinen Kollegen, die ihm scheints auch nicht zu helfen wissen, das im Geiste zu schicken, was sie brauchen, um eine gute Schule für sich und die Kinder zu machen. Das kannst Du auch mit Deinem Kind machen; es wird sich freuen, seinen wachsenden Einfluss dabei zu erleben und kennenzulernen. Alle Talente, die in ihnen am Verhungern sind, sind, wenn Ihr sie auf diese einfache Weise rettet, dann Eure Freunde. Ich freue mich auf Euren Erfolg.
Franz Josef Neffe

"Wenn ich Sie in dem Irrtum lasse, dass ich es bin, der Sie gesund macht, dann mindere ich Ihre Persönlichkeit!" Émile Coué
Lena 75
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 25.04.2006
Beiträge: 93
@alle
vielen Dank für die netten Worte!
@Franz Josef Neffe Vielen Dank! Ich weiss, dass ich nicht traurig sein sollte-und es sich auf den Jungen schlägt, doch gestern geling es mir einfach nicht.Heute sieht die Welt wieder etwas besser aus...
Finde deine Worte immer sehr aufbauend und hilfreich, und werde es gerne versuchen, und glaube an uns.

En schöne Tag
jeruscha
Dabei seit: 30.12.2003
Beiträge: 1196
Dieser Lehrer hat sie aber nicht mehr alle?
Also: wenn dein Kind tatsächlich eine Lese-Schreib-Schwäche hat, und wenn es tatsächlich AD(H)S hat, dann hat es Anrecht auf adäquate Unterstützung (keine Pipifax-Therapien die den Fokus nur auch die sogenannten "Defizite" richten), Anrecht auf Nachtteilsausgleich in der Schule und das Recht auf seinen kognitiven Fähigkeiten entsprechenden Leistungen und damit Bildung.

Der Weg dahin führt leider nur über Abklärung, denn wenn inkompetente Lehrpersonen am Werk sind, geht ohne gar nichts. Und hier ist definitiv eine Flasche am Werk.

Abklärungstelle: wähle eine DEINES Vertrauens und nicht einfach die die der Lehrer dann vielleicht doch noch vorschlägt.
Erinnere den Lehrer an seinen Auftrag, seine Aufgabe, das wozu er seinen Lohn einsackt, von Kindern zu Schulversagern zu machen und ihnen die Freude am Lernen zu verderben stewht in seinem Stellenprofil bestimmt nichts.

Dies soll nicht eine Hetzrede gegen Lehrer im Allgemeinen sein, nicht falsch verstehen!
Paulina
Dabei seit: 01.01.2002
Beiträge: 157
@ jeruscha

Habe mich bei meinem Sohn auch schon wegen Anrecht auf Nachteilsausgleich eingesetzt. Der Lehrer hat es mit den zuständigen Leuten abgeklärt und mir mitgeteilt, es gebe keine Extrawurst bei Legastheniekindern.

Das ärgert mich schon.

Uebrigens Frage: Hat jemand positive Erfahrungen gemacht mit dem Dybuster?
Mein Sohn machte dieses Programm während einem Jahr täglich. Erfolg gleich Null.
EarlyCampell
Dabei seit: 24.04.2005
Beiträge: 209
Schau doch mal unter www.lerntherapie.ch. Kann ich dir nur empfehlen. Evt. findest du jemanden in deiner Gegend.

Da wird ganzheitlich auf deinen Sohn eingegangen. Einerseits werden Lernschwierigkeiten angegangegangen, andererseits aber auch an der Persönlichkeit deines Sohnes gearbeitet, damit ihm eben das Lernen trotz möglichen Misserfolgen nicht verleidet.
Massgebend ist der Prozess seins Lernens und nicht das Ergebnis. Auch eine Lese-Rechtschreibschwäche kann dort angegangen werden.
Landliebe
Dabei seit: 10.06.2008
Beiträge: 106
Ich habe die anderen Antworten jetzt nicht gelesen. Falls es sich wiederholt. 1. Kann niemand sagen, was er hat, bevor nicht auch andere Möglichkeiten in Betracht gezogen worden sind. Allergien, Elektrosmog, emotionaler Stress (ist doch stressig, du lernst, bekommst aber keine guten Noten). Gehe mal zum Schulpychologischen Dienst, die machen verschiedene Abklärungen. 2. Dein Sohn merkt auch, wie du dich fühlst, such Anssprechpersonen. Bei uns gibt es den Kinder- und Jundpychiatrischen Dienst, da wirst du als Mami auch mitbetreut. Sprich du kannst deine Sorgen betreffend deinem Kind loswerden, dein Kind natürlich auch. Tut gut. 3. Falls er wirklich ein ADHS-Kind ist gibt es verschieden gute Therapiemöglichkeiten, er wird es schaffen, glaub daran, verlier den Mut und die Hoffnung nicht, dein Kind bracht dich. Alles Gute
sabi72
Dabei seit: 14.11.2009
Beiträge: 121
Lass dein Kind unbedingt seriös im SPD abklären! Nur dann hast du die möglichkeit auf eine Therapie z.B. bei Legasthenie mit dem Dybuster. Dein Kind erhält die Unterstützung die es braucht.
Seit unsere Tochter und wir wissen, dass sie Legasthenikerin ist und deshalb schlecht in der Rechtschreibung ist, geht es uns viel besser. Sie macht jeden Tag 20 min. Dybuster und man spürt schon Erfolge. Sie erhält auch noch einmal wöchentlich Unterstützung der Heilpädagogin/Legasthenietherapeutin.
Ich weiss nicht, wie das in anderen Schulen gehandhabt wird, aber abklären würde ich auf jeden Fall. Lieber einmal zu viel als einmal zu wenig. Und den Kindern machen die Stunden im SPD Spass!
Landliebe
Dabei seit: 10.06.2008
Beiträge: 106
Noch etwas: Die vom Schulpychologischen Dienst dürfen die Ergebnisse von den Abklärungen nicht ohne dein Einverständnis an die Lehrer weitergeben. Falls du es nicht willst, erfährt also niemand das ihr dort wart.
Gelöschter Benutzer
Ich kann nur unterschreiben, was la lune geschrieben hat.

Für mich war klar, dass mein Sohn Lega hat. Die Anzeichen waren eindeutig. Ich habe ihn aber trotzdem abklären lassen, und der Effekt war derselbe, den la lune beschreibt. Er ist mir um den Hals gesprungen und hat gesagt: "Stimmt das? Das ist ja so toll, das bedeutet ja, dass ich nicht daran (an den schlechten Noten, am vielen Üben, usw.) schuld bin".

Mir sind damals die Tränen gekommen, denn mir ist klar geworden, was das Ganze für meinen Sohn bedeutete, und dass es bis zur Diagnose ein schweres Gewicht für ihn war.

Seither spreche ich jedes Jahr, wenn er die Lehrperson wechselt, am Anfang des Jahres mit der Lehrperson. Mein Sohn ist jeweils auch dabei. Es geht uns nicht darum, "um gute Noten zu betteln", nein überhaupt nicht. Somit kann ich Sina04 auch gut verstehen. Die Diagnose soll ja nicht wie eine Entschuldigung vor dem Kind hergeschoben werden. Nein, uns geht es einfach darum, dass sich die jeweilige Lehrperson dieser "Schwäche" bewusst ist, vielleicht auf ihre Art neue Tipps und Tricks geben kann, und bei einer schlechten Note (bei uns sind es v. a. die Diktate) nicht denkt, mein Sohn habe gar nicht geübt.

Lena 75, halte auf jeden Fall den Kopf wieder hoch. Sei nicht traurig und unterstütze Dein Kind in seinen schwachen aber auch in seinen starken Fächern (denn die hat er sicher auch!).